Diese Arbeit beleuchtet das Adjektiv; eine Wortart, die neben dem Verb und besonders dem Substantiv empfänglich ist für Fremdwörter aus dem Englischen, jedoch bisher verhältnismäßig wenig im Anglizismusdiskurs verhandelt wurde. Das Konvolut nennenswerter Eigenschaftswörter reicht diesbezüglich von bereits weitreichend etablierten Beispielen wie "cool" oder auch "sexy" bis hin zu jenen Belegen, die als eher jünger einzuschätzen sind. All diese originär englischen Adjektive müssen (mehr oder weniger) an die Grammatik der deutschen Sprache angepasst werden. In den Fokus der Arbeit rücken dabei die flexionsmorphologischen Eigenschaften der angloamerikanischen Adjektive. Von Bedeutung ist zum einen, wie sich die ausgewählten Beispiele innerhalb der Syntax verhalten, das heißt treten sie gemäß einem prototypischen Adjektiv in attributiver und prädikativer (auch adverbialer) Position auf oder sind syntaktische Einschränkungen zu registrieren. Eng mit diesem Analyseinteresse verbunden ist die Frage der Flektierbarkeit ebenjener Anglizismen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Sprachtheoretische Voraussetzungen
2.1 Adjektive im Deutschen
2.1.1 Wort und Wortart
2.1.2 Prototyp und Zweifelsfall
2.2 Anglizismen im Deutschen
2.2.1 Fremdwort und Entlehnung
2.2.2 Historie und Gegenwart
2.3 Angloamerikanische Adjektive im Deutschen
3 Sprachpraktische Umsetzungen
3.1 Angloamerikanische Adjektive in Nachschlagewerken
3.1.1 Okkurrenzen und Lexemauswahl
3.1.2 Vergleich und Zwischenfazit
3.2 Angloamerikanische Adjektive in Sprachdatenbanken
3.2.1 Korpus und Vorgehensweise
3.2.2 Analyse und Fazit
4 Legitimation und Ausblick
Literaturverzeichnis
Datenbankverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Anhang
1 Einleitung
‚Das war ein weirder Moment!‘1 – Eine derartige und diese Arbeit betitelnde Bemerkung würde vermutlich ein bedeutender Teil von deutschen Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern durchaus in einem alltäglichen Gespräch verorten, ihn ggf.2 sogar selbst verwenden. Diejenigen, denen diese Formulierung (noch) fremd vorkommt, haben sich aber mit Sicherheit bereits an einen Satz wie ‚Wir haben gestern ein cooles Spiel gespielt!‘ gewöhnt. Dabei handelt es sich um eine Aussage, die in der Anfangsphase ihres Vorkommens als vermutlich ebenso fremd wahrgenommen wurde wie das erstgenannte Beispiel und sich erst mit der Zeit in der deutschen Alltagssprache zu etablieren vermochte. Für viele Menschen wäre bereits heute die Äußerung ‚Das war ein weirder Moment‘3 im alltäglichen Sprachgebrauch vollkommen okay. Oder wäre es für viele geradezu eine okaye Äußerung, sogar ein okayer Sprachduktus?
Währenddessen die einen die Headline dieser Arbeit als eine kaum ernstzunehmende sprachspielerische Blödelei aus der Jugend-, (digitalen) Medien- oder Umsgangssprache verschmähen, ist sie für die anderen eine bezeichnende Allegorie für eine bedeutsame Tendenz der deutschen Gegenwartssprache: Wörter aus dem angloamerikanischen Sprachraum, sogenannte Anglizismen4, bereichern oder verpesten die deutsche Sprache; kaum ein anderes Thema vermag den zeitgenössischen Sprachwandeldiskurs stärker zu beherrschen. Weder die eine noch die andere Wahrnehmungsperspektive wird dabei in dieser Arbeit exponiert. Diese Arbeit intendiert stattdessen eine fundierte sprachwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Forschungsstand und dem aktuellen authentischen Abbild der deutschen Sprache. Sie folgt einer qualititaven Herangehensweise, legt wenig Fokus auf Quantität (z.B. prozentuale Anteile oder absolute Vorkommen) und verzichtet auf eine generische Sprachkritik oder einen erhobenen stilistischen Zeigefinger.
Im Konkreten beleuchtet diese Arbeit das Adjektiv; eine Wortart, die neben dem Verb und besonders dem Substantiv empfänglich ist für Fremdwörter aus dem Englischen, jedoch bisher verhältnismäßig wenig im Anglizismusdiskurs verhandelt wurde. Das Konvolut nennenswerter Eigenschaftswörter reicht diesbezüglich von bereits weitreichend etablierten Beispielen wie das bereits erwähnte cool oder auch sexy bis hin zu jenen Belegen, die als eher jünger einzuschätzen sind, z.B. ebenjenes weird, ebenso nice oder creepy. All diese originär englischen Adjektive müssen (mehr oder weniger) an die Grammatik der deutschen Sprache angepasst werden. In den Fokus der Arbeit rücken dabei die flexionsmorphologischen Eigenschaften der angloamerikanischen Adjektive. Von Bedeutung ist zum einen, wie sich die ausgewählten Beispiele innerhalb der Syntax verhalten, d.h. treten sie gemäß einem prototypischen Adjektiv in attributiver und prädikativer (auch adverbialer) Position auf oder sind syntaktische Einschränkungen zu registrieren. Eng mit diesem Analyseinteresse verbunden ist die Frage der Flektierbarkeit ebenjener Anglizismen.
Auf Basis von zwei linguistischen Grundlagenkapiteln zur präzisen Auseinandersetzung mit den beiden gewichtigen sprachtheoretischen Kernen dieser Arbeit – zum einen das Adjektiv (vgl. Kap. 2.1), zum anderen der Anglizismus (vgl. Kap. 2.2) – wird der bisherige Forschungsstand zu angloamerikanischen Adjektiven inklusive möglicher bereits identifizierter Gesetzmäßigkeiten erarbeitet (vgl. Kap. 2.3). In einem zweiten großen Teil dieser Arbeit werden ausgewählte Beispiele anhand von Wörterbüchern (vgl. Kap. 3.1) sowie einem Sprachkorpus (vgl. 3.2) analysiert, um valide Aussagen zu den aktuellen Tendenzen zur flexionsmorphologischen Integration der Beispiele tätigen zu können. Für die gesamte Auseinandersetzung leitend sei an dieser Stelle die folgende Forschungsfrage formuliert:
Welche Aussagen lassen sich im Hinblick auf das flexionsmorphologische Verhalten von angloamerikanischen Adjektiven in der deutschen Sprache festhalten?
Am Ende dieser Arbeit wird sich insofern herausstellen, ob es nur ein ‚ weirder Moment‘ war, oder ggf. auch eine ‚ creepy / creepyer / creepiger /etc.‘ ‚ strange / stranger /etc.‘ oder ‚ awkward / awkwarder /etc. Moment‘ hätte sein können.
2 Sprachtheoretische Voraussetzungen
Eine Analyse von authentischem Sprachmaterial (vgl. Kap. 3) bedarf sprachtheoretischer Voraussetzungen, um die zugrunde liegenden linguistischen Konzepte abszustecken und somit wesentliche Prämissen für den weiteren Verlauf der Arbeit festzusetzen. Insofern werden in den folgenden beiden Teilkapiteln die beiden Fundamente für die Auseinandersetzung mit dem Thema Angloamerikanische Adjektive gelegt: zunächst die für diese Arbeit konstituierende Wortart (Kap. 2.1), im Anschluss der betroffene Teil des Wortschatzes, der nicht aus nativem Erbwortmaterial besteht (Kap. 2.2). Beide sprachtheoretischen Kerne werden in Kapitel 2.3 anhand des aktuellen Standes der Wissenschaft zusammengeführt.
2.1 Adjektive im Deutschen
Bevor im sprachtheoretischen Teil dieser Arbeit das Adjektiv als eine einzelne Kategorie der Wortarten in den Mittelpunkt gerückt wird, ist es sinnvoll, eine Ebene voranzuschalten und als Erstes über das Wort an sich als zu definierende Einheit zu sprechen. Dass die Bedeutung der Einheit Wort mitnichten pauschal formuliert werden kann, sondern einer differenzierten Definition bedarf, veranschaulicht der Beispielsatz, der das kommende Kapitel einleitet. Im weiteren Verlauf des Kapitels 2.1.1 werden sodann verschiedene Konzepte zur Wortartenklassifikation erörtert, um eine fundierte Grundlage für die Auseinandersetzung mit prototypischen sowie atypischen Adjektiven zu legen (vgl. Kap. 2.1.2).
2.1.1 Wort und Wortart
‚Patrick spielt heute kein Tennis mit Mario, weil er gestern bereits zwei anstrengende Stunden mit Alex gespielt hat.‘
Auf die scheinbar recht triviale Frage ‚Wie viele Wörter enthält der oben gedruckte Satz?‘ erhält man vermutlich nicht von allen Befragten eine übereinstimmende und v.a. korrekte Antwort. Dies mag einerseits an der unterschiedlichen Argumentation der Antwortenden liegen, andererseits an der damit eng verbundenen mangelnden Präzision der Fragestellung. Max Mustermann würde vermutlich erwidern, der Satz bestände aus 18 Wörtern. Seine Wort -Definition basiert offensichtlich auf der Zählung aller durch ein Leerzeichen voneinander getrennten Schriftzeichenfolgen; er zählt demgemäß alle grafischen bzw. orthographischen Wörter. Die Sprachwissenschaft vermag an dieser Stelle jedoch auf ein anderes Ergebnis zu kommen: Will sie beispielsweise sämtliche unterschiedliche syntaktische Wörter dieses Satzes zählen, eliminiert sie ein mit, da es zweifach auftaucht, und beziffert die Summe auf 17 inklusive des für diese Arbeit relevanten deklinierten Adjektivs ‚ anstrengende ‘ in attributiver Stellung, also vor dem Substantiv stehend. Aus semantischer Position käme sie sogar nur auf 16 Wörter, weil sie ‚ spielt ‘ und ‚ gespielt haben‘ als Wortformen desselben Lexems spielen definiert. Wann ein Wort ein Wort ist, hängt also von der Perspektive und der möglichen Intention einer Untersuchung ab. Auf Basis dieses Einstiegs werden somit zwei terminologische Prämissen für diese Arbeit konstatiert (vgl. Kessel/Reimann 20175: 71):
(1) Ein Wort ist ein sprachliches Zeichen und besteht aus einer Inhalts- (signifié) und einer Ausdrucksseite (signifiant), die i.d.R. ein arbiträres Verhältnis aufweisen.
(2) Ein Wort ist ein Wortschatzelement mit einer selbstständigen (lexikalischen) Bedeutung, d.h. ein Lexem (langue), welches morphologisch und syntaktisch als Wortform konkretisiert wird (parole).
Sämtliche mögliche Konkretisierungen eines (lexikalischen) Wortes, also alle Wort formen, bilden sodann ein Wortparadigma bzw. syntaktisches Paradigma (vgl. Eisenberg 20134b: 14), welches dem jeweiligen Lexem inhärent ist. Wie viele Lexeme der deutschen Sprache überhaupt zur Verfügung stehen, ist wohl kaum zu beantworten. Eine präzise Aussage zu tätigen ist ohne Zweifel vermessen, gelten doch für z.B. die Grenzen und Stadien der Integration von Fremdwörtern oder Zählung von Komposita unterschiedliche Bemessungsgrundlagen. Eines ist jedoch evident: Der geschriebene Wortschatz ist größer als der gesprochene; der passive Wortschatz ist größer als der aktive (vgl. Eisenberg 20134a: 31).
Ungeachtet der konkreten Zahl des Gesamtbestandes an Wörtern ist gemeinhin die übersichtliche Einteilung ebenjener in Wort arten eine opportune Methode der Organisation des Wortschatzes.5 Diese Einteilung ist jedoch davon abhängig, „welche Klassifikationskriterien zugrunde gelegt werden sollen“ (Kessel/Reimann 20175: 72). Um die differenten Perspektiven mit ihren Schwerpunktsetzungen zu verdeutlichen und die daraus resultierende Notwendigkeit einer für diese Arbeit geltenden kriterialen Grundlage für die Definition des Adjektivs zu schaffen, werden im Folgenden drei Klassifikationskonzepte skizziert. Als erstes Beispiel fungieren die Kriterien zur Klassifikation (Abb. 1) nach Kessel/Reimann (20175: 73).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Kriterien zur Klassifikation (Kessel/Reimann 20175: 73)
Gemäß ihrer Einteilung kann eine beträchtliche Anzahl der Wörter der deutschen Sprache nach ihrer morphologischen Charakteristik kategorisiert werden (linker Ast), ihre Form kann also durch Flexion (d.h. Konjugation oder Deklination) verändert werden. (1) Verben werden nach Numerus und Tempus konjugiert (sprechen, ‚ich spreche / sprach ‘) und (2) Adjektive sowie (3) Substantive nach Numerus, Kasus und Genus dekliniert (krumm und Löffel, ‚des krummen Löffels ‘). Klassifikatorisch wird das Adjektiv durch seine Komparierfähigkeit bereits früh von den restlichen deklinierbaren Kategorien abgespaltet. Den Gesetzmäßigkeiten der Deklination folgend, jedoch ohne Artikelfähigkeit, bilden die (4) Pronomen (Löffel, ‚ er ‘/‚ ihn ‘ etc., Gabel, ‚ sie ‘/‚ diese ‘ etc., ‚Gib ihn / sie mir‘) und (5) Artikel (der, ‚ der Löffel‘) die beiden weiteren Wortarten, die flektiert werden können. Sie unterscheiden sich im Hinblick auf ihre Möglichkeit, als Satzglied6 zu fungieren.7 Dort, wo morphologische Aspekte nicht berücksichtigt werden können, da die entsprechenden Wörter nicht flektiert werden, bedienen sich Kessel/Reimann syntaktischer Kriterien. Sie klassifizieren (6) Adverbien, (7) Präpositionen, (8) Konjunktionen/Subjunktionen sowie (9) Partikeln als Wörter, die syntaktisch integriert sind und sich somit von (10) Satzäquivalenten8 (‚syntaktisch isoliert‘) unterscheiden. Adverbien können ferner als einzige Wortklasse als Satzglied fungieren. Präpositionen und Konjunktionen bzw. Subjunktionen dahingegen verbinden unterschiedliche Teile (z.B. Haupt- und Nebensatz, Prädikat und Objekt). Partikeln können kein Fügteil sein.9 Aus dieser Herangehensweise resultiert eine Klassifikation bestehend aus zehn verschiedenen Wortarten.
Auf lediglich acht, wenngleich teilweise andere, unterschiedliche Klassen kommt Boettcher (vgl. 2009: 24) in seiner Übersicht der Gesichtspunkte für die Einteilung in Wortarten (Abb. 2).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Gesichtspunkte für die Einteilung in Wortarten (nach Boettcher 2009: 24)
Auch der erste Unterteilungsschritt seiner Kategorisierung basiert auf der Flektierbarkeit der Wörter. Unter den deklinierbaren Wortarten, also (1) Verb, (2) Nomen (hier nicht Substantiv), (3) Pronomen und (4) Adjektiv, bedient er sich jedoch eines anderen Kriteriums für deren Suborganisation: Er unterscheidet, ob eine Wortart ein Genus inhärent hat (Nomen) oder sich nach dem Genus eines Nomens richtet (Pronomen und Adjektiv). Auf diese Weise umschifft er (nicht nur) hier insofern die auf dieser Ebene eher verschwommene Unterteilung von Kessel/Reimann (Pronomen als Wortart mit der möglichen Fähigkeit, Satzglied zu sein), als er nicht auf der Ebene der Satzkonstituenten argumentiert, sondern ein klares morphosyntaktisches Kriterium wählt. Demgemäß bedarf es mit Blick auf eine weite Pronomendefinition keiner Unterscheidung zwischen Pronomen und Artikel, da sie sich gleich verhalten. Hinsichtlich des Adjektivs gilt auch hier, wenngleich auf einer Abspaltungsebene tiefer, die Komparierbarkeit als signifikantes Kriterium. Unter den unflektierbaren Wörtern, hier (5) Adverb, (6) Präposition, (7) Konjunktion und (8) Partikel sind zwei Aspekte im Hinblick auf eine zu Kessel/Reimann differente Herangehensweise interessant. Zum einen etabliert Boettcher für das Adverb einen neuen zutreffenden syntaktischen Gesichtspunkt: Er grenzt es im Konglomerat der unflektierbaren Klassen bereits früh durch seine Vorfeldfähigkeit (deshalb, ‚ Deshalb wohne ich bei meinen Eltern.‘) von den anderen ab. Adverbien besitzen also die Fähigkeit vor dem finiten Verb zu stehen.10 Zum anderen nutzt er für die anderen drei Wortarten zwar zwei zu Kessel/Reimann analoge Kriterien (Kasusforderung bzw. kasussetzend sowie Fügteil bzw. satzteil-/teilsatzverbindend), tauscht jedoch ihre Hierarchie aus. Ferner ist seine Definition der Konjunktion (oder) weiter und inkludiert die in Kessel/Reimanns Klassifikation explizit genannte Subjunktion (weil).11
Als drittes und sich in seiner hierarchischen Struktur von den ersten beiden etwas unterscheidendes Konzept dient die Wortartenklassifikation (Abb. 3) von Eisenberg (20134a: 34).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3: Wortartenklassifikation (Eisenberg 20134a: 34)
Ähnlich einer Matrix ordnet er jede Wortart in zwei konkrete Kriterien ein, die jeweils zwei dichotome Ausprägungen besitzen. Zum einen etabliert Eisenberg ein bisher noch nicht genanntes Kriterium: Die Geschlossenheit einer Wortart weist auf, ob sie „erweiterbar“ (Eisenberg 20134b: 13) ist respektive sich ihr Bestand innerhalb des Wortschatzes vermehren kann (vgl. Eisenberg 20134a: 34), z.B. durch Derivationsprozesse aus anderen Wortarten, Neologismen oder Fremdwörter. Insofern kennzeichnet er das (1) Adjektiv, (2) Adverb, (8) Substantiv und (9) Verb als offene Wortklassen, den (3) Artikel, die (4) Konjunktion, die (5) Partikel, die (6) Präposition sowie das (7) Pronomen als geschlossene. Das zweite Kriterium ist, ähnlich der beiden bereits skizzierten Konzepte, die Flektierbarkeit der Wortarten. Eisenberg unterscheidet anhand dieser beiden Klassifikationskriterien somit zwischen neun Wortarten. Einerseits spaltet er wie Kessel/Reimann den Artikel und das Pronomen in zwei Klassen auf, andererseits legt er wie Boettcher einen weiteren Begriff der Konjunktion zugrunde. Augenscheinlich ist jedoch, dass Eisenbergs Darstellung nicht zur Wortarten bestimmung geeignet ist bzw. sein soll; kann doch durch die reduzierte Kriterienauswahl keine präzise Differenzierung zwischen einigen Wortarten vorgenommen werden. Beispielsweise können sowohl der Wortart Adjektiv als auch Substantiv die Etiketten offen und deklinierbar zugeordnet werden.12
Die Darstellung der drei Kategorisierungsformen gibt schlussendlich Aufschluss über die differenten Perspektiven und damit einhergehend die differenten Kriterien, Hierarchien und Anzahl an Wortarten. Für diese Arbeit relevant ist mitnichten ebenjene Betonung der Unterschiedlichkeit oder gar Unvereinbarkeit der Modelle, sondern die systematische Auswahl an Kriterien, die in ihrer Summe explizit auf die Wortart des Adjektivs zutreffen – basierend auf sämtlichen Unterscheidungsmerkmalen der skizzierten Klassifikationen. Insofern gelten für die Definition des Adjektivs und den weiteren Verlauf der Arbeit sowie zur Abgrenzung zu anderen Wortarten die folgenden drei Kriterien:
(1) Deklinierbarkeit (inklusive Attribuierbarkeit)
(2) Komparierbarkeit
(3) Offenheit
Die beiden erstgenannten Kriterien beziehen sich auf die Eigenschaften einzelner Lexeme aus der Kategorie der Adjektive, das dritte Kriterium vielmehr auf das Charakteristikum der Kategorie an sich.
2.1.2 Prototyp und Zweifelsfall
Die im vorangegangenen Kapitel verhandelten Modelle sowie die daraus folgende Zusammenstellung der für diese Arbeit relevanten Kriterien mit Blick auf die Wortart Adjektiv fußen zweifellos auf ein trennscharfes Kategorienverständnis, das den Prototypen als den besten Vertreter im Zentrum einer Wortart (vgl. Kleiber 1993: 139) betrachtet, welcher optimalerweise sämtlichen grammatischen Gesetzmäßigkeiten uneingeschränkt entspricht.13 Als eines dieser prototypischen Charakteristika, wurde die (1) Deklinierbarkeit herausgestellt (vgl Kap. 2.1.1), also die Fähigkeit des Adjektivs, neben seiner unflektierten14 Form in prädikativer15 und adverbieller16 Funktion auch in attributiver Funktion respektive Stellung vor dem Substantiv nicht nur „einem, sondern mehreren Flexionsmustern [zu folgen], wobei die Wahl des Musters von der syntaktischen Umgebung abhängt“ (Eisenberg 20134a: 171). Das Adjektiv kann also stark (ohne Artikelwort), schwach (nach bestimmtem Artikel17 ) oder gemischt (nach unbestimmtem Artikel) flektiert werden.18 Eisenberg weist diesbezüglich auf ein aus genetischer Sicht noch engeres Prototypen-Verständnis hin. Demnach bezeichnet ein prototypisches Adjektiv einfache Eigenschaften von Dingen und ist in seiner Grundbedeutung ausschließlich attributiv und prädikativ verwendbar (vgl. 20134b: 228). Beispielweise ist das Lexem groß ein solch enggefasster Prototyp, da es zum einen in attributiver Stellung stark (Sg. ‚ großer Elefant‘, Pl. ‚ große Elefanten), schwach (Sg. ‚der große Elefant‘, Pl. ‚die großen Elefanten‘) oder gemischt (Sg. ‚ein großer Elefant‘, Pl. ‚seine/keine großen Elefanten‘) dekliniert wird. Zum anderen funktioniert es unflektiert in prädikativer Stellung (‚Der Elefant ist groß.‘), ist jedoch adverbiell äußerst limitiert verwendbar und entfernt sich in den wenigen Formulierungsmöglichkeiten realiter von seiner Kernsemantik (z.B. ‚Denke groß !‘, ‚Ich bringe dich groß heraus!‘).19 Im Hinblick auf das zweite herausgestellte Kriterium der (2) Komparierbarkeit ist ein Adjektiv dann prototypisch, wenn es konkret realisiert als Wortform in den Stufen Positiv (‚der große Elefant‘), Komparativ (‚der größere Elefant‘) und Superlativ (‚der größte Elefant‘) auftreten kann (vgl. Kessel Reimann 20175: 74). Dass die Wortklasse Adjektiv gemäß dem dritten Kriterium als (3) offen deklariert werden kann, beweisen Derivate wie witzig oder ängstlich, die mithilfe produktiver Wortbildungssuffixe wie -ig und -lich abgeleitet wurden, sowie mehr oder weniger integrierte Wörter aus anderen Sprachen wie cool oder elegant.
Dass dieses ausschließliche Operieren mit Musterbeispielen den wirklichen Verhältnissen der Grammatik nicht gerecht wird, ist in der Linguistik zweifelsfrei anerkannt. So postulieren Köpcke/Noack (2009: 4), dass „grammatische Kategorien […] Etiketten für sprachliche Phänomene [sind], die eben nicht überall in ‚Reinform‘ anzutreffen sind“. Beispielsweise konkretisiert Boettcher selbst (2009: 21 f.)20 im Rahmen seiner Ausführungen zur Einteilung in Wortarten einige dieser sprachlichen Phänomene, die eben nicht als Musterbeispiel oder Reinform deklariert werden können:
[Es] muss nicht jedes Wort alle Flexionsmöglichkeiten bzw. alle syntaktischen Verwendungsoptionen der betreffenden Wortart zur Verfügung stellen: Adjektive wie ‚lila‘ sind überhaupt nicht flektierbar, Nomen wie ‚Eltern‘ sind nicht in der Kategorie Numerus veränderbar, Adverbien wie ‚oft‘ haben Komparativ formen; Nomen wie ‚Abscheu‘ schwanken zwischen zwei Genera (‚der/die Abscheu‘), Wörter wie ‚bis‘ gehören zu zwei Wortarten (Konjunktion und Präposition), ‚nämlich‘ ist ein Konjunktionaladverb ohne Vorfeldfähigkeit usw.
Folglich ist die „Klassifikation von Wortarten […] durch Unschärfen gekennzeichnet“ (Köpcke/Noack 2009: 4) und offenbart insofern einen für diese Arbeit größeren Peripherbereich an Adjektiven, welche sich vom prototypischen Zentrum entfernen. Zu ebenjenen Bereich gehören v.a. drei Gruppen, die auf die beiden erstgenannten Kriterien eines (protoypischen) Adjektivs rekurrieren (vgl. Kap. 2.1.1).
Mit Blick auf die Deklinierbarkeit von Adjektiven sind jene Lexeme aufzuführen, die (1) nicht oder nicht unproblematisch als flektierte Wortform in attributiver Stellung auftreten können respektive i.d.R. ausschließlich prädikativ und/oder adverbiell funktionieren. Gemeint sind dabei nicht „Relikte alter Unflektiertheit“ (Nübling et al. 20175: 127) wie auf gut Glück oder unser täglich Brot 21, die nach wie vor morphosyntaktische Gesetzmäßigkeiten des Germanischen und Althochdeutschen durchschimmern lassen (vgl. ebd.). Gemeint sind vielmehr neben den prominenten Adjektiven aus der Gruppe der Farbbezeichnungen (z.B. die von Boettcher genannte Farbe lila, aber auch rosa oder magenta), die sich zweifelsfrei aufgrund ihrer Etymologie und ihres Silbenendrandes nicht in reguläre morphologische Prozesse einfügen (können)22, ebenjene Lexeme wie prima, klasse oder super, die unflektiert vor dem Substantiv stehen können (‚Das war eine prima / klasse / super Leistung‘.).23 Stoltenburg (vgl. 2008: 129-152) verweist in dieser Hinsicht auf eine ähnliche Tendenz bei lecker (‚ lecker Kaffee‘). Weitere qualifizierende Adjektive aus der Umgangssprache wie picobello oder plemplem treten dagegen i.d.R. nur in prädikativer und adverbieller Funktion auf (‚Du hast ein * picobello Zimmer.‘ vs. ‚Dein Zimmer ist picobello (aufgeräumt).‘). Zwischen diesen beiden Phänomenen lässt sich des Weiteren eine Hybridgruppierung herausstellen, d.h. ursprünglich indeklinable Adjektive, die immer häufiger auch attributiv flektiert gebraucht werden wie tipptopp, egal oder okay 24 (‚Das war ein okayer Film‘, vgl. Kap. 1 und 3.2.2). Eine weitere Gruppe an Adjektiven, die sich von einer prototypischen Charakteristik im Hinblick auf die Deklinierbarkeit (im weitesten Sinne) entfernen, sind jene, die (2) unflektiert nachgestellt werden. Gemeint ist diesbezüglich mitnichten eine prädikative Stellung, also ein unflektiertes Adjektiv nach einem Kopulaverb, sondern eine Inversion der grammatischen Adjektiv-Substantiv-Wortstellung, wobei das Adjektiv seine flektierte Form verliert. Neben dem Protagonisten dieser Gruppe pur (‚Das war pures Chaos!‘ vs. ‚Das war Chaos pur !‘) können hier ähnlich funktionierende Adjektive wie total, satt oder das angloamerikanische Fremdwort light genannt werden.25 Die letzte und größte Gruppe distanziert sich insofern von einem Prototypenadjektiv, als sie mit Blick auf das zweite festgelegte Kriterium (3) außerstande sind, eine Komparativ- oder Superlativform zu bilden. Neben einigen Beispielen aus den bereits vorangegangenen zwei Gruppen, die zugleich diesem letztgenannten Kriterium entsprechen, lassen sich hier überdies zahlreiche andere Adjektive zuordnen: relationale Adjektive, die eine Zugehörigkeit ausdrücken (z.B. deutsch, europäisch, evangelisch), Zahladjektive, klassifizierende Adjektive (z.B. universitär, ärztlich, mittelalterlich, mündlich) oder sogenannte Absolutadjektive26 (z.B. einzig, ganz, voll, optimal, fertig). Kessel/Reimann listen diesbezüglich weitere Lexeme auf wie tot, schwanger sowie heilbar (vgl. 20175: 74).
Je weiter sich Adjektive von ihrer Prototypenkonzeption entfernen, desto möglicher ist eine Überschneidung mit anderen Wortklassen. Dem populären Bestreben folgend, Wörter bestenfalls nur einer Kategorie zuzuordnen (vgl. Telschow 2014: 205), manifestieren sich ebenjene ambivalente Beispiele „für denjenigen, der sich zwischen den [beiden Wortklassen‑]Alternativen entscheiden sollte, als Zweifelsfälle“ (Köpcke/Noack 2009: 4). Ein prominentes Beispiel für das Verschwimmen von Wortklassengrenzen respektive für das Bestreben anderer Wortarten, Adjektiveigenschaften zu übernehmen, ist zweifelsohne die kontroverse Diskussion über die Abgrenzung von Adjektiv und Adverb (vgl. u.a. Telschow 2014: 204-208).27 So lässt sich beispielsweise im Hinblick auf das Adverb schrittweise eine „Adjektivierung durch pränominale Positionierung und adjektivische Flexion“ (Durst 2006: 273) beobachten (‚Der Minister plant am Ende des Lockdowns ein schrittweises Öffnen der Kitas.‘). Adverbien mit einer ähnlichen Tendenz wie okay, sukzessive oder auf -lich endend (z. B. vermeintlich, wirklich, mutmaßlich) werden mittlerweile in vielen Grammatiken und Nachschlagewerken (z.B. Duden) sowohl als Adverb als auch als Adjektiv deklariert. Telschow (vgl. 2014: 208) unterstützt eine derartige Mehrfachkategorisierung, weil auf diese Weise die Wortartzuordnungen adäquat begründet und zugleich Widersprüche in der Gesamtklassifikation vermieden werden.
Eisenberg/Menzel (1995: 14) fassen ihre Gedanken zum Umgang mit atypischen Beispielen einer Wortart wie folgt zusammen:
Lernen wollen wir […] vor allem, daß Grammatiken von Menschen gemacht sind. Grammatiken sind das Ergebnis von Systematisierungsbemühungen verschiedener Menschen, die sich näher mit Sprache befassen. Viele tausend Wörter fassen wir unter dem Begriff Adjektiv zusammen, und wir tun das unter den Bedingungen […], die wir uns gesetzt haben. Deswegen ist auch, was verschiedene Sprachwissenschaftlicher in die Schublade der Adjektive einordnen, nicht stets dasselbe […]. Bei den einen passen Wörter wie quitt und futsch hinein, bei den anderen nicht. Die einen zählen sie zu den Adjektiven, die anderen zu den Adverbien. […] All die tausend Wörter in die Schublade mit nur einer Aufschrift zu bringen ist oftmals schwierig; denn die Wörter richten sich nicht nach den Schubladenaufschriften. Da kann es schon einmal passieren, das ein neues Wort oder ein Fremdwort oder auch ein ganz gebräuchliches […] nicht so recht hier oder da hineinpassen will oder sich zwischen den Fächer zweier Schubladen verklemmt.
Dies ist mitnichten ein Anstoß, die Wortartenklassifikation aufzugeben; sinnvoller erscheint es vielmehr, zwischen prototypischen und nicht-prototypischen Wörtern zu unterscheiden und parallel die Wandlungsbereitschaft der Sprache nicht außer Acht zu lassen (vgl. Boettcher 2009: 22). Letztendlich suggeriert eine scharfe Kategorisierung von ausschließlich prototypischen Worten eine strittige Auffassung einer Sprachideologie, die Grammatikalität auf die Dichotomie richtig und falsch reduziert. De facto basieren grammatische Strukturen aber auf der sprachlichen Wirklichkeit, es darf nicht entgegengesetzt auf Basis „grammatiktheoretische[r] Postulate […] nach Entsprechungen in der Sprache“ (Eisenberg 2004: 11) gesucht werden. Die daraus resultierenden Zweifelsfälle sollten somit als Variationsphänomene betrachtet werden, die eng mit den Ideologien der Sprachgemeinschaft verbunden sind (vgl. Schmitt/Szczepaniak/Vieregge 2019: 3). Ebenjener metasprachliche Diskurs schärft schlussendlich „das Bewusstsein für das ‚Regelhafte‘“ (Köpcke/Noack 2011: 6) und sollte immer als wertvolle Ressource betrachtet werden (vgl. Bredel 2006: 6).
Für den weiteren Verlauf dieser Arbeit gilt es, auf Basis dieser sprachtheoretischen Überlegungen das Kontinuum an stark prototypischen und peripher zu situierenden Adjektive zu akzeptieren und die relevanten Beispiele adäquat und wertfrei in ebenjenem Kontinuum zu verorten.
2.2 Anglizismen im Deutschen
Um sich dem Anglizismus als einen bedeutsamen Teil des sprachlichen Erscheinungsbildes des Deutschen adäquat anzunähern, muss in einem vorangeschalteten Schritt zunächst der Begriff des Fremdwortes als entsprechendes Hyperonym sowie eng damit verbunden das Lehnwort im Diskurs des lexikalischen Wandels aufgegriffen werden. Vorab: Mit der folgenden Skizzierung der Fremdwörter und Lehnwörter als Transferenz oder Integration eines fremdsprachlichen Lexems wird, für diese Arbeit konstitutiv, die ausdrucksseitige Fremdheit (also signifiant, vgl. Kap. 2.1.1) fokussiert und von Entlehnungen der reinen Inhaltsseite (signifié) eines sprachlichen Zeichens (Semantische Entlehnungen bzw. Lehnprägungen) abgegrenzt (vgl. Busse 2001: 134) (Abb. 4).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4: Untergliederung des Lehnwortschatzes (Nübling et al. 20175: 185)28
Gemeint ist damit, dass die verschiedenen Möglichkeiten einer Entlehnung semantischer Konzepte aus anderen Sprachen (rechter Ast, z.B. skyscraper – Wolkenkratzer), die in der deutsche Sprache mit nativem Wortmaterial nachgebildet werden (sogenanntes Eindeutschen29 ), ausgeklammert werden, und ausschließlich der Umgang mit fremden Phänomenen der Ausdrucksseite (phonologisch, graphematisch und/oder morphosyntaktisch) relevant ist.30
2.2.1 Fremdwort und Entlehnung
Eisenberg (20134a: 36) definiert das Fremdwort im Deutschen als „ganz oder in wesentlichen Bestandteilen aus anderen Sprachen übernommen und […] nicht vollständig an die Strukturen des Deutschen angepasst“. Demgemäß transferieren Fremdwörter fremdsprachliche Merkmale ins Deutsche (vgl. Nübling et al. 20175: 177) und bilden folglich eine eigene Gruppierung des zur Verfügung stehenden Wortmaterials, welche sich charakteristisch von ihrem Kernwortschatz respektive einem nativen Wort der Sprache unterscheiden (vgl. Eisenberg 20183: 28).31 Zum einen folgt ihre Orthographie weniger konstanten Regelmäßigkeiten (vgl. Eisenberg 20134a: 337), häufig verrät bereits das Schriftbild, dass es sich nicht um Erbwörter handelt (vgl. Nübling et al. 20175: 177), zum anderen vermögen sie das Phoneminventar zu erweitern, sofern ihre fremden Laute nicht durch naheliegende Laute des Kernsystems ersetzt werden (vgl. Eisenberg 20134a: 95). Damit einher geht beispielsweise eine Erweiterung der Phonem-Graphem-Korrespondenz; so „bezeichnet das Fremdgraphem <c> je nach Herkunft des Fremdwortes gleich vier Laute: [k] wie in Camping, [ʧ] wie in Cello, wie in [ʦ] circa oder [s] wie in City “ (Nübling et al. 20175: 180).
Passen sich aber ebenjene fremden Transferenzen sukzessive der Phonetik, Orthographie und Morphologie der Zielsprache an, liegt ein Integrationsprozess vor. Munske (1983: 563) definiert Integration präzise als „ausdrucksseitige Anpassung oder Ersatz solcher Transferenzen entsprechend den Mustern der Empfängersprache“. Konkret betrifft dies das „phonologische und flexivische System und […] die Schreibung“ (Carstensen 1979: 155). Gelegentlich auch als Assimilation, Angleichung, Eingliederung, Eindeutschung oder „Inkorporierung“ (Munske 1983: 560) bezeichnet, kann Integration völlig unterschiedliche Grade aufweisen (vgl. Kupper 2007: 22). Vollständig integrierte respektive assimilierte Wörter werden im linguistischen Konsens als Lehnwörter bezeichnet, sie sind zwar „fremder Herkunft“ (Eisenberg 20134a: 36), aber sie „flektieren wie Erbwörter. […] Ihr Schriftbild verrät ebenfalls nichts“ (Nübling et al. 20175: 177) über ihre (ehemalige) Fremdheit. Demzufolge können die Lexeme Telefon, Likör, Soße und Varietee aufgrund ihrer vollständigen Integration als Lehnwörter bezeichnet werden, wohingegen Telephon, Liqueur, Sauce und Varieté in diesem früheren Stadium noch zur Gruppe der Fremdwörter zuzuordnen sind (vgl. Klein 2018: 180). Nübling et al. (20175: 177) veranschaulichen dieses Faktum anhand der aus dem Lateinischen entlehnten murus, discus und scribere wie folgt:
Die fremde Herkunft der Latinismen ist nicht mehr zu erkennen. Mauer unterscheidet sich lautlich nicht von einem Erbwort wie Trauer, Tisch nicht von Fisch und schreiben nicht von bleiben. Sie alle weisen keinerlei phonologische Besonderheiten auf. Gleiches gilt auch für ihre Morphologie.
Insofern werden Lehnwörter in der Grammatik i.d.R. gemeinsam mit den nativen Wörtern des Kernwortschatzes behandelt, Fremdwörter dagegen nicht (vgl. Eisenberg 20134a: 36). Der deutsche Wortschatz lässt sich somit auf einer Makrostruktur in drei verschiedenen Schichten einteilen (Abb. 5).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 5: Struktur des deutschen Wortschatzes (Nübling et al. 20175: 178)32
Er besteht erstens aus dem Basissystem der Erbwörter, zweitens in einer direkt daran angrenzenden Schicht aus weitgehend an ebenjenes Basissystem angepassten jüngeren Lehnwörtern sowie drittens aus Teilbereichen der Peripherie mit noch jüngeren Fremdwörtern, die ihre phonologischen, morphologischen und/oder graphematischen Fremdheitsmerkmale (noch) bewahren (vgl. Nübling et al. 20175: 177).33 All diese Wörter „sind zur Kohabitation gezwungen“ (Eisenberg 20183: 5) und Munske (2001: 27) prophezeiht sogar, dass „[b]ald […] die Unterscheidung von Erbwort, Lehnwort und Fremdwort nur noch eine lexikographische Reminiszenz sein“ wird.
Obgleich die letztgenannten Fremdwörter „einen erheblichen Anteil am Gesamtwortschatz“ (ebd. 1) repräsentieren, wurden v.a. sie in der Sprachforschung bis vor wenigen Jahren eher stiefmütterlich behandelt (vgl. ebd.), „Fremdwörter wurden grammatisch marginalisiert“ (Eisenberg 20134a: 336). Ob dieses Faktum auf ihrem latent negativen „Stigma der Normabweichung, der Unregelmäßigkeit, der schweren Erlernbarkeit oder Benutzbarkeit“ (Munske 1983: 560) oder auf dem „Resultat eines wissenschaftlichen Tabus, das in Verbindung mit dem Fremdwortpurismus entstand“ (Müller 2000: 116) beruht, bleibt an dieser Stelle unbeantwortet.
Auf Basis dieser vorangegangenen Definitionen ist der Anglizismus ein Fremdwort, kein Lehnwort. Unter diesem Begriff wird folglich „jede Erscheinung […] der deutschen Sprache verstanden, die auf Transferenz der englischen Sprache zurückgeht“ (Busse 2001: 134), nicht auf Integration. Das bedeutet, dass Anglizismen den Teilbereich der Fremdwörter repräsentieren, in denen bestimmte Eigenschaften des Englischen bewahrt bleiben (vgl. Eisenberg 2009: 63). Konkret lassen sich ebenjene bestimmte Eigenschaften in die drei Kategorien (1) Phonetik, (2) Graphie und (3) Morphologie einteilen.
Hinsichtlich der (1) Aussprache sind v.a. die Konsonanten [θ] (Thriller), [ɹ] (Reality-TV, Rush-hour, Reader, zero), [w] (Wellness, Workaholic) sowie [ɫ] (Baseball) fremd, wobei für alle Laute bereits verwandte Alternativen der nativen deutschen Sprache als freie Allophone zu registrieren sind ([θ] → [z]/[s]; [ɹ] → [ᴚ]; [w] → [v]; [ɫ] → [l]) (vgl. Eisenberg 20183: 179-181). Die vokalischen Unterschiede zum Kernsystem sind v.a. [æ] (Abstract, Band, Jazz; [æ] → [ɛ]), [ɜː] (Burger, Burn-out; [ɜː] → [oe]/[œ]) und [ɔː] (Board, Brainstorming) sowie die beiden Diphthonge [ei] (Baby, Blazer; [ei] → [eː]) und [ou] (Coach, Code, Show; [ou] → [oː]) (vgl. ebd. 181-182). Als zwei weitere angloamerikanische Schibbolethe der Aussprache kann die Affrikate [dʒ] (Job, Jogging, Manager) (vgl. ebd. 184) sowie die Wahrung der stimmhaften Konsonanten im Auslaut (Job) genannt werden, wobei sich im Hinblick auf die letztgenannte Besonderheit dennoch häufig die Auslautverhärtung des Deutschen durchsetzt.34
In Bezug auf die (2) (Ortho-)Graphie respektive der Phonem-Graphem-Korrespondenz von Anglizismen kann Fremdheit aus zwei Perspektiven heraus begründet werden: „Einmal damit, dass fremde Laute wie das englische [ʒ] in Jet geschrieben werden, zweitens aber auch damit, dass native Laute anders als im Kernwortschatz geschrieben werden, z.B. das [ai] in Website “ (ebd. 325). Die folgende Tabelle (Tab. 1) listet alle Grapheme auf, die basierend auf diesen beiden Begründungen als fremd eingestuft werden.35
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 1: Fremde Schreibungen der Anglizismen36
Insofern behalten Anglizismen wie Chip, Team, Slum oder Boom, obgleich sie aus ausschließlich nativen Lauten bestehen, ihre (graphische) Fremdheit, solange sie nicht * Tschip(p), * Tiem, * Slamm oder * Buhm geschrieben werden.
In der Teildisziplin der (3) Morphologie sind v.a. die Flexion und konkreter, mit Blick auf die Anzahl an Fremdwörtern, die drei Wortarten Substantiv, Adjektiv und Verb von größerer Bedeutung. Gerade für das Substantiv ist in der Wortartenverteilung von Anglizismen „eine augenfällige Dominanz […] zu konstatieren“ (Götzeler 2008: 185). Lehnert (1986: 21) schreibt diesbezüglich:
Es liegt im Wesen dieser kulturellen Entlehnungen, daß vor allem Substantive übernommen werden, während die Entlehnung von Verben und Adjektiven wesentlich geringer ist und die übrigen Wortarten nur in seltenen Fällen oder gar nicht entlehnt werden, wie wir es in der gesamten Sprachgeschichte beobachten können.
Fremd sind diesbezüglich zum einen die im Englischen fehlenden Deklinationsparadigmen von Substantiven und Adjektiven (mit Ausnahme der Plural- und Komparativbildung), zum anderen die fehlenden Konjugationsstrukturen des Verbs (mit Ausnahme der dritten Person Singular). Die Bildung all dieser Formen ist jedoch „unvermeidlich, wenn einem Wort seine wichtigen Verwendungsweisen zugänglich sein sollen“ (Eisenberg 20183: 209). Damit hängt v.a. die Großschreibungen und die Genus- sowie Flexionstypenzuweisung von Substantiven (camp → das Camp / des Camps) (vgl. Zifonun 2000: 73), die Flektierbarkeit und Komparierbarkeit von Adjektiven (cool → cooles / cooler) (vgl. Kap. 2.3) sowie die Derivation und Konjugationsfähigkeit von Verben (to jog → joggen; to deal → dealen) zusammen (vgl. Eisenberg 20183: 209-245).
Währenddessen die Integration hinsichtlich der Flexion von v.a. Substantiven „weitgehend automatisiert“ (ebd. 208) und direkt abläuft, erfolgt sie in der Lautung und Schreibung sukzessive. Insofern können sich Anglizismen im Hinblick auf ihren Assimilationsfortschritt deutlich voneinander unterscheiden (vgl. Antomo/Leyendecker 2019: 387) und „zahlreiche Stufen und eine Vielzahl von Varianten erzeugt werden“ (Munske 1980: 663), die sich v.a. aus phonetischer Perspektive überschneiden (vgl. Busse 2001: 136).37 Die graphematische Integration korreliert noch stärker mit der Häufigkeit der gebrauchten Wörter (vgl. Nübling et al. 20175: 180). Lexeme, die diesen Integrationsprozess phonologisch, morphologisch oder graphematisch abgeschlossen haben, sind beispielsweise Toner, grillen (vgl. Eisenberg 2001: 184), Streik (vgl. Eisenberg 2013: 71), Keks (Nübling et al. 20175: 178) oder Boot (vgl. Busse 2001: 136). Diese Lexeme sind dezidiert ausgedrückt keine Fremdwörter (mehr); sie sind Entlehnungen angloamerikanischer Wörter und somit deutlich „in Richtung des lexikalischen Zentrums verschoben“ (Nübling et al. 20175: 178).
2.2.2 Historie und Gegenwart
Die im vorangegangenen Kapitel skizzierten „Veränderungen im Wortbestand (lexikalischer Wandel) kommen zu jedem Zeitpunkt in jeder (lebenden) Sprache vor“ (Kupper 2007: 9) und repräsentieren einen bedeutenden Teil des Sprachwandels. Nübling et al. (vgl. 20175: 13) verweisen bezüglich dieses Begriffs darauf, dass es keinen Sprachwandel an sich gibt, sondern er in zahlreichen Subsystemen38 mit jeweils eigenen Prinzipien und Interessen verläuft. Dabei ist v.a. die Lexik „sehr empfänglich […] für die Aufnahme, aber auch für den Verlust sprachlicher Zeichen“ (ebd. 14). Ob ein Fremdwort schlussendlich ein Bestandteil des Sprachsystems wird, hängt von zahlreichen Faktoren ab und ist kaum vorherzusagen (Busse 2001: 132). Keller/Kirschbaum (2003: 13) sprechen gar von einem „Invisible-Hand-Phänomen, der nicht geplante Nebeneffekt des Kommunizierens zahlloser Sprecher, die nichts anderes im Sinn haben, als ihre persönlichen aktuellen Kommunikationsziele zu verwirklichen“. Braunmüller (2000: 330) spricht diesbezüglich von einer „ Optimierungsstrategie, um jederzeit kommunikative Effektivität […] zu gewährleisten“. Nichtsdestoweniger lassen sich Gründe für die Transferenz und Integration von Fremdwörtern herleiten. Braun (19984: 97) listet die folgenden Aspekte auf:
Neue Gegenstände werden produziert oder eingeführt, bisher unbekannte Personen(gruppen) und Lokalitäten müssen bezeichnet werden, und die Schließung von Benennungslücken wird erforderlich. Gegenstände werden in der Wahrnehmung stärker differenziert als früher, die Einschätzung gesellschaftlicher Probleme hat sich verändert (z.B. Emanzipation, Umwelt), die öffentlichen Medien (v.a. das Fernsehen) weiten den Erfahrungshorizont eines jeden Einzelnen aus, und Freizeitaktivitäten (Sport, Tourismus) nehmen einen immer höheren Stellewert ein.
Schon früh wurde hinsichtlich der Notwendigkeit von Fremdwörtern differenziert. Demgemäß bezieht sich Braun im Rahmen seiner Auflistung von Gründen auf notwendige, sogenannte Bedürfnislehnwörter, die Neuland (2016: 223) wie folgt von den diametralen Luxuslehnwörtern unterscheidet:
Bedürfnislehnwörter dienen situationsspezifisch der Benennung von Dingen und Sachverhalten, die durch native Ausdrücke nicht gewährleistet werden kann. Bei Luxuslehnwörtern handelt es sich dagegen um sozialstilistisch markierte Synonyme nativer Entsprechungen, die keine direkte Benennungslücke im nativen Sprachsystem füllen.
Für ebenjene letztgenannte „luxurierende“ (Zifonun 2000: 71) Verwendung von Fremdwörtern in Sprachdiskursen, in denen kein expliziter Benennungsbedarf erkannt wird, werden dahingegen Motive wie Sprachökonomie, Ausdrucksvariation, Expressivität, Euphemisierung respektive Tabu-Umschreibungen, Imponieren oder Schaffung eines Kolorits durch Exotismen (vgl. Androutsopoulos 1998: 577), aber auch Prestige (vgl. Zifonun 2000: 71) und Ironie (vgl. Neuland 2016: 232) angeführt. Dabei ist es fatal, für jedes Beispiel eine Dichotomie zugrunde zu legen; Carstensen (vgl. 1965: 266 f.) geht vielmehr von einem Kontinuum zwischen ‚Bedürfnis-Lehnwörtern‘ und ‚Luxus-Lehnwörtern‘ aus. Unabhängig der Notwendigkeit eines Fremdwortes fasst Braunmüller (vgl. 2000: 319) all die erwähnten Gründe kumulierend und alliterierend mit den drei Ausdrücken Mangel, Mode und Mehrwert zusammen.39 Nicht selten treffen dabei Fremdwort und Erbwort aufeinander. Dieses sogenannte „Dublettenstadium“ (Nübling et al. 20175: 183) bleibt entweder fortwährend erhalten und manifestiert sich in einer stilistischen Abgrenzung der Wortpaare (z.B. Job vs. Arbeit, Service vs. Geschirr)40 oder wird zugunsten eines Lexems aufgelöst (z.B. verdrängten die galloromanischen Entlehnungen Tante und Onkel die Erbwörter Muhme und Oheim) (vgl. ebd.).
Jeglicher Entlehnungsvorgang setzt ein Kontaktverhältnis zwischen mindestens zwei Sprachen voraus. Transferenzen von der einen zur anderen Sprache und vice versa bezeichnet Braunmüller (2000: 319) als „das Normalste, was im Zusammenhang mit sprachlichen Veränderungen als erstes zu nennen ist“. Sie sind die Folge einer gewissen „Superstratwirkung“ (ebd. 320) einer Sprachschicht, welche sich dank ihrem Prestige (in welcher Form auch immer) über den Erbwortschatz legt. Diese bilinguale Situation verlangt selbstredend den direkten und kompetenten Kontakt eines Sprechers oder einer Sprecherin zu einer anderen Sprache (vgl. Kupper 2007: 22). Diese „Sprachkontaktleute“ (Munske 2001: 10), welche Wörter aus ihrer Zweitsprache (oder Fremdsprache) auch in ihrer Erstsprache gebrauchen, sind also verantwortlich für Entlehnungen in einer Sprachgemeinschaft (vgl. ebd.). Die Kenntnis mindestens einer Fremdsprache gilt im globalisierten Diskurs für viele Menschen als selbstverständlich, sodass gegenwärtig eine Großzahl an Menschen als Sprachkontaktleute bezeichnet werden können, was das Faktum erklärt, dass der Zuwachs an Wörtern noch nie so rasant gewesen ist wie derzeitig (vgl. Kupper 2007: 16). Das Deutsche war jedoch „zu jeder Zeit fremdsprachlichen Einflüssen ausgesetzt“ (ebd. 9) und wurde demgemäß „schon immer durch Entlehnungen bereichert“ (Nübling et al. 20175: 175).
Als die bekanntermaßen relevantesten Gebersprachen der deutschen Sprachgeschichte gelten Latein, Französisch und Englisch (in dieser Chronologie). Alle drei genossen bzw. genießen für Jahrhunderte andauernde Perioden ein eigenes zeitgenössisches Prestige, welches Mair (2020: 17) wie folgt resümiert:
Latin, as the language of the church and the language of learning, and French, as the language of cultural and political elites, influenced German ‘from above’ and, often, through the medium of the written language. English functions as a contact superstrate in the same way today, but in addition, it is also a major presence not only in its written standard form, but also through nonstandard and slang forms associated with various non-elite pop-cultural and subcultural movements.
Hinsichtlich einer Quantifizierung der Einflüsse dieser drei Sprachen gibt eine Auszählung von Fremd- und Lehnwörtern für das 15. bis 20. Jahrhundert von Kirkness (vgl. 1988) einen ersten Überblick (Tab. 2).41
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 2: Verteilung der Fremd- und Lehnwörter auf die Hauptgebersprachen vom 15. bis 20. Jahrhundert42
Laut diesen Zahlen hat das Lateinische den Zenit seines Einflusses im 16. Jahrhundert, das Französische zwei Jahrhunderte später und das Englische mutmaßlich noch nicht erreicht (vgl. Fußnote 41). Die Untersuchungen von Körner (vgl. 2004: 25-49) zur (prospektiven) Entwicklung des deutschen Lehn- bzw. Fremdwortschatzes sekundieren mit Kirkness‘ Übersicht, gehen jedoch einen Schritt weiter.43 Laut seinen Auswertungen im Rahmen einer Analyse von Etymologie-Wörterbüchern besteht die deutsche Sprache zum Messzeitpunkt (2001) zu 31,25 Prozent aus Lehn- und Fremdwörtern. In dieser Gruppe fallen 38,73 Prozent auf die Gebersprache Latein, 27,16 Prozent auf das Französisch und knapp zehn Prozent auf das Englische (Abb. 6).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 6: Verteilung der Lehn- und Fremdwörter auf die Gebersprachen heute44
Auf Basis seiner weiteren Analysen und Berechnungen im Hinblick auf die zeitliche und etymologische Bestimmbarkeit der fremden und entlehnten Lexeme, lässt sich eine prototypische Entwicklung der Übernahme von Wörtern aus anderen Sprachen skizzieren. Dem Verlauf einer logistischen Funktion ähnelnd beginnt der fremdsprachliche Einfluss mit dem ersten Wort (für z.B. das Latein als Gebersprache mit dem ersten Nachweis im achten Jahrhundert). Sodann steigen die Übernahmen exponentiell bis zu einem Wendepunkt mit maximaler Steigung, sinken in der Folge wieder und nähern sich einer Asymptote. Im Folgenden wird die Anzahl des Lehn- und Fremdwortschatzes aus den drei Gebersprachen Latein, Französisch und Englisch gegenübergestellt (Abb. 7).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 7: Übernahme lateinischer, französischer und englischer Wörter ins Deutsche (Körner 2004: 47)
Die X-Achse repräsentiert die Jahrhunderte, angefangen mit dem sechsten Jahrhundert im Y-Achsenabschnitt; die Y-Achse bildet die kumulierte Zahl der Wörter aus den Gebersprachen ab. Aus den ersten beiden Graphen (gestrichelt links (Latein) sowie mittig (Französisch)) wird ersichtlich, dass der Übernahmeprozess aus dem Lateinischen sowie Französischen weitestgehend beendet ist (vgl. Körner 2004: 32, 34). Dahingegen ist ein asymptotischer Kurvenverlauf für das Englische bisher nicht zu erkennen; im Gegenteil befindet sich die Entwicklung zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Ergebnisse45 vermutlich auf dem Höhepunkt (vgl. ebd. 37). Körner (ebd. 46) fasst die Quintessenz seiner Untersuchung wie folgt zusammen:
Bei Betrachtung der Graphik, die das Lateinische, das Französische und das Englische nebeneinander stellt [sic!] […], ist die Gemeinsamkeit dieser Sprachwandel nicht zu übersehen. Bislang zeigen sich keine Tendenzen, die darauf hinweisen, dass dieser Sprachwandel beim Englischen anders verläuft als die beiden nahezu abgeschlossenen Entlehnungsprozesse.
D.h., dass auch die Übernahme von Wörtern aus dem Englischen irgendwann abflachen wird und sich das Phänomen der angloamerikanischen Entlehnungen und Fremdwörter zu einer ähnlichen Welle entwickeln werden wie ihre Vorreiter aus der französischen Sprache, die in der damaligen Zeit ähnlich scharf angeprangert wurden wie die englischsprachigen Übernahmen heutzutage (vgl. Stickel 2001: 3).46
[...]
1 Neben der Funktion der Betonung werden Lexeme sowie andere metasprachliche Begriffe in dieser Arbeit kursiv dargestellt. Konkrete Realisierungen eines fokussierten Lexems werden ebenfalls kursiviert, jedoch zusätzlich in einfache Anführungsstriche gesetzt.
2 In dieser Arbeit werden gängige Abkürzungen verwendet, ohne dass sie explizit in einem Abkürzungsverzeichnis vermerkt werden: ggf., etc., bzw., z.B., d.h., i.d.R., u.a., v.a.
3 Der deutsche Slam-Poet und Musiker Jason Bartsch nutzt diese Formulierung sogar als Wortrefrain für einen seiner humoresken Songs.
4 Mit der Bezeichnung Anglizismus wird für die gesamte Arbeit ein breites Verständnis eines Wortes zugrunde gelegt, welches aus der englischen Sprache ungeachtet einer diatopischen Varietät (z.B. amerikanisches Englisch, australisches Englisch) herführt. Demzufolge werden beispielsweise sogenannte Britizismen im Begriff des Anglizismus impliziert.
5 Die in diesem Diskurs von verschiedenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern genannten Begriffe wie Wortkategorie, Wortklasse oder eben Wortart werden in dieser Arbeit synonym verwendet und „sind Mengenbegriffe. Der Umfang […], ihre Extension, ist eine Menge von Entitäten bestimmter Art. Gewöhnlich haben die Elemente dieser Menge eine bestimmte Eigenschaft gemeinsam“ (Eisenberg 20134b: 13). Im Falle der Wortarten gelten also Substantive oder Verben als lexikalische Kategorien oder Klassen, weil sie Wörter nach bestimmten Kriterien (z.B. morphologisch, syntaktisch oder semantisch) sortieren. Mehrere Kategorien oder Klassen können sodann als Kategorisierung oder Klassifikation der Wortarten bezeichnet werden (vgl. ebd. 16).
6 Gemeint ist damit, eine syntaktische Funktion (also Subjekt, Prädikat, Objekt, Adverbial (oder freier Dativ)) repräsentieren zu können (vgl. Dürscheid 20126: 31-45).
7 Anzumerken ist an dieser Stelle das augenscheinliche Verständnis der Autorinnen zur definitorischen Enge respektive Weite des Pronomens als Wortart. Das Pronomen-Kriterium ‚kann SG sein‘ wird hier keinesfalls nur als das affirmative Gegenstück zu ‚kann nicht SG sein‘ darstellt, sondern muss mit seiner ausgedrückte Modalität (können) wörtlich verstanden werden. Die Fähigkeit, als Satzglied zu fungieren (z.B. Personalpronomen, Objektpronomen), trifft also nicht auf alle Pronomen zu. Besitzanzeigende Wörter wie sein oder ihr funktionieren als Satzglied ausschließlich mit einem Substantiv, werden deshalb bisweilen begrifflich als Possessiv begleiter von den Possessiv pronomen (seines, ‚Das ist seines.‘) abgegrenzt. Selbiges gilt z.B. auch für Demonstrativpronomen bzw. -begleiter. Possessiv begleiter verhalten sich insofern analog zur benachbarten Kategorie der (5) Artikel. Die definitorische Trennung zwischen diesen beiden Wortarten ist insofern undeutlich.
8 Als Satzäquivalent verstehen Kessel/Reimann (20175: 80) v.a. sogenannte „Empfindungswörter (auch als Ausrufe oder Interjektionen bezeichnet), z.B. Juchu!, Igitt! “; eine definitorische Auslegung, die sich analog zu Böttchers (2009: 24) „Wort-Äquivalente“ (vgl. Fußnote 11) verhält.
9 Partikeln beeinflussen die Syntax nur selten und wirken stattdessen eher auf die semantisch-pragmatische Perspektive einer Aussage ein. Partikeln sind – entgegen der landläufigen Meinung – mitnichten ausschließlich kleine/kurze überflüssige Füllwörter. Sie können ebenso sehr lang sein und eine Aussage abtönen (z.B. ‚einigermaßen‘, ‚ausgesprochen‘) oder ganze Bedeutungen ins Gegenteil verkehren (‚nicht‘).
10 Für eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Feldermodell respektive Positionenmodell vgl. u.a. Musan 20092.
11 Boettcher nennt ferner einen separaten Bereich (nicht in Abb. 2) mit zwei Gruppierungen, die sich der Arbitrarität der Semiotik entziehen: (9) Interjektionen (hm) und (10) Onomatopoetika (kikeriki) sind zwar „funktional wortäquivalente, aber nicht wortförmige Lautfolgen“ (Boettcher 2009: 175) und werden somit seines Erachtens nicht als Wortarten eingestuft (vgl. ebd.). Insofern ist strittig, ob Boettchers Einteilung realiter acht oder zehn Wortarten impliziert.
12 Eisenberg ist sich dessen bewusst, wenn er schreibt: „Schema 1 [also seine Wortartenklassifikation] gliedert, bleibt aber äußerlich. Es berücksichtigt lediglich quantitative und formale Gesichtspunkte“ (20134a: 34).
13 Die Prototypentheorie als Möglichkeit, Form- und Bedeutungszusammenhänge zu modellieren, Ent-wicklungstendenzen der Sprache zu beschreiben/vorauszusagen oder einen Erklärungshintergrund für die zahlreichen Zweifelsfälle im Umgang mit einem beschreibenden Kategoriesystem zu bieten, ist in der Linguistik mittlerweile etabliert (vgl. Köpcke/Noack 2001: 5). Zum allgemeinen Konzept der Prototypentheorie vgl. auch Mangasser-Wahl (2000) respektive zur Prototypensemantik vgl. auch Kleiber (1993).
14 Unflektierte Adjektive sind nicht zu verwechseln mit nichtflektierbaren Adverbien. Eisenberg (20134b: 227) konstatiert diesbezüglich: „Die Kurzform des Adjektivs, wie sie in prädikativer und adverbialer Position erscheint, ist unflektiert, das Adjektiv ist aber flektierbar“.
15 Das Adjektiv in prädikativer Stellung (‚Der Elefant ist groß.‘) wird bisweilen auch als Prädikatsnomen (vgl. Eisenberg 20134a: 171) oder Ergänzung (vgl. Kessel/Reimann 20175: 75) bezeichnet.
16 Zur Diskussion sogenannter „Adjektiv-Adverbien“ (Kessel/Reimann 20175: 75), also adverbial gebrauchte Adjektive, vgl. u.a. Eisenberg 20134b: 227.
17 Oder „einer vergleichbar deklinierenden Einheit“ (Eisenberg 20134a: 171), z.B. nach Demonstrativpronomen (‚Der/Dieser kalte Kaffee ist eine Zumutung!‘). Selbiges gilt für die gemischte Flexion.
18 Die Komplexität der deutschen Adjektivdeklination auf Basis des Prinzips der Monoflexion (also die nur einmalige Nennung der vollen grammatischen Flexionsendung) betonen auch Kessel/Reimann, wenn sie sie als „‚Spezialität‘ des Deutschen“ (20175: 87) bezeichnen, welche zweifelsfrei vielen Lernenden lästig zu sein vermag.
19 Eisenberg führt in dieser Hinsicht ein anderes Beispiel an, aus dem der Verlust der Grundbedeutung des Adjektivs noch deutlicher wird: ‚Der runde Tisch‘ sowie ‚Der Tisch ist rund.‘ versus ‚Der Motor läuft rund.‘
20 Kursivierungen und Anführungszeichen entsprechen dem Originaltext, auf den hier rekurriert wird, sodass sich der Umgang mit ihnen im Rahmen des Zitates von den allgemeinen Abmachungen dieser Arbeit entfernt.
21 Weitere Beispiele nennt Stoltenburg (vgl. 2008: 139): ruhig Blut, lieb Kind machen, Gut Ding will Weile haben, Kein schöner Land, köllnisch Wasser.
22 Eine flektierte Form mit Fugen-n konkurriert mit der unflektierten Form: ‚ein lila Kleid‘ vs. ‚ein lilanes Kleid‘. Aufgrund der allgemeinen Hiatvermeidung in unbetonten Silben wird Formen wie ‚ein * lilaes Kleid‘ ausgewichen (vgl. Eisenberg 2001: 195). „Deshalb existieren die Adjektive amerikaisch, chinaisch, psychoisch, hinduisch nicht“ (Klein 2018: 222).
23 Bezüglich prima ist interessant, dass sich hier keine Hilfskonstruktion wie beim silbenphonlogisch ähnlichen lila durchsetzt (‚eine * primane Leistung‘) (vgl. Klein 2018: 222).
24 okay wurde zunächst der Wortklasse Adverb zugeordnet. Vermutlich aufgrund ebenjener Tendenz zum flektierten Gebrauch, wird es mittlerweile in den meisten Zuordnungen (z.B. Duden) zusätzlich als Adjektiv deklariert (vgl. Kap. 3.1.2 und 3.2.2). Ähnlich verhalten sich abgeleitete Adverbien auf -weise mit substantivischem Basislexem (z.B. schrittweise, stufenweise, teilweise). Diesbezüglich sind sich jedoch die Wörterbücher (noch) nicht einig: Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) stuft teilweise als Adjektiv ein, der Duden hingegen als Adverb; Langenscheidt nennt beide Wortklassen. Zur Vertiefung vgl. Schmöe 2002 und Telschow 2014.
25 Hierbei handelt es sich um ein morphosyntaktisches Phänomen, welches in analoger Weise zu auf gut Glück die Unflektiertheit attributiv gebrauchter Adjektive im Germanischen und noch im Althochdeutschen nicht nur vor, sondern auch nach dem Substantiv zuließ (vgl. Nübling et al. 20175: 127). Ob Konstruktionen mit pur oder satt de facto als Überbleibsel bezeichnet werden können oder vielmehr als auf derselben morphologischen Gesetzmäßigkeit basierende Phänomene des Gegenwartsdeutschen bezeichnet werden müssen, sei in den Raum gestellt. Zu beobachten ist jedoch eine Kritik aus v.a. sprachpuristischen Kreisen im Hinblick auf diesen nichtprototypischen Gebrauch von pur. Weitere Beispiele aus Stoltenburg (vgl. 2008: 140) sind: Eiche rustikal, tausend Euro bar, Henkel trocken, Spiegel online, Forelle blau.
26 Adjektive dieser Gruppe, die dennoch gesteigert werden, werden als Hyperlativ bezeichnet (z.B. ‚Du bist wieder einmal die einzigste, die die Aufgabe gelöst hat.‘)
27 Das Adverb wird häufig als linguistisch herausfordernd und kaum einheitlich zu greifen betrachtet. Bisweilen wird es daher als „die sperrigste und am wenigsten erforschte Wortklasse“ (Glück et al. 2002: 3), als „Papierkorbkategorie“ (Pittner 1999: 47) oder als „lexikalische Restklasse der Unflektierbaren von erheblicher syntaktischer Diversität“ (Eisenberg 2002: 61) bezeichnet (vgl. auch Fußnote 24).
28 Nach Betz 1975: 251.
29 Seit dem 17. Jh. bemühen sich deutsche Sprachgesellschaften, in ihren Augen überflüssige Fremdwörter einzudeutschen. Zwei Protagonisten dieser Verdeutschungsversuche waren zweifelsohne Joachim Heinrich Campe sowie Philipp Zesen. Während Campes Intention für seine zahlreichen Verdeutschungsvorschläge aus einer allgemeinen Verständlichkeit v.a. für die unteren Gesellschaftsschichten bestand (vgl. Kilian/Niehr/Schiewe 2010: 22-27), verfolgte Zesen vielmehr patriotische Ziele, also die Bewahrung der Reinlichkeit der deutschen Sprache, analog zum heutigen Verständnis des Fremdwortpurismus (vgl. Polenz 20132: 129-131). Bis heute sind einige ihrer Vorschläge erhalten geblieben und bereichern (nicht bereinigen) die Sprache, z.B. folgerichtig für konsequent, geeignet für qualifiziert, Abstand für Distanz, Bücherei für Bibliothek. Bisweilen hat sich sogar die Verdeutschung durchgesetzt (z.B. Oberfläche für Superficies) (vgl. ebd. 130).
30 In diesem Kontext werden ebenso die Begriffe äußeres und inneres Lehngut sowie evidente und latente Einflüsse verwendet, beispielsweise in Busse (2001: 135): „Gemeinsam ist allen diesen Ansätzen jedoch, zwischen äußerem Lehngut (Übernahme von Wortform + Wortbedeutung), den sogenannten evidenten Einflüssen, und dem inneren Lehngut (Übernahme lediglich der Bedeutung und deren Wiedergabe mit eingen sprachlichen Mitteln), den sogenannten latenten Einflüssen, zu unterscheiden.“
31 Die begriffliche Differenzierung orientiert sich u.a. an Eisenberg (20134: 36): „Wörter des Kernwortschatzes heißen nichtfremde, native oder Kernwörter. Wörter des Fremdwortschatzes heißen fremde, nichtnative oder eben Fremdwörter.“ Native Wörter werden ferner häufig als „Erbwörter“ bzw. „Erbwortschatz“ (vgl. u.a. Nübling et al. 20175: 177) bezeichnet.
32 Nach Munske 1983: 567.
33 Die Peripheriebereiche überlappen sich mit dem Erbwort- und Lehnwortschatz, weil sie als System verstanden werden (z.B. das System der angloamerikanischen Aussprache, die in die deutsche Sprache transferiert) und jedem dieser peripheren Systeme Elemente inhärent sind, die auch im nativen Wortschatz vorkommen (z.B. angloamerikanische Phone, die auch in der nativen deutschen Sprache existieren) (vgl. Munske 1983: 568).
34 Krech et al. (2009: 124) konstatieren: „Am Wort- und Silbenende werden für /v z b d g/ die entsprechenden stimmlosen Fortis-Konsonanten gesprochen, auch wenn es in den Herkunftssprachen keine Auslautverhärtung gibt“.
35 Diphthongaussprache auch bei gesprochenen Einsilbern mit ‹a›, ‹i›, ‹y› oder ‹o› und stummem ‹e› im Auslaut, z.B. Shake, Life, Hype, Coke (vgl. Eisenberg 20183: 331).
36 Übersicht erstellt auf Basis der Daten von Eisenberg 20183: 327-330.
37 Z.B. gendern mit nichtnativem stimmhaften postalveolaren Frikativ [ʒ] (hier als Affrikate [dʒ]) versus nativem stimmhaften velaren Plosiv [g] oder okay (sogar oke(e))mit fremdem Diphthong [ɔʊkeɪ] versus nativem Monophthong [okeː]) (vgl. Kap. 3.2.2).
38 Vgl. auch das Zwiebelmodell der sprachlichen Ebenen (Nübling et al. 20175: 14 ff.).
39 Eine weitere detaillierte Zusammenstellung von Gründen für (aber auch Argumente gegen) Anglizismen stellt Götzeler (vgl. 2008: 69-88).
40 Stilistische Abgrenzung erfolgt u.a. durch den Gebrauch bzw. Erhalt von Fremdwörtern. Nübling et al. (20175: 178) konstatiert diesbezüglich: „Gerade im Bildungswortschatz wird Fremdheit gern konserviert“.
41 Da das 20. Jahrhundert zum Zeitpunkt der Auszählung (1988) noch nicht abgeschlossen war, kann den entsprechenden Zahlen nur eine eingeschränkte Valenz zugesprochen werden.
42 Abbildung erstellt auf Basis der Daten von Kirkness (1988: 302) aus einer Auszählung des Deutschen Fremdwörterbuch 1913-1988.
43 Körner (vgl. 2004: 25-49) hat im Jahre 2004 mithilfe des logistischen Gesetzes (oder auch Piotrowski -Gesetz genannt (vgl. Altmann 1983: 54-90)), einer Art Wachstumsmodell, versucht, hypothetische Aussagen über den zeitlichen Verlauf fremdsprachlichen Einflusses zu tätigen. Hierzu hat er 16.781 Einträge v.a. aus dem Duden diachron hinsichtlich ihrer etymologischen Bestimmbarkeit ausgewertet. Der Wissenschaftler räumt zwar selbst ein, dass die Summe der Einträge „nicht repräsentativ“ (Körner 2004: 46) sei, nichtsdestoweniger seien Rückschlüsse auf eine gewissen Voraussage über den Fortlauf eines begonnen Sprachwandels auch angesichts dieser Legitimationen zulässig (vgl. ebd.).
44 Abbildung erstellt auf Basis der Daten von Körner (2004: 30).
45 Körners Datenmaterial stammt aus dem Jahre 2001und bedarf insofern hinsichtlich seiner Aktualität einer differenzierten Betrachtung. Interessant wäre zweifelsfrei eine Erweiterung seiner Zahlen um die Lehn- und Fremdwörter der vergangenen zwanzig Jahre mit Blick auf eine mögliche Überschreitung des Wendepunkts. Nichtsdestotrotz können in Anbetracht der jahrhundertelangen Perioden, über die hier gesprochen wird, Zahlen vom Beginn des 21. Jahrhunderts als richtungsweisend und somit als zulässig und belangvoll betrachtet werden.
46 Zum Thema Sprachkritik siehe die differenzierte Auseinandersetzung im Sammelband von Plewnia/Witt (2014) und Kilian/Niehr/Schiewe (2010).
- Quote paper
- Alexander Bernhagen (Author), 2022, Neue angloamerikanische Adjektive in der zeitgenössischen deutschen Sprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1285861
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.