Einer der zentralen Aspekte im Umgang mit elektronischen Medien im Geographieunterricht ist sicherlich die Frage, auf welche Art und Weise den Schülerinnen und Schülern geographische Inhalte näher gebracht werden können. Es ist daher wichtig von vornherein klarzustellen, dass es beim Einsatz elektronischer Medien im Unterricht auch der Anwendung speziell auf diese Form des Unterrichts zugeschnittener Methoden bedarf. Im Folgenden möchten wir daher drei Methoden vorstellen, die sich besonders für den Geographieunterricht eignen, in dem elektronische Medien eingesetzt werden. Dafür werden wir zuerst definieren, wodurch Methoden gekennzeichnet sind, um im Anschluss daran die Methoden E-Learning, Blended Learning und Virtuelle Exkursionen vorzustellen, zu bewerten und abschließend ihren Einsatz im Geographieunterricht zu reflektieren.
Gliederung
1. Einleitung
2. Was sind Methoden? – Eine Definition
3. E-Learning und Blended Learning
a. Begriffliche Abgrenzung
b. Vor- und Nachteile
4. Virtuelle Exkursionen
a. Definition
b. Vor- und Nachteile
5. Resümee: Eine Bereicherung für den Erdkundeunterricht?
6. Weiterführende Literatur
1. Einleitung
Einer der zentralen Aspekte im Umgang mit elektronischen Medien im Geographieunterricht ist sicherlich die Frage, auf welche Art und Weise den Schülerinnen und Schülern geographische Inhalte näher gebracht werden können. Es ist daher wichtig von vornherein klarzustellen, dass es beim Einsatz elektronischer Medien im Unterricht auch der Anwendung speziell auf diese Form des Unterrichts zugeschnittener Methoden bedarf. Im Folgenden möchten wir daher drei Methoden vorstellen, die sich besonders für den Geographieunterricht eignen, in dem elektronische Medien eingesetzt werden. Dafür werden wir zuerst definieren, wodurch Methoden gekennzeichnet sind, um im Anschluss daran die Methoden E-Learning, Blended Learning und Virtuelle Exkursionen vorzustellen, zu bewerten und abschließend ihren Einsatz im Geographieunterricht zu reflektieren.
2. Was sind Methoden? – Eine Definition
Die Literatur unterscheidet im Allgemeinen und in Bezug auf die Geographie im Besonderen zwei Arten von Methoden. Die Fachmethoden werden als „Arbeitsweisen wissenschaftlichen Arbeitens“ definiert, durch die „fachliche Informationen oder Erkenntnisse gewonnen werden sollen“ (vgl. RINSCHEDE et al. 2007: 107). Dadurch unterscheiden sich die Fachmethoden von den Unterrichtsmethoden, zu denen auch die methodischen Großformen E-Learning, Blended Learning und die Virtuellen Exkursionen gehören. Diese werden definiert als Lehr- und Lernwege, „mit denen sich Lehrer und Schüler die sie umgebende Wirklichkeit unter institutionellen Bedingungen der Schule aneignen“, oder einfacher ausgedrückt: Unterrichtsmethoden beziehen sich auf die „Frage nach dem „Wie“ des unterrichtlichen Vorgehens“ (vgl. RINSCHEDE et al. 2007: 174).
3. E-Learning und Blended Learning
E-Learning und Blended Learning sind zwei Begriffe, die die Diskussion um den Einsatz elektronischer Medien im Unterricht bestimmen und dominieren wie nur wenige andere (vgl. SCHLEICHER 2004). Dabei ist vielfach unklar, wie diese beiden „Schlagwörter“ überhaupt zu definieren und voneinander abzugrenzen sind.
a) Begriffliche Abgrenzung
In seiner Grundbedeutung bezeichnet der Begriff des E-Learning das eigenständige Lernen mit Online-Materialien. Es handelt sich dabei um die interaktive Kommunikation zwischen einem wissensvermittelnden Programm und dem Lernenden, in aller Regel einer Einzelperson. Bei dieser Methode treten sich der Lehrende und der Lernende zu keiner Zeit direkt gegenüber, sondern kommunizieren lediglich virtuell. Allerdings wird der Begriff E-Learning häufig auch als Überbegriff für alle Formen des elektronisch unterstützten Lernens verwendet, sodass zum Teil sowohl die Methode Blended Learning als auch die Virtuellen Exkursionen unter dem Sammelbegriff E-Learning zusammengefasst werden (vgl. HAUBRICH 2006: 210).
Die Methode des Blended Learning (engl. „vermischtes Lernen“) ist eine Symbiose aus
dem Lernen mit Online-Materialien wie sie im E-Learning praktiziert wird und Präsenzveranstaltungen. Obwohl auch in Bezug auf diese Methode häufig von
E-Learning gesprochen wird, unterscheidet sich das Blended Learning vom E-Learning durch Unterrichtsphasen eines lehrergeleiteten, nicht Computer gestütztem Präsenzunterricht (vgl. RINSCHEDE et al. 2007: 380).
b) Vor- und Nachteile
Einer der bedeutendsten Vorteile des E-Learning liegt sicherlich in seiner totalen Unabhängigkeit von Zeit und Raum. Die Recherche und Auswertung von Informationen und die Aneignung von Wissen erfolgt zu der Zeit, zu der der Lerner dies wünscht, sofern ihm kein organisatorischer Rahmen gesetzt wurde. Hinzu kommt die Möglichkeit des direkten, d.h. „zeitechten“ und somit aktuellsten, weltweiten Meinungsaustausches und der Kommunikation mit Menschen aus verschiedensten Teilen der Erde. Dies ermöglicht den „Einblick in Einstellungen und Sichtweisen (von einem bestimmten Problem) betroffener Menschen“ (RINSCHEDE et al. 2007: 380 und HAUBRICH 2006: 210) und den Austausch „regional bedeutsamen Wissens“ (HAUBRICH 2006: 210) wodurch nicht zuletzt auch das Interkulturelle sowie das bilinguale Lernen gefördert wird. Als Vorteil lässt sich zudem die Vermittlung von Medienkompetenz durch den unausweichlichen Umgang mit den Medien Computer und Internet ansehen. Dadurch, dass diese Art des Lernens zumindest in Deutschland immer noch als exotisch angesehen werden kann, Schülerinnen und Schüler aber oftmals durchaus mit diesen Medien vertraut sind, bietet die Methode des E-Learning eine enorme Motivationsvielfalt für den Unterricht. Nicht zuletzt ist es zudem vorteilhaft, dass durch die Unabhängigkeit des Lerners von Zeit und Raum, das Lerntempo jeder Schülerin und jedes Schülers angemessen berücksichtigt werden kann und eine gute Möglichkeit der Binnendifferenzierung gegeben ist, wodurch auch in der Begabten- und Interessenförderung neue Maßstäbe gesetzt werden können.
Selbstverständlich bietet die Methode E-Learning auch Nachteile, welche oftmals durch den Einsatz des Blended Learning zu kompensieren versucht werden. Dies führt im Gegenzug allerdings auch dazu, dass einige Vorteile des E-Learning nicht mehr in Gänze zum Tragen kommen.
So können die Kritikpunkte der fehlenden direkten Kontrolle des Arbeitsprozesses der Schülerinnen und Schüler, sowie die fehlende technische Ausstattung der einzelnen Lerner zumindest teilweise durch Präsenzveranstaltungen kompensiert werden, da der Unterricht in diesem Fall unter Anleitung des Lehrers in einem Computerraum stattfinden kann. Die Probleme bleiben allerdings in den Phasen, welche nicht in der Lerngruppe stattfinden, bestehen, können durch die Präsenzveranstaltungen aber zumindest abgemildert werden.
Ein zentraler Vorteil des Blended Learning gegenüber dem E-Learning besteht jedoch im Umgang mit leistungsschwächeren Schülern. Für diese Lernerklientel kann das selbständige Lernen des E-Learning zu einer großen Herausforderung werden, da die Schülerinnen und Schüler mit Online-Materialen „überschwämmt“ werden und keine Reduktion durch den Lehrenden stattfindet. Durch das Blended Learning steht der Lehrende dem Lernenden weiterhin als realer Lernbegleiter und Vermittler zur Seite. Jedoch kann dadurch beim Blended Learning der Aspekt des „zeitechten“ und vollständig raum- und zeitunabhängigen Lernens nicht mehr in vollem Umfang aufrecht erhalten werden. Die Möglichkeit des weltweiten Austausches, die Vorteile des Interkulturellen und bilingualen Lernens, die Vermittlung von Medienkompetenz und die motivationsfördernde Wirkung der Methode kommen jedoch auch beim Blended Learning zum Tragen.
4. Virtuelle Exkursionen
Exkursionen sind ein wesentliches Element der geographischen Erkenntnisgewinnung. Die pädagogische Leitlinie der Vermittlung von Fachmethoden im Erdkundeunterricht erfordert also die Implementierung von Exkursionen in die unterrichtliche Praxis. Leider lassen sich aus vielfältigen Gründen Exkursionen in der Schulwirklichkeit nur begrenzt, oder unter widrigen Bedingungen durchführen. Stundenplanprobleme (beispielsweise die Suche nach Vertretungslehrern oder einer weiteren Aufsichtsperson), organisatorische Probleme (z.B. der Transport zum Exkursionsziel), Finanzierungsprobleme, die Wetterabhängigkeit und die im Zusammenhang mit Exkursionen immer wieder auftretenden negativen Konnotationen wirken als begrenzender Faktor für den Einsatz dieser methodischen Großform im Unterricht (vgl. RINSCHEDE et al. 2007: 252). Dennoch spricht eine Vielzahl von Vorteilen für den Einsatz von Exkursionen im Unterricht: So sind die Konfrontation mit der Wirklichkeit, die Ermöglichung wertvoller Primärerfahrungen und die Möglichkeit der Selbsttätigkeit nur ein Ausschnitt aus dem Spektrum der Gründe für den Einsatz von Exkursionen (vgl. RINSCHEDE et al.: 252).
[...]
- Citar trabajo
- André Schuhmann (Autor), 2008, E-Learning, Blended Learning und virtuelle Exkursionen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/128433
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.