Die Entwicklung der letzten Jahre belegt, dass sich das Anforderungsprofil der Führungskräfte grundlegend geändert hat. Während früher bei der Besetzung von Führungspositionen hard skills (Fach- und Methodenkompetenz1) dominierten, nehmen heute soft skills (emotionale Kompetenz2) zunehmend Bedeutung ein.3 Auf der Grundlage des gewandelten Kompetenzprofils soll im Rahmen der Hausarbeit untersucht werden, welchen Stellenwert die Empathie in Führungspositionen erlangt hat.
Im folgenden Kapitel wird zunächst der Begriff der Empathie erörtert. Es folgt eine kurze Darstellung der Empathieentwicklung, bei der auf eine detaillierte psychologische Beschreibung verzichtet wird. Im Anschluss wird die Bedeutung der Empathie als Bestandteil der emotionalen Intelligenz aufgezeigt. Kapitel 3 gibt einen Überblick über das gewandelte Anforderungsprofil von Führungskräften. Dazu werden die Erfordernisse fachlicher, methodischer und emotionaler Kompetenz in Führungspositionen betrachtet. Kapitel 4 behandelt die Bedeutung der Empathie für erfolgreiche Unternehmensführung. Diese Behauptung stützt sich auf die Thesen, dass Empathie eine bedeutende Führungskomponente darstellt bzw. in bestimmten Situationen als Motivationsinstrument genutzt werden kann. Um dies zu belegen, werden Beispiele sowie Ergebnisse von Studien angeführt. Anschließend wird die Möglichkeit erörtert, die empathischen Fähigkeiten auszuweiten bzw. zu erlernen. Dazu werden die wichtigsten Bestandteile des Lernprozesses aufgezeigt. Abschließend werden im Rahmen eines Fazits die essentiellen Erkenntnisse der Hausarbeit zusammengefasst. Des weiteren wird ein kurzer Ausblick gegeben, welchen Stellenwert die Empathie in der Zukunft erlangen wird.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Vorgehensweise
2 Begriff und Bedeutung der Empathie
2.1 Empathie: Die Fähigkeit sich in den anderen Menschen einzufühlen
2.2 Entwicklung der Empathie
2.3 Empathie eine der fünf Dimensionen der emotionalen Intelligenz
3 Der Wandel des Anforderungsprofils von Führungskräften
3.1 Fachliche und methodische Kompetenz als Voraussetzung für den Aufstieg in Führungspositionen
3.2 Notwendigkeit der emotionalen Kompetenz zur Bewältigung von Führungsaufgaben
4 Empathie als Grundvoraussetzung für erfolgreiche Unternehmensführung
4.1 Empathie eine bedeutende Führungskomponente
4.1.1 Zunehmende Teamorientierung erfordert empathische Führungskräfte
4.1.2 Erfordernis der Empathie für den interkulturellen Dialog
4.1.3 Reduzierung der Fluktuation mittels Empathie
4.2 Motivation durch Empathie
4.3 Der Lernprozess empathischer Fähigkeiten
5 Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb.1: Die Komponenten der emotionalen Intelligenz
Abb. 2: Veränderungen der Kompetenzerfordernisse im Karriereverlauf
Abb. 3: KITA
1 Vorgehensweise
Die Entwicklung der letzten Jahre belegt, dass sich das Anforderungsprofil der Führungskräfte grundlegend geändert hat. Während früher bei der Besetzung von Führungspositionen hard skills (Fach und Methodenkompetenz[1]) dominierten, nehmen heute soft skills (emotionale Kompetenz[2]) zunehmend Bedeutung ein.[3]
Auf der Grundlage des gewandelten Kompetenzprofils soll im Rahmen der Hausarbeit untersucht werden, welchen Stellenwert die Empathie in Führungspositionen erlangt hat.
Im folgenden Kapitel wird zunächst der Begriff der Empathie erörtert. Es folgt eine kurze Darstellung der Empathieentwicklung, bei der auf eine detaillierte psychologische Beschreibung verzichtet wird. Im Anschluss wird die Bedeutung der Empathie als Bestandteil der emotionalen Intelligenz aufgezeigt.
Kapitel 3 gibt einen Überblick über das gewandelte Anforderungsprofil von Führungskräften. Dazu werden die Erfordernisse fachlicher, methodischer und emotionaler Kompetenz in Führungspositionen betrachtet.
Kapitel 4 behandelt die Bedeutung der Empathie für erfolgreiche Unternehmensführung. Diese Behauptung stützt sich auf die Thesen, dass Empathie eine bedeutende Führungskomponente darstellt bzw. in bestimmten Situationen als Motivationsinstrument genutzt werden kann. Um dies zu belegen, werden Beispiele sowie Ergebnisse von Studien angeführt. Anschließend wird die Möglichkeit erörtert, die empathischen Fähigkeiten auszuweiten bzw. zu erlernen. Dazu werden die wichtigsten Bestandteile des Lernprozesses aufgezeigt.
Abschließend werden im Rahmen eines Fazits die essentiellen Erkenntnisse der Hausarbeit zusammengefasst. Des weiteren wird ein kurzer Ausblick gegeben, welchen Stellenwert die Empathie in der Zukunft erlangen wird.
2 Begriff und Bedeutung der Empathie
2.1 Empathie: Die Fähigkeit sich in den anderen Menschen einzufühlen
Der Begriff Empathie stammt von dem griechischen Wort "empatheia" ab, das übersetzt "Einfühlung" bedeutet. Dieser Terminus ersetzte in den 50er Jahren in der deutschsprachigen Psychologie den Begriff der Einfühlung.[4]
Unter Empathie versteht man die Fähigkeit, sich in eine andere Person hineinzuversetzen.[5] Mittels dieser Befähigung ist der Mensch imstande die Gefühle des anderen zu verstehen und angemessen zu reagieren.[6] Auf diese Weise vermag eine empathische Persönlichkeit die Umwelt mit dem emotionalen bzw. wahrnehmenden Blick der anderen Person zu betrachten. Dies geschieht jedoch ohne die vollkommene Übernahme der Gefühle des anderen, so dass eine emotionale Distanz gewahrt bleibt.[7] Daraus resultiert, dass empathische Menschen die jeweiligen Gefühlsregungen ihres Gegenübers nachfühlen können, während sie gleichzeitig denkbare Gründe für die Empfindungen aufspüren können, ohne sich von dem Erlebten überwältigen zu lassen.[8]
Im folgenden soll geklärt werden, wie Menschen die Gefühle ihres Gegenübers wahrnehmen und interpretieren, sich also in den anderen einfühlen können. Dieser Vorgang ist mit einigen Schwierigkeiten verbunden, da Emotionen selten verbalisiert werden, sondern in den meisten Fällen nonverbal ausgedrückt werden. Die Deutung der nonverbalen Zeichen verlangt, dass die einfühlende Person den Klang der Stimme, die Mimik, die Gestik etc. zu interpretieren weiß.[9]
Zusätzlich zum Verständnis der Emotionen auf der nonverbalen Ebene muss eine empathische Persönlichkeit über weitere Voraussetzungen verfügen. In diesem Kontext stellt der Zugang zu den eigenen Gefühle eine bedeutende Grundlage für Empathie dar. Je besser die eigenen Empfindungen wahrgenommen werden, umso besser können die Emotionen des anderen verstanden werden. Des weiteren muss ein gewisses Maß an innerer Gelassenheit vorherrschen, um zu vermeiden, dass durch die Dominanz der eigenen Emotionen das empathische Vermögen eingeschränkt wird. Eine letzte Voraussetzung sollte durch die prinzipielle Bereitschaft gegeben sein, die jeweilige Person verstehen zu wollen.[10]
2.2 Entwicklung der Empathie
Die Frage, auf welche Weise Empathie entsteht, war lange Zeit Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Im Rahmen der Ergebnisse stellte sich heraus, dass ein großer Teil angeboren, somit genetisch bedingt ist, der andere Teil jedoch mit wachsender Lebenserfahrung erworben bzw. erlernt wird. Folglich hat jeder Mensch die Möglichkeit seine empathischen Fähigkeiten zu erweitern.[11]
Auf Basis einer Vielzahl praktischer Untersuchungen lassen sich die Wurzeln der Empathie bis ins Kleinkindalter bzw. bis zum ersten Lebenstag zurückverfolgen. Während vom Zeitpunkt der Geburt an bestimmte Vorformen der Empathie beobachtet werden können z.B. Mitgefühl mit einem anderen weinendem Kind tritt die eigentliche Empathiefähigkeit in der Mitte des zweiten Lebensjahres auf.[12] Ab diesem Zeitpunkt kann zusätzlich einfühlendes Verhalten festegestellt werden, wie beispielsweise die Bemühung, einer in Not geratenen Person zu helfen.[13]
2.3 Empathie eine der fünf Dimensionen der emotionalen Intelligenz
Die emotionale Intelligenz setzt sich, wie die Abbildung 1 zeigt, aus fünf unterschiedlichen Komponenten zusammen. In welchem Maß ein Mensch emotional intelligent ist, hängt davon ab, wie gleichmäßig die einzelnen Dimensionen ausgeprägt sind und sich gegenseitig unterstützen.[14]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.1: Die Komponenten der emotionalen Intelligenz
Quelle: Vgl. Jetter, F./Skrotzki, R. (2001), S. 27.
Das erste angeführte Element der emotionalen Intelligenz ist die Selbstreflexion. Selbstreflektierte Menschen kennen ihre Stärken sowie Schwächen und sind sich ihrer Emotionen und Bedürfnisse bewusst. Über die Fähigkeit der Selbstkontrolle verfügt eine Persönlichkeit, die in der Lage ist, plötzliche Impulse zu beherrschen bzw. in eine andere Richtung zu lenken. Motivation ist dadurch gekennzeichnet, dass ein bestimmtes Ziel mit Energie und Ausdauer angestrebt wird, wobei die Beweggründe dieses Ziel zu erreichen weniger auf extrinsische Faktoren (Elemente der Umwelt, die zum Handel motivieren[15]) zurückzuführen sind, als auf den Erfolg, die Herausforderung gemeistert zu haben.[16]
Diese genannten Ausprägungen der emotionalen Intelligenz sind Bestandteil der persönlichen Kompetenz. Sie haben Einfluss darauf, wie der Mensch mit sich selbst umgeht.[17]
Die Empathie wird als die selbstverständlichste aller Dimensionen angesehen. Dabei ist sie aus dem heutigen Berufsalltag nicht mehr wegzudenken, was in Kapitel 4 ausführlicher behandelt wird. Das Element der sozialen Fähigkeit beschreibt die Gabe mit Geschicklichkeit bestimmte erwünschte Reaktionen bei anderen hervorzurufen.[18]
[...]
[1] Vgl. Gabler Verlag (Hrsg.), Bd. S, (1997), S.3356.
[2] Vgl. ebd.
[3] Vgl. Meier, H. (2000), S. 1051.
[4] Vgl. Körner, J. (1998), S. 3.
[5] Vgl. Faktum Lexikoninstitut (Hrsg.), (1995), S. 82.
[6] Vgl. Ciaramicoli, A. P./Ketcham, K. (2000), S. 13.
[7] Vgl. Finke, J. (1994), S. 42.
[8] Vgl. Straub, J./ Kochinka, A./ Werbik, H. (Hrsg.), (2000), S. 187.
[9] Vgl. Goleman, D. (1998), S. 127128.
[10] Vgl. Dietz, I./ Geiselhardt, E. (1998), S. 60.
[11] Vgl. Goleman, D. (1999a), S. 30.
[12] Vgl. Binder, U. (1994), S. 4849.
[13] Vgl. BischofKöhler, D. (2000), S. 142.
[14] Vgl. Jetter, F./Skrotzki, R. (2001), S. 27.
[15] Vgl. Vollmers, B. (1999), S. 80.
[16] Vgl. Goleman, D. (1999b), S. 2833.
[17] Vgl. Goleman, D. (2000), S. 3839.
[18] Vgl. Goleman, D. (1999a), S. 2931.
- Citation du texte
- Simone Pantel (Auteur), 2002, Die Bedeutung der Empathie hinsichtlich veränderter Anforderungen an Führungskräfte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12839
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