Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage nach einer allgemeinen oder partiellen Covid19-Impfpflicht unter rechtlichen und ethischen Gesichtspunkten. Die zentrale Frage, die sich bezüglich angemessener Strategien zur Eindämmung der Corona-Pandemie stellt, dreht sich im Kern darum, wie die Freiheit des Einzelnen mit der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft in ein ausgewogenes Verhältnis gebracht werden kann. Das Recht des Individuums auf körperliche Unversehrtheit ist mit dem Recht der Gemeinschaft auf Gesundheit zu beleuchten.
Aufgrund der aktuellen Infektionszahlen werden Forderungen nach einer partiellen Impfpflicht, speziell im Pflege-, Erziehungs- und Gesundheitsbereich, als auch für körpernahe Berufe laut. Unter Berücksichtigung der diversen Standpunkte als auch der ethischen Moraltheorien leistet dieser Essay einen Beitrag zur Lösung der drängenden Fragen. Für unser Gesundheitssystem, die Wirtschaft und für die die Gesellschaft im Allgemeinen stellt die Covid19-Pandemie eine der größten Herausforderung dar. Die weltweit steigenden Infektionszahlen beweisen, dass das Virus, speziell die ansteckendere Delta-Variante nach wie vor unser Leben dominiert.
Vor allem die kommenden Herbst- und Wintermonate, in welchen die Indoor-Aktivitäten der Bevölkerung wieder steigen sowie die Bildungseinrichtungen geöffnet werden, schüren Ängste und Verunsicherung vor einer vierten Corona-Welle, einem weiteren Lockdown und im schlimmsten Fall einer Überlastung des Gesundheitssystems. Gesellschaftliches Ziel und gemeinsame Verantwortung sollte das Erreichen einer Herdenimmunität sein. Mittlerweile sind über 61% der österreichischen Bevölkerung vollständig geimpft. Die Rate der Genesenen beträgt circa zehn Prozent, was eine Immunisierungsrate von circa 70 Prozent der österreichischen Bevölkerung ergibt. Laut Epidemiologen bräuchte es jedoch eine Immunisierungsrate (Geimpfte und Genesene) von 80%, um auf einer freiwilligen Basis eine Herdenimmunität zu erzielen. Die Möglichkeit der Einführung einer Impfpflicht hat den Covid19-Impfdiskurs stark belebt.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Covid19 und der Impfdiskurs
2.1 Impfgegner und - skeptiker
2.2 Impfbefürworter
2.3 Covid19-Impfung - Zulassungsverfahren
2.4 Long Covid - Langzeitfolgen
3 Stellungnahme der Bioethikkommission
3.1 Medizinisch-pharmakologische Grundlagen
3.2 Verfassungsrechtliche Rahmenbedingungen
3.3 Gerechtigkeit und Solidarität
3.4 Indirekte Impfpflicht/Impfpflicht
4 Ethische Aspekte der Covid19-Impfung
4.1 Individuelles Grundrecht versus Rechte der anderen
4.2 Österreichische Kommentare zu Medizinrecht, Medizin- und Bioethik
5 Ethische Theorien
5.1 Utilitarismus nach Bentham
5.2 Kants Pflichtethik
5.3 Liberalismus nach John Rawls
6 Resümee
7 Literaturverzeichnis
- Citation du texte
- Norbert Mieskes (Auteur), 2021, Sollte es eine allgemeine oder partielle Impfpflicht gegen Covid19 geben? Eine ethische Betrachtung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1283103
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