Tradierte Geschlechterrollen lassen sowohl Männer als Betroffene ebenso wie Frauen als Täterinnen im gesellschaftlichen Diskurs um sexualisierte Gewalt unsichtbar werden. Diese Masterarbeit erforscht besondere Hemmnisse in Aufdeckungsprozessen männlicher Betroffener von sexualisierter Gewalt durch Frauen sowie deren Ursachen. Zudem beschäftigt sie sich mit Möglichkeiten, adäquate Rahmenbedingungen für gelingende Aufdeckungsprozesse herzustellen. Diese sollen es ermöglichen, dass professionell an Aufdeckungsprozessen Beteiligte angemessen auf diese Gewalt- bzw. Opfer-TäterInnen-Konstellationen reagieren und somit männliche Betroffene adäquate Hilfs- bzw. Unterstützungsangebote erhalten.
Nach eingehender Literaturrecherche und -analyse wurde mittels qualitativer ExpertInneninterviews herausgearbeitet, dass es in erster Linie eines gesellschaftlichen Bewusstseins über diese Gewaltkonstellation bedarf. Dieses kann durch unterschiedliche Maßnahmen, welche die männliche Betroffenheit sowie Frauen als Täterinnen im Kontext sexualisierter Gewalt öffentlich sichtbar machen, angeregt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Danksagung
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Forschungsstand
- 1.2 Forschungsgegenstand
- 1.3 Erkenntnisinteresse
- 1.4 Forschungsliteratur
- 1.5 Forschungsfragestellungen
- 1.6 Aufbau der Arbeit
- 2 Forschungskonzept
- 2.1 Qualitative Sozialforschung
- 2.2 Erhebungsmethoden qualitativer Forschung
- 2.2.1 ExpertInneninterviews zur Datengewinnung
- 2.3 Von der Datensammlung zu interpretierbaren Daten
- 2.3.1 Datenauswertung nach Meuser und Nagel (1991)
- 3 Theoretische Grundlagen zum Forschungsgegenstand
- 3.1 Sozialisations- und Geschlechterforschung
- 3.2 Wann ist ein Mann ein Mann?
- 3.2.1 Habitualisierung von Männlichkeit
- 3.2.2 Tiefenpsychologische Dimensionen männlicher Sozialisation
- 3.2.3 Rollenerwartungen
- 3.3 Sexualisierte Gewalt | Sexueller Missbrauch
- 3.3.1 Historischer Abriss
- 3.3.2 Sexueller Missbrauch – ein umstrittener Begriff
- 3.3.3 Das Ausmaß sexualisierter Gewalt an Jungen und Männern durch Frauen
- 3.4 Tabu, Scham und Schuld
- 3.4.1 Tabu
- 3.4.2 Scham
- 3.4.3 Schuld
- 3.5 Wer sind die Täterinnen?
- 3.5.1 Typologie
- 3.5.2 Tatmuster und Strategien
- 3.5.3 Auslöser und Tatmotive
- 3.5.4 Gesellschaftliche Wahrnehmung von Täterinnen sexualisierter Gewalt
- 3.6 Aufdeckung/Disclosure
- 3.6.1 Aufdeckungsprozesse und deren Dimensionen
- 3.6.1.1 Hemmnisse in Aufdeckungsprozessen männlicher Betroffener von sexualisierter Gewalt
- 3.6.2 Aufdeckungsverläufe männlicher Betroffener von sexualisierter Gewalt
- 3.6.3 Hilfreiche Faktoren in Aufdeckungsprozessen männlicher Betroffener von sexualisierter Gewalt
- 3.6.1 Aufdeckungsprozesse und deren Dimensionen
- 4 Empirische Forschung
- 4.1 Der qualitative Forschungszugang
- 4.2 Interviews mit professionell an Aufdeckungsprozessen Beteiligten (ExpertInneninterviews)
- 4.3 Datenauswertung in Anlehnung an Meuser und Nagel (1991)
- 4.4 Darstellung der Ergebnisse
- 4.4.1 Besondere Hemmnisse in Aufdeckungsprozessen männlicher Betroffener von sexualisierter Gewalt durch Frauen
- 4.4.2 Worauf sind diese besonderen Hemmnisse zurückzuführen?
- 4.4.3 Vor welchen Herausforderungen stehen professionell an Aufdeckungsprozessen Beteiligte
- 4.5 Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Thematik männlicher Betroffener von sexualisierter Gewalt durch Frauen. Ziel der Arbeit ist es, besondere Hemmnisse in Aufdeckungsprozessen dieser Gewaltform zu erforschen und deren Ursachen aufzudecken. Darüber hinaus untersucht die Arbeit, welche Rahmenbedingungen für gelingende Aufdeckungsprozesse notwendig sind, um männliche Betroffene adäquat zu unterstützen.
- Hemmnisse in Aufdeckungsprozessen männlicher Betroffener von sexualisierter Gewalt durch Frauen
- Ursachen für die Hemmnisse
- Notwendige Rahmenbedingungen für gelingende Aufdeckungsprozesse
- Adäquate Hilfestellungen für männliche Betroffene
- Öffentliches Bewusstsein für die Thematik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Forschungsstand und den Forschungsgegenstand sowie das Erkenntnisinteresse beleuchtet. Es werden die Forschungsfragestellungen formuliert und der Aufbau der Arbeit vorgestellt. Im zweiten Kapitel wird das Forschungskonzept erläutert. Hierbei werden die Methoden der qualitativen Sozialforschung, insbesondere die ExpertInneninterviews, näher beleuchtet. Der dritte Teil der Arbeit befasst sich mit den theoretischen Grundlagen zum Forschungsgegenstand. Die Bereiche Sozialisations- und Geschlechterforschung, die Konzepte von Männlichkeit, sexualisierte Gewalt, Tabu, Scham und Schuld sowie die Typologie und Tatmotive der Täterinnen werden ausführlich behandelt. Das vierte Kapitel widmet sich der empirischen Forschung. Die Ergebnisse der ExpertInneninterviews werden analysiert und interpretiert, wobei die besonderen Hemmnisse in Aufdeckungsprozessen, deren Ursachen und die Herausforderungen, denen die Professionellen an Aufdeckungsprozessen begegnen, im Mittelpunkt stehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen sexualisierte Gewalt, männliche Betroffene, weibliche Täterinnen, Aufdeckungsprozesse, Hemmnisse, Rahmenbedingungen, gesellschaftliches Bewusstsein, ExpertInneninterviews, qualitative Sozialforschung.
- Quote paper
- Alina Filip (Author), 2022, Männliche Betroffene von sexualisierter Gewalt durch Frauen. Aufdeckungsprozesse und besondere Herausforderungen für die sozialpädagogische Praxis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1282533