„Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes“ (Kol 1,15). Jesus mache Gott angeblich sichtbar, weshalb er im Neuen Testament als „Bild Gottes“ beschrieben wird. Ist dies vereinbar mit dem Bilderverbot der zehn Gebote (Ex 20,4, Dtn 5,8) und der Vorstellung des Menschen als „Bild Gottes“ (Gen 1,26)? Im Folgenden wird auf der Grundlage des Werkes „Christus als Bild Gottes im Neuen Testament“ von Helmut Merklein (1998) diese Fragestellung dezidierter betrachtet. Zuerst findet eine zusammenfassende Darstellung Merkleins wichtigster Argumente statt. Im weiteren Verlauf findet eine kritische Auseinandersetzung der Argumente mit Einbeziehung der Ansichten von Christoph Markschies, Friedrich-Wilhelm Marquardt, Thomas Söding, dessen Forschungsliteratur zu diesem Thema sehr umfassend ist, und Joachim Ziegenrücker statt.
„Christus als Bild Gottes im Neuen Testament“
„ Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes“ (Kol 1,15). Jesus mache Gott angeblich sichtbar, weshalb er im Neuen Testament als „Bild Gottes“ beschrieben wird. Ist dies vereinbar mit dem Bilderverbot der zehn Gebote (Ex 20,4, Dtn 5,8) und der Vorstellung des Menschen als „Bild Gottes“ (Gen 1,26)? Im Folgenden wird auf der Grundlage des Werkes „Christus als Bild Gottes im Neuen Testament“ von Helmut Merklein (1998) diese Fragestellung dezidierter betrachtet. Zuerst findet eine zusammenfassende Darstellung Merkleins wichtigster Argumente statt. Im weiteren Verlauf findet eine kritische Auseinandersetzung der Argumente mit Einbeziehung der Ansichten von Christoph Markschies, Friedrich-Wilhelm Marquardt, Thomas Soding, dessen Forschungsliteratur zu diesem Thema sehr umfassend ist, und Joachim Ziegenrucker statt.
Der thematische Schwerpunkt Helmut Merkleins Arbeit widmet sich dem Kolosserhymnus (Kol 1,15-20), einem Brief an die Kolosser, der zur Bekampfung einer „Irrlehre“ fur die Gemeinde verfasst und verbreitet wurde (vgl. Standhartinger 2010: 6).
Im ersten Teil uber den Kolosserhymnus machtder Autor deutlich, dass Christus das „Bild des unsichtbaren Gottes“ (Kol 1,15) sei. Gott durfe jedoch aufgrund des Bilderverbots der zehn Gebote von Mose(Ex 20,4, Dtn 5,8) nicht visuell dargestellt werden -weder er noch fremde Gotter. Das Verbot konkretisiere somit auch, neben ihm keine weiteren Gotter anzubeten. Da er jedoch in der Gestalt des Menschen Jesu zu erkennen ist, kann angenommen werden, dass das Bilderverbot umgangen werden kann.
Merklein bezieht sich in seiner Argumentation auf die Paulusbriefe, wonach Gott Jesus als den Erstgeborenen der Schopfung, als Praexistenten, nach seinem „Bild“ schuf. Demnach sei Jesus das „Bild Gottes“. GemaB dieser Vorstellung entspreche der erste Mensch, Adam, nicht dem „Bild Gottes“ (Gen 1,27), da dies nicht mit seiner Sundentat zu vereinbaren sei.
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- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2020, Essay zu "Christus als Bild Gottes im Neuen Testament" von Helmut Merklein, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1282077
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