Viele Menschen auf dieser Welt teilen die Begeisterung für eine Macht, die über ihre sinnlich erfahrbare Welt hinausgeht. Sie glauben an erhabene Wesen (Götter), die die Schicksale der Menschen in der Hand haben und sie leiten. Das höchste Ziel der Gläubigen ist, das Wohlgefallen dieser Götter zu erlangen, ihre Strafen sind unbedingt zu vermeiden.
Während Religion lange Zeit in fast allen Kulturkreisen eine bedeutende Rolle zukam, gibt es in der modernen Welt immer mehr Menschen, die diese Begeisterung nicht teilen oder sie mit der Zeit verlieren. Viele Menschen geben ihren Glauben auf und sind nicht mehr bereit, ihr Leben an religiösen Regeln und Ritualen zu orientieren. Gleichzeitig zeigt sich, dass in einigen Regionen dieser Welt die Religion für die dort lebenden Menschen an Bedeutung gewinnt und sie voller Überzeugung an ihrer Religion festhalten.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Einführung in die psychologische Religionskritik von Freud
3. Die Psychoanalyse von Freud
3.1. Das Eisbergmodell
3.2. Die Triebstruktur des Menschen
3.3. Der psychische Apparat
4. Die psychologische Religionskritik von Freud
4.1. Der Ursprung der Religionen
4.2. Religion und Zwangsneurose
5. Fazit
Literaturverzeichnis
1.Einleitung
Viele Menschen auf dieser Welt teilen die Begeisterung für eine Macht, die über ihre sinnlich erfahrbare Welt hinausgeht. Sie glauben an erhabene Wesen (Götter), die die Schicksale der Menschen in der Hand haben und sie leiten. Das höchste Ziel der Gläubigen ist, das Wohlgefallen dieser Götter zu erlangen, ihre Strafen sind unbedingt zu vermeiden (vgl. Weinrich 2011, S. 18).
Während Religion lange Zeit in fast allen Kulturkreisen eine bedeutende Rolle zukam, gibt es in der modernen Welt immer mehr Menschen, die diese Begeisterung nicht teilen oder sie mit der Zeit verlieren. Viele Menschen geben ihren Glauben auf und sind nicht mehr bereit, ihr Leben an religiösen Regeln und Ritualen zu orientieren. Gleichzeitig zeigt sich, dass in einigen Regionen dieser Welt die Religion für die dort lebenden Menschen an Bedeutung gewinnt und sie voller Überzeugung an ihrer Religion festhalten.
Warum manche Menschen ihre Religion für unentbehrlich halten, während andere keinen Anschluss an eine Religion finden, ist vielfach Gegenstand wissenschaftlicher – insbesondere philosophischer –Auseinandersetzungen geworden. Kernfrage war hierbei stets, welche Funktion die Religion für den Menschen erfüllt, welchen Sinn sie hat.
Einer der bedeutendsten Religionskritiker war Sigmund Freud. Er beschäftigte sich insbesondere mit dem Glauben an eine übermenschliche Macht, ihrer Existenz und ihrem Einfluss auf die Welt. Erklärungsansätze fand Freud anhand seiner Analyse der menschlichen Psyche. Zentral waren hierbei für ihn die Fragen, warum manche Menschen religiös, andere hingegen nicht religiös sind; und was hinter dem Bedürfnis eines Menschen, einen Gott zu haben, steckt.
Die vorliegende Arbeit behandelt die psychologische Religionskritik Freuds. Die Arbeit gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil wird eine Einführung in das Thema gegeben. Im zweiten Teil werden die Basiskonzepte der Psychoanalyse von Freud - das Eisbergmodell, der psychischen Apparat und die Triebstruktur des Menschen - erläutert. Im Fokus des letzten Kapitels steht die psychologische Religionskritik von Freud, seine Gedanken über die Entstehung von Religion sowie sein Vergleich zwischen Religion und Neurosen.
2. Einführung in die psychologische Religionskritik von Freud
Der Arzt und Religionskritiker Sigmund Freud wurde am 6. Mai 1856 in Freiberg, Tschechien, geboren. Seine langjährige Tätigkeit als Nervenarzt und die in diesem Zusammenhang gesammelten Erfahrungen bildeten das Fundament seiner Religionskritik (vgl. Baumgart 2007, S. 49–50). Besondere Bedeutung und Bekanntheit erlangte die von Freud entwickelte Psychoanalyse (vgl. Theodor Haas 2018, S. 533). Gleichsam bedeutend für seine theoretische Auseinandersetzung war die Erziehung durch seine Eltern im jüdischen Glauben, durch die er erfahren hatte, welche Hingabe Religion von Menschen erfordert.
Neben Freud hinterfragten auch viele andere Theoretiker – unter ihnen Feuerbach, Marx und Nietzsche – die Religion und kritisierten diese. Überwiegend hielten sie die Religion für eine Illusion und den Glauben an Gott für ein durch den Menschen geschaffenes Bild, durch das dieser Trost und Orientierung fand. Auch Freud teilte diese Einschätzung. Er erklärte dies jedoch anhand psychoanalytischer Ansätze (vgl. Theodor Haas 2018, S. 533). Freud übte seine Kritik an der Religion aus psychologischer Perspektive. Zunächst ist daher sein Verständnis von der Psyche des Menschen und den Gründen seines Verhaltens zu untersuchen.
3. Die Psychoanalyse von Freud
Die Theorien Sigmund Freuds, in denen er die menschliche Psyche, das menschliche Verhalten und seine Bedingungen interpretiert hat, sorgten viele Jahre für wissenschaftliche und philosophische Diskussionen. Sie hatten großen Einfluss sowohl auf die zeitgenössische Kunst als auch auf das Alltagsverständnis menschlichen Handelns (vgl. Baumgart 2007, S. 49). Wesentlich sind hierbei insbesondere Freuds Eisbergmodell, die Erklärungen der Triebstruktur des Menschen sowie des psychisches Apparats. Diese sollen im Folgenden dargestellt werden.
3.1 Das Eisbergmodell
Die Gründe für das Verhalten von Menschen liegen nach Freud nicht in dem Bewusstsein des Menschen – d.h. sie liegen nicht in dem, was durch Nachdenken, Wahrnehmen oder Empfinden zugänglich ist -, sondern sie liegen in unserem Unterbewusstsein (vgl. Baumgart 2007, S. 50–51). Freuds Theorie zufolge ist das Bewusste nur ein kleiner Teil der menschlichen Psyche. Der größte Teil bleibt jedoch verborgen. Vergleichbar ist dies mit einem Eisberg, bei dem größte Teil unter Wasser liegt. Wie auch der unter Wasser liegende Teil des Eisbergs bleiben auch die im Unterbewusstsein des Menschen liegenden Gründe für sein Verhalten unsichtbar.
[...]
- Citar trabajo
- Imad Ismail (Autor), 2020, Die psychologische Religionskritik Freuds. Ist die Religion eine kollektive Zwangsneurose?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1281993
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.