In diesem Buch versuche ich eine fundierte Untersuchung des Verhältnisses von Friedrich Nietzsches früher Sprachkritik zu dessen späteren Destruierung gängiger Vorstellung von Erkenntnis und Ethik am Leitmotiv des Theorems der Selbstaufhebung zu entfalten. Dabei findet Nietzsches radikale Skepsis gegenüber der Sprache als Instrument erfolgreicher Reflexion auf seine eigene Analyse der Moral, die er vor allem in seinem Spätwerk Zur Genealogie der Moral. Eine Streitschrift vorlegt, Anwendung.
Nietzsches erkenntniskritisches Argument – „Das vernünftige Denken ist ein Interpretieren nach einem Schema, welches wir nicht abwerfen können“ –, das bereits in seiner frühen Schrift Ueber Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinn ausgeführt wird, macht ja, konsequent zu Ende gedacht, auch vor seinen späteren philosophischen Konzeptionen nicht Halt. Der latente Vorwurf der Selbstwidersprüchlichkeit, respektive mangelnder Selbstanwendbarkeit, der uns in bestimmten Verwerfungen der Nietzsche-Rezeption begegnet, wird von mir dadurch entkräftet, indem ich aufzeige, wie sehr Nietzsche seinen eigenen Ansprüchen auch in seinen (späteren) Reflexionen über die Moral gerecht bleibt.
Nietzsches „These“ der Selbstaufhebung, dass alle endgültigen Interpretationen des Lebens, die einen absoluten Anspruch erheben, zum Scheitern verurteilt sind, wird dabei unter dem Aspekt seiner sprach- und erkenntniskritischen Perspektive genauer beleuchtet. Hierbei versuche ich zu zeigen, dass das Erkennen und Darstellen der Selbstaufhebungsfiguren nicht im Vakuum des Nihilismus enden muss, sondern auch als Möglichkeit einer Fortentwicklung des Menschen betrachtet werden kann, um dadurch einer oftmals diagnostizierten „Selbstverkleinerung“ des Menschen entgegenzuwirken.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- I. Friedrich Nietzsche - Methodische Vorbehalte
- 1. Gedanken zu Nietzsches Text-Korpus
- 1.1 Vorbemerkungen
- 1.2 Zum Verhältnis von „Notizen“ und „Kompositionen“. Postulate einer philologisch-historisch fundierten Lektüre
- 1.3
- 2. Hinführung zu Nietzsches Arbeits-Stil
- 2.1 Nietzsches Stil: Aphorismen statt systematische Begrifflichkeit
- 2.2 Nietzsches Perspektivismus: Experimente statt Dogmen
- 2.3 Nietzsches Genealogie: „Herkunft“ statt „Ursprung“
- 3. Wege zur Lektüre
- 3.1 Nicht,,Lehren“, sondern „Zeichen“
- 3.2 Die Liebe zur Maske
- 3.3 Zum eigenen Interpretationsweg
- 4. Zusammenfassung
- 1. Gedanken zu Nietzsches Text-Korpus
- II. Über die menschliche Sprache
- 1. Vom Ursprung der Sprache
- 1.1 Sprache im Vor- und Umfeld von Nietzsches Wahrheitsschrift
- 1.2 Die tropische Struktur der Sprache
- 1.3 Zur Bedeutung der Wahrheitsschrift
- 2. Von der Entstehung und dem Wesen der Wörter und Begriffe
- 2.1 Die Wortbildung
- 2.2 Die Begriffsbildung.
- 3. Vom Wesen der Sprache und des Bewusstseins
- 3.1 Unbewusstes und Bewusstes
- 3.2 Die Funktion der Sprache
- 4. Zusammenfassung.
- 1. Vom Ursprung der Sprache
- III. Über die sprachliche Struktur von Erkenntnis und Moral
- 1. Von der Erkenntnis
- 1.1 Die Herkunft des Triebes zur Wahrheit
- 1.1.1 Das Pathos der Wahrheit
- 1.1.2 Die ersten Gesetze der Wahrheit
- 1.2 Wesen und Wert der Wahrheit
- 1.2.1 Was ist Wahrheit?
- 1.2.2 Vom Wert und der Funktion der Wahrheit
- 1.2.3 Von der Tragik und der Leidenschaft der Erkenntnis
- 1.3 Sprache und Erkenntnis - Resümierende und weiterführende Gedanken
- 1.3.1 Zusammenfassung
- 1.3.2 Von der Philosophie der Grammatik
- 1.1 Die Herkunft des Triebes zur Wahrheit
- 2. Von der Moral
- 2.1 Der Ursprung der Sittlichkeit der Sitte
- 2.1.1 Vom Schuldner- und Gläubiger-Verhältnis
- 2.1.2 Von der Schuld und dem schlechten Gewissen
- 2.2 Die Herkunft und das Wesen der moralischen Vorurteile
- 2.2.1 Von der Moralisierung des schlechten Gewissens
- 2.2.2 ,,Gut und Böse“ – „Gut und schlecht“
- 2.2.3 Vom asketischen Ideal
- 2.3 Sprache und Moral – Resümierende und weiterführende Gedanken
- 2.3.1 Zusammenfassung
- 2.3.2 Das Sichbewusstwerden der Verführung der Sprache
- 2.1 Der Ursprung der Sittlichkeit der Sitte
- IV. Über die sprachliche Selbstaufhebung von Erkenntnis und Moral
- 1. Selbstaufhebungen als Denkfigur
- 1.1 Selbstaufhebung der Erkenntnis
- 1.2 Selbstaufhebung der Moral.
- 2. Selbstaufhebungen und die Konsequenzen
- 2.1 Zur Aktualität der Diagnose.
- 2.2 Von der Diagnose zu den Prognosen
- 2.2.1 Selbstaufhebung als „Selbstauflösung"
- 2.2.2 Selbstaufhebung als „,Selbsterhebung"
- 3. Fazit: Selbstaufhebung als Metamorphose
- 1. Selbstaufhebungen als Denkfigur
- Nachwort
- Abkürzungen
- Literatur...
- Träumen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Friedrich Nietzsches Gedanken zu Sprache, Erkenntnis und Moral. Sie analysiert, wie sich die sprachliche Strukturiertheit von Erkenntnis und Moral im Werk Nietzsches manifestiert. Der Fokus liegt dabei auf Nietzsches frühen und späten Schriften, „Ueber Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinn“ (1873) und „Zur Genealogie der Moral“ (1887).
- Die sprachliche Struktur von Erkenntnis und Moral
- Nietzsches Kritik an der Sprache
- Die Entstehung und das Wesen von Wörtern und Begriffen
- Die Funktion der Sprache für Erkenntnis und Moral
- Die Selbstaufhebung von Erkenntnis und Moral
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert die Herausforderungen, die sich aus der Beschäftigung mit Nietzsche ergeben. Sie betont die Bedeutung der Sprache für Erkenntnis und Moral und fokussiert auf Nietzsches frühe und späte Schriften.
Kapitel I befasst sich mit methodischen Vorbehalten, die eine Annäherung an Nietzsches Werk ermöglichen. Es analysiert seine Schriften, seinen Arbeitsstil und die Möglichkeiten, sich mit einem derart komplexen Werk auseinanderzusetzen.
Kapitel II widmet sich Nietzsches Gedanken zur menschlichen Sprache. Es untersucht den Ursprung der Sprache, die Entstehung und das Wesen von Wörtern und Begriffen sowie die Funktion der Sprache für das Bewusstsein.
Kapitel III analysiert die sprachliche Struktur von Erkenntnis und Moral. Es untersucht die Herkunft des Triebes zur Wahrheit, das Wesen und den Wert der Wahrheit sowie die Beziehung zwischen Sprache und Erkenntnis. Des Weiteren werden der Ursprung der Sittlichkeit der Sitte, die Herkunft und das Wesen der moralischen Vorurteile sowie die Beziehung zwischen Sprache und Moral beleuchtet.
Kapitel IV befasst sich mit der sprachlichen Selbstaufhebung von Erkenntnis und Moral. Es analysiert die Selbstaufhebung als Denkfigur, die Konsequenzen dieser Selbstaufhebung und die Aktualität der Diagnose.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Friedrich Nietzsche, Sprache, Erkenntnis, Moral, Selbstaufhebung, Wahrheit, Lüge, Genealogie, Sprache und Bewusstsein, Sprachkritik, Philosophie der Grammatik, Sprachliche Struktur, Sprachliche Selbstaufhebung, Wahrheitsschrift, Ueber Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinn, Zur Genealogie der Moral.
- 1. Von der Erkenntnis
- Citar trabajo
- Johann Platzer (Autor), 2007, Friedrich Nietzsche: Erkenntnis und Moral als Selbstaufhebung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127959
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