Diese Arbeit beschäftigt sich mit den von der französischen Schriftstellerin George Sand zwischen März und Juni 1848 verfassten politischen Schriften unter der Fragestellung, wie und in welcher Bedeutung sie den Begriff des ‚peuple‘ verwendet. Die Brisanz liegt neben der dem Volksbegriff eigenen Polysemie vor allem in dem Durch- und Nebeneinander der aufblühenden politisch-sozialen Strömungen zwischen 1830 und 1848, in das die „Muse der Republik“ wie in einen Strudel hineingesogen und schließlich mit Ausbruch der Februarrevolution am 24. Februar 1848 vom allgemeinen Freudentaumel mitgerissen wird.
Bereits am 1. März 1848, eben noch mit dem Schreiben ihrer Biographie und den Streitigkeiten mit ihrer Tochter Solange beschäftigt, fährt sie nach Paris, die persönlichen Sorgen vergessend, um an den politischen und sozialen Reformen mitzuwirken. Neben der Teilnahme an den Demonstrationen und der Beratung der Mitglieder der provisorischen Regierung repräsentieren die Schriften , die in der Regionalpresse, im Bulletin de la République, in ihrer eigenen Revue La Cause du peuple und in La Vraie République von Thoré publiziert werden, die Hauptform ihrer kurzen, aber sehr intensiven politischen Aktivität.
Sand verfasst keine politische Theorie oder Manifeste. Die Texte stellen vielmehr einzelne Versatzstücke oder Fragmente einer politischen Überzeugung dar, die in ihrem christlich-sozialistisch fundierten Glauben an Humanität, Egalität und Solidarität konstant ist, aber von zahlreichen Denkern der Zeit beeinflusst wird und zusammengesetzt erscheint. So findet sich auch in den untersuchten Schriften keine Stelle, an der sie konkret auf den Begriff des Volkes eingeht, ihn definiert oder theoretisch erörtert. Trotzdem ist das Volk als Objekt und Adressat stets präsent. Diese Arbeit versteht sich nun als ein erster Versuch diesem „meilleur des amis“ auf die Spur zu kommen. Neben der quantitativen und semantischen Analyse geht es im ersten Teil vor allem darum, zu ergründen wie Sand das Volk in sozialer, politischer und kultureller Hinsicht beschreibt und wie dies dann in den historischen Kontext bzw. in die politisch-sozialen Strömungen um 1848 einzuordnen ist. Im zweiten Teil liegt der Fokus auf der Idealisierung des ‚peuple’ , wobei gezeigt werden soll, dass Sands Schriften nicht nur als ein persönlicher ‚discours amoureux avec le peuple’ zu lesen sind, sondern sich in zeitgenössische Diskurse einschreiben.
Inhaltsverzeichnis
- Präliminarien
- Die Polysemie des Begriffes,peuple'
- Der Begriff des Volkes in Sands Schriften
- Die quantitative Untersuchung
- Die soziale Dimension
- Die politische Einordnung und der Nationenbegriff
- Antagonismus zwischen Stadt und Land/Paris und Provinzen
- Der discours amoureux avec le peuple
- Das Volk als Liebhaber
- Die Idealisierung des Volkes
- Fazit
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die politischen Schriften der französischen Schriftstellerin George Sand, die zwischen März und Juni 1848 verfasst wurden. Ziel ist es, die Verwendung des Begriffs „peuple“ in diesen Schriften zu analysieren und seine Bedeutung im Kontext der zeitgenössischen Diskurse zu erforschen.
- Die Polysemie des Begriffs „peuple“ im Frankreich der Revolution von 1848
- Die soziale, politische und kulturelle Beschreibung des Volkes in Sands Schriften
- Die Einordnung von Sands Volksideal in die politischen und sozialen Strömungen um 1848
- Die Idealisierung des „peuple“ in Sands Schriften
- Die Einbettung von Sands Schriften in zeitgenössische Diskurse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den historischen Kontext der Schriften von George Sand und die Bedeutung des Begriffs „peuple“ in dieser Zeit beleuchtet. Anschließend wird die Polysemie des Begriffs „peuple“ im Frankreich der Revolution von 1848 untersucht, wobei verschiedene Interpretationen und Verwendungsmöglichkeiten des Begriffs in den Schriften von Lamartine, Blanqui, Barbès und Proudhon betrachtet werden.
Im nächsten Kapitel wird die Verwendung des Begriffs „peuple“ in Sands Schriften analysiert. Es werden die soziale, politische und kulturelle Beschreibung des Volkes in Sands Schriften untersucht und in den historischen Kontext der Revolution von 1848 eingeordnet. Dabei wird auch auf die Rolle von Paris und den Antagonismus zwischen Stadt und Land eingegangen.
Das letzte Kapitel befasst sich mit der Idealisierung des „peuple“ in Sands Schriften. Es wird gezeigt, dass Sands Schriften nicht nur als ein persönlicher „discours amoureux avec le peuple“ zu lesen sind, sondern sich in zeitgenössische Diskurse einschreiben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Begriff „peuple“, die Revolution von 1848, die politische und soziale Strömungen der Zeit, die Idealisierung des Volkes, die soziale Dimension, die politische Einordnung und der Nationenbegriff, der Antagonismus zwischen Stadt und Land, der „discours amoureux avec le peuple“ und die Einbettung von Sands Schriften in zeitgenössische Diskurse.
- Citar trabajo
- Janin Taubert (Autor), 2003, George Sands politische Schriften von März bis Juni 1848. Der Begriff des Volkes im Kontext zeitgenössischer Diskurse, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127773
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