Die demografische Entwicklung und das daraus resultierende sinkende Rentenniveau lassen eine fundierte Altersvorsorge für den Erhalt des Lebensstandards in der Zeit nach der Erwerbstätigkeit immer wichtiger erscheinen. Hierbei handelt es sich in der Regel um komplexe Entscheidungen, die ein fundiertes Maß an Finanzkompetenz voraussetzen. Neben der Finanzkompetenz beeinflusst auch das Vertrauen in die eigene Finanzkompetenz in einem nicht geringem Maße die Entscheidungsfindung von Individuen. So lassen sich Menschen bei Entscheidungen neben ihrem tatsächlichen Wissen auch von dem leiten, was sie zu wissen glauben.
In dieser Seminararbeit wird thematisiert, inwiefern die wahrgenommene Finanzkompetenz die Altersvorsorge beeinflusst. Es wird zunächst erläutert, auf welche Art und Weise quantitative Maße für die objektive sowie subjektive/wahrgenommene Finanzkompetenz erhoben werden können. Anschließend wird ausgeführt, welchen Einfluss die wahrgenommene Finanzkompetenz auf die Ruhestandsplanung, das Sparen für den Ruhestand und die Effektivität der Altersvorsorge hat. Hierfür werden ausgewählte Forschungsarbeiten zu der Thematik mit ihren Ergebnissen vorgestellt.
Im Rahmen dieser Studien wird unter anderem gezeigt, dass die wahrgenommene Finanzkompetenz die Entscheidungsfindung von Individuen bei der Altersvorsorge beeinflussen kann. So geben Personen, die großes Vertrauen in ihre finanziellen Fähigkeiten setzen, bei Befragungen mit einer größeren Wahrscheinlichkeit an, dass sie sich mit der Altersvorsorge auseinander gesetzt haben als Individuen, die ein geringes Vertrauen in ihre finanziellen Kompetenzen besitzen. Ungeachtet dessen sind Probanden, die ihr Finanzwissen überschätzen, nicht zwangsläufig effektiver bei der Altersvorsorge als Individuen, die ihr eigenes Wissen unterschätzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangslage, Aufbau und Zusammenfassung der Ergebnisse
- Begriffserläuterung
- Erhebung der objektiven Finanzkompetenz (OFL)
- Erhebung der wahrgenommenen Finanzkompetenz (SFL)
- Der Einfluss der wahrgenommenen Finanzkompetenz auf die Ruhestandsplanung/das Sparen für den Ruhestand
- Der Einfluss der wahrgenommenen Finanzkompetenz auf die Effektivität der Altersvorsorge
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Einfluss der wahrgenommenen Finanzkompetenz auf die Altersvorsorge. Sie beleuchtet, wie quantitative Maße für die objektive und subjektive Finanzkompetenz erhoben werden können und analysiert anschließend den Einfluss der wahrgenommenen Finanzkompetenz auf die Ruhestandsplanung, das Sparen für den Ruhestand und die Effektivität der Altersvorsorge. Dazu werden ausgewählte Forschungsarbeiten und deren Ergebnisse vorgestellt.
- Erhebung der objektiven und subjektiven Finanzkompetenz
- Einfluss der wahrgenommenen Finanzkompetenz auf die Ruhestandsplanung
- Einfluss der wahrgenommenen Finanzkompetenz auf das Sparen für den Ruhestand
- Einfluss der wahrgenommenen Finanzkompetenz auf die Effektivität der Altersvorsorge
- Zusammenhang zwischen tatsächlicher und wahrgenommener Finanzkompetenz
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Altersvorsorge im Kontext der demografischen Entwicklung und des sinkenden Rentenniveaus ein. Sie betont die Bedeutung von Finanzkompetenz für fundierte Entscheidungen in diesem Bereich. Außerdem wird die Rolle des Vertrauens in die eigene Finanzkompetenz bei der Entscheidungsfindung hervorgehoben.
Erhebung der objektiven Finanzkompetenz (OFL)
Dieses Kapitel erklärt, wie die objektive Finanzkompetenz mithilfe von Fragebögen erhoben werden kann. Es werden gängige Themengebiete wie Zinseszins, Inflation, Zinsen, Diversifizierung und Anleihekurs erläutert. Zudem werden die „Big 3“ von Lusardi und Mitchell (2011) als weit verbreitete Methode zur Erhebung der finanziellen Kompetenz vorgestellt.
Erhebung der wahrgenommenen Finanzkompetenz (SFL)
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit verschiedenen Methoden zur Erhebung der wahrgenommenen Finanzkompetenz. Es beschreibt die gängige Methode, bei der Probanden nach der Ermittlung ihrer objektiven Finanzkompetenz die Wahrscheinlichkeit einschätzen sollen, dass ihre Antworten richtig waren. Außerdem werden alternative Methoden wie die Selbsteinschätzung der eigenen finanziellen Kompetenzen auf einer Skala vorgestellt.
Der Einfluss der wahrgenommenen Finanzkompetenz auf die Ruhestandsplanung/das Sparen für den Ruhestand
Dieses Kapitel beleuchtet anhand einer Studie von Yeh und Ling (2022) den Einfluss der wahrgenommenen Finanzkompetenz auf die Ruhestandsplanung und das Sparen für den Ruhestand. Die Studie zeigt, dass Personen mit einem hohen Vertrauen in ihre finanziellen Fähigkeiten häufiger angeben, sich mit der Altersvorsorge auseinandergesetzt zu haben als Individuen mit geringem Vertrauen.
Schlüsselwörter
Finanzkompetenz, Altersvorsorge, Ruhestandsplanung, Sparen, wahrgenommene Finanzkompetenz, objektive Finanzkompetenz, Übervertrauen, Untervertrauen, Entscheidungsfindung, demografische Entwicklung, Rentenniveau, Forschungsarbeiten.
- Quote paper
- Niklas Czwalinna (Author), 2022, Wahrgenommene Finanzkompetenz. Der Einfluss auf die Altersvorsorge, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1277566