Über die Jahre fiel Kritik auf den Weltfußballverband, der Fédération Internationale de Football Association (FIFA). Einzelne Korruptions- und Geldwäscheskandale waren zum Beispiel das Vergabeverfahren 2006 um die Weltmeisterschaft (WM) in Deutschland mit Franz Beckenbauer, die Veruntreuung von Geldern der WM 2010 in Südafrika oder die Sponsoring- und Vermarktungsrechte im Zuge der WM 2014 in Brasilien. Weitere Kritik entstand über die Vergabe der WM nach Katar dieses Jahr oder der WM nach Russland 2018. Letztere ist der Schwerpunkt dieser Arbeit.
Bei sportlichen Großereignissen wie die Olympischen Spiele oder eine Fußball-Weltmeisterschaft sind eine transparente Vergabe, Organisation und Durchführung von immenser Bedeutung. Ethische und moralische Werte sollten hier unter allen Umständen gewahrt werden, da eine Vielzahl von verschiedenen Kulturen, Bevölkerungsschichten, Fans und Mitarbeiter aufeinandertreffen und beteiligt sind. Vor allem die Arbeitsbedingungen und Ausbeutung im Zuge der Vorbereitungen auf die WM in Katar erzeugten hohe mediale Aufmerksamkeit, sodass sogar der ehemalige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes Herr Theo Zwanziger die Vergabe nach Katar als einen der größten Fehler, den es jemals im Sport gab, kritisierte. Herr Zwanziger hat hier verstanden, dass die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung auch im Bereich des Sports angewendet werden muss, da die Verbände Teil des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Organismus sind. Das Gastgeberland steht bei einer solchen Großveranstaltung immer im Rampenlicht.
Aktuell wird Russland aufgrund des Krieges in der Ukraine hart von Sanktionen anderer Länder und Unternehmen getroffen. Die UEFA reagiert ebenfalls und entzieht Russland das für 2022 geplante Champions League Finale in St. Petersburg. Darüber hinaus sagt der Ski-Verband die Weltcups in Russland ab, die Formel 1 streicht das Rennen in Sotschi und russische Fußballmannschaften werden aus dem aktuellen Europa-Pokal Turnier sowie der anstehenden Weltmeisterschaft gestrichen, um nur eine kleine Anzahl an Auswirkungen auf den Sport zu nennen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es nicht denkbar, eine der genannten Veranstaltungen umzusetzen. Vor gerade einmal vier Jahren präsentierte sich Russland als Gastgeber der WM. Gab es damals schon abseits der aktuellen Lage Bedenken zum CSR-Management und ethischer Aspekte?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ethik im Allgemeinen
- Beschreibung der Individual-, Sozial- und Umweltethik
- Beschreibung der Unternehmensethik
- Menschenwürde und Menschenrechte
- Corporate Social Responsibility
- CSR - eine Begriffsabgrenzung
- CSR-Management
- Abgrenzung verschiedener CSR-Modelle
- CSR im Sport
- Der Gegenspieler des CSRs – die Korruption
- FIFA - Die Fédération Internationale de Football Association
- Wichtige Organe und Kommissionen
- Vergabe der Fußballweltmeisterschaft durch die FIFA
- FIFA - CSR-Management und die soziale Verantwortung
- Die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland
- Die Vergabe der WM 2018 nach Russland
- Kritische Auseinandersetzung mit der Fußball-WM 2018
- Russland als Gastgeber
- CSR-Management im Zuge der Vergabe
- Internationale Kritik an der Vergabe
- Sportpolitische Ziele
- CSR-Management bei der Organisation und Durchführung
- Umweltverantwortung während der WM
- Umgang mit Menschenrechten in Russland
- Antworten auf die Kritik
- Vorschläge zum CSR-Management der FIFA
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland und analysiert die Vergabe, Durchführung und Organisation im Kontext von CSR-Management und ethischen Aspekten. Sie untersucht die kritischen Punkte der WM-Vergabe an Russland und beleuchtet die Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit und der Einhaltung von Menschenrechten. Die Arbeit zeigt auf, wie CSR-Management und ethische Prinzipien in der Praxis der Fußball-WM umgesetzt werden können.
- CSR-Management im Fußball
- Ethische Aspekte der Fußball-Weltmeisterschaft
- Menschenrechte und Nachhaltigkeit in Russland
- Kritik an der Vergabe der WM 2018 an Russland
- Vorschläge zur Verbesserung des CSR-Managements der FIFA
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen Überblick über die Relevanz von ethischen und CSR-Aspekten im Profifußball und skizziert die Problematik der WM-Vergabe an Russland.
Kapitel 2 behandelt das Thema Ethik im Allgemeinen und beleuchtet verschiedene Bereiche wie Individual-, Sozial- und Umweltethik. Die Unternehmensethik wird eingehender betrachtet, wobei der Fokus auf Menschenwürde und Menschenrechten liegt.
Kapitel 3 widmet sich dem Thema Corporate Social Responsibility (CSR). Es wird die Definition von CSR abgegrenzt und das CSR-Management in seinen verschiedenen Facetten vorgestellt. Danach werden verschiedene CSR-Modelle vorgestellt und ihre Anwendung im Sportbereich diskutiert. Schließlich wird der Gegenspieler des CSRs, die Korruption, behandelt.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit der FIFA, dem Weltfußballverband, ihren wichtigen Organen und Kommissionen sowie dem Vergabeprozess der Fußballweltmeisterschaft. Es wird auch der Aspekt des CSR-Managements innerhalb der FIFA beleuchtet.
Kapitel 5 betrachtet die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland im Detail. Es analysiert die Vergabe der WM an Russland und setzt sich kritisch mit den Aspekten des Gastlandes, des CSR-Managements während der Vergabe, der Organisation und Durchführung der WM auseinander. Dabei werden die Themen Umweltverantwortung, Umgang mit Menschenrechten und die Reaktion auf Kritik beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die zentralen Themen der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland, Corporate Social Responsibility, ethische Aspekte, Menschenrechte, Umweltverantwortung, Kritik an der WM-Vergabe und die FIFA als Weltfußballverband. Weitere wichtige Begriffe sind CSR-Management, Sportpolitik, Nachhaltigkeit, Korruption und internationale Zusammenarbeit.
- Citar trabajo
- Simon Wagner (Autor), 2022, Die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Eine unternehmerische Betrachtung der Vergabe, Durchführung und Organisation im Rahmen des CSR-Managements und ethischer Aspekte, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1276953