Frieden sollte die Maxime eines jeden Menschen sein. Wie bekanntlich wurden die meisten Kriege mit dem Bestreben der Verbreitung der Religionen durchgeführt. Nichtsdestotrotz ist der Leitsatz jeden Glaubens, Frieden zu schaffen, zu verbreiten und diesen zu erhalten. Oft geraten die Gemeinsamkeiten der Religionen in Vergessenheit.
Diese Parallelen werden in der Gesellschaft durch unterschiedliche Medien ausgeblendet. Stattdessen werden mit Hass und Angst gefüllte Vorurteile vermittelt. Der gesellschaftliche Druck auf Minderheiten wirkt sich wie ein fruchtbarer Boden für die Herstellung und folgend zur Entwicklung von Diaspora aus. Die Anstrengungen des Staates und der Institutionen beim Entwerfen von Konzepten sind dezimiert, Minoritäten für die Allgemeinheit zu gewinnen. Die fehlende Einbindung und damit verbundene Vermittlung des Zugehörigkeitsgefühls der Randgruppen regt Gedanken zur Radikalisierung an. Besonders häufig treten solche Merkmale bei Mitmenschen auf, deren soziale Knüpfungen schwach geprägt sind und sich von der Außenwelt isolieren.
In Opposition zur Kriminalität ist die Prämisse für das Schaffen und für den Erhalt des Friedens, die Zusammenkunft der unterschiedlichen Akteure. Aus dieser Zusammenarbeit entstehen Offenheit, Verständnis und Duldsamkeit. Als Akteure werden hier die Vertreter der monotheistischen Religionen bezeichnet. Jede dieser Religionen befolgt das übergeordnete Ziel, Frieden und Wohlklang aufrechtzuerhalten. Die Intension ist, eine kollektiv genutzte Räumlichkeit für Angehörige dieser Religionen mit unterschiedlichen Denkweisen zu konzipieren. Diese Plattform dient zum Zusammenführen und zur Zusammenarbeit, welche zusätzlich Möglichkeiten für Mitarbeiter, Besucher und Interessenten bietet, tiefgründigere Diskussionen zu führen. Die Präsenz und die Zusammenarbeit der Vertreter dieser kollektiven Religionsgemeinschaften zeigen die Größe und die Kraft. Obwohl diese Faktoren sehr viele Vorteile mit sich bringen, stechen einige Vorteile besonders hervor.
Diese sind, die durch die Begegnung und den Dialog geschaffene Akzeptanz, Toleranz und Respekt in der Gesellschaft.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich im ersten Teil mit der umfangreichen Analyse der notwendigen Thematiken. Anschließend wird ein Entwurf entsprechend des passenden Konzeptes gestaltet.
INHALT
1 EINLEITUNG
Vorwort
2 GRUNDLAGEN
Bosnien & Herzegowina
Geschichte
Erkenntnisse
3 SARAJEVO
Jerusalem Europas
Multikulturalismus & Vielfalt
4 ANALYSE
Identität
Multi- und interreligiöse Räume
Abrahamitische Religionen
Der Islam
Das Christentum
Das Judentum
5 INTERVIEWS
Einführung
Selim Mercan & Ibrahim Yazici
Jorg Therstappen
Daniel Nemirovsky
Auswertung
6 STADTPLANUNG
Stadtstruktur
Stari Grad
7 KONZEPT
Zusammenführende Architektur
Qualitäten
8 ENTWURF
Pläne
Visualisierungen
9FAZIT
Schlussfolgerung
Danksagung
10 VERZEICHNIS
Literatur
Onlineressourcen
Abbildungen
Ton - und Videoaufzeichnungen
Abstract
Peace should be the maxim of every human being. It is well known, most wars were fought with the aim of spreading religions. Nevertheless, the guiding principle of every faith is to create, spread and maintain peace. Often the similarities of religions are forgotten.
These parallels are hidden in society by various media. Instead, prejudices filled with hatred and fear are conveyed. This pressure of society on minorities acts as fertile ground for the production and subsequent development of diaspora. The efforts of the state and the institutions in designing concepts are decimated to win minorities for the general public. The lack of involvement and the associated imparting of the sense of belonging of the marginalized groups stimulates thoughts of radicalization. Such characteristics are particularly common in people whose social ties are weakly shaped and isolate themselves from the outside world.
In contrast to crime, the premise for creating and maintaining peace is the coming together of the different actors. This cooperation results in openness, understanding and tolerance. The actors are the representatives of the monotheistic religions. Each of these religions has the overarching goal of maintaining peace and harmony. The intention is to design a collectively used space for members of these religions with different ways of thinking. This platform serves to bring people together and collaborate and also gives employees, visitors and interested parties the opportunity to have more in-depth discussions. The presence and cooperation of the representatives of these collective religious communities show the greatness and strength. Although these factors bring many benefits, some benefits stand out.
These are, by encounter and dialogue created acceptance, tolerance and respect in society.
Kurzfassung
Frieden sollte die Maxime eines jeden Menschen sein. Wie bekanntlich wurden die meisten Kriege mit dem Bestreben der Verbreitung der Religionen durchgeführt. Nichtsdestotrotz ist der Leitsatz jeden Glaubens, Frieden zu schaffen, zu verbreiten und diesen zu erhalten. Oft geraten die Gemeinsamkeiten der Religionen in Vergessenheit.
Diese Parallelen werden in der Gesellschaft durch unterschiedliche Medien ausgeblendet. Stattdessen werden mit Hass und Angst gefüllte Vorurteile vermittelt. Der gesellschaftliche Druck auf Minderheiten wirkt sich wie ein fruchtbarer Boden für die Herstellung und folgend zur Entwicklung von Diaspora aus. Die Anstrengungen des Staates und der Institutionen beim Entwerfen von Konzepten sind dezimiert, Minoritäten für die Allgemeinheit zu gewinnen. Die fehlende Einbindung und damit verbundene Vermittlung des Zugehörigkeitsgefühls der Randgruppen regt Gedanken zur Radikalisierung an. Besonders häufig treten solche Merkmale bei Mitmenschen auf, deren soziale Knüpfungen schwach geprägt sind und sich von der Außenwelt isolieren.
In Opposition zur Kriminalität ist die Prämisse für das Schaffen und für den Erhalt des Friedens, die Zusammenkunft der unterschiedlichen Akteure. Aus dieser Zusammenarbeit entstehen Offenheit, Verständnis und Duldsamkeit. Als Akteure werden hier die Vertreter der monotheistischen Religionen bezeichnet. Jede dieser Religionen befolgt das übergeordnete Ziel, Frieden und Wohlklang aufrechtzuerhalten. Die Intension ist, eine kollektiv genutzte Räumlichkeit für Angehörige dieser Religionen mit unterschiedlichen Denkweisen zu konzipieren. Diese Plattform dient zum Zusammenführen und zur Zusammenarbeit, welche zusätzlich Möglichkeiten für Mitarbeiter, Besucher und Interessenten bietet, tiefgründigere Diskussionen zu führen. Die Präsenz und die Zusammenarbeit der Vertreter dieser kollektiven Religionsgemeinschaften zeigen die Größe und die Kraft. Obwohl diese Faktoren sehr viele Vorteile mit sich bringen, stechen einige Vorteile besonders hervor.
Diese sind, die durch die Begegnung und den Dialog geschaffene Akzeptanz, Toleranz und Respekt in der Gesellschaft.
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EINLEITUNG
Preface
“A warm summer day in 2012 - a terrible day for me. At the age of 16, I was confronted with reality and it moved me from that day on to generate, maintain and promote peace and justice as much as possible in the increasingly turbulent times.
At the end of the school day, we planned to meet some friends from school on the soccerfield. Some of us called their parents to let them know that it might be late after the football game. As I was just getting off the phone, I overheard the conversation of another schoolmate whose mother had already come to pick him up from school. He explained his concern to her. Then she looked in my direction and whispered to her son: „Is he coming with you? They are different from us.”... ...I am starting to think about a “merging” architecture.
My faith, Islam, teaches me that it is just as much a matter of distancing oneself from all evil as it is of doing good and calling for good. It does not matter if you are in your spare time, at work, at university or in public. Equally irrelevant is a person's religion, nationality or condition. My greatest role model, the Prophet Muhammad (peace be upon him), with his mercy, trustworthiness and generosity, is the perfect model of an exemplary way of life. Finally, what is “merging” architecture? What does it take to design such an architecture? What kinds of “meetings” are “good” or “bad”? It is obvious that the answers to these questions could not develop a general standard. However, in general, a number of points have priority in the approach to site-specific development in terms of basic needs and well-being.
Meeting & Retreat, Society & Individual,Transparency & Cohesiveness, Publicity & Privacy, Similarities & Differences, Ritual & Experience, Tradition & Modern...
Depending on religion, nationality and origin, children are confronted with the existence of “the others” and “us. ” “We are different from Muslims / Christians / Jews. ” - with this phrase many children still grow up today, regardless of whether they are Muslims, Christians, Jews or members of other religions. Even then, I didn't really understand what exactly differentiated us from the “others”. Of course, even within the world religions, there are great differences. But isn't it more sensible and encouraging to focus on the commonalities and to create a common coexistence?
With this and other exciting questions I go on a very spiritual, instructive and exciting journey to Sarajevo. . . ”
For everything that turns out to be correct, it is the All-Merciful One who is to be thanked. Anything that is inaccurately is due to my inadequacy. If there are any discrepancies in substance, I apologise to all the Communities. For peace, with peace!
Vorwort
„Ein warmer Tag im Sommer 2012 - Ein schrecklicher Tag für mich. Mit 16 Jahren wurde ich mit einem Stück Realität konfrontiert, die mich ab diesem Tag dazu bewegte, den Frieden und die Gerechtigkeit im Rahmen des Möglichen in den immer turbulenter werdenden Zeiten zu generieren, aufrechtzuerhalten und zu fördern.
Am Ende dieses Schultages planten wir mit einigen Freunden aus der Schule, uns auf dem Fußballplatz zu treffen. Manche von uns riefen ihre Eltern an, um sie darüber zu informieren, dass es eventuell nach dem Fußballspielen spät werden könnte. Während ich gerade auflegte, bekam ich das Gespräch eines anderen Schulkameraden mit, dessen Mutter ihn schon zum Abholen zur Schule kam. Er erklärte ihr sein Anliegen. Anschließend schaute sie in meine Richtung und flüsterte vermeintlich zu ihrem Sohn: „Ist er auch dabei? [...] Die sind anders als wir.“ ... ... Ich beginne nachzudenken, über eine „zusammenführende“ Architektur.
Mein Glaube, der Islam, lehrt mich, dass es genauso dazu gehört, sich von allem Schlechten zu distanzieren, wie Gutes zu tun und zum Guten aufzurufen. Dabei ist unwichtig, ob man sich in der Freizeit, auf der Arbeit, in der Universität oder in der Öffentlichkeit befindet. Genauso irrelevant ist die Konfession, Nationalität oder der Zustand eines Menschen. Mein größtes Vorbild, der Prophet Muhammed (Friede sei mit ihm), ist mit seiner Barmherzigkeit, Vertrauenswürdigkeit und Großzügigkeit die perfekte Vorzeigeperson einer beispielhaften Lebensweise.
Was bedeutet schlussendlich „zusammenführende“ Architektur? Was braucht es zum Entwerfen so einer Architektur? Welche Arten von „Zusammenkunft“ sind „gut“ oder „schlecht“? Es ist naheliegend, dass die Antworten auf diese Fragen keine allgemeine Norm entwickeln könnten. Allerdings haben generell bei der Herangehensweise einer spezifischen, standortabhängigen Entwicklung in Betrachtung der Grundbedürfnisse und das Wohlbefinden, einige Punkte Vorrang.
Zusammenkunft & Rückzug, Gesellschaft & Individuum, Transparenz & Geschlossenheit, Öffentlichkeit & Privatheit, Gemeinsamkeiten & Unterschiede, Rituale & Erfahrungen, Tradition & Moderne,...
Abhängig von Konfession, Nationalität und Herkunft werden Kinder damit konfrontiert, dass es „die Anderen“ und „Uns“ gibt. „Bei uns ist es anders als bei den Muslimen/ Christen/ Juden.“ - mit diesem Satz wachsen viele Kinder heute noch auf, sei es Muslime, Christen, Juden oder Angehörige anderer Religionen. Obgleich habe ich schon damals nicht richtig verstanden, was uns letztendlich von den „Anderen“ unterschied. Selbstverständlich gibt es, selbst innerhalb der Weltreligionen, große Unterschiede. Ist es dennoch nicht sinnvoller und fördernder sich auf die Gemeinsamkeiten zu fokussieren und ein gemeinsames Miteinander zu schaffen?
Mit dieser und weiteren spannenden Fragen begebe ich mich auf eine sehr spirituelle, lehrreiche und spannungsgeladene Reise nach Sarajevo...“
Für alles, was sich als zutreffend erweist, ist dem Allbarmherzigen zu danken. Alles, was unzutreffend ist, ist meiner Unzulänglichkeit anzurechnen. Bei inhaltlichen Unstimmigkeiten bitte ich alle Gemeinschaften um Entschuldigung. Für Frieden, mit Frieden!
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GRUNDLAGEN
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'Diiin
BOSNIEN & HERZEGOWINA
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1 Ermordung von Franz Ferdinand und seiner Ehegattin, Sarajevo; 28. Jun 1914
GESCHICHTE
Von der Prähistorie bis ins 21. Jahrhundert
Die Geschichte Bosnien-Herzegowinas ist sehr dicht. Sie reicht bis in die Zeit der Illyrer zurück.
Zur Bronzezeit (1200 v. Chr.) besiedelten sie neben dem südöstlichen Italien, auch die nordwestliche Balkanhalbinsel.
In der Antike (300 v. Chr.) wurde das Interesse der Römer durch die illyrische Küste der Adria geweckt und durch die römisch-illyrischen Kriege von den Römern annektiert.
Im Jahr 9 n. Chr. wurden alle Territorien der Illyrer von den Römern übernommen und gehörten zur römischen Herrschaft. Darunter auch Dalmatia, die römische Provinz, in der sich geographisch betrachtet große Teile des gegenwärtigen Kroatiens, Kosovos, Bosniens und Herzegowinas befanden. Durch die Römerherrschaft wurde das Christentum in die Provinzen eingegliedert.
In der Zeit der Westgoten (376-711), besiegten die Goten 378 in der Schlacht von Adrianopel das römische Heer und ab diesem Zeitpunkt wurden sie im Balkangebiet als Unsicherheitsfaktor gesehen. 401 verwüsteten die Goten auf dem Weg nach Italien erst Griechenland, anschließend Dalmatia.
Nachdem die Hunnen unter Attila (441-447) die römischen Balkanprovinzen einnahmen, wurden sie durch den Kaiser Zenon übernommen. Dies führte 476 zum Ende des weströmischen Reiches. Durch die Übernahme des Kaisers der Provinzen gab es weiterhin Auseinandersetzungen. Ein Teil der neuen Bedrohung des Volkes der Awaren siedelten sich ebenfalls 558 in diesem Gebiet an, die zur Oberherrschaft der slawischen Stämme angehörten.
Im Mittelalter (um 620) besiedelten die Awaren den größten Teil Bosniens. Im Prozess der Christianisierung gab es Bischofssitze und Missionszentren an der dalmatischen Küste. Mit dem Beginn des 7. Jahrhunderts wurden diese slawischen Stämme und illyrischen Völker christianisiert. In den darauffolgenden zwei Jahrhunderten lebten diese Völker am Rande der mächtigsten Reiche. Als neue Großmacht kam das Bulgarienreich mit Byzanz auf. Die Bulgaren waren so mächtig, dass sie Einfluss bis nach Bosnien hatten.
Im 9. Jahrhundert folgte die Entwicklung erster serbischer und kroatischer Fürstentümer im aktuellen Bosnien. Das neu organisierte kroatische Königreich war nicht so strukturiert, wie das Byzantinische Reich. Deshalb lösten sich die Gebiete nach dem Tod des kroatischen Königs Tomislavs auf. Das serbische Fürstentum Raszien okkupierte den größten Teil Bosniens. Es war der Oberherrschaft des Byzantinischen Reiches jedoch unterlegen und akzeptierte die Oberherrschaft. Der Begriff „Bosnien“ taucht zum ersten Mal aus dieser Zeit auf. Das Fürstentum gab einem Gebiet am Fluss Bosna den Namen Bosnien. Bis 1080 wurden die Byzantiner durch die serbischen Fürstentümer im bosnischen Gebiet geschwächt und ab 1080 wurden Mittel- und Ostbosnien zum serbischen Fürstentum Raszien aufgenommen.
Die Könige Ungarns übernahmen 1102 das provinzial geordnete Kroatien. In Bosnien konnte keine dieser Mächte eine Struktur einbringen und die Herrschaft aufrechterhalten. Unter des slawonischen Herrschers Ban Boric wurde Bosnien halbautonom regiert. Obwohl er die Herrschaft wegen des Engagements in interne ungarische Auseinandersetzungen verlor, bauten seine Nachfolger der Familie Kotromanic im Laufe der Geschichte ein unabhängiges Königreich Bosnien auf. Die vom damaligen ungarischen Kaiser eingeführte Oberhoheit (1166) des Byzantinischen Reiches wurde von der neuen bosnischen Herrschaft Ban Kulin gestürzt. Ban Kulin hat eine wichtige Stellung in der Geschichte Bosniens eingenommen, da er den Frieden durch den Krieg gegen die Byzantiner behütete und für einen wirtschaftlichen Aufschwung sorgte.
1189 schrieb Ban Kulin das erste Dokument auf Bosnisch mit kyrillischer Schrift. Das Dokument beinhaltet Erklärungen über den Zustand des Staates, der Bewohner und beschreibt sie als Bosnier (Bosnja- ni). Zusätzlich verbreitete er das Christentum durch die Bosnische Kirche, die jedoch sowohl von den Orthodoxen, als auch Katholiken als ketzerisch empfunden wurden. Obwohl die Bosnische Kirche vom Papst 18 abgesegnet war, gab es Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten. Der Sohn von Ban Kulin konvertierte 1232 die Bosnische Kirche in den katholischen Glauben. In diesem Zeitabschnitt plante Papst Gregor IX. Kreuzzüge durchzuführen, um die internen Zusammenstöße bald aufzulösen und bosnisches Terrain in Besitz zu nehmen.
Mit dem Ende der Herrschaft 1250 führte der ungarische König einen neuen Ban namens Prijezda I., der aus den Reihen des Königs kam. Über den Handlanger Prijezda I. konnte der König Bela IV. das bosnische Banat zwischen den Flüssen Vrbas und Bosna einschränken. Mit dem Tod vom König Bela IV. im Jahr 1270 wurde Bosnien von Ungarn übernommen.
Ab 1300 begann die Blütezeit der bosnischen Geschichte. Der Nachfolger von Ban Boric, Kotromans Sohn Stjepan II. Kotromanic regierte um 1320 und bildete die nördlichen Territorien des Banats zur Einheit und stärkte somit das Gebiet. Nach der Übernahme 1326 von Hum wurde Bosnien und Herzegowina zum Vgl. Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen Im östlichen Europa, Bosnien und Herzegowina - Carl von Ossietzky; Jun 2021 Srebrenica, die für den Völkermord bekannt ist, vom Osmanischen Reich übernommen. Nach dem Tod des letzten Nachfolgers von Tvrtko war das bosnische Königtum durch die Osmanen besiegelt.
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2 Droysen, Gustav: Die unteren Donauländer zur Romerzelt; 1886
Mit den darauffolgenden Jahren wurden auch die letzten Städte im Süden Bosniens eingenommen. Bosnien wurde durch seinen sehr günstigen, zentralen Standort zur wichtigsten Provinz des Nordwestens im Osmanischen Reich. Die Herrschaft lag nun in den Händen des, vom Sultan Beylerbey auserwählten, Statthalter Bosniens. Er holte im Auftrag des Sultans Muslime ins Land, um das Gebiet leichter an das Reich anzubinden. Die Bewohner anderen Glaubens wurden nicht gezwungen den Glauben zu wechseln. Sie lebten in Frieden miteinander und nach der Eroberung der bosnischen Kirche, konvertierten trotz dessen viele zum Islam. Durch die Verbannung im 16. Jahrhundert der Juden aus Spanien, siedelten sich Juden auch in Bosnien an. Die Muslime dominierten nicht nur die Politik im bosnischen Gebiet. Sie gestalteten die Kultur und die Gesellschaft mit.
Im 16. und 17. Jahrhundert folgte nach der ersten Blütezeit, die zweite Blütezeit unter der Führung des Osmanischen Reiches. Sie errichteten überall Medre- sen, Moscheen, Badehäuser und Basare. Die Namensgebung der jetzigen Hauptstadt Sarajevo wurde zum ersten Mal 1415 erwähnt. Bevor Sarajevo 1850 die Hauptstadt wurde, übernahm Travnik diese Funktion. Vom Niedergang des Reiches der Osmanen war Bosnien auch betroffen. Die Aufstände der bosnischen Serben mit der Unterstützung der Serben 1876 zeigte den Beginn des Zerfalls des Reiches. Zeitgleich führten Montenegro und Serbien Krieg gegen die Osmanen. Die Osmanen wurden jedoch von beiden Parteien unterschätzt, weshalb die Chance auf ein Sieg ohne die Hilfe der Russen, die andere Ziele auf der Balkaninsel verfolgten, sehr gering wäre.
1878 begann die Österreichisch-Ungarische Zeit (1878-1918). In diesem Jahr erhielten Österreich-Ungarn das Gebiet. In dieser Zeit bekam das Gebiet den Namen „Bosna i Hercegovina“, aktuell Bosnien und Herzegowina. 1879 lebten ca. 1,16 Millionen Menschen in Bosnien und Herzegowina. 43% der Bevölkerung bildeten die Griechisch-Orthodoxen, 39% die Muslime, 18% die Katholiken und weniger als 1% die Juden. Für die Ausbeutung der Bodenschätze wurden Eisenbahn-und den Widerstand nach Homogenität der Serben äußerte Dragoljub Draza Mihailovic als Leiter der Tschetnikbewegung im Oktober 1941. Um das Ideal des ethnisch reinen Großserbiens zu verwirklichen, ermordeten sie Bosniaken, Montenegriner, Kroaten, Slowenier und Albaner. Die Partisanen und die Tschetkins kämpften zwar gegen die Achsenmächte, viel mehr bekämpften sie sich gegenseitig. Während den Krawallen übernahm um 1943 der Gründer des kommunistischen Partisanenverbandes Josip Broz Tito die Führung. Durch opportunistische Interessen ging Tito einige Vereinbarungen mit den Deutschen ein, um nicht weiterhin dem Land zu schaden. Im Hauptquartier Jajce, das von Tito gegründet wurde, einigte man sich im November 1943 auf einen föderativen Staat mit sechs Teilrepubliken. Eine dieser Teilrepubliken ist Bosnien und Herzegowina. Mit dieser Einigung wollte er den bosnischen Staat stärken und das Gewicht der Serben reduzieren. Tito ist durch seinen Erfolg ein Dorn im Auge der Deutschen geworden. Sie versuchten mit einigen Mitteln Bosnien und Herzegowina zu schwächen. 1944 zogen sich die deutschen Truppen zurück und Tito befreite im April 1945 Sarajevo von der sowjetischen Macht. Ende 1945 wurde die Föderative Volksrepublik Jugoslawien ausgerufen.
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Franz. Karikatur: Kaiser Franz Joseph reißt Bosnien-Herzegowina und Zar Ferdinand Bulgarien aus dem Osmanischen Reich heraus; Okt 1908
Mit dem Anfang der Amtszeit von Ante Pavelic versicherte er den Bürgern Religions- und Schulautonomie. Als diese Autonomie verloren ging, fingen im Sommer 1941 muslimische Geistliche, gegen die Gewalt gegen Serben und Juden, zu protestieren. Tschetniks töteten zwischen 1942-1943 weitere Bosniaken. Zeitgleich stellten Bosniaken die erste muslimische Partisaneneinheit, „Mujina ceta“, auf.
Bosnien-Herzegowina war ein Teil des sozialistischen föderativen Republik Jugoslawiens. Die Politik von 1946 des sozialistischen Jugoslawiens war stalinistisch geprägt. Diplomatisch versprach die Verfassung die Freiheit des Glaubens durch das laizistische Prinzip der Trennung von Staat und Religion. In Wirklichkeit war die Verfassung religionsfeindlich und ging vorerst militärisch gegen die katholische Kirche vor. Ihr Verständnis von Religionspolitik erforderte auch Leben vieler Muslime. Den Islam betrachteten sie als nicht zeitgemäß und richteten viele Muslime ohne ein Urteil hin.
1946 wurden die Schariagerichte aufgehoben. Weil die studentische Organisation „Junge Muslime“ eine Kampagne gegen die Maßnahmen des sozialistischen Jugoslawiens startete, wurden 1949-1950 hunderte junge Muslime verhaftet. 1950 wurde das Schleiertragen den Frauen verboten. Muslimische Bildungsstätten, die sogenannten „Mektebs“, wurden geschlossen und das Unterrichten in den Moscheen wurde strafbar. Durch weitere Verbote 1952 wurden weitere geistliche Bildungsstätten„Tekkes“ geschlossen. Bis 1964 durften keine Lehrbücher mit islamischem Inhalt veröffentlicht werden. Ab 1954 wurde die Religionspolitik durch die Verabschiedung des Religionsgesetzes aufgelockert. Jedoch wurden die Menschen in der verbotenen Zeit des Islams mental von ihrer Religion distanziert. 1983 wurden 13 muslimischen Aktivisten, feindselige Handlungen mit muslimisch-nationalistischen Gründen vorgeworfen. Darunter befand sich der spätere erste Präsident Bosnien-Herzegowinas, Alija Izetbegovic. Er schrieb einige Jahre zuvor die „Islamische Deklaration“ über die religiösen Erneuerungen im Rahmen des Islams. Durch einige Vorwürfe an Izetbegovic wurde er zu 14 Jahren Haft verurteilt. Nach elf Jahren Haft folgte 1988 seine frühzeitige Entlassung.
Die Identität der muslimischen Volksgruppe war unklar. Diese Unklarheit stammte aus der Unwissenheit, ob diese Gruppe nationalistische, religiöse oder ethnische Absichten hatten und sich zu diesen zugehörig fühlten. Somit drängte man muslimische Parteimitglieder, sich für eine Nationalität zu entscheiden. Bei der Volkszählung 1948 mussten sich Muslime zwischen den drei Möglichkeiten entscheiden: „Muslim-Serbe“, „Muslim-Kroate“ oder „Muslim-national unbestimmt“. Von 875.000 Menschen wurden 778.000 „unbestimmt“ gezählt. Nach einigen weiteren Versuchen zur Kategorisierung legte man bei den Wahlen 1965 die Bezeichnungen „Serbe“, „Kroate“ und „Muslim“ fest. 1968 wurden die Muslime vom bosnischen Bund der Kommunisten als eigene Nation eingestuft. Bei der nächsten Volksabzählung 1971 gab es eine Spalte, die „Muslim“ als Nation auflistete.
Unter all den religiösen und politischen Konfrontationen verlor man die wirtschaftliche Lage der Teilrepublik Bosnien und Herzegowina aus den Augen. Sie blieb nach all den Auseinandersetzungen in der nahen Vergangenheit weit hinter den Teilrepubliken Slowenien, Serbien und Kroatien zurück. Die Analphabetenrate lag kurz nach dem zweiten Weltkrieg bei 45%. 72% der Bevölkerung lebten vom Ackerbau. Aufgrund dieser Erkenntnisse und anderen Befürchtungen, wie 1991 drohte Slobodan Milosevic öffentlich, Territorien Bosniens und Kroatiens zu annektieren, wenn man versuche, die Bundesstruktur Jugoslawiens zu ersetzen. Die Lage in Bosnien spitzte sich zu, weil Parteien Maßnahmen ergriffen, die eigene Interessen verfolgten. Dementsprechend führte die SDS eine jugoslawische Bundesarmee zum Schutz der serbischen autonomen Regionen ein. Serbien baute an der Grenze zu Kroatien schwere Artillerie auf. Der Krieg zwischen Serbien und Kroatien nahm im Februar 1992 ein Ende. Nun befürwortete eine kleine Gruppe Kroatiens, Bosnien komplett zu annektieren. Die Serben gründeten in Banja Luka eine eigene „Serbische Nationalversammlung“. Die kroatische Partei HDZ befand sich in einer schwierigen Situation. Laut Aussagen vom kroatischen Politiker Tudman 1992, sollte ein unabhängiger bosnischer Staat nicht akzeptiert werden.
Der Bosnienkrieg (1992-1995) dauerte ungefähr drei Jahre und war der bisher Längste im Jugoslawienkrieg. Auch die Opferzahlen waren im Vergleich zu den Kriegen der ehemaligen Teilrepubliken am Höchsten. Sowohl Kroatien, als auch Serben wiesen darauf hin, dass sie Ansprüche bei der Aufteilung von Bosnien-Herzegowina hätten. Die Serben riefen ohne die Kenntnis Anderer, eine „Republik des serbischen Volkes in Bosnien-Herzegowina“, aus. Diese Ausrufung trieb ein Referendum an, bei dem im März 1992 mehrheitlich von Kroaten und Bosniaken für eine Unabhängigkeit von Bosnien und Herzegowina abgestimmt wurde. Bei einer Wahlbeteiligung von 99,4%, waren 63% für einen souveränen, unabhängigen Staat. Direkt nach dem Referendum fingen Kämpfe an. Grundsätzlich kämpften die Kroaten auf der Seite der Bosniaken mit ihren Truppen gegen die Serben. Die Bosnisch-Serbische Armee war allen anderen überlegen, weshalb Kroatien mit Bosnien gemeinsam kämpfte. Kroatien handelte aus eigenem Interesse, um später von der Spaltung Bosnien-Herzegowinas profitieren zu können.
Diverse Sanktionsmaßnahmen von der NATO, WEU und der Europäischen Gemeinschaft sollten eine Eindämmung des Krieges bewirken. Allerdings schwächten diese Sanktionen viel mehr die Bosniaken. Die Serben und Kroaten hatten einen Vorrat, auf den sie zurückgreifen konnten. Im Juni 1992 stationierten die Vereinten Nationen (UN) Truppen am Flughafen
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4 Sa rajevo: Der am stärksten zerstö rte Stadttei I Grbavica, Mrz 1996
Sarajevos, der belagert war von der serbischen Armee, um humanitäre Hilfsflüge zu ermöglichen. Die Kriege setzten sich in ostbosnischen Gebieten, wie in Srebrenica und Zepa, fort. Speziell in diesen Städten und in der Umgebung wurden ethnische Säuberungen durchgeführt.
Ein Massaker wurde von der serbischen Macht verübt, das heute auch als „Völkermord von Srebrenica“ bekannt ist. Neben dem willkürlichen Töten waren Folter und Vergewaltigungen ein Akt des Massakers. Die Zahl der Flüchtlinge stieg somit stetig an. In Herzegowina kämpfte die kroatische Armee gegen die Serbische. Später stießen Kroaten und Bosniaken aufeinander.
Im August 1992 berichtete erstmals der amerikanische Journalist Roy Gutman, über Massenmorde und von bosnischen Serben geführte Internierungslager, die auch von Flüchtlingen später bestätigt wurden. In den Internierungslagern hielt man mehr als 100.000 Menschen fest. Mehrere tausende muslimische Frauen wurden von Serben vergewaltigt.
Das Jahr 1993 ist gekennzeichnet von vielen Friedensplänen, die durch gebrochene Waffenstillstände gescheitert sind. Obwohl Srebrenica zur UN-Schutzzone erklärt wurde, wurden im Juli 1995 weiterhin mehrere tausende Bosniaken von serbischen Truppen getötet. Dieses Massaker wurde vom Gerichtshof in Den Haag als Völkermord eingestuft.
In der Gegenwart wurde Bosnien-Herzegowina durch den Dayton-Vertrag 1995 in zwei Entitäten aufgeteilt. Diese zwei bestanden aus der Föderation Bosnien und Herzegowina und die Republika Srpska. Für die Steigerung der Sicherheit wurden internationale militärische und zivile Kontrollen eingeführt. Bei den ersten Wahlen in September 1996 wurden Alija Izetbegovic, Momcilo Krajisnik und Kresimir Zubak gewählt.
Im Laufe der Kriege sind etliche Kulturgüter und Schätze zerstört und vernichtet worden. Der Präsident der Europäischen Kommission, stellte 2004 einen Plan von 20 denkmalwürdigen und aus dem Krieg verbliebenen Bauten, auf.
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5 Die Povelja Kulina bana - „Urkunde des Ban Kulin", Aug 1189
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6 Alexander Ritter von Bensa der Jüngere/Adolf Obermüller: Nordlager bei Mostar während des Bosnienfeldzugs, 1878
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7 Tradition und Moderne: Versuch einer Mischung 1958, Rathaus Sarajevo, Mrz 2019
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8 Sarajevo: 1926
ERKENNTNISSE
Zufluchtsort fürJeden Sarajevo ist eine unumstritten vielfältige Stadt. Die Geschichte muss besonders in diesem Fall detailliert thematisiert werden, um die Zusammenhänge des Treffens der vielen Kulturen und Religionen verstehen zu können. Die themenbezogene Analyse der Geschichte ist die Vorarbeit auf die vorliegende Arbeit. Die prägendsten Epochen sind zweifellos die Herrschaftszeit des Osmanischen Reiches, austroungari- sche Zeit, Jugoslawische Zeit und der Bosnienkrieg.
Die Vielfältigkeit hat sie größtenteils der Geschichte zu verdanken, die zwar reich an Gräueltaten, allerdings auch an guten und fortschrittlichen Ereignissen besteht. Sie beweist zusätzlich, dass Sarajevo eine sehr heterogene Hauptstadt des Landes ist.
Die Historie lehrt, dass Bosnien-Herzegowina, speziell die Hauptstadt, als ein Zufluchtsort für Geflüchtete fungierte. Die Vertreibung der Juden aus Spanien und die Ansiedlung derer in die Provinz Bosnien des Osmanischen Reiches, zeigt, wie andere Beispiele auch, dass die meisten damaligen Herrschaften auf diesen Territorien eine sehr pluralistische Politik betrieben und gefördert haben, wie es der jetzige Staat ebenso anstrebt zu betreiben und zu fördern. Diese Zuflucht stellte in diesem Gebiet eine Bereicherung dar. Diese Gruppen und Völker waren gezwungen in Harmonie miteinander zu leben, welche die Gesellschaft in jeglicher Form beeinflussten. Dieser Einfluss fand auf der Ebene der Architektur, der Politik, der Religionen, der Lebensweisen und der Kulturen statt.
Bosnien besitzt eine instabil einheitliche Identität, weil sie gekennzeichnet von diversen Herrschaften war, die ungleiche Interessen verfolgten. Es lebten in Bosnien und Herzegowina seit Beginn ihrer Geschichte unterschiedliche Völker und Gruppen. Diese lebten immer nur kurzfristig auf diesen Territorien, bis neue Strukturen, neue Religionen und neue politische Einstellungen durchgesetzt wurden, die mit der Zeit von der Mehrheit angenommen wurden. Somit änderte sich die Mentalität, das Verständnis und die Toleranz der Gesellschaft permanent. Diese Punkte werden stark von Kriegen beeinflusst.
Das Land war zu fast jeder Epoche besetzt oder in Kriege verwickelt. Besonders der Jugoslawienkrieg sorgte für eine Transparenz der Vorhaben der leitenden Führungen. Die Religionen wurden von der Politik instrumentalisiert und der Bosnienkrieg entwickelte sich zu einem religiös motivierten Krieg. Das Kriegsverbrechen in Srebrenica an die muslimischen Siedler stellt die Absicht des gesamten Krieges eindeutig dar.
Die Stabilität der Beziehungen ist immer noch nicht gefestigt. Die Geschehnisse aus der nahen Vergangenheit sind frisch, weshalb von einer problemlosen Beziehung innerhalb der unterschiedlichen Gruppen nicht gesprochen werden kann. Diese Stabilität kann nur über mehrere Generationen gefestigt werden. Die Aufteilung des Landes in Entitäten verbirgt ein gewisses Risiko, die eine Wiederholung der Vorfälle aus der Vergangenheit verursachen kann. Klare Trennungen sind durch Flaggen der entsprechenden Entitäten markiert. Einige bestimmte Gruppen vermeiden den Kontakt zu Menschen einer anderen Herkunft, indem sie als Maßnahme ihre Unterkunft verlassen und sich in der Entität niederlassen, in der eine homogenere Struktur vorzufinden ist. Nichtsdestotrotz hat Sarajevo ein gutes Fundament und perfekte Voraussetzungen, um auf denen aufbauend ein Vorzeigemodell zu sein, was den Multikulturalismus und die Zusammenarbeit der Religionen und Völker betreffen. Interreligiöse und kulturelle Programme und Veranstaltungen sind in einer größeren Dichte notwendig, um Polarisierungen entgegenzuwirken, die in Sarajevo trotz des bekannten multikulturellen Namens in gewissem Umfang herrscht.
Durch das Abkommen von Dayton ist es in den letzten 25 Jahren zu keinen Auseinandersetzungen gekommen und militärische Eingriffe waren nicht notwendig. In der Hoffnung, dass dieser Zustand weiterhin so bleibt, weil jedes Leben unbezahlbar ist.
„Wenn jemand einen Menschen tötet, so ist es, als hätte er die ganze Menschheit getötet.“1
sarajevo
[CAPAJEBO]
SARAJEVO
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9 Stadtbild Sarajevo
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JERUSALEM EUROPAS
Hauptstadt von Bosnien & Herzegowina Nach dem Krieg 1995 teilte man entsprechend des Dayton-Abkommens Bosnien und Herzegowina in die Entitäten Föderation Bosnien und Herzegowina und die Republika Srpska. Während Banja Luka die Hauptstadt von der Republika Srpska bildet, steht Sarajevo für die Hauptstadt der Föderation Bosnien und Herzegowina.2
Sarajevo ist aufgeteilt in mehrere Gemeinden. Die zentralen Gemeinden „Stari Grad“ die Altstadt, „Novi Grad“ die Neustadt, „Centar“ das Zentrum und „Novo Sarajevo“ das Neu-Sarajevo formen den Kern der Stadt. Mit den umliegenden Gemeinden hat der Kanton Sarajevo etwa 438.443 Einwohner.3
Diese Stadt ist sowohl geschichtlich, als auch religiös und kulturell sehr stark geprägt. Während man durch Einschusslöcher, beschädigte Gebäude und nicht instandgesetzter Architektur den Krieg der nahen Vergangenheit ablesen kann, sieht man eine Dichte an religiösen Einrichtungen.
Zu dieser Entstehung und Entwicklung tragen drei sehr große Ereignisse bei. Einer der Ereignisse ist das Attentat von Sarajevo auf den Thronfolger Österreich-Ungarns Erzherzog Franz Ferdinand und auf seine Gattin Sophie Chotek, das den I. Weltkrieg auslöste. Dieser Anschlag wurde am 28. Juni 1914 seitens Gavrilo Princip verübt. Er gehörte der serbisch-nationalistischen Bewegung „Mlada Bosna“ (Junges Bosnien) an, die gemeinsam dieses Attentat planten. Nach Angaben von Gavrilo Princip wurde der Erzherzog nicht wegen einer Feindseligkeit zur Zielscheibe, sondern weil er mit seinen Reformen und Ideen für die Serben ein Hindernis hätte darstellen können.4
Das zweite prägende Ereignis waren die Olympischen Winterspiele 1984, die durch den Tourismus einen finanziellen Aufschwung bewirken sollten. Die Großschanze, das Olympiasymbol und weitere Sportstätte wurden im Bosnienkrieg so massiv beschädigt, dass sie seitdem ohne Instandsetzung nicht mehr in Betrieb genommen werden konnten. Das letzte und wichtigste Ereignis war der Jugoslawienkrieg, bei dem der Bosnienkrieg ebenfalls involviert war. Der Bosnienkrieg dauerte von 1992 bis1995 an. Das Massaker von Srebrenica, von einer Stadt nord-östlich Sarajevos, ebenfalls bekannt als Völkermord von Srebrenica, war ein Kriegsverbrechen gegen Ende des Bosnienkrieges. Am 22. Juli 1995 endete das elftägige Massaker, bei dem mehr als 8.000 Muslime unter der Führung des Militärchefs Ratko Mladic exekutiert wurden.5
Laut der Volksabzählung von 1981 waren die größten Volksgruppen Muslime (39,5%), bosnische Serben (32%) und bosnische Kroaten (18,4%).6 Bosnische Muslime befürworteten einen einheitlich eigenständigen Staat. Bosnisch orthodoxe Serben zielten auf eine Verknüpfung Bosniens mit Serbien ab und bosnische Kroaten setzten sich für einen Anschluss Bosniens an Kroatien ein. Es war offensichtlich ein religiöser und nationalistischer Konflikt. Der Bosnienkrieg forderte mehrere Zehntausende Menschenleben. Dazu gehörten Christen und Muslime. In der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) wurden Juden ebenfalls in Jugoslawien vernichtet. Somit liegen Muslime, Christen und Juden Seite an Seite begraben. All diese Geschehnisse stellten einen Grund für die Flucht aus Bosnien und Herzegowina dar. Die wirtschaftliche Lage, der Lebensstandard und die Zukunftsaussichten für junge Menschen waren stark begrenzt.
Der Tourismus, der einen erheblichen Beitrag zur Wirtschaft leistet, ist einer der größten Wertschöpfungsquellen. Sarajevo bietet unterschiedlichste Tourismus-Angebote an. Abgesehen von der sichtbaren multikulturellen Koexistenz, gibt es historische Stätte, Universitäten, öffentliche, staatliche und religiöse Institutionen, Wahrzeichen, Monumente und architektonische Bauwerke.
Der Sarajevo-Tunnel, der sich über 890 Meter unter der Hauptlandebahn des Flughafens erstreckt, diente sowohl als unterirdischer Fluchttunnel, als auch zur Versorgung der von Serben belagerten Hauptstadt. Dieser Tunnel führte in einen nicht belagerten Stadtteil. Der Zugang zum Tunnel folgt über den Hinterhof eines Privathauses.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
10 Sarajevo - Kanton und Stadt
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11 Olympische Winterspiele - Verfallene Bobbahn
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12 Sarajevo-Tunnel - Eingangsseite
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13 Altstadt - eingeschossiger Bau mit Handwerk
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14 Sebilj - Brunnen
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15 Trebevic-SeiIbahn - Blick auf Sarajevo
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16 Vijecnica - Nationalbibliothek mit Blick aus der Seilbahn
Die wohl bekannteste historische Stätte ist die Altstadt BaSCarsija im Stadtkern Stari Grad. Sie liegt nördlich des Flusses Miljacka und ist die Hauptattraktion für Touristen. Die Altstadt wurde durch den Handel und das Handwerk zum Stadtzentrum (Bas für „Haupt“; carsija für „Markt“). Dieser Stadtteil besteht fast ausschließlich aus Gebäuden mit ebenerdigen Eingängen, die zum größten Teil durchgehend maximal zwei Geschosse haben. Die Bauweise entspricht der traditionell osmanischen Architektur. Sie strahlt eine sehr familiäre Atmosphäre aus.
Zur Bascarsija gehört ebenso der Brunnen Sebilj. Wie auch die Altstadt, ist der Brunnen im Osmanischen Reich entstanden. Der Brunnen, der orientalisch errichtet wurde, entspricht der Bauform einer Qe^me , dessen Unterschiede in der Ausführung und in der Konstruktion liegen. „Sebil“ bedeutet aus dem Türkischen „Weg“ oder „Reise“. Der Brunnen diente ursprünglich als Wasserspender für Reisende. Aktuell gehört sie für Touristen zu einer der unumgänglichen Sehenswürdigkeiten in Stari Grad.7
Am Ende der Trebevic-Seilbahn, die auf der südlichen Seite der Stari Grad und des Flusses Miljacka statuiert ist, kann die gesamte Stadt Sarajevo samt Altstadt und den anderen Verbandsgemeinden mit einem Blick erfasst werden. Diese Seilbahn wurde für die Olympischen Winterspiele 1984 gebaut. Sie führt auf den Trebevic Berg, auf dem einige Wettkampfstätte aufzufinden sind, teilweise noch im beschädigten und zerstörten Zustand. Bei der Rückfahrt zur Talstation ist die Innenstadt sichtbar. Ins Auge sticht die Nationalbibliothek, auf die man sich mit der Seilbahn nähert, bevor man vorher an der Talstation ankommt.8
Die Nationalbibliothek, die ehemals und ursprünglich als Rathaus genutzt wurde, ist 1894 fertiggestellt worden. Das Rathaus wurde 1992 im Bosnienkrieg von serbischen Streitkräften durch Beschuss zerstört. Dabei wurden mehr als zwei Millionen Dokumente und Bücher verbrannt. 1996 wurde das Gebäude unter der Leitung des Architekten Nedzad Mulaomerovic, teilweise mithilfe von Besucherfotos, neu restauriert. Derzeit besteht das Gebäude aus einem Teil der Stadtverwaltung, einer Nationalbibliothek und einer geschichtlichen Ausstellung im Keller- geschoss.9
Das Svrzo‘s Haus ist ebenfalls ein sehr historischer Bau. Das traditionelle Wohnhaus stammt aus der Zeit des Osmanischen Reiches. Bemerkenswert ist der erhaltene Zustand des Baus aus dem 18. Jahrhundert. Traditionell ist besonders die Raumaufteilung, die konstruktive Ausführung und die baustoffliche Beschaffenheit. Die Räume sind so konzipiert, dass eine klare GEschlechtertrennung gewährleistet wird. Das Haus besteht komplett aus Holz, das heute nicht die übliche Bauweise abbildet. Es ist ein Teil des Museums von Sarajevo.
Weitere Museen, wie die „Galerija 11/07/95“, die eine sehr emotionale Ausstellung über die Ermordeten in Srebrenica, gegenüber der Herz-Jesu-Kathedrale bietet, das Museum der Verbrechen gegen Menschlichkeit und Genozid, das Geschichtsmuseum Sarajevo und das Museum für Kriegskinder. Sie sind alle mit geschichtlich beladenem Content.
Ein weiterer wichtiger Bau ist das Geschäfts- und Wohngebäude Bosmal City Center im Stadtteil Novo Sarajevo, das als das höchste Gebäude auf der Balkanhalbinsel - Istanbul ausgeschlossen - galt, bis das Bürohochhaus Avaz Twist Tower 2008 fertiggestellt wurde. Das Bosmol City Center zählt jedoch weiterhin als das größte Wohnhochhaus auf der Balkanhalbinsel.
Zu den bedeutenden konstruktiven Bauten zählen die zahlreichen Brücken über dem Fluss Miljacka. Die 13 von den Osmanen errichteten Brücken werden in der Nutzung geteilt. Während die Kaiserbrücke und Novi Most Vijecnica Brücke, die zur Nationalbibliothek führt, zum Überqueren des Flusses befahren werden können, sind die Sehercehaja Brücke und die Lateinerbrücke nur für Fußgänger und Radfahrer zugänglich. Die Lateinerbrücke wurde 1541 als eine der ältesten Brücken in Sarajevo gebaut. Zu Zeiten Jugoslawiens wurde die Brücke nach dem Attentäter vom Erzherzog Franz Ferdinand benannt. Die Lateinerbrücke bekam ihren Namen wegen der kürzesten Strecke vom überwiegend katholisch bewohnten Stadtteil bis zur römisch-katholischen Kirche, die über diese Brücke führte.10
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
17 Galerija 11/07/95 - Museum des Völkermordes Srebrenica
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18 Svrzina Kuca - Svrzo's Haus aus dem 18. Jhd.
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19 AVAZ Twist Tower
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20 Lateinerbrücke
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21 „Treffen der Kulturen in Sarajevo"
[36] MULTIKULTURALISMUS & VIELFALT
„Schmelztiegel" & „Salatschüssel" Abgesehen der vielen konstruktiven Brücken, ist diese Stadt besonders bekannt für die Brücken zwischen Muslimen, Christen und Juden.
Nicht zu Unrecht wird Sarajevo neben „Jerusalem Europas“ auch als „Klein-Jerusalem“ bezeichnet. Die Hauptstadt gilt in ganz Europa als Schmelztiegel für Kulturen und Religionen. Durch die Lage von Sarajevo, allgemein von Bosnien und Herzegowina und den anderen Balkanstaaten, zwischen Morgen- und Abendland, dienten diese als Treffpunkt unterschiedlicher Kulturen und Religionen.
In der TrebeviC-Seilbahn, mit dem Blick auf Sarajevo, erkennt man die dichte Anzahl an Minaretten, die in den Himmel ragen. Zur selben Zeit stechen ebenso reichliche Türme der Kirchen ins Auge. Das Leuten der Kirchenglocken gehört genauso zum Alltag, wie der Gebetsruf des Muezzins.
Synagogen sind auch aufzufinden. Allerdings gibt es einen nach außen gerichteten Ruf nicht. Zusätzlich besteht keine jüdische Architektur, weshalb man Synagogen nicht auf dem ersten Blick identifizieren kann. In der Hauptstadt befinden sich in unmittelbarer Nähe ungefähr 90 Moscheen, 20 Kirchen und drei Synagogen.11
Von der prächtigen Gazi-Husrev-Beg-Moschee bis zur prunkvollen römisch-katholischen Kathedrale sind es wenige Meter. Nicht weiter als diese Strecke geht es von dort aus zur prachtvollen, alten Synagoge. Bauten, wie Medressen, also islamische juristisch-theologische Hochschulen, oder Derwischkloster, die neben dem Islamwissen auch Disziplin und islamisches Verhalten lehren und vermitteln, sind für das Osmanische Reich bekannt.
In der Zeit des Osmanischen Reiches siedelten viele Juden aus Spanien aus, weil sie aus Spanien vertrieben wurden und ließen sich in Sarajevo nieder. Unter der Herrschaft der Osmanen wussten sie, dass sie mit den dortigen Völkern und Angehörigen der unterschiedlichen Religionen friedlich leben konnten. In diesem Zeitraum besiedelten sephardische Juden Sarajevo. Unter der Verwaltung des Österreich-Ungarischen Reiches wanderten vermehrt Aschkenasim ein.
Diese kamen aus Polen oder Ukraine angereist. Bis vor dem II. Weltkrieg war die Zahl der Juden in Bosnien und Herzegowina etwa 14.000. Davon lebten alleine circa 10.000 in Sarajevo. Der Holocaust, der sich bis zum Unabhängigen Staat Kroatien gezogen hatte, kostete dort 10.000 Juden das Leben. Nach dem II. Weltkrieg entschieden viele Juden nach Israel umzusiedeln. Deshalb ist die Zahl der Juden in Bosnien und Herzegowina auf 2.000 gesunken. Von denen sind 700 Mitglieder in der Gemeinde in Sarajevo.12
Die Bronzeskulptur „Der multikulturelle Mann baut die Welt“ zeigt einen Mann, der das unvollständige, kugelförmige Bronzegebilde mithilfe von Tauben vervollständigen will. Am Sockel der Skulptur ist die bosnische Beschreibung „MULTIKULTURALNI COVJEK IZGRADIVAT CE SVIJET“ und die italienische Beschreibung „L'UOMO MULTICULTURALE COSTRUIRÂ IL MONDO“ eingraviert.
Der Künstler Francesco Perilli (geb. Okt 1949), der eine dieser Skulpturen in Sarajevo platziert hat, ist ein italienischer Maler und Bildhauer, der in Nereto in der Provinz Teramo lebt und arbeitet.
Durch den Namen und des männlichen Geschlechtsteils ist es offensichtlich, dass es sich hierbei um einen Mann handelt, der nicht gekleidet ist. Er wird ohne Merkmale dargestellt, um jeglichen Bezug zu Kultur, Religion, Nationalität, Ethnie oder Herkunft auszuschließen. Das Gebilde stellt die Weltkugel dar. Der Mann versucht die einzeln gebogenen Bronzestäbe zu einer Kugel zu verbinden. Die unvollständige Kugel besteht aus acht Bronzestäben, die kennzeichnend für die Meridiane stehen. Die Tauben verkörpern den Frieden, der durch diese Skulptur vermittelt werden soll.
Des Weiteren stehen Kopien dieser Skulptur in Toronto in Kanada, Los Angeles in Kalifornien, Changchun in China und in Buffalo City in Südafrika.
Eine kleinere Kopie dieser Skulptur steht ebenfalls in seinem Geburtsort, in der Gemeinde Nereto in Italien. Das Denkmal des Multikulturalismus soll es in jedem Staat geben, um den Multikulturalismus und die damit verbundene Toleranz und den Respekt immer in Gedanken zu bewahren.13
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
22 Internationale Universität Sarajevo - Werbung für Vielfalt
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23 Minarette und Türme
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24 Osten oder Westen - Altstadt oder Neu-Sarajevo
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25 Multimedijalni Centar - zusätzliche Räume unterirdisc
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26 Skulptur „Der multikulturelle Mann baut die Welt" und Serbisch-orthodoxe Kathedrale
[...]
1 Der edle Koran, sinngemäße Übersetzung Frank Bubenheim, Sure 5: al-Maida, Vers 32
2 http://www.bhas.ba/obavjestenja/Preliminarni_rezultati_bos.pdf
3 https://ugeo.urbistat.com/AdminStat/de/ba/demograka/dati-sintesi/ ka nton -sa raj evo/13/3
4 Clark, Christopher: Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. Deutsche Verlagsanstalt, 2013, S. SO
5 Internationaler Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien: Kurze Darstellung des Balkan-Konflikts: https://www.icty.org/sid/322; 2021
6 https://www.bpb.de/politik/hintergnund-aktuell/209414/das-massa- ker-von -srebren ica
7 https://sarajevo.travel/en/things-to-do/sebilj/480
8 https://radiosarajevo.ba/vijesti/lokalne-teme/vratio-se-simbol-grada-sa- rajevska-zicara-otvorena-nakon-vise-od-26-godina/296081
9 https://www.dw.com/de/schwarze-v%C3%B6gel-%C3%BCber-saraje- vo/a-16192268
10 http://wk1.staatsarchiv.at/sarajevo-1914/erinnerungskultur/
11 phoenix von ARD und ZDF, mein ausland: Sarajevo - Das Jerusalem Europas; Abruf Jul 2021
12 https://www.deufschlandfunk.de/juden-und-muslime-in-sarajevo-wir-fu- ehlen-uns-ziemlich.886.de.html[9]dram:article_id=341709
13 ilmiogiomale-francy.blogspot.com/2008/02/francesco-penlli-e-il.html
- Quote paper
- Mustafa-Emin Alkan (Author), 2021, Das Haus von Sarajevo. Individualität, Diversität und Einheit durch religiöse Begegnungsräume, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1275316
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