Die Kaiserkrönung Karls des Großen durch Papst Leo III. am Weihnachtstag im Jahre 800 gilt als ein epochemachendes Ereignis in der europäischen Geschichte. Vielfach wird der Weihnachtstag des Jahres 800 als das Mittelalter endgültig einleitende Datum angesehen. Warum dies so ist, wie es zur Krönung Karls des Großen zum Kaiser kam, wie die Kaiserkrönung ablief, und vor allem welche Folgen sie nach sich zog, werde ich versuchen im vorliegenden Essay darzulegen. Mein Hauptaugenmerk wird dabei auf den weitreichenden Folgen der Kaiserkrönung liegen, da dieselbige meiner Meinung nach nicht nur ein epochemachendes Ereignis an sich war, sondern auch die Ursache für viele spätere historische Geschehnisse. Nichtsdestotrotz werde ich natürlich auch auf die Vorgeschichte der Kaiserkrönung in Kapitel zwei, sowie auf die Kaiserkrönung selbst in Kapitel drei eingehen.
In Kapitel zwei werde ich versuchen die Umstände zu erläutern, die zur Absetzung Papst Leos II. führten, und damit sein Hilfegesuch an Karl den Großen auslösten, was wiederum zum Zusammentreffen in Paderborn führen sollte. Im dritten Kapitel werde ich direkt die Kaiserkrönung in Rom unter Zuhilfenahme zeitgenössischer Berichte beschreiben. Im vierten Kapitel schließlich werde ich versuchen, die weitreichenden Folgen der Kaiserkrönung Karls des Großen auf die weitere europäische Geschichte zu analysieren und in meiner Zusammenfassung werde ich noch einmal die behandelten Geschehnisse versuchen zu deuten.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Absetzung Leos. III und das Zusammentreffen mit Karl
3. Die Kaiserkrönung
4. Weitreichende Folgen
Zusammenfassung
Quellen- und Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die Kaiserkrönung Karls des Großen durch Papst Leo III. am Weihnachtstag im Jahre 800 gilt als ein epochemachendes Ereignis in der europäischen Geschichte. Vielfach wird der Weihnachtstag des Jahres 800 als das Mittelalter endgültig einleitende Datum angesehen. Warum dies so ist, wie es zur Krönung Karls des Großen zum Kaiser kam, wie die Kaiserkrönung ablief, und vor allem welche Folgen sie nach sich zog, werde ich versuchen im vorliegenden Essay darzulegen. Mein Hauptaugenmerk wird dabei auf den weitreichenden Folgen der Kaiserkrönung liegen, da dieselbige meiner Meinung nach nicht nur ein epochemachendes Ereignis an sich war, sondern auch die Ursache für viele spätere historische Geschehnisse. Nichtsdestotrotz werde ich natürlich auch auf die Vorgeschichte der Kaiserkrönung in Kapitel zwei, sowie auf die Kaiserkrönung selbst in Kapitel drei eingehen.
In Kapitel zwei werde ich versuchen die Umstände zu erläutern, die zur Absetzung Papst Leos II. führten, und damit sein Hilfegesuch an Karl den Großen auslösten, was wiederum zum Zusammentreffen in Paderborn führen sollte. Im dritten Kapitel werde ich direkt die Kaiserkrönung in Rom unter Zuhilfenahme zeitgenössischer Berichte beschreiben. Im vierten Kapitel schließlich werde ich versuchen, die weitreichenden Folgen der Kaiserkrönung Karls des Großen auf die weitere europäische Geschichte zu analysieren und in meiner Zusammenfassung werde ich noch einmal die behandelten Geschehnisse versuchen zu deuten.
2. Die Absetzung Leos. III und das Zusammentreffen mit Karl
Papst Leo III., ein gebürtiger Römer und ausgebildeter Kleriker, wurde am 26. Dezember 795 auf den Stuhle Petri gewählt. Man sollte vielleicht vorab erwähnen, dass das damalige Papsttum noch lange nicht die Machtfülle besaß wie z.B. unter Gregor VII. und Innozenz III. im Hochmittelalter, und mehr ein Spielball adliger römischer Familien war (die subjektiven Wahrnehmungen einzelner Päpste hinsichtlich ihres Titels und ihrer Stellung hingegen war jedoch durchaus machtbewusst und ehrgeizig). Leo III. hatte seinem Vorgänger Hadrian I. viel zu verdanken, dieser nämlich hatte recht gute Beziehungen zwischen dem Papsttum und dem Frankenkönig Karl hergestellt. Kurz nach der Wahl Leos III. zum Papst, übersandte dieser Karl dem Großen die Schlüssel zum Grab Petri und erneuerte damit den Treueeid des Papstes gegenüber dem fränkischen König als dessen Schutzherrn und des Schutzherrn über die Stadt Rom und damit über das Papsttum. Diese Geste allerdings wurde vom römischen Stadtadel überhaupt nicht gerne gesehen, da dieser um seinen Einfluss fürchtete und so schmiedete er einen Plan, den ungeliebten Leo zu beseitigen, darüber hinaus waren die Verwandten und Anhänger des verstorbenen Papstes Hadrian I., namentlich Paschalis und Campulus, ebenfalls nicht gerade angetan von Leo III. (es war die Rede von Eidbruch und unzüchtigem Verhalten)[1]. Auf einer Prozession im Jahre 799, am 25. März, wurde Leo von den Verschwörern buchstäblich vom Pferde gerissen und verstümmelt (es sollen ihm unter anderem die Zunge herausgerissen und seine Augen ausgestochen worden sein, was heute leider nicht mehr hundertprozentig nachweisbar ist, vielleicht wurde er auch nie verletzt und die Verstümmelung schlug fehl).[2] Verstümmelt (?) und der politischen Macht beraubt, wandte sich der abgesetzte Papst nun an den einzigen Herrscher, der ihm noch helfen konnte, den Frankenkönig Karl den Großen.
Karl weilte zu dieser Zeit in Paderborn, wo er mit seinem Heer einen neuerlichen Versuch unternahm, die aufsässigen Sachsen endlich zu unterwerfen. Er wusste von den Misshandlungen des Papstes und empfing ihn freundlich. Leo schilderte Karl was sich in Rom zugetragen habe und erbat von ihm sich um die Angelegenheiten zu kümmern, als Gegenleistung versprach er Karl die Kaiserkrone (obwohl der rechtmäßige Kaiser doch in Byzanz saß) und versuchte ihn gleichermaßen daran zu erinnern, dass er als Beschützer der Christenheit und des Papsttums fungierte. Alkuin beriet Karl in dieser Angelegenheit und versicherte ihm, dass es besser sei für Rom, dass der Papst wieder dorthin zurückkehre, und unter Hinweisen auf die weibliche Kaiserin in Byzanz, dass es möglich sei sich selber zum Kaiser aufzuschwingen.[3] Die Gegner Leo III. empfing Karl ebenfalls und versuchte ihre Version der Geschehnisse anzuhören und ein Urteil zu fällen, da es aber keinen Kompromiss gab, verfügte Karl, dass Leo weiterhin der rechtmäßige Papst sei, und er deshalb unverzüglich wieder sein Amt anzutreten habe. So ließ Karl denn Leo III. mit fränkischer Unterstützung und Schutz nach Rom zurückkehren und wieder als Papst einsetzen (29. August 799) und ließ sich offen selber nach Rom zu reisen und dort für Ordnung zu sorgen. Inzwischen ließ er durch seine Gesandte allerdings schon Untersuchungen bezüglich des Attentats anstellen. Nachdem Leo mit der Unterstützung Karls triumphierend in Rom einzog und ein Jahr lang seine Aufgabe als Papst wahrnehmen durfte, war es dann im November des Jahres 800 soweit und Karl reiste mit seinem Gefolge nach Rom, um vor Ort endgültig die Sache zu klären. Und hier in Rom sollte nun das stattfinden, was ab dato als ein epochemachendes Ereignis in der europäischen Geschichte gelten sollte.
[...]
[1] Hägermann, Dieter: Karl der Große. Herrscher des Abendlandes, Berlin/München 2000., S.392f., S.403 (aus dem Munde Alkiuns).
[2] Hägermann: Karl der Große, S.40; Schieffer, Rudolf: Die Karolinger, Stuttgart [u.a.] 2000, S.101.
[3] Schieffer: Die Karolinger, S.102.
- Citation du texte
- Christian Pötsch (Auteur), 2007, Karl der Große. Die Kaiserkrönung des Jahres 800, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127397
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