Die folgende Ausarbeitung beschäftigt sich mit dem Gedicht „Auf Wolkenbürgschaft“ von Hilde Domin, welches im Jahre 1959 veröffentlicht wurde.
Grundlagen hierfür waren das Leben Domins, die Analyse und die Interpretation des Gedichts, welche herausgehend aus der Sitzung mit meinen Kommilitoninnen am 17. Dezember 2019 entstand.
Zunächst wird auf das deklarative, das prozedurale und das metakognitive Wissen eingegangen, um festzustellen inwiefern diese enthalten sein müssen, um das Gedicht zu verstehen und zu deuten.
Der darauffolgende Teil beschäftigt sich mit Domins Leben, in welchem ihre Biografie, ihre Karriere und ihr privates Leben berücksichtigt wird. Anschließend veranschaulicht eine Gedichtsanalyse unter anderem die Form des Gedichts, formale Merkmale wie Reimschemata, metrische Grundformen, den Aufbau des Gedichts und verwendete stilistische Mittel. Die Interpretation des Gedichts umfasst den vorletzten als auch den größten Teil der Ausarbeitung. Überleitend dazu wird eine Hypothese erarbeitet, die das Gedicht „Auf Wolkenbürgschaft“ und das Leben Hilde Domins miteinander verknüpfet.
Abgeschlossen wird die Arbeit mit einem Fazit und rückfolgernd wird auf die wichtigsten Punkte der These und auf die Gruppenarbeit eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Textverstehenskompetenz
3. Das Leben der Schriftstellerin Hilde Domin
4. Formanalyse
4.1 Sprachliche Mittel
5. Deutung des Gedichts
5.1 angeführte Hypothese
5.2 Bezug auf Hilde Domins Leben
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die folgende Ausarbeitung beschäftigt sich mit dem Gedicht „Auf Wolkenbürgschaft“ von Hilde Domin, welches im Jahre 1959 veröffentlicht wurde.
Grundlagen hierfür waren das Leben Domins, die Analyse und die Interpretation des Gedichts, welche herausgehend aus der Sitzung mit meinen Kommilitoninnen am 17. Dezember 2019 entstand.
Zunächst wird auf das deklarative, das prozedurale und das metakognitive Wissen eingegangen, um festzustellen inwiefern diese enthalten sein müssen, um das Gedicht zu verstehen und zu deuten.
Der darauffolgende Teil beschäftigt sich mit Domins Leben, in welchem ihre Biografie, ihre Karriere und ihr privates Leben berücksichtigt wird. Anschließend veranschaulicht eine Gedichtsanalyse unter anderem die Form des Gedichts, formale Merkmale wie Reimschemata, metrische Grundformen, den Aufbau des Gedichts und verwendete stilistische Mittel. Die Interpretation des Gedichts umfasst den vorletzten als auch den größten Teil der Ausarbeitung. Überleitend dazu wird eine Hypothese erarbeitet, die das Gedicht „Auf Wolkenbürgschaft“ und das Leben Hilde Domins miteinander verknüpfet.
Abgeschlossen wird die Arbeit mit einem Fazit und rückfolgernd wird auf die wichtigsten Punkte der These und auf die Gruppenarbeit eingegangen.
2. Textverstehenskompetenz
Die Textverstehenskompetenz zielt darauf, Schülerinnen und Schülern das Verstehen, aber auch das Deuten von lyrischen Texten, sowie Gedichten zu vereinfachen. Sie dient zur Textanalyse und soll die Kompetenzen zur Problembehebung durch Wissen stärken. Damit Lehrkräfte einen Leitfaden haben und die textanalytische Kompetenz der Schülerinnen und Schüler kontrollieren können, enthält die Textverstehenskompetenz drei Wissenskriterien, an die sie sich halten können (vgl. Leupner et al. 2010, 62). Die erste Kompetenz thematisiert das deklarative Wissen, die zweite Kompetenz das prozedurale Wissen und die dritte und letzte Kompetenz das metakognitive Wissen.
In der ersten Kompetenz wird das Sachwissen über die Analyse von Gedichten überprüft, in dem der Schüler ihren Kenntnisstand abrufen müssen. Dieser Kenntnisstand wird in der Sekundarstufe eins erworben und muss dementsprechend für die darauffolgende Kategorie angewendet werden. Die zweite Kompetenz umfasst, wie zuvor erläutert, schlicht und ergreifend das Anwendungswissen. In diesem Bereich werden Analysen durchgeführt. Die Grundlage des Textverstehens muss hierbei vorhanden sein, sodass der Schüler bzw. der Leser des Gedichts selbständig das prozedurale Wissen anwenden kann. Das metakognitive Wissen umfasst den Prozess der Planung, Überprüfung und Auswertung von Arbeitsschritten (vgl. ebd.).
Welches deklarative, prozedurale und metakognitive Wissen muss der Leser bei dem Gedicht „Auf Wolkenbürgschaft“ von Hilde Domin mitbringen, um es richtig verstehen und deuten zu können?
Für den ersten Schritt benötigt der Leser autobiographische Kenntnisse, um das Gedicht verstehen und dieses in die richtige zeitliche Etappe einordnen zu können. Das Veröffentlichungsdatum des Gedichts verrät, dass es sich hierbei um die Nachkriegszeit handelt. Gerade die 50er Jahre gelten als „Gründerjahre“ der Bundesrepublik Deutschland und sind für den Wiederaufbau des Landes, aber auch die Teilung in Ost und West bekannt. Diese und weitere Kenntnisse über die Zeit sind erforderlich, um das Gedicht chronologisch zu klassifizieren. Um das Wissen anwenden zu können und es richtig zu synchronisieren, tritt der nächste Schritt des prozeduralen Wissens in Kraft. An dieser Stelle ist es wichtig sich auf das bereits erlernte Wissen zu fokussieren und das Gedicht formal zu durchleuchten. Dabei ist erstens die formale Struktur des Gedichts, zweitens die Versformen, drittens die Sinnfiguren, und als letztes die rhetorischen Figuren zu untersuchen und viel mehr noch, um welche Bedeutungsebene es sich handelt. Schlussendlich lassen sich diese fünf Punkte in das prozedurale bzw. das „Anwendungswissen“ kategorisieren. Als letzte Wissenskategorie lässt sich das metakognitive Wissen einordnen. Da die letzte Ebene darauf abzielt, das bereits bestehende Wissen und das Anwendungswissen zu überprüfen und auszuwerten, sollte dementsprechend ein Prozess der Auswertung und Überprüfung des Gedichts erfolgen. Aus diesen umfangreichen drei Ebenen lässt sich das Gedicht verstehen und deuten. Es bietet Schülerinnen und Schülern einen Ansatz der Hilfestellung.
3. Das Leben der Schriftstellerin Hilde Domin
Die deutsche Autorin und Dichterin, Hilde Löwenstein, bekannt als Hilde Domin, wurde am 27. Juli 1909 in Köln geboren. Domin wächst zu ihrer Zeit in guten, großbürgerlichen Verhältnissen auf. Ihre Familie ist jüdischer Herkunft. Während des Ersten Weltkrieges war ihr Vater, Eugen Löwenstein, als Anwalt tätig. Dort wurde er mit dem „Eisernen Kreuz“ ausgezeichnet. Im Jahre 1929 absolvierte Hilde Domin ihr Abitur, bis dahin bekam sie Privatunterricht. Domins Eltern ermöglichten ihrer Tochter alle Voraussetzungen für einen guten Werdegang. Sie schrieb sich im Jahre 1929 zum Studium in Heidelberg ein, worauf sie 1930 bedingt durch einen Unfall, sich einen Universitätswechsel unterzog. Schließlich begann sie an der Universität Köln und Bonn zu studieren wo sie bis zu ihrer Genesung nahe ihrer Eltern leben sollte. Im gleichen Jahr trat sie der Kölner Gruppe „Sozialdemokratische Partei Deutschland“ (SPD) bei. Im Oktober begann letztendlich ihr Studium an der Berliner Friedrich-Wilhelm-Universität, an der sich schon deutliche Spannungen seitens der Nationalsozialisten erkennbar machten. Zwei Jahre später entschloss sich die Jüdin Domin für ein Auslandsstudium in Rom, um von den Nationalsozialisten zu fliehen. Sie sah die Machtergreifung Hitlers und die Nachteile, die sich den Juden bemerkbar machten, schon früh. Nachdem Hitler im Jahre 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde, begann nun für Domin, nicht die geplante erste Station ihres Auslandsaufenthalts, sondern die erste Station des Exils in Rom. 1935 schloss sie ihr Studium ab und heiratete ihren Studienfreund Erwin Walter Palm, dem sie nach Italien folgte. Die von nun an genannte Hilde Palm arbeitete als Sprachlehrerin und gab Schülerinnen und Schülern privaten Unterricht. Jedoch gab es 1934 in Italien neue Gesetze, die keine Juden duldeten und ihnen das Recht verweigerte die italienische Staatsbürgerschaft zu erwerben. Schließlich wurden die Juden im Jahre 1938 zu Staatsfeinden. Die italienische Politik unter der Leitung von Mussolini forderte, dass diese bis zum 12. März 1938 ausreisen müssen. Das Ehepaar blieb trotz des Ausreisezwangs länger in Rom. Dennoch gelang es dem Paar zu entkommen. Sie flohen von Rom nach Paris, von Paris nach Großbritannien. 1940 ging ihre letzte Flucht weiter von Kanada nach Santo Domingo, in die Dominikanische Republik. Auch in dieser Region arbeitete sie als Sekretärin und unterrichte Deutsch an der Universität in Santo Domingo, bis zum Jahre 1952. Ein Jahr vorher erfuhr die Schriftstellerin von dem Tod ihrer Mutter, ihr Vater starb bereits 1942 im amerikanischen Exil. Begleitet von Trauer und Schmerz, fing Hilde Palm mit der schriftstellerischen Tätigkeit an. Währenddessen verspürte sie eine Entfremdung ihres Mannes. Die Tatsachen der letzten Jahre bewegten sie zum Schreiben von literarischen Texten und steigerte ihre Leistung und ihre Produktivität als Autorin. Als die Schriftstellerin schließlich im Jahre 1954, nach 22 Jahren Exil, in ihre Heimat Deutschland zurückkehrte, veröffentlichte sie zahlreiche Gedichte unter dem Pseudonym Domin, unter welchem sie dann auch bekannt geworden ist. Drei Jahre später erschien Domins Werk „Wo steht unser Mandelbaum“ und im Jahr 1959 ihr Gedichtband „Nur eine Rose als Stütze“. Sie veröffentliche zahlreiche Werke wie unter anderem: Gedichte, Romane, Essays und eine Autobiographie, die heute noch von Bedeutung sind. Zu Ehren ihrer Werke erhielt Domin zahlreiche nationale sowie internationale Preise und Auszeichnungen. 2006 starb Hilde Domin im Alter von 97 Jahren in Heidelberg.
4. Formanalyse
Das Gedicht „Auf Wolkenbürgschaft“ veröffentlicht 1959, von Hilde Domin, beschreibt die Situation des lyrischen Ichs, welches Heimweh verspürt.
Der Titel des Gedichts „Auf Wolkenbürgschaft“ ist der wichtigste Paratext. Dieser ist von Bedeutung, da er uns die Thematik des Gedichts verrät. „Auf Wolkenbürgschaft“ ist eine Wortneuschöpfung oder auch Neologismus genannt. Es beschreibt zwei nicht zusammenhängenden Substantive, die ein erfundenes Wort ergeben. Hierbei sind Wolken etwas Sichtbares, aber nicht greifbar. Dahingegen ist eine Bürgschaft etwas Abstraktes. In diesem Zusammenhang können Wolken keine Bürgschaft leisten. Im Aufenthaltsrecht beschreibt eine Bürgschaft, dass Menschen, die zum Beispiel aus einem Drittstaat kommen eine Bürgschaft in Deutschland erwerben können. Sie stellen einen Antrag auf Familienzusammenführung oder Familiennachzug und humanitäre Aufnahme. (vgl. unbekannter Autor: 2020. URL:https://www.raphaelswerk.de/aktuelles/glossar/buergschaftverpflichtungserklaerung (Letzter Zugriff: 20.05.2020)). Festzuhalten ist, dass das Lexem „Wolkenbürgschaft“ nicht in unserer Alltagssprache existiert.
Das Gedicht ist in zwei Strophen aufgeteilt. Die erste Strophe enthält elf Verse, die zweite Strophe umfasst 15 Verse. Somit besteht das Gedicht aus insgesamt 26 Versen. Das Gedicht „Auf Wolkenbürgschaft“ enthält kein Reimschema. Da es kein bestimmtes Vermaß hat und metrisch ungebundene Verse aufweist, ist es frei rhythmisch. Alle Verse sind von ganz unterschiedlicher Länge und sind zudem füllungs-und hebungsfrei, diese Aspekte unterstützen die frei rhythmische Kategorisierung. In beiden Strophen ist keine metrische oder strophische Gesetzesmäßigkeit zu erkennen. Verse sind in diesem Gedicht durch Zeilenumbrüche gekennzeichnet. Die Zeilenumbrüche verschaffen, keine regelmäßigen aber trotzdem, rhythmische Einheiten.
4.1 Sprachliche Mittel
Da nun der Titel und die Form des Gedichts analysiert wurden, geht es weiterleitend zur Analyse der Verse und der Strophen. In den ersten beiden Versen wird das lyrische Ich und die entsprechende Gefühlslage des lyrischen Ichs thematisiert. Dieses hat Heimweh nach einem Land, in dem es selbst noch nicht war. Daraus resultiert, dass es keinen Referenzpunkt besitzt. Das Gefühl von Heimweh, nach einem fremden Land kann nicht existieren, daher stellt dieser Vers eine Antithese dar. Vom ersten zum zweiten Vers existiert ein Zeitsprung. Dabei wechselt die Zeitform vom (Indikativ) Präsens zum Präteritum. Es ist zu erkennen, dass das Gedicht gleiche Versanfänge besitzt die mit dem Personalpronomen „ich“ anfangen. Folglich findet sich angefangen bei Vers eins bis hin zu Vers 15 das stilistische Mittel des Parallelismus wieder.
In den nächsten Versen beschreibt das lyrische Ich das Land genauer, in welches es reisen möchte. In dem Land kennen alle Bäume und Blumen das lyrische Ich. Die Vermenschlichung von Bäumen und Blumen spiegelt eine Personifikation wieder, gleichzeitig stellt es auch eine Metapher dar. Eine zusätzliche Personifikation ist in Vers sechs bis acht vorhanden. In diesem Kontext werden die Wolken personifiziert.
Zahlreiche Enjambements, welche einen Verssprung erkennbar machen lassen, sind in der ersten Strophe aufzufinden. Durch diese entstehen Lesepausen. Ein Beispiel für dieses sprachliche Mittel lässt sich in Vers vier und sieben auffinden. Enjambements kennzeichnen einen besonders kurzen Vers. Zusätzlich greifen Vers vier mit dem Personalpronomen „mich“ und Vers sieben, mit dem Possessivpronomen „meiner“ auf das lyrische Ich zurück. Durch die Kürze der Verse und die zwei verschiedenen Kategorien Personalpronomen und Possessivpronomen, rücken die Enjambements in den Vordergrund. Vers neun bis elf haben Satzähnliche Eigenschaften, die ineinander übergreifen. Maßgebend für eine Satzbildung sind Subjekt und Prädikat. Die drei Verse können zusammengesetzt werden: „Ein Fremder, der sich in keinem Zuhause ausweinen kann“ (vgl. Vers 9-11). Das Subjekt stellt hier „ein Fremder“ und das Prädikat stellt „kann sich nicht ausweinen“ dar. Eine zusätzliche Adverbiale Bestimmung des Ortes „Zuhause“ ist gegeben. Aus Vers neun bis elf lässt sich demzufolge schließen, dass es einem Satz nahekommt und die gleichen Satzteile enthält, die ein Satz benötigt. Außergewöhnlich an Vers elf ist, dass dieser Vers mit einem Punkt endet. Alle anderen Verse der ersten Strophe weisen keinen Punkt auf, sondern ein Komma. Durch den Punkt hebt sich Vers elf von den anderen Versen ab. Alles in allem thematisiert die erste Strophe, das Heimweh des lyrischen Ichs nach einem Land, in dem es selbst noch nicht war und auch nicht gehen wird.
Der Anfang der zweiten Strophe beginnt nun mit dem stilistischen Mittel der Anapher. Die Anapher kennzeichnet den gleichen Satz- bzw. Versanfang. Unübersehbar ist der Beginn der jeweiligen Verse 12, 14 und 16, da diese Verse mit dem Personalpronomen „ich“ anfangen. Zusätzlich befindet sich in Vers 16 eine Antithese „ich komme nirgends an“. Das Ankommen setzt immer einen Standort und eine Ankunft voraus. Das Ziel ist hierbei irrelevant. Darüber hinaus endet der 16te Vers mit einem Punkt, was zuvor nur in der ersten Strophe der Fall war. Dieses Merkmal des Satzzeichens erhält besondere Erwähnung, da es Verse kennzeichnet, die Satzähnliche Eigenschaften haben, welche schon in der ersten Strophe analysiert wurde. Im nächsten Vers kennzeichnet, das Signalwort „wie“ einen Vergleich. Das Segel des Schiffs, das dem Antrieb durch den Wind dient wird mit einem Spinnenweb im Wind verglichen. Weiterhin ist ab Vers 14 bis Vers 18 eine Klimax vorhanden, die eine Spannung beim Lesen auslöst und einen Höhepunkt des Gedichts darstellt. Abgeschlossen wird Vers 18 erneut mit einem Punkt.
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- Anónimo,, 2020, Formanalyse und Deutung des Gedichts "Auf Wolkenbürgschaft" von Hilde Domin, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1273326
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