„Journalismus ist Handwerk. Wenn ihr gute Handwerker seid, werdet ihr auch gute Journalisten.“ Mit dieser klaren Aussage plädiert der Hamburger Professor und Leiter der renommierten Henri-Nannen-Schule, Dr. Christoph Fasel, für eine solide Ausbildung der Nachwuchsjournalisten aller Genres. Diese Ausbildung findet an seinem Institut multimedial statt. Doch Basis ist auch für Fasel der klassische Kärrnerweg über den lokalen Printjournalismus: „Der Weg beginnt in der Grasnarbe, in den Lokalredaktionen. Dort lernt man das Handwerk von der Pike auf. Auch die Henri-Nannen-Schüler gehen in die Lokalredaktionen.“
Journalismus ist – wie kaum ein anderes Berufsfeld – ein Tummelplatz für Quer- und Seiteneinsteiger, Neben- und Hobbyberufler. Während die Redaktionen der Tageszeitungen früher wie heute traditionell mit gut ausgebildeten Journalisten – die in der Regel ein hauseigenes Volontariat absolviert haben – besetzt sind, hat die Ausbreitung der elektronischen Medien zu einem starken Anstieg des Bedarfs an journalistischen Mitarbeitern geführt, die oft multiple Talente mitbringen müssen: Recherche, journalistische und technische Beitragsaufbereitung, Moderation und ein gewisses Maß an Entertainment liegen beispielsweise beim Lokalradio oft in ein und derselben Hand. Dass diese Person häufig auch noch mit verhältnismäßig geringen Honoraren entlohnt wird, wirkt sich negativ auf die journalistische Qualität aus.
Die Schleusen auf dem journalistischen Arbeitsmarkt so richtig geöffnet hat indes erst der Onlinejournalismus. Während Print- und elektronische Medien vergleichweise hohe Marktbarrieren mit sich bringen – von der Markteintrittsinvestition über die Erfüllung rechtlicher Auflagen bis hin zur betrieblichen Organisation – bietet das Internet praktisch Jedermann die Möglichkeit, ohne nennenswerte Kosten publizistisch (und damit auch journalistisch) tätig zu werden. Das Stichwort lautet hier „ePublishing“.
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Für den Onlinejournalisten bedeutet dies, dass er ebenso wie sein (ausgebildeter) Print- oder Rundfunkkollege das klassische journalistische Handwerkszeug beherrschen muss. Er ist darüber hinaus aber zusätzlich gefordert, multimediale und technische Kompetenz zu erwerben und seinen Leser im vielschichtigen Umfeld des Internets an die Hand zu nehmen, um ihn objektiv und mit konstanter Qualität journalistisch zu versorgen.
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt
- 1. Onlinejournalismus – Printjournalismus im Netz?
- 2. Ausbildung von Onlinejournalisten – Erarbeitung eines Profils
- 2.1. Ausbildungsschwerpunkte Multimedialität und Non-Linearität
- 2.2. Ausbildungsschwerpunkte Interaktivität und Kommunikativität
- 2.3. Ausbildungsschwerpunkte Ubiquität und Echtzeit-Aktualität
- 3. Onlinejournalismus – eine echte berufliche Perspektive?
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Rolle des Onlinejournalismus im Vergleich zum Printjournalismus und analysiert die spezifischen Anforderungen an die Ausbildung von Onlinejournalisten. Der Autor beleuchtet die Herausforderungen und Chancen des Onlinejournalismus und argumentiert für die Notwendigkeit einer professionellen Ausbildung, die den besonderen Anforderungen des Mediums gerecht wird.
- Die Abgrenzung des Onlinejournalismus vom Printjournalismus
- Die spezifischen Anforderungen an die Ausbildung von Onlinejournalisten
- Die Bedeutung von Multimedialität, Interaktivität und Echtzeit-Aktualität im Onlinejournalismus
- Die beruflichen Perspektiven im Onlinejournalismus
- Die Herausforderungen und Chancen des Onlinejournalismus
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Onlinejournalismus und setzt ihn in Beziehung zum Printjournalismus. Der Autor argumentiert, dass der Onlinejournalismus zwar auf dem Printjournalismus aufbaut, aber gleichzeitig eigene Regeln und Werkzeuge entwickelt hat. Er stellt die Frage, ob Onlinejournalismus lediglich eine „Zeitung im Internet“ ist und zeigt die Unterschiede zwischen den beiden Medien auf.
Das zweite Kapitel widmet sich der Ausbildung von Onlinejournalisten und analysiert die spezifischen Anforderungen des Mediums. Der Autor identifiziert drei zentrale Ausbildungsschwerpunkte: Multimedialität und Non-Linearität, Interaktivität und Kommunikativität sowie Ubiquität und Echtzeit-Aktualität. Er argumentiert, dass Onlinejournalisten neben den klassischen journalistischen Fähigkeiten auch multimediale und technische Kompetenzen benötigen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Onlinejournalismus, Printjournalismus, Ausbildung, Multimedialität, Interaktivität, Kommunikativität, Ubiquität, Echtzeit-Aktualität, berufliche Perspektive, Herausforderungen, Chancen.
- Quote paper
- Holger Laschka (Author), 2008, Die Rolle der "Pike" im Onlinejournalismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127294
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