In welchen Verhältnis standen in der Gründungsphase der East India Company der Anspruch, Welthandel zu eigenen Bedingungen zu treiben und die Wirklichkeit der Etablierung des Unternehmens gegen die portugiesische und holländische Konkurrenz zueinander?
In dieser Hausarbeit werden zwei vergleichende Quellen herangezogen, analysiert und hinsichtlich der Fragestellung reflektiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehungshintergrund der East India Company: Entstehungsursachen, Organisationsform und Zielsetzung der East India Company
- Die Gründungsphase und der Aufstieg von einer kleinen Handelsgesellschaft hin zur Verwaltungsgesellschaft Indiens
- Erste Handelniederlassungen
- Das Faktoreisystem
- Francis Day erlangt von dem einheimischen Herrscher die Erlaubnis, in Madras eine Niederlassung gründen zu dürfen
- Inhalte der Quelle
- Analyse der Quelle unter der Thematik der Vor- und Nachteile für die East India Company
- Die East India Company - Ausbeuter oder Förderer Indiens? Wie verhalten sich Anspruch und Wirklichkeit zueinander und ist dieser Vertragsabschluss ein Erfolg oder Misserfolg?
- Fazit
- Quellen und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Gründungsphase der East India Company und untersucht, wie sich diese von einer kleinen Handelsgesellschaft zu einer Verwaltungsgesellschaft Indiens entwickelte. Die Arbeit analysiert die Entstehungsursachen, die Organisationsform und die Zielsetzung der East India Company sowie die ersten Handelskonzessionen und das Faktoreisystem als wichtige Bausteine des Erfolgs. Im Fokus steht ein Vertragsabschluss zwischen Sir Francis Day und dem regionalen Herrscher des Gebietes Madras im Jahr 1639, der die Vor- und Nachteile für die Handelsgesellschaft beleuchtet. Die Arbeit untersucht, wie sich Anspruch und Wirklichkeit in der Gründungsphase zueinander verhalten und ob die East India Company zu diesem Zeitpunkt eher als Ausbeuter oder Förderer Indiens zu betrachten ist.
- Entstehung und Entwicklung der East India Company
- Das Faktoreisystem als Erfolgsfaktor
- Der Vertragsabschluss von 1639 zwischen Sir Francis Day und dem regionalen Herrscher von Madras
- Die Rolle der East India Company als Ausbeuter oder Förderer Indiens
- Das Verhältnis von Anspruch und Wirklichkeit in der Gründungsphase
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet den Entstehungshintergrund der East India Company und stellt die Quelle, einen Auszug aus den Berichten der Gründungsversammlung, vor. Die Quelle verdeutlicht den Wunsch nach Mehrung und Förderung des Handels, den Aufstieg des Mutterlandes und das Konkurrenzmotiv zu Holland. Die Gründer der East India Company baten um Privilegien, wie ein dauerndes Privileg, die Rechte einer Körperschaft, das Recht, ausländisches Geld ins Ausland zu versenden und Zollfreiheit für ausgeführte Güter. Die Gesellschaft wurde als „Stock - Joint - Company“ gegründet, als Aktiengesellschaft ohne festes Stammkapital, und war anfangs auf risikobereite Kaufleute angewiesen, um die Fahrten nach Ostindien finanzieren zu können. Die East India Company sollte als staatlich unabhängige Handelskompanie gegründet werden, um die Selbstverwaltung der wirtschaftlichen Expansion durch die englischen Kaufleute zu gewährleisten.
Der Hauptteil der Hausarbeit befasst sich mit der Gründungsphase der East India Company und beleuchtet die ersten Handelskonzessionen und das Faktoreisystem. Die Gründung erster Handelskonzessionen gestaltete sich für die englischen Kaufleute der East India Company schwierig, da die Konkurrenz zu Portugal und Holland die Verhandlungen erschwerte. 1607 gelang es, eine Vollmacht des Mogulherrschers Jahangir zu erwerben, die der East India Company den freien Handel mit Indien gestattete. 1611 erhielten englische Kaufleute die Erlaubnis, in Surat eine Handelsniederlassung zu gründen, die jedoch aufgrund des Einflusses der Portugiesen wieder entzogen wurde. Die Hartnäckigkeit der Engländer führte 1613 schließlich zur Erlaubnis, in Surat, Ahmedabad, Cambaya und Goga Faktoreien zu eröffnen. Zwei Jahre später wurde der direkte Verkehr zwischen Surat und London aufgenommen, was einen entscheidenden Schritt zur globalen Präsenz darstellte. 1639 gründete die East India Company die Handelsniederlassung Madras, die mit der Errichtung des Forts St. George zur ersten befestigten Niederlassung der Kompanie wurde. Madras wurde schnell zum Haupt der britischen Niederlassungen an der indischen Ostküste. Weitere wichtige Handelsniederlassungen waren Bombay (1661) und Kalkutta (1696), sowie ein umfassendes Netz an Inlandsfaktoreien.
Das Faktoreisystem der Engländer war eine Weiterentwicklung des Systems der Portugiesen. Eine Faktorei bezeichnete eine größere Handelsniederlassung der europäischen Kaufleute in Übersee und basierte auf der Gründung durch einen ortsfremden Kaufmann, der mit dem Kapital der Gesellschaft operierte. Charakteristisch für die englischen Faktoreien war die direkte Anbindung zum Meer und die damit verbundene Hafenanbindung. Die Aufgabe der Faktoreien war es, Waren aus dem Inland oder von den Handelsschiffen fremder Händler zu erwerben. Die erworbenen Güter wurden dann zu Stapelplätzen gebracht, von wo aus sie nach Europa verschifft wurden. Die Anbindungen zum Meer waren für den Handel immens wichtig, da sie es ermöglichten, schnell zu den globalen Märkten zu gelangen. Die genannten Faktoreien Surat, Madras, Bombay und Kalkutta verhalfen der East India Company, nicht zuletzt durch ihre strategisch gute Lage, zu dem Weltruhm, den sie später einnehmen sollte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die East India Company, die Gründungsphase, die Handelsgesellschaft, die Verwaltungsgesellschaft Indiens, die Entstehungshintergründe, die Organisationsform, die Zielsetzung, die ersten Handelskonzessionen, das Faktoreisystem, der Vertragsabschluss von 1639, Sir Francis Day, der regionale Herrscher von Madras, die Vor- und Nachteile für die Handelsgesellschaft, das Verhältnis von Anspruch und Wirklichkeit, die Rolle der East India Company als Ausbeuter oder Förderer Indiens.
- Quote paper
- Fabio Priano (Author), 2007, Die East India Company, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127091
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