Die Arbeit setzt sich mit den Wäldern in Deutschland auseinander. Deutschland ist ein Waldland. Diese These, ohne nähere Erläuterungen aufgeführt, mag auf den ersten Blick verwundern – zumal in einem Land, das maßgeblich von Urbanisierung, zunehmender Flächenversiegelung und dem weitläufigen Auftreten von Ackerlandschaften geprägt ist. Im allgemeinen Bewusstsein spielt der Wald hierzulande eine untergeordnete Rolle, er wird vielmehr mit den nördlichen Ländern Skandinaviens assoziiert.
Die große Rolle, die der Wald – im Speziellen Buchenwälder – dennoch für Deutschland spielt, zeigt sich bereits im alltäglichen Sprachgebrauch und geht damit weit über den Bereich der Vegetationsgeographie hinaus. So stammt das Wort Buchstabe vermutlich von den Buchen-Stäbchen, in welche die Germanen vor wenigen tausend Jahren erste Runen ritzten, und zeugten somit beispielhaft von der Bedeutung der Buche bei der kulturellen Entwicklung des Menschen.
Auch die Vielfalt an deutschen Ortsnamen, in denen der Begriff Buche enthalten ist, spiegelt deren Omnipräsenz in der Vergangenheit wieder. Vor diesem Hintergrund erscheint der einleitende Satz ins Präteritum überführt nun aber schlüssiger – Deutschland war ein Waldland. Ohne das Eingreifen des Menschen wäre Deutschland auch heute noch zum überwiegenden Teil von Wald geprägt. 97% der Landesfläche wären mit Wäldern bedeckt und lediglich 3 % waldfrei, hauptsächlich auf Extremstandorte wie Hochgebirge, Küstenbereiche oder Moore begrenzt.
Erklärbar ist dies durch die hohe Konkurrenzfähigkeit von Wäldern, die sich über lange Zeiträume hinweg gegenüber anderen Pflanzenformen behaupten, sofern sie nicht von ihren ökologischen Grenzen oder anthropogenen Einflüssen limitiert werden. Faktisch erreicht der Waldanteil Deutschlands aktuell jedoch lediglich noch einen Wert von rund 32 %, was in etwa dem weltweiten Durchschnitt der Landschaftszusammensetzung entspricht. Er bleibt also weit unter seinem natürlichen standörtlichen Potential.
Fraglich ist zudem, ob der Begriff Wald für eine Großteil der angesprochenen 32 % der deutschen Landesfläche überhaupt noch Gültigkeit besitzt. Demgegenüber stellt der Forst die bewirtschaftete Form des Waldes dar, welche die meisten Waldbestände in Deutschland darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biogeographische Prozesse und Raummuster
- Historische Entwicklung der zonalen Wälder
- Klimatische Bedingungen
- Nemorale Zone – Sommergrüne Laubwälder
- Zonale Waldgesellschaften
- Anthropogene Überprägung der Wälder
- Schutz der zonalen Wälder
- Wald und Klimawandel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Beschreibung der zonalen Waldvegetation in Deutschland und ihrer historischen Entwicklung. Darüber hinaus werden die Folgen menschlicher Eingriffe in die natürlichen Waldökosysteme und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder analysiert.
- Biogeographische Prozesse und Raummuster von Waldgesellschaften
- Historische Entwicklung der zonalen Wälder in Deutschland
- Klimatische Bedingungen der nemoralen Zone
- Charakteristische Waldgesellschaften, insbesondere Buchenwälder und Eichenmischwälder
- Anthropogene Überprägung der Wälder und Schutzmaßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung
Die Arbeit eröffnet mit einer Diskussion über die Bedeutung des Waldes für Deutschland und stellt den Unterschied zwischen natürlichem Wald und bewirtschaftetem Forst dar. Dabei wird auf die historische Entwicklung und den aktuellen Zustand des Waldes in Deutschland eingegangen.
2 Biogeographische Prozesse und Raummuster
Dieses Kapitel behandelt die Grundlagen der Waldökologie, indem es die Prozesse der Ausbreitung und Verbreitung von Arten innerhalb von Waldgesellschaften erklärt.
3 Historische Entwicklung der zonalen Wälder
In diesem Abschnitt wird die historische Entwicklung der zonalen Wälder in Deutschland beleuchtet, wobei der Schwerpunkt auf den Einfluss des Menschen auf die Wälder liegt.
4 Klimatische Bedingungen
Dieses Kapitel beschreibt die klimatischen Bedingungen in der Zone der nemoralen sommergrünen Laubwälder, die die Entstehung und Verbreitung dieser Waldgesellschaften beeinflussen.
5 Nemorale Zone – Sommergrüne Laubwälder
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die charakteristischen Eigenschaften und die wichtigsten Arten der nemoralen Zone, insbesondere die Buchenwälder und Eichenmischwälder.
6 Zonale Waldgesellschaften
Dieses Kapitel vertieft die Beschreibung der zonalen Waldgesellschaften in Deutschland, wobei der Fokus auf den Artenreichtum und die ökologische Bedeutung der Buchenwälder liegt.
7 Anthropogene Überprägung der Wälder
Dieses Kapitel analysiert den Einfluss menschlicher Aktivitäten auf die Wälder, einschließlich der Auswirkungen von Forstwirtschaft und Landnutzungswandel.
8 Schutz der zonalen Wälder
Dieses Kapitel stellt verschiedene Schutzmaßnahmen für die zonalen Wälder in Deutschland vor, die den Erhalt der Biodiversität und der natürlichen Waldökosysteme zum Ziel haben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Waldvegetation, Zonale Wälder, Biogeographie, Waldökologie, historische Entwicklung, Klimawandel, Buchenwälder, Eichenmischwälder, Anthropogene Überprägung, Schutzmaßnahmen und nachhaltige Waldwirtschaft.
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- Maurice Maaß (Autor), 2021, Die zonalen Wälder Deutschlands. Historische Entwicklung, klimatische Bedingungen, anthropogene Überprägung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1270232