Diese Ausarbeitung beschäftigt sich mit der Auswirkung der Corona-Pandemie auf die Bildungsungleichheit in Deutschland. Bildung wird schon seit Beginn der Aufklärung als ein System verstanden, welches von individueller Beschaffenheit und sozialer Herkunft abhängig ist. Nach Bourdieu entsteht Bildungsungleichheit durch Aspekte wie die soziale, ökonomische und kulturelle Ausgangslage, die vererbbar sind. Diese Faktoren führen dazu, dass die Schüler/-innen unabhängig von ihren Leistungen oder Fähigkeiten sich für einen bestimmten Bildungsweg entscheiden. Dieser Weg ist häufig kein akademischer. Die bestehenden Strukturen im Bildungswesen unterstützen diese Aspekte und somit entsteht eine anhaltende und immer wiederkehrende Kette der vorhandenen Klassenordnung in der Gesellschaft.
Diese Ergebnisse und Erkenntnisse sollen in dieser Ausarbeitung im Kontext der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Schulschließungen näher durchleuchtet werden. Zunächst sollen folgend einige Eckdaten vorgestellt werden. Hinsichtlich der Lernzeit von Schüler/-innen zeigen Ergebnisse, dass die Pandemie und der Lockdown einen negativen Einfluss auf die Lernzeit von Schülern/-innen hatten. So hat sich diese bereits im Kontext des ersten Lockdowns schon um die Hälfte verringert, von 7,4 Stunden auf 3,6. Diese Zeit wurde von den Schülern/-innen für soziale Medien und Geräte genutzt. Besonders bei Schüler/-innen, die ohnehin Schwierigkeiten mit dem Lernstoff haben, hat sich die Lernzeit verkürzt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Auswirkungen derSchulschliefiungen aufverschiedene Bevolkerungsgruppen
3. Fernunterricht und Bildungsungleichheit
3.1 Nutzung Digitaler Gerate an Schulen und die Corona Pandemie
4. Kommunikation und Bildungsungleichheit
5. Pravention
1. Einleitung
Die Bildungsungleichheit ist in Deutschland lange bekannt, so fuhrte vor allem die Pisa Studie von 2001 zu einer breiten Aufmerksamkeit in der Gesellschaft. Die Bildungsungleichheit war insbesondere hinsichtlich der Lesekompetenz sichtbar. Diese zeigte, dass Schuler/-innen aus oberen Gesellschaftsschichten gegenuber Schuler/-innen aus unteren Gesellschaftsschichten deutlich besser abschnitten. Diese Ergebnisse sind keinen falls veraltet, denn auch neure Studien verdeutlichen, dass die Bildungsungleichheit in Deutschland immer noch allgegenwartig ist. Beispielhaft kann dies anhand der OECD Studien „Bildung auf einen Blick“ gezeigt werden. Diese Studie bietet einen weltweiten Vergleich fur den Stand der Bildung in einem Land. So hat Deutschland laut dieser Studie den zweithochsten Anted an Schuler/-innen die einen niedrigeren Bildungsgrad erlangen als die eignen Eltern (vgl. Hartmann, 2018, S.25). Bildung wird schon seit Beginn der Aufklarung als ein System verstanden, welches von individueller Beschaffenheit und sozialer Herkunft abhangig ist. Nach Bourdieu entsteht Bildungsungleichheit durch Aspekte wie die soziale, okonomische und Kulturelle Ausgangslage, die vererbbar sind. Diese Faktoren fuhren dazu, dass die Schuler/-innen unabhangig von ihren Leistungen oder Fahigkeiten sich fur einen bestimmten Bildungsweg entscheiden. Dieser Weg ist haufig kein akademischer. Die bestehenden Strukturen im Bildungswesen unterstutzen diese Aspekte und somit entsteht eine anhaltende und immer wiederkehrende Kette der vorhandenen Klassenordnung in der Gesellschaft (vgl. Hartmann, 2018, S.44ff).
Diese Ergebnisse und Erkenntnisse sollen in dieser Ausarbeitung im Kontext der Corona Pandemie und der damit verbundenen SchulschlieBungen naher durchleuchtet werden. Zunachst sollen folgend einige Eckdaten vorgestellt werden. Hinsichtlich der Lernzeit von Schuler/-innen zeigen Ergebnisse, dass die Pandemie und der Lockdown einen negativen Einfluss auf die Lernzeit von Schulern/-innen hatten. So hat sich diese bereits im Kontext des ersten Lockdowns schon um die Halfte verringert von 7,4 Stunden auf 3,6. Diese Zeit wurde von den Schulern/-innen fur soziale Medien und Gerate genutzt. Besonders bei Schuler/-innen, die ohnehin Schwierigkeiten mit dem Lemstoff haben hat sich die Lernzeit verkurzt (vgl. WoBmann, et al. 2021. S.46)
2. Auswirkungen der SchulschlieBungen auf verschiedene Bevolkerungsgruppen
Die Pandemie hat nicht alle Bevolkerungsgruppen gleich getroffen, so war es fur einige Gruppen einfacherer, mit der Pandemie und der daraus resultierenden Herausforderungen umzugehen als andere. Dabei konnen Bevolkerungsgruppen, die vor allem sozial und okonomisch besser aufgestellt sind, auf ausreichende Ressourcen zuruckgreifen, um mit der Pandemie umzugehen. Dies gilt nicht fur Gruppen, die nicht auf Ressourcen zuruckgreifen konnen und es ihnen ohnehin okonomisch schlechter geht. Hier kann von einer Kluft zwischen Arm und Reich gesprochen werden, die in der Corona Pandemie wieder zum Vorschein gekommen ist. Deutlich werden diese Unterschiede im Kontext der Pandemie bedingten SchulschlieBungen. Durch die SchlieBung von Schulen und anderen Bildungssettings wurde die Bildung und der Unterricht zu einem Auftrag der Eltern, da dies nun zu Hause stattfand. Zu ihrer Berufstatigkeit wurde die Bildung der Kinder zu einem festen Bestandteil im Alltag. Diese neue Herausforderung konnte nicht von alien Eltern bewaltigt werden (vgl. Hurrelmann, Dohmen, 2020, S.313 ff).
Im Folgendem sollen die unterschiedlichen Berufsgruppen vorgestellt werden, die im Kontext der Pandemie die Schulbildung ihrer Kinder weiterhin Gewahrleisten mussten.
Fur ca. 50 % der Berufstatigen, denen es nicht gewahrleistet wurde, auf Homeoffice zuruckzugreifen, fuhrten die SchulschlieBungen zu einer zusatzlichen Verantwortung, die sie nicht gewahrleisten konnten. Da die meisten Berufstatigen erst nachmittags oder am Abend nach Hause kommen, fehlte haufig die Zeit und Kapazitat, die eigenen Kindem noch bei Schulaufgaben zu unterstutzen. Akademiker/-innen gehoren zu der Berufsgruppe, die Homeoffice zu nutzen konnten, daher konnten Sie Homeschooling und Arbeit miteinander verknupfen. Zudem haben sie aufgrund ihres Bildungsstandes eher die Kapazitat, ihre Kinder bei Schulaufgaben zu unterstutzen. Fur alleinerziehende Elternteile sind die Moglichkeiten, die Kinder in der Hausaufgaben Betreuung zu unterstutzen, sehr gering bis kaum vorhanden. Eltern, die in Kurzarbeit oder arbeitslos waren, haben auf der zeitlichen Ebene eine bessere Chance fur die Kinder Betreuung. Der finanzielle Druck war jedoch sehr hoch, was zu einer Spannung innerhalb der Familie fuhrte und daher haufiger zu Streitigkeiten und Gewalt gegenuber Kindem und Jugendlichen. Auch hier war nicht immer die Kompetenz zur Unterstutzung ausreichend vorhanden. Die Kombination aus fachlichen Kompetenzen der Eltern und der damit verbundenen Berufslage fuhrt dazu, dass die Bildungsungleichheit, die immerhin schon in Deutschland vorhanden ist, weiterhin gestarkt wurde (vgl. ebd. S.314 ft).
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- Sara Salih (Author), 2022, Einfluss der Corona-Pandemie auf die Bildungsungleichheit in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1269953
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