Das Konservative und Traditionelle hat in Zeiten der Krise Hochkonjunktur. Die Menschen sehen gerade dann gern auf die vermeintlich goldenen Zeiten vergangener Epochen zurück und wünschen sich diesen alten Glanz zurück. Positive wie negative Beispiele für solche Versuche der Anknüpfung und Erneuerung sind in der Geschichte immer wieder anzutreffen. So erleben auch wir gerade in wirtschaftlich und gesellschaftlich schwieriger Zeit einen Trend zugunsten konservativer Werte und Ideale. Die Umsetzung und Übermittlung erfolgt dabei jedoch immer mittels gegenwärtiger Methoden. So ist es auch zu verstehen, dass Religion und Kirche, wie z.B. die Euphorie beim Besuch des Papstes zeigt, nach langer Zeit wieder regen Zulauf zu verzeichnen haben. In der Antike war gerade die Religion das zentrale Element zur Weltdeutung und es war in unserem heutigen Wortsinne fortschrittlich auf althergebrachte Werte und Normen zurückzugreifen. So ist das Opferedikt des Kaisers Decius, das die gesamte Reichsbevölkerung zwangsweise dazu auffordert, den traditionellen Göttern zum Zeichen der Verehrung zu opfern, durchaus als Rückgriff auf althergebrachte Sitten in Form einer nie da gewesenen staatlichen Maßnahme anzusehen. Ziel dieser Arbeit ist es das nicht wörtlich überlieferte Edikt dahingehend zu untersuchen, ob es von seinen Gedankenhintergrund den konservativen religiösen Tendenzen seiner Entstehungszeit folgt, oder aber neue Strukturen für die Religionsausübung und deren Überwachung im römischen Reich schafft.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ausgangslage
- Die Situation im römischen Reich zum Regierungsbeginn des Kaisers Decius
- Religiöse und gesellschaftliche Tendenzen
- Politische Maßnahmen des Kaisers vor dem Opferedikt
- Das Opferedikt des Kaisers Decius
- Die Quellenlage
- Inhalt
- Anwendung und Maßnahmen
- Gleichberechtigung oder Vetorecht? – Die Kompetenzfrage
- Bewahrung und Erneuerung der alten Kulte
- Neustrukturierung und Zentralisierung der Religion
- Verfolgung der Christen?
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Opferedikt des Kaisers Decius und seine Auswirkungen auf die Religionspolitik des römischen Reiches. Sie analysiert, ob das Edikt eine konservative Reaktion auf die religiösen Tendenzen seiner Zeit war oder ein innovatives Modell für die Religionsausübung und -überwachung im Reich etablierte.
- Die politische und gesellschaftliche Situation im römischen Reich zum Regierungsbeginn des Kaisers Decius
- Die Rolle der traditionellen heidnischen Religion im römischen Staat und Gesellschaft
- Die Inhalte und die Anwendung des Opferediktes
- Die Auswirkungen des Opferediktes auf die Religionsausübung und -überwachung im römischen Reich
- Die Debatte um die Absichten und Auswirkungen des Opferediktes in der Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit beleuchtet die politische und gesellschaftliche Situation im römischen Reich zum Regierungsbeginn des Kaisers Decius. Er analysiert die innen- und außenpolitischen Krisen, die das Reich zu dieser Zeit durchmachte, und die damit verbundenen religiösen und gesellschaftlichen Tendenzen. Der Fokus liegt dabei auf der Bedeutung der traditionellen heidnischen Religion für Staat und Gesellschaft und den konservativen Strömungen, die in dieser Zeit an Bedeutung gewannen.
Der zweite Teil der Arbeit widmet sich dem Opferedikt des Kaisers Decius. Er untersucht die Quellenlage, den Inhalt des Ediktes und die staatlichen Maßnahmen, die bei Verstoß gegen das Opfergebot ergriffen wurden. Die Arbeit analysiert die ambivalente Quellenlage, die sich aus den christlichen Quellen der Regierungszeit des Decius sowie späterer Zeit und entdeckten amtlichen Opferbescheinigungen aus dem Jahre 250 n. Chr. ergibt.
Der dritte Teil der Arbeit beleuchtet drei gängige Thesen zu den Absichten und Auswirkungen des Opferediktes. Er diskutiert die Frage, ob das Edikt eine Gleichberechtigung aller Kulte oder ein Vetorecht für die traditionellen römischen Götter etablierte. Die Arbeit analysiert die Bewahrung und Erneuerung der alten Kulte, die Neustrukturierung und Zentralisierung der Religion sowie die Frage, ob das Edikt eine Verfolgung der Christen darstellte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Opferedikt des Kaisers Decius, die Religionspolitik des römischen Reiches, die traditionelle heidnische Religion, die Krise des römischen Reiches im 3. Jahrhundert, die Verfolgung der Christen, die Quellenlage zum Opferedikt, die Auswirkungen des Ediktes auf die Religionsausübung und -überwachung, die Debatte um die Absichten und Auswirkungen des Ediktes in der Forschung.
- Arbeit zitieren
- Marco Kunze (Autor:in), 2005, Das Opferedikt des Kaisers Decius und seine Auswirkungen - restaurative Religionspolitik oder Innovationsmodell?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126869
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.