4. Was ist Stress?
Der Stress setzt sich aus zwei wesentlichen Faktoren zusammen. Zum einen gibt es die Stressoren, die bei Menschen Stress verursachen, wie z.B. soziale Konflikte, zuviel Arbeitsaufträge und Zeitdruck. Zum anderen setzt sich das Individuum selbst unter Stress
(= Stressverstärker), z.B. durch Ungeduld, Perfektionismus und Selbstüberforderung. Diese beiden Arten stehen in einer Wechselwirkung und es kommt anschließend zu einer Stress¬reaktion, die Symptome wie Denkblockaden, Unzufriedenheit oder Nervosität hervorrufen können. Ist eine längere Stressperiode vorhanden, so sind Erschöpfung oder Erkrankung nicht auszuschließen.
Stress ist also ein schadhafter Umweltreiz, eine Reaktion auf Anforderungen des Menschen und eine Transaktion zwischen der Umwelt und dem Individuum.
5. Transaktionales Stressmodell
Lazarus transaktionales Stressmodell beginnt mit der Bewertung einer Situation
(= Anforderung). Diese wird anschließend bewertet und als Herausforderung, Bedrohung oder Verlust eingeordnet. In einer Wechselwirkung zwischen der Anforderung und den indivi¬duellen Ansprüchen, Erwartungen etc. wird dies von dem Subjekt unterschiedlich aufgefasst und es kommt zu Emotionen wie z.B. Interesse, Angst und Hilflosigkeit.
Bei der Sekundärbewertung wird anschließend beurteilt, ob genug Ressourcen vorhanden sind, um die Situation zu bewältigen. Ressourcen sind u.a. Bildung, Kohärenzsinn, Optimis¬mus, Selbstvertrauen, soziale, emotionale, instrumentelle Unterstützung sowie körperliche Fitness, das allgemeine Körpergefühl bis hin zu Vermögen und dem eigenen Besitz. Sind diese Ressourcen nicht ausreichend, so kommt es zu einer Stressreaktion.
Außerdem wird die Bewältigungskompetenz mit einbezogen, diese ist eine individuell abhän¬gige Strategie zur Problemlösung der jeweiligen Situation, die auch als so genanntes Coping bezeichnet wird.
Das Coping, also die Bewältigung der Situation, lässt sich in drei große Teilbereiche gliedern. Erstens ist es möglich den Stressor selbst zu reduzieren oder zu beseitigen [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Fragestellung
- 1.2 Gliederung
- 2. Lehrerinterview
- 3. Belastungen im Lehrerberuf
- 4. Was ist Stress?
- 5. Transaktionales Stressmodell
- 6. AVEM (Arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebensmuster)
- 7. Burnout-Syndrom
- 8. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert anhand eines Lehrerinterviews die Stressbewältigung einer Lehrkraft im Schulkontext. Ziel ist es, die Strategien der Lehrperson zur Bewältigung von Stresssituationen zu verstehen, ihren Stresstyp zu identifizieren und das mögliche Vorliegen eines Burnout-Syndroms zu untersuchen.
- Stressbewältigungsstrategien von Lehrkräften
- Identifikation von Stresstypen im Lehrerberuf
- Das Burnout-Syndrom im Lehrerberuf
- Belastungsfaktoren im Lehreralltag
- Das transaktionale Stressmodell im Kontext des Lehrerberufs
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Lehrerberufs und des häufig damit verbundenen Stresses ein. Sie stellt die Fragestellung der Arbeit vor, nämlich die Analyse der Stressbewältigung einer Lehrkraft anhand eines Interviews. Die Gliederung der Arbeit wird kurz umrissen, wobei die einzelnen Kapitel und deren Zusammenhang skizziert werden. Die Einleitung verweist auf Statistiken über die hohe Inanspruchnahme psychologischer Hilfe durch Lehrer und begründet damit die Relevanz der Thematik.
2. Lehrerinterview: Dieses Kapitel präsentiert ein detailliertes Interview mit einem 36-jährigen Lehrer an einer Realschule. Der Fokus liegt auf einer konkreten Stresssituation: wöchentliches störendes Verhalten einiger Schüler. Das Kapitel beschreibt die Art und Weise, wie der Lehrer diese Situation handhabt, seine emotionalen Reaktionen darauf und seine langfristigen Bewältigungsstrategien. Die Zusammenfassung seines individuellen Stresserlebens wird ausführlich dargestellt, einschließlich der körperlichen und psychischen Auswirkungen sowie der genutzten Bewältigungsmechanismen, die sowohl soziale Unterstützung, Selbstreflexion als auch medikamentöse Behandlung umfassen.
3. Belastungen im Lehrerberuf: Dieses Kapitel analysiert die Belastungen im Lehrerberuf, die in objektive und psychische Belastungen unterteilt werden. Objektive Belastungen resultieren aus den Arbeitsanforderungen, während psychische Belastungen durch die kognitive Verarbeitung dieser Anforderungen entstehen. Es werden verschiedene Belastungsfaktoren, wie z.B. undiszipliniertes Schülerverhalten, Klassengröße, hohe Unterrichtsstundenanzahl, Verwaltungsarbeit, Elternkonflikte und weitere, als wichtige Stressoren im Lehrerberuf genannt und anhand bestehender Forschung erläutert. Die Bedeutung der Selbstbelastung als wesentlichen Faktor wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Stress, Stressbewältigung, Lehrerberuf, Burnout-Syndrom, Belastungsfaktoren, transaktionales Stressmodell, AVEM, Lehrerinterview, Schülerverhalten, psychische Gesundheit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der Stressbewältigung im Lehrerberuf
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Stressbewältigung einer Lehrkraft anhand eines Lehrerinterviews. Der Fokus liegt auf der Identifizierung der Strategien zur Bewältigung von Stresssituationen, der Bestimmung des Stresstyps und der Untersuchung eines möglichen Burnout-Syndroms.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Stressbewältigungsstrategien von Lehrkräften, Identifikation von Stresstypen im Lehrerberuf, das Burnout-Syndrom im Lehrerberuf, Belastungsfaktoren im Lehreralltag und das transaktionale Stressmodell im Kontext des Lehrerberufs.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Lehrerinterview, ein Kapitel zu Belastungen im Lehrerberuf, ein Kapitel zu Stress und dem transaktionalen Stressmodell, ein Kapitel zum AVEM (Arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebensmuster), ein Kapitel zum Burnout-Syndrom und ein Fazit. Die Einleitung stellt die Fragestellung und die Gliederung vor. Das Lehrerinterview beschreibt detailliert die Stresssituation und die Bewältigungsstrategien eines Lehrers. Die Kapitel zu Belastungen, Stress und Burnout erläutern die theoretischen Hintergründe.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse des Lehrerinterviews?
Das Lehrerinterview konzentriert sich auf eine konkrete Stresssituation: das wöchentlich störende Verhalten einiger Schüler. Es beschreibt die Reaktionen des Lehrers, seine Bewältigungsstrategien (soziale Unterstützung, Selbstreflexion, medikamentöse Behandlung) und die körperlichen und psychischen Auswirkungen des Stresses.
Welche Belastungsfaktoren im Lehrerberuf werden untersucht?
Die Arbeit unterscheidet zwischen objektiven Belastungen (z.B. Arbeitsanforderungen wie hohe Unterrichtsstundenanzahl, Verwaltungsarbeit, Klassengröße) und psychischen Belastungen (kognitive Verarbeitung der Arbeitsanforderungen). Weitere wichtige Stressoren sind undiszipliniertes Schülerverhalten, Elternkonflikte etc. Die Bedeutung der Selbstbelastung wird hervorgehoben.
Welche Modelle werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf das transaktionale Stressmodell und das AVEM (Arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebensmuster) um das Stresserleben und die Bewältigungsmechanismen des Lehrers zu analysieren und einzuordnen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Stress, Stressbewältigung, Lehrerberuf, Burnout-Syndrom, Belastungsfaktoren, transaktionales Stressmodell, AVEM, Lehrerinterview, Schülerverhalten, psychische Gesundheit.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, die Stressbewältigung einer Lehrkraft zu analysieren, ihren Stresstyp zu identifizieren und das mögliche Vorliegen eines Burnout-Syndroms zu untersuchen.
- Citar trabajo
- Tobias Neuhaus (Autor), 2009, Stress und Stressverarbeitung im Lehrerberuf, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126821