Gaius Gracchus war der jüngere der beiden Gracchen-Brüder und wurde 153 geboren. Er war etwa zehn Jahre jünger als Tiberius Gracchus. In den Jahren vor seinem Tribunat bereitete er sich auf seine politische Tätigkeit vor, 133 war er in Spanien, 126 und 125 war er als Quaestor auf Sardinien. In den Jahren 123 und 122 war er Volkstribun und starb 121 durch Selbstmord.
Seine politische Karriere in Rom begann 124, als er eigenmächtig von Sardinien nach Rom zurückkehrte, um sich für das Jahr 123 als Volkstribun zu bewerben. Als er für 123 zum Volkstribun gewählt wurde, legte er nicht nur einen einzelnen Gesetzesvorschlag vor, sondern ein umfassendes Reformgesetzgebungswerk, das verriet, dass „Gaius die Politik als ein Ganzes verstand und die Gesamtheit der innerpolitischen Fragen im Auge hatte“ Er hatte aus den Fehlern seines Bruders gelernt, vor allem aus Tiberius’ Mangel eines festen Rückhaltes gegenüber dem Senat und ließ sich, wie JUDEICH sagte, nur von politisch Erreichbarem leiten. So war er stets bemüht, seinen Einfluss im Senat und im Volk zu stärken. MOMMSEN unterstellte Gaius Gracchus allerdings auch Absichten, die persönliche Rache für seinen Bruder Tiberius beinhalteten. So gibt es nicht nur Probleme der Einordnung der Gesetze in Bezug auf das Endziel, sondern auch hinsichtlich der zeitlichen Verteilung auf die beiden Tribunate. Hier sei als Beispiel das Bundesgenossengesetz zu nennen. Die unvollständigen Quellen- zu Gaius Gracchus selber geben Plutarch und Appian am ehesten Aufschluss- enthalten nur wenige Informationen. Ebenfalls strittig ist die Anzahl der Gesetzesanträge, sowohl für alle Gesetze als auch für jedes einzelne. Überliefert sind für die gesamte Amtszeit etwa 17 Anträge. Zwischen einer Anzahl von diesen Gesetzen muss ein engerer Zusammenhang bestanden haben, es gab offensichtlich En-bloc-Abstimmungen von Gesetzesantragsgruppen. Plutarch berichtet von einer Gesetzesgruppe, bei der mehrere Gesetze auf einmal zur Abstimmung gebracht wurden und sich somit die Chancen vergrößerte, dass sie angenommen wurden. Bei Gesetzen wie dem Ackergesetz, dem Getreidegesetz dem Militärgesetz, dem Richtergesetz oder dem Bundesgenossengesetz waren verschiedene Gruppierungen an der Verabschiedung verschiedener Gesetzesteile interessiert, sodass diese Gesetze am ehesten in einem Prozess von Geben und Nehmen als Gesetzesantragsgruppe angenommen werden konnten.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DAS GESETZGEBUNGSWERK DES GAIUS GRACCHUS
- SCHLUSSBETRACHTUNG
- BIBLIOGRAPHIE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Gesetzeswerk des Gaius Gracchus, einem römischen Politiker, der im 2. Jahrhundert v. Chr. lebte. Ziel ist es, die wichtigsten Gesetze des Gaius Gracchus zu analysieren und deren Bedeutung für die römische Gesellschaft zu beleuchten. Dabei werden die einzelnen Gesetze in ihren historischen Kontext eingeordnet und ihre Auswirkungen auf die politische und soziale Ordnung Roms untersucht.
- Die politische Karriere des Gaius Gracchus
- Die Gesetze des Gaius Gracchus und ihre Auswirkungen auf die römische Gesellschaft
- Die Rolle des Senats und des Volkes in der römischen Politik
- Die Bedeutung der Agrarreform für die römische Gesellschaft
- Die Auswirkungen der Gesetze des Gaius Gracchus auf die römische Republik
Zusammenfassung der Kapitel
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Die Einleitung bietet einen Überblick über die politische Karriere des Gaius Gracchus und stellt die wichtigsten Quellen für die Erforschung seines Gesetzeswerks vor. Sie beleuchtet die Herausforderungen, denen Gaius Gracchus in seiner politischen Tätigkeit gegenüberstand, und skizziert die Ziele seiner Reformen.
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Das Kapitel "Das Gesetzeswerk des Gaius Gracchus" analysiert die wichtigsten Gesetze des Gaius Gracchus, darunter das Ackergesetz, das Getreidegesetz, das Militärgesetz und das Richtergesetz. Es werden die Inhalte der Gesetze erläutert, ihre Auswirkungen auf die römische Gesellschaft diskutiert und die politischen Hintergründe ihrer Verabschiedung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Gesetzeswerk des Gaius Gracchus, die römische Republik, die Agrarreform, die politische und soziale Ordnung Roms, die Rolle des Senats und des Volkes, die Auswirkungen der Gesetze auf die römische Gesellschaft und die historischen Quellen zur Erforschung des Gesetzeswerks des Gaius Gracchus.
- Citation du texte
- M.A. Tanja Gawlich (Auteur), 2005, Das Gesetzgebungswerk des Gaius Gracchus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126744
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