Im Genre des Reality-TVs lassen sich viele Dating-Shows finden, die heterosexuellen Männern und Frauen die Suche nach der Liebe ermöglichen. Mit Prince Charming und Princess Charming wird zum ersten Mal in der deutschen Medienlandschaft auch homosexuellen/queeren Personen die Option geboten, die Liebe in einem eigenen Dating-Format zu finden. Homosexuelle Charaktere in Fernsehformaten wurden bisher in der kommunikations- und medienwissenschaftlichen Forschung als besonders stereotypisch beschrieben. Da eine Stereotypisierung zu einer Stigmatisierung führen kann, erscheint es sinnvoll, die beiden Formate näher zu untersuchen. Dabei soll die Wahrnehmung der Repräsentation von Homosexualität aus Sicht von Angehörigen der LGBTQ-Community betrachtet werden. Darüber hinaus soll erforscht werden, welche Wirkung die Darstellung von Homosexualität auf Personen aus der LGBTQ-Community hat. Im Rahmen der Medieneffekte sollen primär reziproke Effekte untersucht werden. Dafür wurden in dieser Studie zehn fokussierte Interviews mit queeren Personen zwischen 19 und 32 Jahren geführt und inhaltsanalytisch ausgewertet.
Aus der bisherigen Literatur geht deutlich hervor, dass homosexuelle Menschen als Minorität angesehen werden und sich dies in Medienprodukten widerspiegelt. Demnach stellen die Formate Prince Charming und Princess Charming eine Ausnahme dar. Da homosexuelle Rezipierende als Teil der dargestellten LGBTQ-Community2 gelten, ist es von besonderem Interesse ihre Sichtweise hinsichtlich der Darstellung von Homosexualität in den Formaten zu berücksichtigen. Dies lässt sich zusätzlich durch vermutete Medieneffekte begründen, da davon ausgegangen wird, dass homosexuelle Individuen aufgrund der Zugehörigkeit zu der LGBTQ-Community durch die Rezeption der Formate reziproke Effekte3 erfahren. Welche Auswirkung die Rezeption des jeweiligen Dating-Formats auf die Person selbst hat, soll daher aus kommunikations- und medienwissenschaftlicher Perspektive erforscht werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Relevanz und Problemstellung
- 1.2 Zielstellung und Aufbau der Arbeit
- 2. Theoretische Fundierung
- 2.1 Homosexualität
- 2.1.1 Begriffsdefinition Homosexualität
- 2.1.2 Repräsentation von Homosexualität im deutschen Fernsehen
- 2.2 Reality-TV
- 2.2.1 Dating-Shows
- 2.2.2 Format Prince Charming/ Princess Charming
- 2.3 Stigmatisierung
- 2.3.1 Einordnung Stigma Homosexualität
- 2.3.2 Stereotypisierung als Stigma-Dimension
- 2.3.3 Entstigmatisierungsstrategien
- 2.4 Medieneffekte
- 2.4.1 Reziproke Effekte
- 2.4.2 Identitätsbildung
- 2.4.3 Parasoziale Beziehungen
- 2.4.4 Third-Person-Effect
- 2.5 Herleitung der Forschungsfragen
- 3. Methodisches Vorgehen
- 3.1 Qualitative Interviews
- 3.2 Das Fokussierte Interview
- 3.3 Aufbau und Erstellung des Leitfadens
- 3.4 Stichprobe
- 3.5 Datenerfassung
- 3.6 Die Inhaltsanalyse
- 4. Ergebnisdarstellung
- 4.1 Auswertung des Stimulus-Materials
- 4.2 Die Wahrnehmung der Darstellung von Homosexualität
- 4.3 Relevante Themen hinsichtlich Homosexualität
- 4.4 Unterschiedliche Identifikation mit Teilnehmenden
- 4.5 Effekte des Formats auf die Befragten und auf Andere
- 4.6 Kritik am Format
- 4.7 Beantwortung der Forschungsfragen
- 5. Diskussion der Ergebnisse
- 5.1 Diskussion und theoretische Einbettung
- 5.1.1 Darstellung von Homosexualität
- 5.1.2 Effekte auf die Befragten selbst
- 5.1.3 Antizipierte Effekte auf Andere
- 5.1.4 Abschließende Diskussion
- 5.2 Limitationen und kritische Würdigung der Forschungsarbeit
- 6. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Wahrnehmung der Repräsentation von Homosexualität in deutschen Dating-Shows, fokussiert auf die Formate "Prince Charming" und "Princess Charming". Ziel ist es, die Wahrnehmung von Homosexualität in diesen Formaten aus der Perspektive von Zuschauern zu analysieren und deren Effekte auf die Zuschauer zu beleuchten.
- Repräsentation von Homosexualität in Reality-TV-Formaten
- Wahrnehmung und Interpretation der Darstellung von Homosexualität durch Zuschauer
- Effekte der Formate auf die Zuschauer, insbesondere auf ihre Einstellungen und Identitätsbildung
- Stigmatisierungs- und Entstigmatisierungsprozesse im Kontext von Homosexualität
- Medieneffekte und deren Einfluss auf das Verständnis und die Wahrnehmung von Homosexualität
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Relevanz und Problemstellung der Forschungsarbeit ein. Kapitel zwei präsentiert die theoretische Fundierung, indem es Konzepte wie Homosexualität, Reality-TV, Dating-Shows, Stigmatisierung und Medieneffekte beleuchtet. Kapitel drei beschreibt die Methodik der Forschungsarbeit, die auf qualitativen Interviews und der Inhaltsanalyse basiert. Kapitel vier präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung, fokussiert auf die Wahrnehmung der Darstellung von Homosexualität, relevante Themen, Identifikation mit den Teilnehmenden, Effekte des Formats und Kritik am Format. Kapitel fünf diskutiert die Ergebnisse und integriert sie in die theoretische Fundierung. Schließlich fasst Kapitel sechs die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder.
Schlüsselwörter
Homosexualität, Dating-Shows, Reality-TV, Repräsentation, Wahrnehmung, Medieneffekte, Stigmatisierung, Entstigmatisierung, Identitätsbildung, Qualitative Inhaltsanalyse.
- Citation du texte
- Adriana Henke (Auteur), 2022, Die Wahrnehmung der Repräsentation von Homosexualität in deutschen Dating-Shows. Die Wirkung der Dating-Formate "Prince Charming" und "Princess Charming", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1265485