Eine Frage, die wir Menschen uns bereits seit Jahrhunderten stellen, ist, wie wir im Leben glücklich werden, was der Sinn des Lebens ist und wie wir mit unserem Leben einen sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten können.
Zu diesen Themen gibt es heutzutage umfangreiche Literatur, in welcher man versuchen kann, auf seine Fragen Antworten zu finden. Doch nicht nur die heutige Gesellschaft beschäftigt sich mit diesen existentiellen Fragen. Bereits in der Antike stellten Menschen Vermutungen und Untersuchungen dazu an, wie man im Leben glücklich werden kann. Ein Beispiel für eine berühmte Persönlichkeit im Alten Rom, welche sich mit der Beantwortung der Frage nach dem Glücklichsein beschäftigte, ist der Philosoph Seneca.
Lucius Annaeus Seneca war ein berühmter Senator, Schriftsteller, Philosoph, Dramatiker, Naturforscher und Redner im Alten Rom. Er lebte von ca. 1 bis 65 n. Chr. und beschäftigte sich während seiner Lebenszeit intensiv mit der stoischen Philosophie, welche eine auf die Ganzheitlichkeit der Welterfassung gerichtete Betrachtungsweise ist. Stoiker wie Seneca versuchen nun, den Platz des Individuums in dieser Weltordnung zu erkennen und auszufüllen. Seneca suchte also, genau wie viele Menschen heutzutage, nach dem Sinn des eigenen Lebens und wie man dieses sinnvoll gestalten kann.
Aus diesem Grund beschäftigt sich diese Arbeit mit der Philosophie der Stoa nach Senecas Auslegung. Es wird geklärt, ob es sich bei Senecas Ansichten vom richtigen Leben um ein bloßes Idealbild handelt, oder ob es zu Lebzeiten Senecas sowie möglicherweise auch heute eine in den Alltag integrierbare Lebensweise ist.
Um dies zu untersuchen, wird im Folgenden zunächst die Person Seneca und sein Werk „epistulae morales“, in welchem Seneca hauptsächlich seine Ansichten zum sinnvollen und glücklichen Leben äußert, vorgestellt. Anschließend werden die Inhalte der stoischen Philosophie nach Seneca erläutert. Hierbei wird anhand von Originaltexten der „epistulae morales“ Senecas das Idealbild des stoischen Lebens nach Seneca skizziert und es wird detailliert auf einzelne Aspekte seiner Lehre eingegangen.
Im Anschluss erfolgt eine Überprüfung, inwiefern sich Seneca an seine eigenen propagierten Lebensweisheiten hielt. Abschließend wird untersucht, ob Senecas Philosophie lediglich ein Idealbild war oder ob Menschen in der Antike sowie auch heutzutage diese Philosophie in ihren Lebensalltag integrieren können.
Inhalt
1. Einleitung
2. Seneca - Leben und Werk (epistulae morales)
3. Die stoische Philosophie als Senecas Idealbild
3.1 Drei große Teilbereiche der Stoa
3.2 Philosophie
3.3 Güterlehre
3.4 Affektenlehre
3.5 Weisheit und Bildung
3.6 Tod und Freitod
4. Hielt sich Seneca an seine eigenen Lebensideale?
5. Integrierbarkeit der Lebensphilosophie in den antiken Alltag
6. Fazit
7. Quellen- und Literaturverzeichnis
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- Carmen Stephan (Author), 2022, Seneca und seine Philosophie der Stoa. Ein Idealbild oder eine Lebensweise?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1265386
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