Das Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeit ist, die Potenziale der Kreislaufwirtschaft im To-Go-Geschäft herauszuarbeiten. Dabei steht die Umstellung des linearen Einwegverpackungssystems auf ein zirkuläres Mehrwegmodell im Fokus. Anhand von Experteninterviews mit Gastronomie-Unternehmern, die bereits auf ein zirkuläres Geschäftsmodell umgestellt und ein Poolsystem eingeführt haben, soll analysiert werden, welche Chancen aus deren Sicht sich daraus ergeben und welchen Risiken, Herausforderungen sich die Gastronomen ausgesetzt sehen bzw. gesehen haben.
In den letzten Jahren hat der Verkauf von Außer-Haus-Speisen und Getränken zugenommen, was unter anderem auf veränderte Arbeits- und Lebensbedingungen zurückzuführen ist. Nicht zuletzt haben die Coronakrise und die damit zusammenhängenden Lockdowns den Außer-Haus-Verkauf gefördert, und mit der Zunahme des To-Go-Geschäftes während der Corona-Pandemie ist auch ein Wachstum des Verpackungsmülls zu verzeichnen. Pro Jahr fallen durch Einwegverpackungen und Einweggeschirr in Deutschland knapp 350.000 Tonnen Abfall an, davon über 105.000 Tonnen Kunststoff. Zwischen 1994 und 2017 sind die Kunststoffabfälle insgesamt um 72 Prozent gestiegen. Schaut man sich dies beispielsweise bei den Coffee-to-go-Bechern genauer an, so werden stündlich 320.000 Einwegbecher für Heißgetränke verbraucht, pro Jahr sind es knapp drei Milliarden Stück. Global betrachtet landen laut dem World Wide Fund for Nature zwischen 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr in unseren Weltmeeren, und gemäß dem Naturschutzbund Deutschland e.V. besteht etwa 75% des gesamten Meeresmülls aus Kunststoffen.
Doch unser linear geprägtes Wirtschaftssystem steht im Umbruch, auch im Außer-Haus-Geschäft. Das bisherige Nutzungsverhalten im To-Go-Geschäft ist im Wesentlichen vom umstrittenen und oft kritisierten „Take-make-Dispose“-System geprägt, das heißt Verpackungen werden nur für den einmaligen Gebrauch hergestellt und nach der Nutzung direkt entsorgt. Die Lösung hierfür scheint ein zirkuläres System zu sein, bei dem vorhandene und aktuell gebundene Ressourcen wiederverwendet werden um so die Abfallmenge zu reduzieren und Materialien wirtschaftlich erneut einzusetzen. Doch die Circular Economy ist viel mehr als Recycling, denn der Ansatz beginnt bereits beim Design.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung der Arbeit
- Methodik und Aufbau der Arbeit
- Grundlagen und Konzept der Circular Economy
- Begriffsdefinition Nachhaltigkeit
- Einführung in die Circular Economy
- Das Prinzip „Von der Wiege zur Wiege“ – Cradle to Cradle
- Closed-Loop und Open Loop-System
- Design als Schlüsselfaktor der CE
- Zirkuläre Geschäftsmodelle der Zukunft
- ,,Product That Last\"-Projekt zur Entwicklung von Geschäftsmodellen und Design Strategien nach Bakker und den Hollander
- Erzielung der „Circular Advantage“ mit Hilfe von Geschäftsmodellen
- Recycling als weiterer Grundpfeiler in Kreislaufströmen
- Möglichkeiten und Hindernisse der CE
- Einsatzmöglichkeit der CE im Außer-Haus-Verkauf
- Implementierungsmöglichkeiten der CE in der Gastronomie
- Problem des Verpackungsmülls und staatliche Eingriffe
- Verschiedene Möglichkeiten des Mehrwegs
- Experteninterviews
- Forschungsfrage
- Methodik der Interviews
- Erhebung der Daten
- Die Interviewpartner
- Der Interviewablauf
- Auswertung der Daten
- Ergebnisse der Befragung
- Diskussion
- Interpretation und Beantwortung der Forschungsfragen
- Limitation
- Fazit
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Circular Economy (CE) und untersucht ihre Chancen und Risiken im To-Go-Geschäft. Ziel ist es, die Relevanz der CE im Kontext der Nachhaltigkeit und der Ressourcenknappheit aufzuzeigen. Die Arbeit analysiert, wie die Prinzipien der CE im Außer-Haus-Verkauf umgesetzt werden können, um die Umweltbelastung zu reduzieren und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile zu schaffen.
- Das Konzept der Circular Economy und seine Bedeutung für die Nachhaltigkeit
- Möglichkeiten und Herausforderungen der Implementierung von CE-Prinzipien in der Gastronomie
- Die Rolle von Verpackungsmüll und staatlichen Eingriffen im To-Go-Geschäft
- Analyse von Experteninterviews zur CE im Außer-Haus-Verkauf
- Potenziale und Limitationen der CE im To-Go-Sektor
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel liefert eine Einleitung in die Problemstellung, beschreibt die Zielsetzung der Arbeit und erläutert die Methodik. Kapitel zwei widmet sich den Grundlagen und dem Konzept der Circular Economy. Es definiert Nachhaltigkeit, führt in die CE ein und beleuchtet verschiedene Aspekte wie Cradle to Cradle, Closed-Loop- und Open Loop-Systeme sowie Design als Schlüsselfaktor. Kapitel drei analysiert die Einsatzmöglichkeiten der CE im Außer-Haus-Verkauf und beleuchtet die Implementierungsmöglichkeiten in der Gastronomie, das Problem des Verpackungsmülls sowie staatliche Eingriffe und verschiedene Mehrwegsysteme. Kapitel vier präsentiert die Ergebnisse von Experteninterviews, die Aufschluss über die Anwendung der CE in der Gastronomie geben. Die Ergebnisse werden diskutiert und in einem Fazit zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Circular Economy, Nachhaltigkeit, Ressourcenmanagement, To-Go-Geschäft, Gastronomie, Verpackungsmüll, Mehrwegsysteme, Experteninterviews, Geschäftsmodelle.
- Citar trabajo
- Fabian Puder (Autor), 2022, Warum Circular Economy immer wichtiger wird. Chancen und Risiken zirkulärer Wertschöpfung im To-Go-Geschäft, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1265348