Wien gilt seit Jahrzehnten als sicherer Zufluchtsort für viele Menschen, die aus verschiedensten Gründen ihre Heimat verlassen mussten. Dadurch ist die Stadt zu einem Schmelztiegel unterschiedlichster Kulturen geworden und zu einem Ort, an dem ständig neue Akkulturationsprozesse stattfinden. Doch was bedeutet Akkulturation überhaupt und wie äußert sich dieses Phänomen?
Thomas Rieger untersucht in seiner Studie, wie geflüchtete Menschen sich in ihrer neuen Umgebung einleben. Da es sich um ein überaus komplexes Thema handelt, fokussiert er sich auf das Verhalten von Asylwerber:innen bei ihrem Umgang mit Lebensmitteln. Dabei beantwortet er Fragen wie: Zeigen sich bei den befragten Flüchtlingen Unterschiede beim Konsum verschiedener Lebensmittelgruppen? Wie äußert sich ihr Genderverständnis beim Kauf von Lebensmitteln und der Zubereitung von Speisen? Und gibt es Änderungen in der sozialen Interaktion beim Lebensmittelkonsum, wenn sich die Asylwerber:innen bereits länger im Zielland aufhalten?
Rieger zieht aus seinen Beobachtungen nützliche Rückschlüsse über das Ausmaß der Akkulturation von Geflüchteten in Wien. Mit seiner spezifischen Perspektive auf alltägliche Fragen klärt er unter anderem, inwieweit Asylwerber:innen bereit sind, sich in ihrem neuen Umfeld zu integrieren und welche Rolle die Aufenthaltsdauer und das Geschlecht dabei spielen. Seine Studie richtet sich insbesondere an Politiker:innen, Journalist:innen, Lehrer:innen, Psycholog:innen, Wirtschaftstreibende und Vertreter:innen einer NGO.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Forschungsfragen
- Methode
- Aufbau der Arbeit
- Flüchtlinge bzw. AsylwerberInnen
- Begriffsbestimmungen
- Die Genfer Flüchtlingskonvention
- Der UNHCR
- Die Situation in Wien
- Trägerorganisationen
- Verein Flüchtlingsprojekt Ute Bock
- Verein Projekt Integrationshaus
- Akkulturation
- Definition
- Akkulturationsformen nach John W. Berry
- Psychologische VS. soziokulturelle Akkulturation nach Amado Padilla, William Perez und David L. Sam
- Akkulturations-Bezugsrahmen nach Judit Arends-Tóth und Fons van de Vijver
- „Akkulturation als Ressource“ nach Floyd W. Rudmin
- Der kognitive Aspekt der Akkulturation nach Valery Chirkov
- Objektive vs. subjektive Dimension der Akkulturation nach Andreas Zick
- Der psychologische Aspekt der Akkulturation und die „Frankfurter Akkulturationsskala“ nach Stephan Bongard
- Weitere Aspekte aus dem wissenschaftlichen Diskurs zur Akkulturation
- Akkulturation und Wirtschaftspsychologie
- Kaufentscheidung
- Werbung
- Konsum- bzw. KonsumentInnenverhalten
- Ernährungsgewohnheiten und Essverhalten
- Darstellung des empirischen Teils
- Beschreibung des Vorhabens
- Beschreibung der Methode
- Der Fragebogen
- Ergebnisse der Umfrage
- Soziodemografische Daten
- Ergebnisse Grundsätzliche Fragen
- Ergebnisse aus dem Fragenkomplex „Konsumverhalten anhand verschiedener Lebensmittelgruppen“
- Ergebnisse „Allgemeine Fragen“
- Ergebnisse „Abschließende Fragen“
- Zusammenfassung und Interpretation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit dem Thema der Akkulturation von AsylwerberInnen in Wien, mit besonderem Fokus auf ihre Verhaltensweisen im Umgang mit Lebensmitteln. Die Arbeit untersucht, wie sich Akkulturationsprozesse in diesem Kontext manifestieren und welche Faktoren die Essgewohnheiten von AsylwerberInnen beeinflussen. Der Fokus liegt dabei auf der Erhebung und Analyse von empirischen Daten, um ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Chancen der Integration von AsylwerberInnen in die österreichische Gesellschaft zu gewinnen.
- Akkulturationsprozesse von AsylwerberInnen in Wien
- Verhaltensweisen im Umgang mit Lebensmitteln
- Einflussfaktoren auf Essgewohnheiten von AsylwerberInnen
- Integration von AsylwerberInnen in die österreichische Gesellschaft
- Herausforderungen und Chancen der Integration
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und die Forschungsfragen definiert. Anschließend werden die Begriffe "Flüchtling" und "Asylwerber" im Kontext der Genfer Flüchtlingskonvention und des UNHCR erläutert. Dabei wird auch die Situation von AsylwerberInnen in Wien, insbesondere in den Trägerorganisationen "Verein Flüchtlingsprojekt Ute Bock" und "Verein Projekt Integrationshaus", beleuchtet. Im dritten Kapitel wird der Begriff der Akkulturation definiert und verschiedene theoretische Ansätze und Modelle vorgestellt, die für die Analyse des Themas relevant sind. Hier werden verschiedene Aspekte der Akkulturation, wie der kognitive und der psychologische Aspekt, sowie der Zusammenhang zwischen Akkulturation und Wirtschaftspsychologie beleuchtet. Im vierten Kapitel wird der empirische Teil der Arbeit vorgestellt, der die Methode der Datenerhebung und den Fragebogen beschreibt. Die Ergebnisse der Umfrage werden im fünften Kapitel detailliert analysiert und interpretiert, wobei sowohl soziodemografische Daten als auch die Antworten auf spezifische Fragen zum Konsumverhalten und zu den Essgewohnheiten der AsylwerberInnen betrachtet werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen Akkulturation, AsylwerberInnen, Flüchtlinge, Lebensmittel und Wien. Die Forschungsarbeit konzentriert sich auf die Erforschung der Akkulturationsprozesse von AsylwerberInnen in Wien, insbesondere im Hinblick auf ihre Verhaltensweisen im Umgang mit Lebensmitteln. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen von Akkulturation auf die Ernährungsgewohnheiten und das Konsumverhalten der AsylwerberInnen und untersucht die Faktoren, die diese Prozesse beeinflussen.
- Quote paper
- Thomas Rieger (Author), 2022, Akkulturation von Asylwerber*innen in Wien. Eine Untersuchung ihres Verhaltens im Umgang mit Lebensmitteln, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1264606