Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, auf theoretischer Basis sowie auf Basis der Untersuchungen, die im letzten Jahr gemacht wurden, Hypothesen für die Erfolgsfaktoren „guten“ digitalen Unterrichts herzuleiten. Hierzu wird zunächst der Begriff des „guten“ Unterrichts aufgearbeitet, wie er aus Untersuchungen zum Präsenz-Unterricht bekannt ist. Im Anschluss werden verschiedene Unterrichtsformate sowie der digitale Raum mitsamt seinen strukturellen Gegebenheiten und Möglichkeiten der Wissensvermittlung dargestellt. Hierauf aufbauend wird ausgearbeitet, welche Besonderheiten sich für Unterricht im digitalen Raum ergeben, und Hypothesen formuliert, wie unter diesen besonderen Bedingungen „guter“ Unterricht aussehen kann.
Die Ergebnisse werden mit Blick auf die Zukunft diskutiert. In den letzten anderthalb Jahren waren die Möglichkeiten und Herausforderungen des digitalen Lernens in der öffentlichen Debatte so präsent wie nie zuvor. Mit den Einschränkungen des öffentlichen Lebens aufgrund der Ausbreitung von Covid-19 wurden Betreuungs- und Bildungseinrichtungen zeitweise vollständig geschlossen. Der Unterricht verlagerte sich aus dem öffentlichen in den privaten Raum. Kinder mussten ohne Präsenzphasen und abseits ihrer soziale Unterstützungsnetzwerke lernen zu lernen. So sahen sich viele Schulen am Anfang der Corona-Pandemie mit einer großen Herausforderung konfrontiert: Der bisher in Präsenz stattfindende Unterricht musste vollständig in den digitalen Raum verlegt werden. Nun stellt sich in diesem Rahmen die Frage, wie Unterricht im digitalen Raum gestalten werden kann, sodass es sich um „guten“ Unterricht handelt.
Untersuchungen zu den Möglichkeiten des Blended-Learning, und somit der Integration digitaler Medien in den klassischen Unterrichtsalltag gibt es immer wieder. So wurden die Möglichkeiten der Einbindung von Whiteboards, Apps oder bestimmten Plattformen untersucht. Allerdings ging man hier davon aus, dass solche Medien als Ergänzungen im Präsenzunterricht oder auch bei den Hausaufgaben sowie der Prüfungsvorbereitung genutzt werden. Niemand sah voraus, dass Schulunterricht rein digital ohne jegliche Präsenzveranstaltungen stattfinden würde. Entsprechend ist die Landschaft der empirischen Untersuchungen zu den Voraussetzungen für „guten“ digitalen Unterrichts rar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist Unterricht?
- Merkmale „guten“ Unterrichts
- Präsenz-Unterricht
- Blended-Learning
- Besonderheiten des Lehrens und Lernens im digitalen Raum
- Strukturelle Gegebenheiten des digitalen Raums
- Möglichkeiten der Wissensvermittlung im digitalen Raum
- „Guter“ Unterricht im digitalen Raum
- Merkmale „guten“ Unterrichts im digitalen Raum
- Erreichen der Unterrichtsziele
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit verfolgt das Ziel, auf theoretischer Basis sowie auf Basis von Untersuchungen im letzten Jahr, Hypothesen für die Erfolgsfaktoren „guten“ digitalen Unterrichts zu formulieren. Sie analysiert dazu den Begriff des „guten“ Unterrichts im Kontext von Präsenzunterricht und untersucht verschiedene Unterrichtsformate sowie den digitalen Raum mit seinen strukturellen Gegebenheiten und Möglichkeiten der Wissensvermittlung. Ausgehend davon werden die Besonderheiten von Unterricht im digitalen Raum dargestellt und Hypothesen für „guten“ Unterricht unter diesen besonderen Bedingungen formuliert. Die Ergebnisse werden mit Blick auf die Zukunft diskutiert.
- Merkmale „guten“ Unterrichts im Präsenzunterricht und deren Übertragbarkeit auf den digitalen Raum
- Strukturelle Gegebenheiten und Möglichkeiten des digitalen Raums
- Besondere Herausforderungen und Chancen von Unterricht im digitalen Raum
- Hypothesen für Erfolgsfaktoren „guten“ digitalen Unterrichts
- Zukunftsperspektive von Unterricht im digitalen Raum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung befasst sich mit den aktuellen Herausforderungen und Möglichkeiten des digitalen Lernens, die durch die Corona-Pandemie verstärkt in den Fokus der öffentlichen Debatte gerückt sind. Sie thematisiert die Notwendigkeit, Unterricht im digitalen Raum so zu gestalten, dass er als „guter“ Unterricht gilt und leistungsschwächere Schüler nicht abgehängt werden.
Kapitel 2 beleuchtet den Begriff des Unterrichts und seine zentralen Ziele, die in die Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten und Schlüsselkompetenzen sowie die Vorbereitung auf das Leben in einer sozialen Gemeinschaft unterteilt werden. Des Weiteren werden die Merkmale „guten“ Unterrichts, basierend auf den Erkenntnissen von Hilbert Meyer, vorgestellt.
In Kapitel 3 werden die Besonderheiten des Lehrens und Lernens im digitalen Raum, insbesondere die strukturellen Gegebenheiten und Möglichkeiten der Wissensvermittlung, dargelegt. Die Bedeutung von digitaler Infrastruktur und Kompetenzen für den Lernerfolg wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind „guter Unterricht“, digitaler Raum, digitale Lernumgebung, Wissensvermittlung, Unterrichtsziele, Schülerförderung, inklusive Bildung, Blended-Learning, Präsenz-Unterricht, digitale Kompetenz, digitale Infrastruktur, Lehr-Lern-Prozesse, und Leistungsentwicklung.
- Citar trabajo
- Laura Fuchs (Autor), 2021, "Guter" Unterricht im digitalen Raum. Merkmale, Möglichkeiten und Besonderheiten des digitalen Lernens, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1263969