Das Unterlassen einer Hilfeleistung, trotz der Anwesenheit von Personen, wird als „Bystander-Effekt“ (zu Deutsch: Zuschauer-Effekt) bezeichnet. Um auf dieses Phänomen aufmerksam zu machen und die Hintergründe dessen zu beleuchten, wird sich die vorliegende Hausarbeit mit der Frage: „Welchen Einfluss hat die Anwesenheit von Zuschauer:innen auf ein Hilfeverhalten?“ beschäftigen und den wissenschaftlichen Stand der Forschung beleuchten. Aus Gründen der Begrenztheit des Umfanges der Arbeit wird vor allem auf die Forschungsergebnisse der Sozialwissenschaftler Bibb Latané und John Darley eingegangen werden. Um einen Einstieg in das Thema zu ermöglichen, wird die Autorin den Bystander-Effekt definieren und einen knappen Einblick in den historischen Hintergrund der Forschung um Diesen geben.
Um die Wirkungsweise des Effekts zu veranschaulichen, wird dieser an einem Experiment veranschaulicht. Im Anschluss wird im darauffolgenden Kapitel das 1970 entwickelte Prozessmodell der Hilfeleistung visualisiert und erklärt. Um auf die eingangs gestellte Frage eingehen zu können, werden inhibitorische Einflussfaktoren aufgeführt, die im Zusammenhang mit der Anwesenheit von Zuschauer:innen wirken und einen Hilfeleistungsprozess unterbrechen können. Auf Grund des formalen Rahmes der Hausarbeit wird der Schwerpunkt auf die Faktoren Pluralistische Ignoranz, Verantwortungsdiffusion und Hemmung durch ein Publikum gelegt. Um einen Ausblick auf weitere Forschungserkenntnisse zu geben, sollen einige wenige im abschließenden Kapitel kurz vorgestellt werden. Zum Schluss wird die Arbeit in ihren wichtigsten Punkten zusammengefasst und ein Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Definition Bystander-Effekt
2.1 Historischer Hintergrund
2.2 Group inhibition of Bystander intervention in emergencies
3 Prozessmodell der Hilfeleistung
3.1 Pluralistische Ignoranz
3.2 Bystander intervention in emergencies: Diffusion of responsibility
4 Weitere Forschungsergebnisse zum Bystander-Effekt
4.1 Kommunikation
4.2 Interpretation
4.3 positiver Bystander-Effekt
5 Zusammenfassung
1 Einleitung
„Passanten schauen tatenlos Entführung zu“.
So lautete eine Artikelüberschrift der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am 24.01.2020. Bei dem Opfer handelte es sich um einen 22-jährigen Mann, welcher vor einer Spielhalle bis zur Bewusstlosigkeit angegriffen und anschließend in ein Auto eingeladen worden ist. Etwa fünf Passanten sollen bei dem Angriff zugesehen haben – seien aber weder eingeschritten noch hätten sie nach polizeilichen Angaben den Notruf gewählt (AFP/dpa, 2020).
Das Unterlassen einer Hilfeleistung, trotz der Anwesenheit von Personen, wird als „Bystander-Effekt“ (zu Deutsch: Zuschauer-Effekt) bezeichnet. Um auf dieses Phänomen aufmerksam zu machen und die Hintergründe dessen zu beleuchten, wird sich die vorliegende Hausarbeit mit der Frage: „Welchen Einfluss hat die Anwesenheit von Zuschauer:innen auf ein Hilfeverhalten?“ beschäftigen und den wissenschaftlichen Stand der Forschung beleuchten. Aus Gründen der Begrenztheit des Umfanges der Arbeit wird vor allem auf die Forschungsergebnisse der Sozialwissenschaftler Bibb Latan é und John Darley eingegangen werden.
Um einen Einstieg in das Thema zu ermöglichen, wird die Autorin den Bystander-Effekt definieren und einen knappen Einblick in den historischen Hintergrund der Forschung um Diesen geben. Um die Wirkungsweise des Effekts zu veranschaulichen, wird dieser an einem Experiment veranschaulicht.
Im Anschluss wird im darauffolgenden Kapitel das 1970 entwickelte Prozessmodell der Hilfeleistung visualisiert und erklärt. Um auf die eingangs gestellte Frage eingehen zu können, werden inhibitorische Einflussfaktoren aufgeführt, die im Zusammenhang mit der Anwesenheit von Zuschauer:innen wirken und einen Hilfeleistungsprozess unterbrechen können. Auf Grund des formalen Rahmes der Hausarbeit wird der Schwerpunkt auf die Faktoren Pluralistische Ignoranz, Verantwortungsdiffusion und Hemmung durch ein Publikum gelegt.
Um einen Ausblick auf weitere Forschungserkenntnisse zu geben, sollen einige wenige im abschließenden Kapitel kurz vorgestellt werden.
Zum Schluss wird die Arbeit in ihren wichtigsten Punkten zusammengefasst und ein Fazit gezogen.
2 Definition Bystander-Effekt
Klassischerweise wird der Bystander-Effekt definiert als das Phänomen, bei welchem die steigende Anzahl an Zuschauern die Wahrscheinlichkeit senkt, dass eine der anwesenden Person dem Opfer Hilfe leistet (Werth et al., 2020).
2.1 Historischer Hintergrund
Auslöser für Latan é und Darleys Forschung nach sozialen Einflussgrößen für das Nichteinschreiten von Anwesenden war der 1964 erfolgte Mord an der jungen Frau Catherine „Kitty“ Genovese. Recherchen von Journalisten nach hätten 38 Augenzeugen den Tathergang beobachtet oder gehört, doch seien nicht eingeschritten. Der heutige Stand revidiert diese Sachlage und weist darauf hin, dass es sich bei den 38 angeblichen Augenzeugen lediglich um polizeilich vernommene Anwohner handele (Stein, 2016).
Dem Mordfall entstammt der Begriff des „Genovese-Syndroms“, welcher synonym zum Bystander-Effekt verwendet wird (Stangl, 2022).
1968 veröffentlichten Bibb Latan é und John Darley eine ihrer Forschungsarbeiten im Journal of Personality and social Psychology, mit dem Titel „Group inhibition of Bystander intervention in emergencies“. Folgend soll das Experiment auf Grund seiner sozialpsychologischen Bedeutung für die Forschung um den Bystander-Effekt zusammengefasst vorgestellt werden.
2.2 Group inhibition of Bystander intervention in emergencies
Die VP (Versuchspersonen) wurden zum Ausfüllen eines Fragebogens in ein Wartezimmer geführt. Nach kurzer Zeit wurden sie mit einer mehrdeutigen, potenziell gefährlichen Situation konfrontiert, indem aus einer Belüftungsanlage Rauch in den Raum austrat. Die Zeit, die verging, bis die VP den Raum verließ, um Hilfe zu holen, stellte die AV (abhängige Variable) dar. Das Experiment wurde beendet, wenn die VP innerhalb von 6 Minuten nach Bemerken des Rauches keine Meldung tat. Zudem sind zwei verschiedene Gruppenkonstellationen gebildet worden, welche die UV (unabhängige Variable) darstellten - Einpersonengruppen (VP) oder Dreipersonengruppen (VP + 2 Konfidenten). Die in das Experiment eingeweihten Konfidenten versuchten, jegliche Konversation und/oder Interaktion mit den VP zu vermeiden. Wurde der Rauch in den Raum geleitet, ignorierten sie diesen. Im Falle der Einpersonengruppe meldeten 55% der VP den Vorfall innerhalb der ersten zwei Minuten, insgesamt meldeten 75% den Rauch vor Beendigung des Experiments.
Die Ergebnisse der Dreipersonengruppe zeigten einen deutlichen Unterschied. Von 10 VP in dieser Untersuchungsbedingung meldete nur 1 VP den Vorfall (Latan é & Darley, 1968a).
Das Ergebnis des Experiments bestätigt die Hypothese – Sobald sich neben der VP andere Personen im Raum aufhielten, ging die Meldungsrate enorm zurück.
3 Prozessmodell der Hilfeleistung
Auf Grundlage ihrer Forschungsergebnisse erstellten Latan é und Darley 1970 ein Prozessmodell, welches einen entscheidenden Einfluss auf die sozialpsychologische Sicht der unterlassenen Hilfeleistung in Abhängigkeit von der Zuschaueranzahl hat (Jonas et al., 2014). Das Modell besteht aus fünf Stufen, welche jede für sich unterbrochen werden und den Prozess somit beenden kann.
Um einen Hilfeleistungsprozess erstmalig auszulösen, der mit einer Hilfeleistung enden soll, muss die externe Situation vom Individuum wahrgenommen (Stufe eins) und als Notfall identifiziert werden (Stufe zwei). Übernimmt das Individuum die Verantwortung der Hilfeleistung (Stufe drei) und ist in der Lage, Problemlösungsstrategien abzurufen (Stufe vier), entscheidet er:sie sich abschließend bewusst für oder gegen eine Hilfeleistung (Stufe fünf) (Werth et al., 2020).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.1: Prozessmodell der Hilfeleistung, Werth et al., 2020, S.404
Latan é und Darley führten aus ihren Experimenten die Verantwortungsdiffusion, die pluralistische Ignoranz und die Hemmung durch ein Publikum als sozialpsychologische Prozesse auf, die als Determinanten Einfluss auf das Unterlassen einer Hilfeleistung nehmen (Fischer et al., 2013). Diese sollen im Folgenden vorgestellt werden.
3.1 Pluralistische Ignoranz
Das Phänomen der Pluralistischen Ignoranz tritt auf, wenn es darum geht, einen Notfall als solchen zu interpretieren und wird der Stufe zwei im Prozessmodell zugeordnet (Jonas et al., 2014). Wie sich dieses Phänomen äußert, soll eingangs an dem bekannten Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen verdeutlicht werden.
Angeblich habe der Kaiser "ganz besondere“ neue Kleider, die er dem Volk präsentieren wolle. Jeder einzelne Bürger sieht für sich den Kaiser in Unterwäsche stehen. Doch da „die Anderen“ sich dies (ebenfalls) nicht anmerken lassen und angeblich die schönen neuen Kleider bewundern, schließt sich das Individuum der Verhaltensweise der Menge an. Und so jubeln sie alle dem Kaiser zu (Andersen, 2003).
Jonas et al. (2014) ziehen bei dem Phänomen der Pluralistischen Ignoranz eine Verbindung zum Modelllernen, um dieses Verhalten zu erklären. Diese soziale Lerntheorie beschreibt, dass Individuen Verhaltensmuster durch Nachahmung erlernen (Bandura et al., 1961). Da eine Notfallsituation keine alltägliche Situation für uns darstellt, suchen wir Orientierungspunkte. Diese finden wir bei anderen Anwesenden, wodurch wir sie zu unseren Vorbildern unter anderem in Bezug auf Verhaltensweisen machen. Umgekehrt passiert genau das gleiche, wir können zum Vorbild für die bereits Anwesenden werden.
3.2 Bystander intervention in emergencies: Diffusion of responsibility
Auf Stufe drei kann es zur Verantwortungsdiffusion kommen. Um den Begriff und die Wirkungsweise zu erläutern, soll das Experiment mit dem Titel „Bystander intervention in emergencies: Diffusion of responsibility“ vorgestellt werden. Latan é und Darley stellen die Hypothese auf, dass die steigende Anzahl an Zuschauer:innen während einer Notfallsituation die Wahrscheinlichkeit der Hilfeleistung eines Einzelnen verringern/verlangsamen würde (Darley & Latan é, 1968b).
Die VP wurden jede:r für sich in einem Raum an einen Tisch gesetzt. Ihnen wurde mitgeteilt, dass sie an einer Diskussion teilnehmen würden, welche über eine Wechselsprechanlage geführt wird, um die Anonymität der Teilnehmenden zu wahren. Die Gruppenmitglieder würden nacheinander sprechen, es sei jeweils nur ein Mikrofon für zwei Minuten eingeschaltet. Die erste Person, die sprach, war das „Opfer“. Sie erzählte von seinen/ihren Problemen und erwähnte die Neigung zu epileptischen Anfällen. Die VP sprach als Letzte. Zu Beginn der zweiten Gesprächsrunde täuschte das „Opfer“ einen epileptischen Anfall vor. Das Mikrofon des „Opfers“ wurde nach 125 Sekunden abgeschaltet. Vom VL wurde nun die Zeit zwischen dem Beginn des Anfalls und dem Zeitpunkt, zu dem die VP den Raum verließ, aufgezeichnet (AV). Das Experiment wurde beendet, wenn die VP nach sechs Minuten nicht den Raum verlassen hatte.
Die primäre unabhängige Variable (UV) stellte die Gruppengröße. Drei verschiedene Konstellationen sind beschrieben worden, Zweipersonengruppen (VP + Opfer), Dreipersonengruppen (VP + Opfer + Tonbandaufzeichnung eines weiteren Konfidenten) und Sechspersonengruppen (VP + Opfer + Tonbandaufzeichnung vier weiterer Konfidenten).
Die Gruppengröße hatte eine signifikante Auswirkung auf die Hilfsbereitschaft der VP. Demnach haben 85% der VP, welchen zu Beginn mitgeteilt wurde, dass sie sich in einer Zweipersonengruppe befänden, die Notsituation gemeldet, bevor das Mikrofon ihres Gesprächspartners abgeschaltet worden ist. Die Hilfeleistung von den VP der Dreipersonengruppen betrug nur noch 62%, während aus den Sechspersonengruppen lediglich 31% der VP Hilfe leisteten. Unabhängig von der Gruppengröße, in welcher sich die VP befand, die den Notfall meldete, traten die Benachrichtigungen innerhalb der ersten drei Minuten ein (Latan é & Darley, 1968b). Die folgende Abbildung visualisiert die Ergebnisse.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Bystander intervention in emergencies: Diffusion of responsibility (in Anlehnung an Darley & Latan é, 1968b, S. 377–383)
3.3 Hemmung durch ein Publikum
Auch bekannt unter dem Namen „Bewertungsangst“, bezeichnet dieser Faktor die Angst eines Individuums, negativ bewertet oder beurteilt zu werden. Nach Jonas et al. (2014) führt dieser Einfluss des Publikums bei dem/der potenziellen Helfer:in zu einer Stresssituation. Das Wissen, von anderen beobachtet und beurteilt zu werden, hemmt somit die Hilfsbereitschaft und stellt auf Stufe vier einen weiteren Ausstiegspunkt aus dem Hilfeleistungsprozess dar (Hartung, 2006).
4 Weitere Forschungsergebnisse zum Bystander-Effekt
Trotz Anwesenheit von Zuschauer:innen muss es in Notfällen nicht zwangsläufig zu einem Bystander-Effekt kommen. Weitere Forschungsergebnisse und Studien haben Faktoren aufgeführt, die den Bystander-Effekt zu minimieren scheinen.
4.1 Kommunikation
So ist nachgewiesen worden, dass sich der Bystander-Effekt verringert, sobald eine Kommunikation stattfindet und die Bitte um Hilfe ausgesprochen wird (Latan é & Nida, 1981). Neben der verbalen Kommunikation stellten Darley et al. (1973) auch nonverbale Kommunikation wie dem Blickkontakt als wichtigen Faktor potenziellen Helfens fest. Die Kommunikation trägt wesentlich dazu bei, dass die Zuschauer:innen aus ihrer schützenden Anonymität herausgeholt und durch direkte Ansprache aktiv aufgefordert werden, Hilfe zu leisten.
4.2 Interpretation
Des Weiteren stellt die Interpretierbarkeit einer Gefahrensituation nach Clark und Word (1974) einen entscheidenden Faktor dar, wie sie in einem Experiment belegen konnten. Eine erhöhte Interventionsbereitschaft lag vor, wenn die Situation eindeutig als Notfall erkennbar war, weniger interveniert wurde bei einer Mehrdeutigkeit der Situation. Dies wird unter anderem auch von Latan é und Nida (1981) bestätigt.
4.3 positiver Bystander-Effekt
In Fällen von Gewalttaten ist der Bystander-Effekt sogar in seinem Positivum beobachtbar (Harari et al., 1985). Fischer et al. (2006) bestätigten dies ebenfalls und stellten in einer Untersuchung fest, dass dabei kein Unterschied feststellbar war, ob es sich um einen einzelnen oder mehreren Bystandern handele, solange sie durch ein bestimmtes Gefahrenpotenzial konfrontiert wurden. Fischer et al. (2011) führen für dieses Phänomen, dass sie als positiven Bystander-Effekt bezeichnen, drei verschiedene Erklärungsansätze an. Zum einen bestätigen die Autoren die vorangestellte Annahme von Clark und Word (1974), dass die Interpretierbarkeit in gefährlichen Situationen schneller und eindeutiger von statten geht. Zudem empfinden Menschen in gefährlichen Situationen mehr Verantwortung und eine gesteigerte negative Erregung wie Stress, den es schnell abzubauen gilt, zum Beispiel durch eine Hilfeleistung. Der Zweite Ansatz sieht anwesende Bystander als „[…] Quelle physischer Unterstützung […]“ (Urschler, D. F., 2015, S. 20). Der Dritte Ansatz bindet die Bystander in die aktive Hilfe mit ein, indem verschiedene Problemlösungsstrategien vereint werden (Fischer et al., 2011).
5 Zusammenfassung
Dass die Anzahl an Zuschauer:innen bei einer Gewalttat oder einem Unfall Einfluss auf ein potenzielles Hilfsverhalten hat, indem mit steigender Anzahl der Anwesenden die Wahrscheinlichkeit der Hilfeleistung sinkt, konnten Bibb Latan é und John Darley im Jahr 1968 durch ihr Experiment „Group inhibition of Bystander intervention in emergencies“ belegen. Auf Grundlage ihrer Forschungsarbeiten verfassten sie ein fünfstufiges Prozessmodell der Hilfeleistung. Demnach kann es nur zu einer Hilfeleistung kommen, wenn die fünf Stufen (Wahrnehmung, Interpretation, Verantwortungsübernahme, Problemlösungsstrategien, Hilfeleistung) erfolgreich durchlaufen werden (Werth et al., 2020). Bestimmte Faktoren wirken inhibitorisch auf die Stufen ein, wodurch eine Hilfeleistung verhindert oder abgebrochen wird. Latan é und Darley führten hierfür neben der pluralistischen Ignoranz und der Hemmung durch ein Publikum die Verantwortungsdiffusion auf.
Im Rahmen der Forschung um den Bystander-Effekt konnten in den darauffolgenden Jahren immer mehr Erkenntnisse gewonnen worden. Somit auch Faktoren, welche den Bystander-Effekt in seiner Form abschwächen oder diesen in seinem Positivum beobachten lassen (Harari et al., 1985, Fischer et al., 2006).
Ob letzten Endes geholfen wird oder nicht, bleibt eine individuelle Entscheidung, welche verschiedenster Faktoren und Einflüsse ausgesetzt zu sein scheint. Eine Beeinflussung durch Zuschauer:innen ist sowohl in Form von Negativem als auch von Positivem Einfluss nachgewiesen worden (u. a. Latane & Darley, 1968a, Harari et al., 1985).
6 Literaturverzeichnis
AFP/dpa (2020, 24. Januar). Passanten sehen tatenlos Entführung zu. Frankfurter Allgemeine. Gefunden unter https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/hagen-passanten- sehen-tatenlos-entfuehrung-auf-offener-strasse-zu-16598471.html [11.04.2022]
Andersen, H. C. (2003). Märchen. S. 167. Deutschland: Goldmann Verlag
Bandura, A., Ross, D., Ross, S. A. (1961). Transmission of aggression through imitation of aggressive models. Journal of abnormal and Social Psychology, 63, S.575-582
Clark, R. D., Word, L. E. (1974). Where is the apathetic bystander? Situational characteristics of the emergency. Journal of Personality and Social Psychology, 29, 279–287.
Darley, J. M., Latan é, B. (1968b). Bystander intervention in emergencies: Diffusion of responsibility. Journal of Personality and Social Psychology, 8 (4, Pt.1), 377–383
Darley, J. M., Teger, A. I., & Lewis, L. D. (1973). Do groups always inhibit individuals’ responses to potential emergencies? Journal of Personality and Social Psychology, 26, 395–399.
Fischer, P., Asal, K., Krueger, J. I. (2013). Sozialpsychologie für Bachelor. Berlin Heidelberg: Springer Verlag.
Fischer, P., Greitemeyer, T., Pollozek, F., Frey, D. (2006): Der nicht reagierende Zuschauer: Sind Zuschauer in gefährlichen Notfällen reaktionsschneller? European Journal of Social Psychology. 36 (2)
Fischer, P., Krueger, J. I., Greitemeyer, T., Vogrincic, C., Kastenmüller, A., Frey, D., Heene, M., Wicher, M., Kainbacher, M. (2011). The bystander-effect: A meta-analytic review on bystander intervention in dangerous and non- dangerous emergencies. Psychological Bulletin 137, S. 517-537
Harari, H., Harari, O., White, R. V. (1985). The reaction to rape by American male bystanders. The Journal of Social Psychology. 125 (5), 653-658, 267-278
Hartung, J. (2006). Sozialpsychologie. Stuttgart: Kohlhammer.
Jonas, K., Stroebe, W., Hewstone, M. (2014). Sozialpsychologie. Berlin Heidelberg: Springer-Verlag.
Latan é, B., Darley, J. M. (1968a). Group inhibition of Bystander intervention in emergencies. Journal of Personality and Social Psychology, Vol. 10, No. 3, 215-221
Latan é, B., Nida, S. (1981). Ten Years of Research on Group Size and Helping. Psychological Bulletin. 89(2), S. 308-324
Stangl (2022). Bystander-Effekt. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik. Gefunden unter https://lexikon.stangl.eu/1200/bystander-effekt [11.04.2022]
Stein, H. (2016, 11. Juni). Die Frau, die vergeblich um Hilfe rief. Welt. Gefunden unter https://www.welt.de/vermischtes/article156125339/Die-Frau-die- vergeblich-um-Hilfe-rief.html [11.04.2022]
Urschler, D. F. (2015). Menschen brauchen Hilfe, andere schauen nur zu? Blick in die Wissenschaft. Forschungsmagazin der Universität Regensburg. 24 (31), 18-20
Werth, L., Seibt, B., Mayer, J. (2020). Sozialpsychologie – Der Mensch in sozialen Beziehungen. Springer-Verlag. Gefunden unter https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2F978-3-662-53899- 9_6.pdf [20.03.2022]
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- Citation du texte
- Insa Eichenauer (Auteur), 2022, Der Bystander-Effekt. Einfluss von Zuschauer:innen auf das Hilfeverhalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1263968
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