Jeder Mensch teilt sich mit, ob er das bewusst möchte oder nicht. Das heißt, er kommuniziert und interagiert mit anderen. Häufig wird seine Nachricht nicht so von seinen Mitmenschen verstanden, wie er es sich gewünscht hätte. Im täglichen Kontakt kommt es häufig zu einer gestörten Kommunikation, aus der nicht selten ein Konflikt entstehen kann.
Der Begriff „Konflikt“ wird im Rahmen der Hausarbeit verstanden als Situation, in der ein Individuum zwischen mindestens zwei Verhaltensweisen wählen muss und diese Entscheidung zur Unsicherheit führt, inwieweit die Verhaltenswahl das Individuum selbst und seine Mitmenschen beeinflussen kann (Feger, 1999, S.363). Gründe für die gestörte Kommunikation sucht der Betroffene oft bei seinem Gegenüber, der versucht die Nachricht zu entschlüsseln. Da eine Nachricht in der zwischenmenschlichen Kommunikation ein ganzes Bündel an Botschaften enthält, läuft der Empfänger der Nachricht Gefahr, die Botschaften nur unvollständig oder fehlerhaft zu dechiffrieren.
Als Antwort auf die Nachricht wird der Empfänger selbst zum Sender einer Nachricht, wodurch sich ein sogenannter „Ping-Pong-Effekt“ ergeben kann, der in der Kommunikationspsychologie als Teufelskreis beschrieben wird.
Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, was Kommunikation ausmacht und möchte Möglichkeiten aufzeigen, wie eine störungsfreie Kommunikation erreicht werden kann.
Zunächst (Kapitel 2) soll definiert werden, wie der Begriff „Kommunikation“ sowie weitere Begriffe der hier beschriebenen Kommunikationstheorien verstanden werden. In Kapitel 3 und Kapitel 4 werden theoretische Grundlagen der beschriebenen Kommunikationstheorien näher betrachtet und die theoretischen Ansätze, mit Bezug auf den aktuellen Forschungsstand, reflektiert. Im Anschluss (Kapitel 5) folgt ein praktisches Anwendungsbeispiel, welches anhand der zuvor beschriebenen Kommunikationstheorien analysiert werden soll. Abschließend (Kapitel 6) soll dargelegt werden, ob sich der pragmatische Ansatz des Philosophen und Psychotherapeuten Watzlawick und seinem interdisziplinär zusammengesetzten Forscherteam, unter besonderer Berücksichtigung des Teufelskreismodells des Psychologen Schulz von Thun, bewährt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinition
- Kommunikation und Interaktion
- Kommunikationsverständnis nach Watzlawick, Beavin und Jackson
- Kommunikationsverständnis nach Schulz von Thun
- Metakommunikation
- Kommunikation und Interaktion
- Die fünf pragmatischen Axiome nach Watzlawick, Beavin und Jackson
- Erstes Axiom: „Die Unmöglichkeit, nicht zu kommunizieren“
- Zweites Axiom: „Die Inhalts- und Beziehungsaspekte der Kommunikation"
- Drittes Axiom: „Die Interpunktion von Ereignisfolgen"
- Viertes Axiom: „Digitale und analoge Kommunikation“
- Fünftes Axiom: „Symmetrische und komplementäre Interaktionen“
- Einordnung des theoretischen Ansatzes von Watzlawick, Beavin und Jackson
- Das Teufelskreismodell nach Schulz von Thun
- Einordnung des theoretischen Ansatzes von Schulz von Thun
- Anwendungsbeispiel: Analyse eines Konfliktgesprächs im Kontext einer Kindertagesstätte
- Darstellung der Ausgangssituation
- Analyse des Konfliktes nach den Axiomen unter Einbeziehung des Teufelskreismodells
- Erstes Axiom: „Die Unmöglichkeit, nicht zu kommunizieren“
- Zweites Axiom: „Die Inhalts- und Beziehungsaspekte der Kommunikation"
- Drittes Axiom: „Die Interpunktion von Ereignisfolgen"
- Viertes Axiom: „Digitale und analoge Kommunikation“
- Fünftes Axiom: „,Symmetrische und komplementäre Interaktionen“
- Teufelskreismodell
- Durchführung und Ergebnis des Gespräches
- Interpretation des Gespräches
- Zusammenfassende Beurteilung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Quellenverzeichnis der Abbildungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert ein Konfliktgespräch im Kontext einer Kindertagesstätte unter Verwendung des pragmatischen Ansatzes von Watzlawick und dem Teufelskreismodell von Schulz von Thun. Ziel ist es, die Kommunikation im Konfliktgespräch zu verstehen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Kommunikation aufzuzeigen.
- Kommunikationstheorien von Watzlawick und Schulz von Thun
- Die fünf Axiome der Kommunikation nach Watzlawick
- Das Teufelskreismodell nach Schulz von Thun
- Analyse eines Konfliktgesprächs im Kontext einer Kindertagesstätte
- Anwendung der Kommunikationstheorien auf das Konfliktgespräch
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der gestörten Kommunikation und Konflikte im Alltag ein. Sie stellt die Problematik dar, dass Nachrichten in der zwischenmenschlichen Kommunikation oft nicht so verstanden werden, wie sie vom Sender beabsichtigt sind. Die Arbeit untersucht, wie Kommunikation funktioniert und welche Möglichkeiten es gibt, störungsfreie Kommunikation zu erreichen.
Kapitel 2 definiert die Begriffe „Kommunikation“ und „Interaktion“ und erläutert die Kommunikationsverständnisse von Watzlawick, Beavin und Jackson sowie Schulz von Thun. Watzlawick et al. betrachten Kommunikation als Verhalten und betonen die Pragmatik, während Schulz von Thun sein Kommunikationsquadrat mit den vier Seiten Sachinhalt, Appell, Beziehung und Selbstoffenbarung entwickelt.
Kapitel 3 stellt die fünf pragmatischen Axiome von Watzlawick et al. vor. Diese Axiome beschreiben grundlegende Prinzipien der Kommunikation, wie die Unmöglichkeit, nicht zu kommunizieren, die Inhalts- und Beziehungsaspekte der Kommunikation, die Interpunktion von Ereignisfolgen, die digitale und analoge Kommunikation sowie symmetrische und komplementäre Interaktionen.
Kapitel 4 erläutert das Teufelskreismodell von Schulz von Thun. Dieses Modell beschreibt, wie sich Konflikte durch missverstandene Botschaften und ungelöste Konflikte in einem Teufelskreis verstärken können.
Kapitel 5 analysiert ein Konfliktgespräch im Kontext einer Kindertagesstätte anhand der zuvor beschriebenen Kommunikationstheorien. Es werden die Ausgangssituation, die Analyse des Konfliktes nach den Axiomen und dem Teufelskreismodell, die Durchführung und das Ergebnis des Gespräches sowie die Interpretation des Gespräches dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Kommunikation, Interaktion, Konflikt, pragmatischer Ansatz, Watzlawick, Schulz von Thun, Axiome, Teufelskreismodell, Kindertagesstätte, Analyse, Konfliktgespräch.
- Arbeit zitieren
- Antje Haim (Autor:in), 2009, Der pragmatische Ansatz von Watzlawick unter Einbeziehung des Teufelskreismodells nach Schulz von Thun, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126364
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