Das hier dargestellte Unterrichtsvorhaben "Die Französische Revolution – Wegbereiter für den Übergang zur Moderne?" findet seine curriculare und thematische Legitimation im Kernlehrplan (MSW, 2014) sowie im schulinternen Curriculum (SiLP). Angelehnt ist das Unterrichtsvorhaben an das Lehrwerk Zeiten und Menschen (2008) und an das Lehrwerk Geschichte und Geschehen (2016).
Der Aufbau des Unterrichtsvorhabens orientiert sich an dem Grundkonzept der Problemorientierung, das auf die Vermittlung und Behandlung historischer Faktizität abzielt und sich in erster Linie mit der Herstellung, Infragestellung und Elaboration deklarativen Wissens beschäftigt. Nach Uffelmann ist das Konzept des problemorientierten Geschichtsunterrichts ein Verlaufsplan für eine Unterrichtseinheit oder -sequenz, der sich am wissenschaftlichen Vorgehen orientiert. Dabei werden theoretische Reflexion und Praxis des historischen Lernens in Einklang gebracht. Es soll vermieden werden, Fertigkost zu verabreichen. Die Lernenden sollen historische Einsichten gewinnen, zu denen sie durch eigenes Suchen und Forschen gelangen. Zudem ist der Lebensweltbezug fester Bestandteil des problemorientierten Geschichtsunterrichts. Die übergeordnete Leitfrage "Die Französische Revolution – Wegbereiter für den Übergang zur Moderne?" fordert die Schülerinnen und Schüler auf, die Ereignisse der Französischen Revolution mit dem Übergang zur Moderne in Verbindung zu setzen.
1. Darstellung der längerfristigen Unterrichtszusammenhänge
1.1 Thema des Unterrichtsvorhabens
Die Französische Revolution - Wegbereiter für den Übergang zur Moderne?
1.2 Tabellarische Darstellung des Unterrichtsvorhabens
Das dargestellte Unterrichtsvorhaben lässt sich dem Inhaltsfeld 7 „Europa wandelt sich" mit dem Schwerpunkt „Französische Revolution" des schulinternen Lehrplans des Freiherr-vom-Stein Gymnasiums zuordnen.1
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.3 Begründung der längerfristigen Unterrichtszusammenhänge
Das hier dargestellte Unterrichtsvorhaben Die Französische Revolution - Wegbereiter für den Übergang zur Moderne? findet seine curriculare und thematische Legitimation im Kernlehrplan (MSW, 2014) sowie im schulinternen Curriculum (SiLP).
Angelehnt ist das Unterrichtsvorhaben an das Lehrwerk Zeiten und Menschen 2 (2008) und an das Lehrwerk Geschichte und Geschehen 2 (2016). Der Aufbau des Unterrichtsvorhabens orientiert sich an dem Grundkonzept der Problemorientierung, das auf die Vermittlung und Behandlung historischer Faktizität abzielt und sich in erster Linie mit der Herstellung, Infragestellung und Elaboration deklarativen Wissens beschäftigt (Günther-Arndt, 2018, S. 63). Nach Uffelmann ist das Konzept des problemorientierten Geschichtsunterrichts ein Verlaufsplan für eine Unterrichtseinheit oder -sequenz, der sich am wissenschaftlichen Vorgehen orientiert. Dabei werden theoretische Reflexion und Praxis des historischen Lernens in Einklang gebracht. Es soll vermieden werden, „Fertigkost zu verabreichen". Die Lernenden sollen historische Einsichten gewinnen, zu denen sie durch eigenes Suchen und Forschen gelangen. Zudem ist der Lebensweltbezug fester Bestandteil des problemorientierten Geschichtsunterrichts (Günther-Arndt, 2019, S. 177f.).
Die übergeordnete Leitfrage Die Französische Revolution - Wegbereiter für den Übergang zur Moderne? fordert die Schülerinnen und Schüler auf, die Ereignisse der Französischen Revolution mit dem Übergang zur Moderne in Verbindung zu setzen.
Mit der Unterrichtsstunde sollen die Lernenden für die immense Bedeutung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 sensibilisiert werden. Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte hat ihre Bedeutung für Frankreich bis zum heutigen Tage nicht verloren, da sie noch immer fester Bestandteil demokratischer Verfassungen ist (Hartmann, 2015, S. 39).
1.4 Lernausgangslage
2. Darstellung des konkreten Unterrichtsvorhabens der Stunde
2.1 Aktueller Kompetenzstand zu Beginn der Stunde
Die Lernenden sind größtenteils in der Lage einfache Texte zu lesen sowie deren Kernaussagen unter Verwendung von Hilfestellungen zu erfassen. Die Methode „Think-Pair-Share" (Dohmen, 2017, S. 41) ist den Schülerinnen und Schülern bereits bekannt und wurden mehrfach im Unterricht eingeübt. Mit der Parole „Liberté, Égalité, Fraternité" sind die Lernenden bereits in der Stunde über die Forderungen des 3. Standes in Berührung gekommen, allerdings wurde außer der Klärung der deutschen Begriffe „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" nicht näher darauf eingegangen. Im Rahmen der letzten Doppelstunde überdie Forderungen des 3. Standes zeigten viele Lernende bereits deutliche Erfolge im Umgang mit unbekannten Texten. Schwierigkeiten traten jedoch noch in der korrekten Verwendung der historischen Fachbegriffe auf. Dabei wurden bisher die historischen Fachbegriffe „Revolution" sowie die Bezeichnungen für die unterschiedlichen Stände in der französischen Gesellschaft eingeführt.
2.2 Angestrebter Kompetenzstand am Ende der Stunde
2.2.1 Kompetenzschwerpunkt
Die SuS beurteilen, inwiefern die Menschen- und Bürgerrechte von 1789 die elementaren Rechte „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit", auf denen die heutige Gesellschaft beruht, schon zur damaligen Zeit umgesetzt wurden.
2.2.2 Stufen des Kompetenzaufbaus
Die SuS können ...
- mithilfe einer französischen Euromünze ihr Vorwissen zu den Begriffen „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" aktivieren sowie deren große Bedeutung aufgrund ihrer Prägung auf den Münzen erkennen, diese mit den Menschen- und Bürgerrechten in Verbindung bringen und in eine Leitfrage überführen (KLP, S. 28: Methodenkompetenz: „Die SuS formulieren Fragestellungen, entwickeln und überprüfen Hypothesen.").
- mithilfe eines Auszuges aus den Menschen- und Bürgerrechten von 1789 die zentralen Aussagen verstehen und in ihren eigenen Worten formulieren sowie die Artikel den Begriffen „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" zuordnen und ihre Ergebnisse präsentieren (KLP, S. 28: Methodenkompetenz: „Die SuS identifizieren in Texten Informationen, die für die gestellte Frage relevant sind, benennen den Hauptgedanken eines Textes KLP, S. 29: Methodenkompetenz: „Die SuS stellen historische Sachverhalte problemorientiert und adressatengerecht [...] und präsentieren diese [.].").
- unter Rückbezug zur Leitfrage die Grundsätze „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" als wesentliche Elemente der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 erkennen (KLP, S. 29: Urteilskompetenz: „Die SuS analysieren und beurteilen Sachverhalte [...].").
- die Menschen- und Bürgerrechte von 1789 als wesentlichen Schritt für den Übergang zur Moderne beurteilen (Minimalziel) (KLP, S. 28: Sachkompetenz: „Die SuS beschreiben wesentliche Entwicklungen, Umbrüche und Kontinuitäten im Zusammenhang." KLP, S. 29: Urteilskompetenz: „Die SuS beurteilen Argumente aus historischen Deutungen kriteriengeleitet.").
- mithilfe eines Artikels aus dem Grundgesetz der BRD erkennen, dass die Menschen- und Bürgerrechte von 1789 den Grundstein für das heutige Grundgesetz der BRD legten (optionale Phase bei vorzeitigem Stundenausstieg) (KLP, S. 28: Sachkompetenz: „Die SuS beschreiben Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter dem Aspekt der Gemeinsamkeiten, aber auch dem der historischen Differenz." KLP, S. 29: Urteilskompetenz: „Die SuS berücksichtigen in ihrem Urteil die historische Bedingtheit der eigenen Lebenswelt und entwickeln aus ihrem Wissen und ihren Einsichten über die Vergangenheit Konsequenzen für die Gegenwart.").
2.3. Didaktisch-Methodische Entscheidungen zur Unterrichtsstunde
Der Unterrichtsgegenstand der skizzierten Unterrichtsstunde bildet das Thema Die Menschen- und Bürgerrechte von 1789, welches anhand eines Auszuges aus der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte und dem Bezug zu den Grundsätzen Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" in einen situativen Kontext eingebunden wird. Diese Stunde stellt eine situative Aufgabe dar, die auf die Beantwortung der Leitfrage „Die Französische Revolution - Wegbereiter für den Übergang zur Moderne?" am Ende der Unterrichtsreihe vorbereitet. Ziel der Stunde ist es, die die elementaren Rechte „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit", auf denen die heutige Gesellschaft beruht, schon zur damaligen Zeit in den Menschen- und Bürgerrechten von 1789 zu erkennen. Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte vom 26.08.1789 war ein besonders wichtiges Rechtsdokument, da die Erklärung bis heute zentraler Bestandteil demokratischer Verfassungen ist. Während darin in feierlichen Formulierungen die Zustände des Ancien Régime abgeschafft wurden, fanden neue Normen Eingang. Außerdem vertrat die Erklärung das Prinzip der nationalen Souveränität und den Grundsatz der Gewaltenteilung, der sich von Charles de Montesquieu und dem Vorbild der englischen Praxis ableitete (Hartmann, 2015, S. 38f.).
Der Einstieg der Unterrichtsstunde erfüllt die Aufgabe die Lernenden mit dem Lernkontext vertraut zu machen und sie für das Thema zu motivieren. Durch das Austeilen der Euromünze wird ein direkter Bezug zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler geschaffen, in deren Alltag sie ständig mit Geld in Berührung kommen. Durch das Aufgreifen der Grundsätze „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" auf den Münzen knüpfen die Schülerinnen und Schüler an ihr Vorwissen über die Grundsätze an und werden für deren immense Bedeutung sensibilisiert. Durch den Impuls der Lehrkraft wird bei den Lernenden eine Problemstellung aufgeworfen, die in eine Leitfrage überführt wird.
[...]
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- Anonym,, 2020, Die elementaren Rechte Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit zur Zeit der Französischen Revolution. Erarbeitung, Präsentation und Beurteilung der mithilfe eines Auszuges aus den Menschen- und Bürgerrechten von 1789, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1263534
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