Da das Thema von großer Relevanz ist, wird es in dieser Arbeit näher um die Gefährdungen der Korallenriffe gehen. Dabei wird untersucht, durch welche Ursachen das Korallenriffsterben geschieht und welche Auswirkungen damit verbunden sind.
Um ein Verständnis für die Gefahren zu erlangen, werden zunächst im ersten Hauptkapitel die Korallenriffe in ihrer Definition, einschließlich der Entstehung, dem Vorkommen und der Arten erläutert, sowie die besondere Bedeutung der Korallenriffe für Mensch und Tier aufgegriffen. Folglich wird es im zweiten Hauptkapitel um die Gefahren, welche sich sowohl auf globaler als auch auf lokaler Ebene unterscheiden lassen, gehen und die hier anknüpfenden Folgen dargestellt. Zum Schluss wird aus den zusammengestellten Ergebnissen das Fazit gezogen sowie ein Ausblick auf zukünftige Forschungsarbeiten geben.
In den vergangenen Jahren wurde eine Reihe von Bedrohungen durch den Klimawandel ersichtlich, die sich durch Sturmereignisse wie der Orkan Sabine, Starkregenereignisse, die Hochwasserschäden zur Folge hatten, Hitzewellen, Orkane und weitere Extremwettereignisse auszeichneten. Neben all diesen Ereignissen ist eine der wertvollsten ökologischen Ressourcen der Welt in Gefahr – die Korallenriffe.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Korallenriffe
2.1 Entstehung
2.2 Verbreitung
2.3 Rifftypen
3 Besondere Bedeutung der Korallenriffe
4 Ursachen des Korallenriffruckgangs
4.1 Lokale Ursachen
4.2 GlobaleUrsachen
5 Folgen des Korallenriffruckgangs
6 Schluss
7 Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Global Distribution of Coral Reefs (UNEP-WCMC ET AL. 2021)
Abbildung 2: Coral Reefs of the World Classified by Threat from Local Activities (Burke et AL.2011)
1 Einleitung
In den vergangenen Jahren wurde eine Reihe von Bedrohungen durch den Klimawandel sicht- lich, die sich mit Sturmereignissen wie der Orkan Sabine, Starkregenereignisse die Hochwas- serschaden zur Folge hatten, Hitzewellen, Orkane und weitere Extremwettereignisse kenn- zeichneten. Neben all diesen Ereignissen ist eine der wertvollsten okologischen Ressourcen der Welt in Gefahr - die Korallenriffe.
Laut offiziellen Zahlen des Global Coral Reef Monitoring Network (kurz GCRMN) sind allein zwischen den Jahren 2009 und 2018 etwa 14% der Korallenriffe weltweit zuruckgegangen (vgl. UNEP 2021). Bei einer Klimaerwarmung um 1,5°C wird vom Weltklimarat der Intergovernmental Panel on Climate Change (kurz IPCC), ein Sterben von 70-90% der Korallenriffe er- wartet und bei einer Erhohung um 2°C sogar 99% (vgl. IPCC 2019: 497f). Mit dem Ruckgang der Korallenriffe sind diverse Folgen verbunden, die nicht nur der Natur, die eine erhebliche Veranderung in der Zusammensetzung der Lebensgemeinschaften erfahrt, sondem auch der Menschheit schaden, da hierdurch eine Reihe von Okosystemleistungen beeintrachtigtund oko- logische Funktionen verloren gehen werden. Hierbei sind nicht nur die 40% der Weltbevolke- rung gemeint, die unmittelbar und bis 100km von Kusten entfernt leben (vgl. Ferrario et al. 2014: 2; Alvarez-Filipetal2021: 2).
Da das Thema von groBer Relevanz ist, wird es in dieser Arbeit naher um die Gefahrdungen der Korallenriffe gehen. Dabei wird untersucht durch welche Ursachen das Korallenriff Sterben geschieht und welche Auswirkungen damit verbunden sind. Um ein Verstandnis fur die Gefah- ren zu erlangen, werden zunachst im ersten Hauptkapitel die Korallenriffe in ihrer Definition, einschlieBlich der Entstehung, dem Vorkommen und der Arten erlautert, sowie die besondere Bedeutung der Korallenriffe fur Mensch und Tier aufgegriffen. Folglich wird es im zweiten Hauptkapitel um die Gefahren, welche sich sowohl auf giobaler als auch auf lokaler Ebene unterscheiden lassen gehen und die hier anknupfenden Folgen dargestellt. Zum Schluss wird aus den zusammengestellten Ergebnissen das Fazit gezogen sowie ein Ausblick auf zukunftige Forschungsarbeiten geben.
2 Korallenriffe
In diesem Kapitel wird das Okosystem Korallenriff naher beschrieben. Um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen, wird es ausschlieBlich um die tropischen Korallenriffe gehen.
Mit den Worten Schuhmachers (1991) lasst sich ein Riff definieren als
einmaBgeblich von lebenden Organismen aufgebaute, meistbankformige Struktur, die vom Meeresboden bis zur Wasseroberflache reicht und so groB ist, daB sie erheblich die physikalischen und damit auch okologischen Eigenheiten ihrer Umgebung beeinfluBt. Ihre Konsistenz ist hinrei- chend fest, den anbrandenden Wasserkraften zu widerstehen und damit einen vieljahrigen, cha- rakteristisch gegliederten Raum fur spezifisch angepaBte Bewohner zu bilden.“ (12).
Diese von lebenden Organismen aufgebaute Struktur kann sich uber Kilometer lange Gurtel erstrecken, wie es am Great Barrier Reef der Fall ist und dieser sogar vom Weltraum aus zu sehen ist (vgl. Leinfelder 2003: 181; Molenkamp 2021: 161).
2.1 Entstehung
Die Entstehung der Riffe ist ein Prozess, der uber Tausende von Jahren andauert. Zu Beginn dieses Prozesses steht die Ansiedlung einzelner Polypen der Steinkorallen in freien Siedlungs- raumen (vgl. Van Treeck 2017: 35). Steinkorallen bilden hierbei die Gerustbauer des Riffes, sie gehoren zu der Klasse der Blumentiere aus dem Stamm derNesseltiere (vgl. Schuhmacher 1991: 98). Sie werden auch als Holobionten bezeichnet, was als ein Gesamtlebewesen aus eu- karyotischen Wirtsorganismen und prokaryotischer Arten zu definieren ist (vgl. MOLENKAMP 2021: 162). Haben sich genug Polypen angesiedelt, grunden sie sich allmahlich zu einer ganzen Kolonie heran (vgl. Van Treeck 2017: 35). Zum Wachsenbeginnen sie, in dem sie ihr Skelett, bestehend aus Kalk vergroBem. Grundlegend hierbei ist die Symbiose zu Dinoflagellaten, die auch Zooxanthellen genannt werden. Dies sind einzellige Algen, die die Steinkorallen erst zu den riffbildenden sogenannten hermatypischen Steinkorallen ausmachen. Dabei kann die An- zahl der Algenzellen, die sich im Gewebe des Korallenpolypen befinden bis zu einigen Hun- derttausend bis zehn Millionen pro cm[2] Korallenoberflache betragen. Die symbiotische Part- nerschaft zeichnet sich durch ein enges Zusammenleben der Koralle (Wirt) und der Alge (Symbiont) mit gegenseitigen Vorteilen aus (vgl. Van Treeck 2017: 26; Molenkamp 2021: 162). Zum einen sorgt die Alge, dass die Koralle wahrend ihrer Kalkbildung den erforderlichen Aus- gangsstoffen Kalzium-Ionen und Kohlendioxid, die im Meerwasser frei zur Verfugung stehen, Kohlensaure (Kohlenstoffdioxid) entzieht, wodurch die Kalkbildungsrate bis zu zehnmal hoher liegt als bei Algenfreien Korallen. Das Entfernen der Kohlensaure geschieht durch die Photo- syntheseleistung der Algen, die sie dafur benotig. Desweiteren sorgen die Zooxanthellen fur die Farbung der Koralle in bunten Farben. Als Gegenzug liefert die Koralle der Algen Pflan- zennahrstoffe und bietet einen geschutzten Lebensraum (vgl. Schuhmacher 1991: 132; Van Treeck2017: 26;Molenkamp2021: 162).
Dem Wachstum der Riffe stehenjedoch die Bioerodierer entgegen, worunter Papageifische, die mit ihrem Maul Stucke aus dem Riff herausbrechen, Seeigel, die die Riffoberflache abraspeln, sowie Bohrmuschel und Bohrschwamme, die sich vom inneren Herausbohren, gehoren, die den Korallenriffwachstum hemmen. Dadurch entsteht aus der Nettodifferenz aus Riffbildenden Prozessen und Erodierenden Prozessen wiederrum nur ein geringes Wachstum (vgl. RICHTER 2017: 307f.).
2.2 Verbreitung
Die Verbreitung der Korallenriffe auf der Erde umfasst eine Ausdehnung von 0,2% der gesam- ten Meeresflache, was in Zahlen ausgedruckt etwa 600.000km[2] von insgesamt 400.000.000km[2] Meeresflache entspricht (vgl. VanTreeck 2017: 35). Diese geringe Ausdehnung kommt daher, weil die Korallenriffe an diversen okologischen Bedingungen in ihrer Umgebung angewie- sen sind. Diese Abhangigkeit wird zum einen durch die hermatypischen Steinkorallen, die wie oben bereits erwahnt, zu den Hauptkomponenten des Okosystems zahlen, sowie durch die Sym- biosepartner der Zooxanthellen bestimmt (vgl. Titlyanov et al. 2017:1; Schuhmacher 1991: 18,23).
Fur die hermatypischen Steinkorallen ist es von Bedeutung, dass sie aufgrund ihrer Kalkaus- scheidung eine Wassertemperatur von mindestens 20°C und maximal 30°C benotigen, ein Un- ter- oder Uberschreiten dieser Grenze verhindert die Kalkbildung und somit die Bildung des Riffes (vgl. Van Treeck 2017: 83). Dadurch lasst sich die Breitenverteilung der Korallenriffe auf die Tropen und Subtropen beschranken (siehe Abbildung 1). Um die Photosynthese Funk- tion der Zooxanthellen aufrecht zu erhalten, benotigen sie viel Licht, dieses Kriterium bestimmt wiederrum die Wassertiefe, die sich auf 10-30 Metern eingrenzen lasst. Dementsprechend sind Korallenriffe in Kustennahe oder auch auf submarinen Erhebungen, wie versunkenen Vulkanen aufzufinden (vgl. Leinfelder 2003: 7). Folglich ist die Klarheit des Wassers anknupfend an die Lichtbeschaffenheit ebenso von Bedeutung (vgl. ebd.: 7).
In Abbildung 1, welche die globale Verbreitung der Korallenriffe darstellt, lasst sich diese Be- dingung beispielsweise im Bereich der brasilianischen Nordkuste erkennen, die aufgrund der Mundung des Amazonas reich an Sedimentfracht ist, wodurch da keine Korallenriffe aufzufin- den sind (vgl. VanTreeck 2017: 61).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: GlobalDistribution ofCoralReefs (UNEP-WCMCetal. 2021)
2.3 Rifftypen
Riffe lassen sich nach ihrer Entstehung, ihrer Form sowie ihrer Lage zum Land unterscheiden, wobei letzteres das entscheidendste bezuglich ihrer Gestalt darstellt. Folglich sind das Saum- und Barriereriff Kustennah und das Plattformriff sowie Atoll zwei Rifftypen im offenen Meer (vgl. Schuhmacher 1991: 70; VanTreeck2017: 38).
Das Saumriff welches der gangigste Rifftyp bildet, entwickelt sich im kustennahen Wasser. Dabei konnen sie Kilometer weit parallel der Kustenlinie folgen, ihre Breite wiederrum ist je nach Gefalle des Meeresbodens meist nicht groBer als 100 Meter. AuBerdem kann sich die Gestalt durch Erosion an der Riffoberflache zu einem Lagunensaumriff heranbilden. Saumriffe sind vor allem am Graben des Roten Meeres aufzufinden, die dort der dominierende Typ abbil- den (vgl. ebd.: 70f; 39).
Ein Barriereriff lasst sich schwer vom Lagunensaumriff unterscheiden, denn beide verlaufen parallel zur Kustenlinie,jedoch wachst das Barriereriff relativ weit von der Kuste entfernt, brei- tet sich aber aufgrund veranderten Meeresspiegelstande Richtung Kuste aus.
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- Citation du texte
- Melissa Blumetti (Auteur), 2022, Das Korallenriffsterben. Ursachen und Folgen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1263347
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