In dieser Arbeit möchte ich einen Vergleich der Geschehnisse während der Kreuzfahrerpogrome 1096 in den beiden Städten Speyer und Mainz vornehmen. Dabei soll mein Fokus auf die Untersuchung der beteiligten Akteure, des städtischen Umfelds der Geschehnisse und auch auf das Handeln der Bischöfe selbst gerichtet werden. Aus dieser diversifizierten Perspektive, so scheint mir, könnten sich neue Ansätze in der Bewertung des Versagens oder Erfolges der bischöflichen Macht eröffnen. Um diesen Vergleich zu erörtern, möchte ich vor allem die Rezeption der Geschehnisse ex post untersuchen. Während einige der betrachteten Quellen unmittelbarer als andere nach den Ereignissen abgefasst wurden, handelt es sich bei allen Quellen um absichtliche Überlieferungen in Form von Chroniken und Berichten.
Mir scheinen nach näherer Betrachtung auch die hebräischen Quellen, insbesondere des Mainzer Anonymus und des Salomo bar Simson, von Interesse für den Vergleich, übertreffen sie doch in ihrer Ausführlichkeit alle lateinischen Quellen. Vor dem Hintergrund von innerkirchlichen Reformen und der Autorität über Fragen der Besetzung von Ämtern innerhalb der lateinischen Kirche entwickelte sich seit dem zehnten und insbesondere im späten elften Jahrhundert eine Auseinandersetzung zwischen dem deutschrömischen König und dem Papst. Diese Auseinandersetzung, der Investiturstreit, teilte die Herrschenden in den deutschsprachigen Regionen, Bischöfe wie Grafen, in Anhänger König Heinrich IV. und dessen Gegenpapstes Clemens III. oder Anhänger der päpstlichen Reformpartei.
Urban II., Papst der letzteren, rief 1095 zum ersten Kreuzzug auf, woraufhin die Gewaltakte gegen Juden und Jüdinnen in Zentraleuropa, insbesondere den deutschsprachigen Regionen und Lothringen, ausgelöst wurden. Vergleicht man nun die erhaltenen Quellen im Bezug auf die tödlichen Ausschreitungen gegen jüdische Personen in den Städten Speyer und Mainz, so erscheint der zentrale Unterschied zwischen beiden im Erfolg oder Misserfolg des Schutzversprechens des jeweiligen Bischofs zu bestehen.
Inhaltsverzeichnis
Einführung in die Thematik
I. Die jüdischen Gemeinden in Speyer und Mainz unter der Herrschaft Heinrich IV.
II. Darstellung der Quellen
II.I. Albert von Aachen und Wilhelm von Tyrus
II.II. Hebräische Berichte für Speyer
II.III. Der Bericht des Salomo bar Simson
II.IV. Die Chronik des Ekkehard von Aura
III. Quellenkritik
IV. Auswertung und Interpretation der Quellen anhand einer vergleichenden Betrachtung der Entwicklungen
IV.I. Was veranlasst Johann und Ruthard die Juden zu schützen?
IV.II. Welche Formen der Machtdemonstrationen wählen die beteiligten Parteien im Kontext der Angriffe durch die Kreuzfahrer?
IV.III. Beteiligte Akteure an den Angriffen auf die Juden und Jüdinnen
IV.IV. Folgen der Ausschreitungen
V. Abschließende Betrachtung
VI. Literaturverzeichnis
VII. Quellenverzeichnis
- Citar trabajo
- Moritz Rinaldo (Autor), 2022, Die Kreuzfahrerpogrome 1096. Ähnlichkeiten und Unterschiede der Handlungen der Bischöfe von Speyer und Mainz zum Schutz der jüdischen Gemeinden, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1262700
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.