Eine Band zu Zeiten der Sowjetunion – das ist Akvarium. Eine Band aus einem unabhängigen Baltenstaat zur Zeit der EU-Osterweiterung – das ist Brainstorm. Beide Bands haben nichts gemeinsam, möchte man behaupten, da sie aus verschiedenen Ländern stammen, jeweils einen anderen Musikstil verkörpern und zu völlig anderen Zeiten aktiv waren bzw sind. Doch eine Gemeinsamkeit haben die beiden Bands: Beide hatten so großen Erfolg in ihrem Wirkungsland, dass sie sich das Ziel gesetzt haben, auch in den Westen vorzustoßen. Der Westen, das bedeutet einmal die Welt außerhalb der kommunistischen Sowjetunion, einmal Europa und die Europäische Union.
Diese Hausarbeit widmet sich den beiden Bands und ihrem Vorhaben, den westlichen Markt zu erobern und die Aufmerksamkeit des Westens auf sich und ihr Land zu ziehen. Besonders berücksichtigt werden soll hierbei die Gestaltung und die Veränderung der offiziellen Websites von Akvarium und von Brainstorm. Wie sind sie vorgegangen, um sich dem Westen zu nähern? Was waren ihre Intentionen?
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Akvarium
1.1 Kurze Vorstellung der Band
1.2 Die Veränderungen durch „Verwestlichung“
2 Brainstorm
2.1 Kurze Vorstellung der Band
2.2 Die Veränderungen durch „Verwestlichung“
3 Vergleich
3.1 Vergleich der russischen Website von Akvarium mit der „verwestlichen“ Form
3.2 Vergleich der lettischen Website von Brainstorm mit der „verwestlichen“ Form
4 Fazit
Literatur
Anhang
Einleitung
Eine Band zu Zeiten der Sowjetunion – das ist Akvarium. Eine Band aus einem unabhängigen Baltenstaat zur Zeit der EU-Osterweiterung – das ist Brainstorm. Beide Bands haben nichts gemeinsam, möchte man behaupten, da sie aus verschiedenen Ländern stammen, jeweils einen anderen Musikstil verkörpern und zu völlig anderen Zeiten aktiv waren bzw sind. Doch eine Gemeinsamkeit haben die beiden Bands: Beide hatten so großen Erfolg in ihrem Wirkungsland, dass sie sich das Ziel gesetzt haben, auch in den Westen vorzustoßen. Der Westen, das bedeutet einmal die Welt außerhalb der kommunistischen Sowjetunion, einmal Europa und die Europäische Union.
Diese Hausarbeit widmet sich den beiden Bands und ihrem Vorhaben, den westlichen Markt zu erobern und die Aufmerksamkeit des Westens auf sich und ihr Land zu ziehen. Besonders berücksichtigt werden soll hierbei die Gestaltung und die Veränderung der offiziellen Websites von Akvarium und von Brainstorm. Wie sind sie vorgegangen, um sich dem Westen zu nähern? Was waren ihre Intentionen?
1 Akvarium
“Let’s say right off that the real history of Aquarium is beyond description in numbers and facts. (...) The real history of Aquarium is found in the songs.”[1]
So steht es auf dem englischsprachigen Teil der Homepage von Akvarium, wenn man die Geschichte der Band nachlesen möchte. Alleine dieser erste Absatz des Textes lässt deutlich werden, dass Akvarium einen hohen Stellenwert in der russischen Rockmusik innehat.
Akvarium „hat Fans in allen Altersgruppen. Für sie alle ist das weit mehr, als einfach nur Musik, es ist ein wichtiger Teil Ihres Lebens.“[2] Es geht noch weiter, indem die Band proklamiert, eine Sicht auf die Welt zu sein.[3] Für die russische Musikgeschichte ist sie folglich ein wichtiges Element, wie die Band nicht gerade selten selbst betont. Aber wer verbirgt sich hinter dem Namen „Akvarium“? Dafür wollen wir uns die Band ein wenig genauer ansehen.
1.1 Kurze Vorstellung der Band
Wie bei den meisten bekannten russischen Bands gab es häufige Personalwechsel in der Besetzung von Akvarium. Als Gruppengründer steht Boris Grebenščikov, auch genannt G.B. oder Meister Bo[4]. Im Jahr 1972, der Gruppengründung von Akvarium, war er Student an der Leningrader Staatsuniversität.
Im sowjetischen Russland war Rock’n’Roll verboten, und die Musik, die das Volk hören durfte, wurde vom Staat vorgeschrieben. Daher musste Rockmusik im Untergrund gespielt werden, damit es niemand bemerkte, und man nicht in Gefahr geriet, in Ungnade des Staates zu fallen.
Eine solche Untergrundband wurde Akvarium, die in ihrer Grundbesetzung neben Boris Grebenščikov von Anatolij Gunickij im Jahr 1972 sowie von Andrej Romanov und Michail Fanštein-Vasil’ev im Jahr 1973 ergänzt wurde. Gunickij verließ die Band bereits 1974 wieder, und 1975 trat Vsevolod Gakkel’ der Gruppe bei. In dieser Konstellation bestand die Band bis zu den 80er Jahren, wo es weitere personelle Veränderungen gab. Dennoch wird die Band bis ins Jahr 1991 als „Akvarium 1.0“[5] bezeichnet, also als erste Fassung der Band.
Von 1991-1992, nachdem die Sowjetunion zerfallen war, nannte sich Akvarium die „BG-Band“ in Anlehnung an die Initialen des Gruppengründers Boris Grebenščikov. In dieser Band spielte Grebenščikov mit völlig anderen Musikern zusammen als bei Akvarium.
1992 kehrte er dann zurück zu Akvarium, das fortan bis ins Jahr 1997 als „Akvarium 2.0“[6] gehandelt wird. In dieser Bandfassung spielten zwei Musiker aus der BG-Band, Sergeij Ščurakov und Oleg Sakmarov. Dennoch gab es auch weiterhin immer wieder wechselnde Bandmitglieder.
1997-1998 gab es die Variante der „Akvarium Lilith Blues Band“[7], der 1998-1999 „Akvarium (Novy električeskij pes)“[8] folgte. Schließlich besteht seit 1999 „Akvarium 3.0“[9], die auch heute noch gültige Fassung der Band Akvarium.
Seit 1985 ist Akvarium keine Untergrundband mehr, sondern eine in der Öffentlichkeit stehende Rockband, die die russischen Konzerthallen zu füllen weiß. Der häufige Wechsel der Bandmitglieder sowie der ständig wechselnde Musikstil hat zwar auch einige Kritiker mit sich gebracht, aber dennoch existiert die Band auch heute noch und genießt noch immer eine große Anhängerschaft.
1.2 Die Veränderungen durch „Verwestlichung“
Bis Akvarium sich dem Westen annäherte, mussten einige Jahre Bandgeschichte vergehen. Dies hängt insbesondere mit der politischen Lage ihrer Wirkungszeit zusammen. In ihren ersten Jahren hatte die Band mit durchaus anderen Schwierigkeiten zu kämpfen, die durch die starke Zensur der sowjetischen Politik und die sowjetische Gesellschaft geprägt waren. Für Boris Grebenščikov lebte Akvarium „nie in offener Feindschaft zum staatlichen Regime, sie lebte einfach in einer anderen Welt.“[10] Durch seine guten Englischkenntnisse war er imstande, die englische Musik, die er hörte, zu verstehen, und sich in dieser Welt wohlzufühlen. Dennoch waren die eigenen Stücke, die die Band produzierte, konstant auf russische Sprache.
Erst 1986 gab es den ersten Kontakt zwischen der sowjetischen Untergrundband und dem Westen, als in den USA das Album „Red Wave – 4 underground bands from the USSR“ erschien, auf dem auch Akvarium einige Lieder beigesteuert hatte. Fortan entstanden immer wieder neue gemischte Alben, für die Akvarium als russischer Beitrag Stücke zur Verfügung stellte. Boris Grebenščikov bezeichnete sich selbst als „der erste freie russische Mensch im Ausland“[11], als er immer öfter durch die sich langsam auflösende sowjetische Grenze in die westlichen Nachbarländer reisen konnte, um dort neue Lieder aufzunehmen oder alte Lieder für gemischte Alben neu aufzunehmen.
Seit dem Ende der Sowjetunion wurde Akvarium dann durch seine Vielseitigkeit weltweit bekannt. In den unterschiedlichsten Ländern wurden Lieder und Alben aufgenommen, Konzerte gegeben sowie Stücke mit nationalen Berühmtheiten produziert, wobei ein Zusammenspiel mit den Eurythmics wohl das größte internationale Aufsehen mit sich brachte. Auch komplett englischsprachige Alben wurden herausgegeben, wie im Jahre 1990 das Album „Radio London“, das in London produziert wurde.
Ende 2007 hatte Akvarium ein Konzert in Dortmund, und im Jahr 2008 wird es Konzerte in Israel geben. Die ehemalige sowjetische Rockband Akvarium ist noch heute auf der ganzen Welt unterwegs.
2 Brainstorm
Sie sind die „band-gewordene musikalische EU-Osterweiterung“[12], wie es der Westdeutsche Rundfunk WDR sagte, als Brainstorm bei einem Kontest der neuen Mitgliedsstaaten der EU im deutschen Radio gespielt wurde. Aber auch andere Musikkenner und -kritiker bezeichnen Brainstorm immer wieder als das musikalische Symbol der EU-Osterweiterung. In der Tat scheinen sie die meistbekannte lettische Band in Westeuropa zu sein. Ihre Bekanntheit über die lettischen und osteuropäischen Grenzen hinaus verdanken sie diversen europäischen Musikveranstaltungen, auf denen sie durch ihre Musik auf sich aufmerksam machen konnten.
Ihre sehr vielseitige Musik und ihre moderne juvenile Erscheinung sind das große Markenzeichen der jungen Letten von Brainstorm. Wir wollen uns auch diese Band ein wenig genauer anschauen.
[...]
[1] http://www.aquarium-web.com/en/history/index.htm (05.März 2007)
[2] http://www.aquarium-web.com/de/history/index.htm (05.März 2007)
[3] http://www.aquarium-web.com/de/history/index.htm (05.März 2007)
[4] http://www.aquarium-web.com/de/history/index.htm (05.März 2007)
[5] http://www.aquarium-web.com/de/history/index.htm (05.März 2007)
[6] http://www.aquarium-web.com/de/history/index.htm (05.März 2007)
[7] http://www.aquarium-web.com/de/history/index.htm (05.März 2007)
[8] http://www.aquarium-web.com/de/history/index.htm (05.März 2007)
[9] http://www.aquarium-web.com/de/history/index.htm (05.März 2007)
[10] http://www.aquarium-web.com/de/history/index.htm (12.Mai 2007)
[11] http://www.aquarium-web.com/de/history/index.htm (12.Mai 2007)
[12] http://www.wdr.de/radio/wdr2/musikbildergalerie/musikbildergalerie_detail.phtml?id=186639 (05.März 2007)
- Citation du texte
- BA Jenny Schulz (Auteur), 2007, Zwischen Ost und West: Die russische Band Akvarium und die lettische Band Brainstorm auf dem Weg in den Westen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126153
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