nhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
1.2. Merkmale des franquistischen Herrschaftssystems
2. Die sozial-ökonomische Situation
in den ersten Jahren des Regimes ( 1939-1959)
2.1. Das Wirtschaftsproblem und seine gesellschaftlichen Folgen
2.2. Das Land- und Industrieproletariat
2.3. Widerstand- und Guerillabewegung
3. Die gesellschaftlichen Veränderungen im Zusammenhang
mit dem Wirtschaftsaufschwung ( 1960-1973/74)
3.1. Die Phase des Wirtschaftswunders 1960-73/74
3.2. Arbeitsmarkt und Wanderungsbewegungen
3.3 Die Mittelschicht
3.3.1 Der öffentliche Dienstleistungssektor
3.3.2. Das politisch-gesellschaftliche Verhalten
3.3.3. Der Status der Frauen
3.4. Die Arbeiterklasse
3.4.1. Das politisch-gesellschaftliche Verhalten
4. Konflikt und Widerstand
4.1. Streikbewegungen und Entstehung von Arbeiterkommissionen
4.2. Das Aufbegehren an den Universitäten
4.3. Das Aufbegehren der unterdrückten Regionen: Baskenland und Katalonien
4.4. Die Distanzierung der Kirche
5. Schlußbetrachtung
6. Literaturverzeichnis
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
1.2. Merkmale des franquistischen Herrschaftssystems
2. Die sozial-ökonomische Situation in den ersten Jahren des Regimes ( 1939-1959)
2.1. Das Wirtschaftsproblem und seine gesellschaftlichen Folgen
2.2. Das Land- und Industrieproletariat
2.3. Widerstand- und Guerillabewegung
3. Die gesellschaftlichen Veränderungen im Zusammenhang mit dem Wirtschaftsaufschwung ( 1960-1973/74)
3.1. Die Phase des Wirtschaftswunders 1960-73/74
3.2. Arbeitsmarkt und Wanderungsbewegungen
3.3 Die Mittelschicht
3.3.1 Der öffentliche Dienstleistungssektor
3.3.2. Das politisch-gesellschaftliche Verhalten
3.3.3. Der Status der Frauen
3.4. Die Arbeiterklasse
3.4.1. Das politisch-gesellschaftliche Verhalten
4. Konflikt und Widerstand
4.1. Streikbewegungen und Entstehung von Arbeiterkommissionen
4.2. Das Aufbegehren an den Universitäten
4.3. Das Aufbegehren der unterdrückten Regionen: Baskenland und Katalonien
4.4. Die Distanzierung der Kirche
5. Schlußbetrachtung
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In dieser Facharbeit erörtere ich den gesellschaftlichen und sozialen Wandel in der Franco-Ära (1939-1975), der sich in dieser Zeit in Spanien vollzogen hat, und untersuche die unterschiedlichen Verhaltensweisen sowie die wirtschaftlichen und sozial-gesellschaftlichen Bedingungen der Bevölkerungsschichten.
1.1. Merkmale des franquistischen Herrschaftssystems
Das Spanien während der Zeit Francos war entscheidend durch den Sieg im Spanischen Bürgerkrieg geprägt, und die Sieger waren nicht zu einer Versöhnung mit den Besiegten bereit. Folglich vertiefte sich der Bruch zwischen den „Zwei Spanien“ und führte zum innenpolitischen Inmobilismus, denn das System war nicht imstande, die dringendsten politischen und wirtschaftlichen Probleme zu lösen. Vielmehr war Franco damit beschäftigt, seine Herrschaft durch harte Repressionsmaßnahmen
zu sichern. Folgende Merkmale kennzeichneten das Regime:
- von „Oben“ gewählte Ständeversammlung
- staatliche Zwangsgewerkschaften (Syndikate)
- Parteienverbot
- strenge Kontrolle von öffentlichen Meinungsäußerungen und Zusammenkünften
- Konzentration der Macht in der Person des uneingeschränkt herrschenden Führers auf Lebenszeit (Caudillo)
- zentralistische Kontrolle der gesamten Lokalverwaltung durch das Innenministerium in Madrid und die Provinzdelegierten der anderen Ministerien
- priviligierte, faschistische Staatspartei (Falange)
2. Die sozial-ökonomische Situation in den ersten Jahren des Regimes (1939-1959)
2.1. Das Wirtschaftsproblem und seine gesellschaftlichen Folgen
Um die sozialen Bedingungen zu erläutern, muss zuerst auf die wirtschaftliche Situation eingegangen werden, die für eine Gesellschaft als Hauptcharaktermerkmal dient.
Obwohl Spanien nicht am Zweiten Weltkrieg beteiligt war, befand sich
das Land infolge des Bürgerkriegs , der politischen Isolierung durch das Ausland und des Ausschlusses von der Marshall-Plan-Hilfe nahezu zwei Jahrzehnte in wirtschaftlicher Stagnation. Im Gegensatz zu anderen neutralen Staaten hatte der Zweite Weltkrieg keinen wirtschaftlichen Aufschwung mit sich gebracht. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war also nicht mit Krediten vom Ausland für den Wiederaufbau und für die Verbesserung der Wirtschaftslage zu rechnen.
Im Inneren betrieb das Regime Inflationspolitik und nach außen hin wurde aus Prestigegründen auf traditionellen hohen Wechselkursen beharrt. Dies behinderte die Ausfuhr von Erzeugnissen; nur Wolfram und Kali wurden noch lohnend an die kriegführenden Nationen exportiert. In seinem Gesamtvolumen schrumpfte der Außenhandel. Die Autarkiepolitik zwischen 1939 und 1959 sollte das Land von Einfuhren unabhängig machen und eine Grundlage für eine verhältnismäßig arbeitsteilige und gegliederte, am inneren Markt ausgerichtete Produktionsstruktur schaffen. Große Industrien unterlagen staatlich festgesetzten Höchstpreisen.
In erster Linie beruhte die Autarkie und der Staatsinterventionismus auf den sozialen und wirtschaftlichen Vorstellungen der Falange. Sie war der Meinung, dass die Wirtschaft sich der Politik unterzuordnen habe, die Produktion im Dienste des Vaterlandes stehen und die Industrialisierung Ausdruck nationalen Prestiges sein müsse. Die Knappheit an Lebensmitteln, die einerseits Folge des Bürgerkriegs, andererseits von fehlenden Devisen für Einfuhren herrührte, sowie die sinkende Agrarproduktion aus Mangel an Stickstoffdünger und Arbeitsvieh, sollte durch Rationierung und Festsetzung amtlicher Preise gemildert werden. Leidtragende dieser Politik waren die städtischen Verbraucher, Hauptnutznießer die Großgrundbesitzer, die durch geringe Produktionskosten hohe Gewinne erzielten. Das schon im Bürgerkrieg unterlegene Industrieproletariat war wirtschaftlich nun völlig am Ende, da seine Löhne kontinuierlich sanken.
Es ließ sich deutlich feststellen, dass das Regime eine Politik zugunsten der Kriegsgewinner, des Kapitals, betrieb. Die Eigentümer der Produktionsmittel wurden eindeutig begünstigt. Außerdem trafen die indirekten Steuern (Verbrauchssteuern) den „kleinen Mann“ bedeutend härter als die Reichen. Merkmale dieser Wirtschaftslenkung war also allgemein ein Sinken des Lebensstandards, eine laufende Erhöhung der Arbeitslosigkeit, Fehlinvestitionen, Mängel in der Qualität der Industrieerzeugnisse, Stagnation von Forschung und Entwicklung, ein ungenügendes Niveau der Produktion und Produktivität sowie durch Schwarzmärkte eine Untergrabung der Wirtschaftsmoral. Als 1953 das „Stützpunkteabkommen“ mit den USA zustande kam, besserte sich die Lage ein wenig. Die US-Wirtschaftshilfe bestand in erster Linie in der Lieferung von Nahrungsmitteln, Futter- und Düngemitteln und schließlich noch in Rohstoffen zur Herstellung von Konsumgütern. Das Regime ging jedoch immer noch von seinen autarken Vorstellungen aus und intervenierte mit staatlichen Regulierungen.
2.2. Das Land-und Industrieproletariat
Die Arbeiterschaft hatte im ersten Jahrzehnt nach Ende des Bürgerkriegs mit ausgesprochenen Hungerjahren zu kämpfen. Viele vegetierten am Rande des Existenzminimums dahin. Durch die Lebensmittelknappheit blühten die Schwarzmärkte, und es kam zum Rückfall weiter Landgebiete der Subsistenzwirtschaft zum Tauschhandel und sozialer Inaktivität. Für die Beschäftigten der Industrie und des Dienstleistungssektors reichten die gesetzlichen Löhne nicht einmal zur Deckung des Lebensunterhaltes aus. Dieses Einkommensdefizit musste durch Zweit- oder Drittbeschäftigungen (pluriempleo) ausgeglichen werden. Der größte Teil der Nebeneinkünfte erfolgte durch Schwarzarbeit. Nur so konnte die Lücke zwischen gesetzlichem Einkommen und Existenzminimum geschlossen werden. Ende der 40er Jahre zeigten sich die Klassenunterschiede extrem deutlich. Eine schmale Oberschicht entfaltete provozierenden Luxus mit amerikanischen Kleinwagen, besonders in Madrid. Im Gegensatz dazu befanden sich die von einem festen Gehalt abhängigen sozialen Schichten in einer äußerst schwierigen Lage und waren wirtschaftlichen Krisen ausgesetzt. Die Landwirte hatten mit verschiedenen Wendungen ihrer materiellen Situation zu kämpfen. In der Zeit stärkster Inflation und Lebensmittelrationierung genossen sie eine Periode des Wohlstands, die aber nur solange andauerte, bis die Regierung die Preise für wichtige Agrarerzeugnisse festsetzte. Andalusien befand sich in der ärgsten Armut. Dort mussten sich die Landarbeiter mit niedrigstem Lebensstandard und ohne jegliche Berufssicherheit von einem Tag auf den anderen retten. Man erkannte sie an ihrer heruntergekommenen Kleidung, obwohl die Spanier sonst sehr auf gediegenes Auftreten achten. Das Haupthema in diesen Jahren bis ca. 1952 war für sie der Hunger. „Hambre“ wurde zum Schlüsselwort von Andalusien bis ins Baskenland. Viele waren der Meinung, dass auch durch das franquistische Siegerregime keine Besserung herbeigeführt werden konnte. Also musste der Widerstand gegen die Unterdrücker organisiert werden.
2.3. Widerstand und Guerillabewegung
Die Organisierung des Widerstandes war aufgrund der repressiven Methoden des Regimes, der Schwäche, Zerstrittenheit und Orientierungslosigkeit der oppositionellen Kräfte sehr schwierig. Außerdem hatten sich die Verbotsbestimmungen gehäuft,
wozu z.B. die Gründung oder der Mitgliedschaft in einer illegalen Vereinigung, jegliche Form von Streik, illegale Propaganda sowie alle gegen die öffentliche Ordnung gerichteten Maßnahmen gehörten. Die sozialistische Gewerkschaft war nach dem Bürgerkrieg gewaltsam aufgelöst worden und die Führer der UGT (Unión General de Trabajadores) versuchten, die Organisation vom Exil aus wieder aufzubauen. Das führte jedoch zu einer vollständigen Zerschlagung des UGT-Apparates im Landesinneren, da ehemals aktive Gewerkschafter der brutalen Repression, insbesondere in den ersten Jahren des Franquismus, ausgesetzt waren.
Auch die Entwicklung der bedeutendsten spanischen Gewerkschaft der Bürgerkriegszeit, der CNT (Confederación Nacional de Trabajo), verlief parallel zu der der UGT. Bis 1945 wurden mehr als ein Dutzend Nationalkommitees zerschlagen. Trotzdem waren CNT sowie UGT an den politisch motivierten Streiks 1946/47 führend beteiligt. Als die erwartete Hilfe der Alliierten ausblieb, die Guerillataktik sich als ein Fehlschlag entpuppte und außerdem noch ideologische Probleme zwischen Exilführung und den Mitgliedern im Landesinneren auftraten, setzte der eigentliche Niedergang ein. Der Guerillakampf wurde 1949/50 nach aussichtslosen Gefechten eingestellt und 1960 als die letzten Symbolfiguren des bewaffneten Widerstandes hingerichtet worden waren, fand er sein Ende.
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- Almut Kandora (Author), 2001, Die spanische Gesellschaft unter der Diktatur Francos, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12604
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