Die Hausarbeit ist eine theoriebasierte Pflegeplanung. Die Pflegeplanung wurde nach Krohwinkel geschrieben.
Im Zentrum dieser Fallanalyse steht der Patient Herr M., dessen Anonymität gewahrt wird. Die Fallperson wurde ausgesucht, da bereits nach kurzer Zeit eine direkte beiderseitige Sympathie entstand. Der Fokus der Pflegeplanung beschränkt sich auf das Parkinson Syndrom, unter welchem Herr M. seit mehr als 40 Jahren leidet. Aufgrund der zunehmenden Symptome unterzieht sich Herr M. einer THS Operation, welche im Klinikum als Routine-Operation zur Behandlung von Parkinson-Patienten durchgeführt wird. Zudem leidet Herr M. infolge seiner Primär-Erkrankung an einer Drangharninkontinenz sowie an Diabetes Mellitus Typ II. Durch die derzeitigen Corona-Pandemie ist Besuch jeglicher Art im Krankenhaus ohne Ausnahmegenehmigung untersagt. Herr M. ist aufgrund der bevorstehenden Operation unruhig und findet keine Entspannung. Meine Person durfte Herrn M. (prä-)operativ vorbereiten und ihn in seinem (post-)operativ stationären Aufenthalt begleiten. Die Aufgabenstellung der Fallanalyse besteht darin, eine individuelle Pflegeplanung für einen Patienten zu erstellen. Zunächst wird der/die Patient*in durch seine Ausgangssituation vorgestellt und anhand der Pflegebedürftigkeit klassifiziert. Mithilfe einer Grafik werden die Symptome individualisiert. Anschließend wird der Einfluss auf das Strukturierungsmodell (Aktivitäten, soziale Beziehungen und existentiellen Erfahrungen des Lebens) nach Krohwinkel ermittelt und deren Wechselwirkungen begründet. Daraufhin wird die konkrete Pflegeplanung für Herr M. in Kapitel 3 wiedergegeben. Die Pflegediagnosen werden gemäß der NANDA-International erstellt. Zum Schluss reflektiere ich das Leistungspraktikum und gebe ein Fazit.
Inhalt
1. Einleitung
2. Szenario der Pflegesituation Grafische Darstellung des Falls
3. Pflegeplanung
4. Reflexion des Praktikums
5. Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang
1. Einleitung
Die Fallanalyse basiert auf einem zweiwöchigen Pflegepraktikum, welches im Rahmen des Moduls 08 des Studiums Pflege- und Gesundheitsförderung an der Unimedizin Mainz absolviert wurde. Die Unimedizin ist ein Lehrkrankenhaus der akut stationären Versorgung. Mein Praktikum durfte ich trotz Pandemie bedingt auftretenden Schwierigkeiten auf einer der drei neurologischen Stationen erfolgreich durchlaufen.
Im Zentrum dieser Fallanalyse steht der Patient Herr M., dessen Anonymität gewahrt wird. Die Fallperson wurde ausgesucht, da bereits nach kurzer Zeit eine direkte beiderseitige Sympathie entstand. Der Fokus der Pflegeplanung beschränkt sich auf das Parkinsonsyndrom, unter welchem Herr M. seit mehr als 40 Jahren leidet. Aufgrund der zunehmenden Symptome unterzieht sich Herr M. einer THS Operation, welche im Klinikum als Routine-Operation zur Behandlung von Parkinsonpatienten durchgeführt wird. Zudem leidet Herr M. infolge seiner Primär Erkrankung an einer Drangharninkontinenz sowie an Diabetes Mellitus Typ II. Durch die derzeitigen Corona Pandemie ist Besuch jeglicher Art im Krankenhaus ohne Ausnahmegenehmigung untersagt. Herr M. ist aufgrund der bevorstehenden Operation unruhig und findet keine Entspannung. Meine Person durfte Herrn M. (prä) operativ vorbereiten und ihn in seinem (post) operativ stationären Aufenthalt begleiten. Die Aufgabenstellung der Fallanalyse besteht darin eine individuelle Pflegeplanung für einen Patienten zu erstellen. Zunächst wird der/die Patient*in durch seine Ausgangssituation vorgestellt und anhand der Pflegebedürftigkeit klassifiziert. Mithilfe einer Grafik werden die Symptome individualisiert. Anschließend wird der Einfluss auf das Strukturierungsmodell (Aktivitäten, soziale Beziehungen und existentiellen Erfahrungen des Lebens) nach Krohwinkel ermittelt und deren Wechselwirkungen begründet. Daraufhin wird die konkrete Pflegeplanung für Herr M. in Kapitel 3 wiedergegeben. Die Pflegediagnosen werden gemäß der NANDA- International erstellt. Zum Schluss reflektiere ich das Leistungspraktikum und gebe ein Fazit.
2. Szenario der Pflegesituation
Herr M. ist männlich, 74 Jahre alt und lebt zusammen mit seiner Ehefrau in einer Erdgeschosswohnung. Seine Ehefrau ist 72 Jahre alt und versorgt ihren Ehemann. Er und seine Frau sind seit 50 Jahren ein Ehepaar und haben keine Kinder. Herr M. leidet an dem Parkinsonsyndrom und bekam seine Diagnose mit 30 Jahren. Früher war Herr M. in der Automobilbranche und war ehrenamtlich in einem Vogelverein als Vogelführer tätig. Da sich sein Gesundheitszustand in den letzten zwei Jahren drastisch verschlechterte, benötigt er eine THS Operation. Symptome wie Bewegungseinschränkungen, Harninkontinenz und Diabetes Mellitus Typ II. nahmen Herrn M. verstärkt seine Lebensqualität. Nach Absprache mit seinem Hausarzt wurde Herr M. in die Uniklinik Mainz zur Weiterbehandlung einbestellt. Die Unimedizin Mainz ist ein Krankenhaus der Akutversorgung. Das Klinikum verfügt über zwei neurologische Stationen und einer Stroke Unit, die sich intensivpflichtigen Patienten mit neurologischen Defiziten widmet. Die Operation ist für den morgigen Tag terminiert. Herr M. war zu jederzeit optimistisch gestimmt, dass er seine Lebensqualität nach der Operation ein Stück weit wieder zurückbekommt. Herr M. wünscht nach seinem Aufenthalt eine Optimierung bezüglich seiner Pflegebedürftigkeit. Derzeit hat Herr M. die Pflegestufe 1. Um ihn und seine Frau bestmöglich unterstützen zu können, werden Fern-/ und Nahziele in der Pflegeplanung berücksichtigt und der Sozialdienst wird ebenfalls hinzugezogen. Aus diesem Grund ist der Anlass dieser Pflegeplanung Herrn M seine Lebensqualität zu erleichtern und den Bedarf an Gesundheitsförderung zu ermitteln.
Medizinische Diagnosen
Parkinson-Syndrom (ICDb10: G20.90)
Das Parkinson-Syndrom zählt zu den am häufigsten neurologischen Erkrankungen im älteren Alter. „Die dabei auftretenden Störungen sind durch Untergang dopaminerger Neurone im Mittelhirn bedingt, die normalerweise hemmend auf die Neurone im Steifenkörper einwirken“ (Mensch Körper Krankheit 7. Auflage, S.148). Es herrscht ein Ungleichgewicht im extrapyramidal(motorisch)en System, welches für die Steuerung der unwillkürlichen Muskelbewegungen verantwortlich ist. In den meisten Fällen bleibt die Ursache für den Neuronen Untergang unklar (vgl. Mensch Körper Krankheit 7. Auflage, S.148). Die Leitsymptome des Parkinson-Syndroms können Akinese (allgemeine Bewegungsarmut), Rigor (Grundspannung der Muskulatur) oder Tremor (Zittern) sein (vgl. dpG Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen, 2022).
Fallspezifische Symptome:
Herr M. zeigt alle Leitsymptome. Er klagt über eine verminderte Bewegungsamplitude, eine verminderte Mimik, einer gebundenen Körperhaltung und starkes Zittern (Tremor) in den Händen und Finger.
Diabetes mellitus (DM) (ICD 10: E14.90)
Diabetes mellitus ist bekannt als die sogenannte „Zuckerkrankheit“. Sie ist eine Sammelbezeichnung für eine Glukosestoffwechselstörung, die durch unterschiedlicher Ätiologie und Symptomatik mit relativem oder absolutem Insulinmangel und Hyperglykämie einhergeht. Es handelt sich weltweit um die häufigste endokrine Erkrankung mit kontinuierlich zunehmender Tendenz (vgl. Pschyrembel, Thomas Bobbert; Knut Mai, 11.2020). Es gibt mehrere Formen des Diabetes, Typ I und II sind allerdings die bekanntesten unter ihnen. Typ I ist meist erblich bedingt, da die B - Zellen des Pankreas zerstört sind und somit ein Insulinmangel herrscht. Typ II hat mehrere Ursachen und tritt meist im hohen Alter auf, kann aber auch in Folge anderer Erkrankungen oder Lebensweisen hervorgerufen werden (vgl. NANDA International Risiko eines instabilen Blutglukosespiegels S.222, 2018-2020).
Fallspezifische Symptome:
Der Patient leidet unter dem Diabetes Mellitus Typ II. Behandelt wird sein Diabetes mithilfe Insulingabe, die er in Form von Tabletten zu sich nimmt. Da der Patient gut eingestellt ist, klagt er derzeit über keine Symptome.
Drangharninkontinenz (ICD 10: R32 nicht näher bezeichnete Harninkontinenz)
Eine gestörte Drangharninkontinenz ist eine gestörte Reservoirfunktion der Harnblase mit unwillkürlichem Harnabgang (Pschyrembel, Arkadiusz Miernik, 04.2020). Es gibt verschiedene Formen der Harninkontinenz. Bestimmte Merkmale sind vermehrter Harndrang, Unfähigkeit, die Toilette rechtzeitig zu erreichen, um vorzeitigen Harnabgang zu verhindern und einige Weitere (vgl. NANDA International Drangharninkontinenz S.236, 2018-2020). Mittlerweile gibt es viele verschiedene multidisziplinäre Therapieansätze.
Fallspezifische Symptome:
Der Patient ist seit mehreren Jahren bei Belastung leicht Inkontinenz. Häufige Toilettengänge und unwillkürliches entleeren der Blase sind die Folge. Oft verspürt er zu spät den Drang auf Toilette gehen zu müssen. Mithilfe von Inkontinenzeinlagen hat er das Leben mit Blasenschwäche gut im Griff.
(THS) Tiefenhirnstimulation
Auch bekannt als Hirnschrittmacher, der zur tiefen Hirnstimulation dient. Die THS ist eine funktionelle Therapie für neurologische und psychiatrische Erkrankungen, wie Beispielsweise Parkinson. Hierbei werden Kerngebiete des Gehirns über stereotaktischen oder mithilfe von Neuronnavigation eingebrachten TiefhirnElektroden elektrisch stimuliert (vgl. Pschyrembel, Michael R., Gaab 06.2016). Die Stimulation wirkt nur symptomatisch (Linderung der Symptome), nicht auf die Erkrankung selbst oder dessen Fortschreiten. Nebenwirkungen sind häufig nur temporär und können Sprechstörungen, Gefühlsstörungen und Doppelbilder verursachen (vgl. gesundheitsinformation, 2020).
Fallspezifische Symptome:
Dem Patient geht es nach der Operation gut. Ihm ist leicht schlecht und das Sprechen fällt ihm zunächst schwer. Im Verlauf ergeben sich keine weiteren Symptome. Sprechvermögen/ -verständnis ist normal ausgeprägt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Grafische Darstellung des Falls verstärkt Probleme in diesen Bereichen aufgetreten sind. Der Patient leidet infolge seines Parkinsonssyndroms unter verstärkten Einschränkungen in seiner Beweglichkeit. Aufgrund des Tremors ist Herr M. in seiner Beweglichkeit in den oberen Extremitäten beim An- und Ausziehen, bei Spaziergängen und in vielen weiteren Lebensbereichen zunehmend eingeschränkt. Da seine Symptomatik akut auftritt, dient sie als zentraler Punkt in dieser Pflegeplanung. ABEDL 2 und 5 sind gemeinsam zu betrachten, da Herr M. aufgrund des Tremors in seinen Händen, sich nicht alleine An-/ Auskleiden kann. Zudem kann er längere Strecken nicht ohne Hilfe stemmen, da ihn die Kraft verlässt und er stark sturzgefährdet ist. Deshalb muss ABEDL 2 und 11 ebenfalls zusammen betrachtet werden. Mithilfe von Antirutschsocken, einem Rollator und weiteren Gehhilfen kann er gemeinsam mit einer Pflegekraft Toilettengänge und weitere Strecken laufen. Um auf das Sturzrisiko aufmerksam zu machen, wird Herr M. mithilfe der Broschüre Vermeidung von „Stürzen im Krankenhaus“ (siehe Anhang) über die Gefahren informiert.
Die zweite Priorität (II.) ergibt sich aus ABEDL 6 und 7. ABEDL 6 wird mit einbezogen, da sich Patient M. infolge seiner Drangharninkontinenz regelmäßig einnässt. Das Verspüren von rechtzeitigem Entleeren erfolgt verspätet. Teilweise nässt er bei Bewegung wie Spaziergängen und ruckartigem Aufstehen ein. Verschrieben bekommen hat Patient M. Inkontinenzhosen und Einlagen, die er selbstständig auswechseln kann. Herr M. fühlt sich sicher und traut sich seine Spaziergänge fortzuführen. ABEDL 7 tritt infolge seiner Diabetes Erkrankung auf. Herr. M. ist Diabetiker und nimmt selbstständig Medikamente in Form von Tabletten ein. Außerdem bekommt er während seines Aufenthalts diabetische Kost. Außerhalb des Krankenhauses ernährt sich Herr. M.mit wenigen Ausnahmen gesund, die aber bis jetzt keine Folgen mit sich gebracht haben. In Wechselwirkung stehen die beiden ABEDLs zueinander, da eine hohe Trinkmenge zur vermehrten Entleerung der Blase führt und aufgrund der bevorstehenden Operation sein Blutzuckerspiegel der Norm abweichen könnte.
Die dritte Priorität (III.) ergibt sich aus den Folgen seines bevorstehenden Eingriffs. ABEDL 8 erschließt sich darauf, da Herr. M. (prä-) stationär zur THS Operation einbestellt ist. Er klagt über innere Unruhe und ruheloses Umhergehen. Der Eingriff dient zur Symptomlinderung und schnellen Besserung. ABEDL 12 muss mit einbezogen werden, da die derzeitige Corona - Pandemie zu diesem Zeitpunkt keinen Besuch erlaubt. Seine Ehefrau darf ihn nicht besuchen, weswegen Herr. M vor seinem Eingriff mit seiner Partnerin nochmals telefoniert. Dies wirkt beruhigend auf Herr M. ABEDL 8 und 13 können gemeinsam betrachtet werden. Herr. M. ist unruhig und kann nicht gut einschlafen. Die Pflegekraft richtet Herr M. das Telefon ein, damit er mit seiner Ehefrau telefonieren kann. Post Operativ kommt Herr. M. nach intensiver Beobachtung auf Normalstation, wo ihn die Pflegekraft empfängt.
Die drei Prioritäten stehen in direkten Wechselwirkungen zu einander. ABEDL 13 steht in direkter Wechselwirkung zu allen drei Prioritäten (siehe Pfeile). Da alle Prioritäten Einfluss auf die existentiellen Erfahrungen des Lebens nehmen. Nach seiner Operation sind seine Symptome gelindert und er kann Zuhause vollständig genesen.
3. Pflegeplanung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
4. Reflexion des Praktikums
„Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige Universitätsklinik des Landes Rheinland-Pfalz“ (Rheinlandpfalz Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, 2022). Sie vereint Aufgaben aus der Forschung, der Krankenversorgung und Lehre. Mit über 8.000 Mitarbeitern*innen, fast 70.000 stationären und über 280.000 ambulanten Fällen stellt sie das größte Krankenhaus in Rheinland Pfalz dar. Mit mehr als 650 Auszubildenden und über 3.000 Studierenden sichert die Unimedizin den ärztlichen Nachwuchs und versorgt die Region mit vielen medizinischen und nicht-medizinischen Berufen und Fachkräften (vgl. Rheinlandpfalz Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, 2022).
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- Anónimo,, 2022, Theoriebasierte Pflegeplanung eines Parkinson-Patienten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1257864
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