Das nicht-staatliche Bildungswesen ist in den einzelnen Ländern Europas sehr unterschiedlich ausgebildet. Besuchen in Deutschland etwa zehn Prozent der Schüler nicht-staatliche Einrichtungen, so sind es in den Niederlanden weit über 70 Prozent.
Mit der folgenden Arbeit soll nun die aktuelle Situation in Schweden dargelegt werden. Hierzu steht zu Beginn eine genaue Betrachtung des Gesamtschulwesens in Schweden im Vordergrund, um die Gesamtproblematik besser verdeutlichen zu können. Im Einzelnen soll hier ein Einblick in die historische Schulentwicklung gegeben werden und auf die gegenwärtige Organisation des Schulsystems sowie dessen Grundaufbau eingegangen werden. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich dann mit den nicht-staatlichen Schulen in Schweden. Auch hier soll ein kurzer historischer Überblick gegeben werden, um die gegenwärtige Situation genauer beleuchten zu können. Welche Auswirkungen sich durch den Einfluss der nicht-staatlichen Schulen ergeben, wird in einem abschließenden Punkt dargestellt.
Eine Schlussbetrachtung fasst dann noch einmal die wichtigsten aktuellen Punkte des schwedischen Bildungssystems zusammen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das schwedische Schulwesen
2.1 Ein Abriss der historischen Schulentwicklung
2.2 Die Organisation des gegenwärtigen Schulsystems
2.3 Der Grundaufbau
3. Die nicht-staatlichen Schulen im schwedischen Schulsystem
3.1 Ein historischer Überblick
3.2 Die gegenwärtige Situation
3.3 Auswirkungen auf das bestehende Schulsystem
4. Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
Anhang
M1 - Der Grundaufbau
M2 - The number of pupils in compulsory school on 15 October
1995–1999 by principal organiser
M3 - Anzahl der nicht-staatlichen Schulen in Schweden von
1986-2004
M4 - Teachers in compulsory school 1999/00
M5 - Number of school municipalities, schools and pupils according to
different profiles in independent schools in the compulsory school
1999
M6 - Number of municipalities, school management areas, schools and pupils in compulsory school 1999
M7 - Diagramm 2:1
1. Einleitung
Das nicht-staatliche Bildungswesen ist in den einzelnen Ländern Europas sehr unterschiedlich ausgebildet. Besuchen in Deutschland etwa zehn Prozent der Schüler nicht-staatliche Einrichtungen, so sind es in den Niederlanden weit über 70 Prozent.
Mit der folgenden Arbeit soll nun die aktuelle Situation in Schweden dargelegt werden. Hierzu steht zu Beginn eine genaue Betrachtung des Gesamtschulwesens in Schweden im Vordergrund, um die Gesamtproblematik besser verdeutlichen zu können. Im Einzelnen soll hier ein Einblick in die historische Schulentwicklung gegeben werden und auf die gegenwärtige Organisation des Schulsystems sowie dessen Grundaufbau eingegangen werden. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich dann mit den nicht-staatlichen Schulen in Schweden. Auch hier soll ein kurzer historischer Überblick gegeben werden, um die gegenwärtige Situation genauer beleuchten zu können. Welche Auswirkungen sich durch den Einfluss der nicht-staatlichen Schulen ergeben, wird in einem abschließenden Punkt dargestellt.
Eine Schlussbetrachtung fasst dann noch einmal die wichtigsten aktuellen Punkte des schwedischen Bildungssystems zusammen.
2. Das schwedische Schulwesen
Mit den nachfolgenden Punkten soll ein genauerer Einblick in das Gesamtschulwesen in Schweden ermöglicht werden.
2.1 Ein Abriss der historischen Schulentwicklung
Eine geschichtliche Besonderheit des lange zentralstaatlich organisierten Königreichs Schweden ist seine seit 1814 dauernde Friedensphase. Durch die ethische und religiöse Beeinflussung des Protestantismus besteht zwischen den sozialen Gruppen ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Und die in etwa 50-jährige sozialdemokratische Regierungsphase (mit einigen Unterbrechungen) bestimmt stark die allgemeine Ideologie, vor allem in der Erziehung. Die 1970-er Jahre sind durch Optimismus und einen Zukunftsglauben an den Wohlfahrtsstaat geprägt, in den 1980-er Jahren schließt sich jedoch unmittelbar eine Phase der allgemeinen Unruhe, Angst und Pessimismus an. Und mit der Liberalisierung der Märkte erhalten Einkommensunterschiede eine größere Gewichtung, sodass die soziale Kluft gegenwärtig wieder größer wird.
In der Schulentwicklung stehen vor allem nach dem zweiten Weltkrieg Reformen zum Aufbau und zur Vereinheitlichung des Schulsystems im Mittelpunkt, die bis heute ihre Gültigkeit haben. Dazu wird 1946 eine Schulkommission eingesetzt, die mit der Aufgabe des radikalen Umbaus des schwedischen Schulwesens betraut wird. Das Ergebnis ist die Einführung der obligatorischen neunjährigen Basisschule (grundskola), die eine Anhebung der Schulpflicht von sieben auf neun Jahre mit sich bringt. Landesweit wird die Einheitsschule angestrebt. Ab 1990 finden sich besonders Dezentralisierungsbestrebungen wieder, mit denen den Gemeinden die Verantwortung für die Organisation des Bildungswesens übertragen wird. Verstärkt wird in den 1990-er Jahren an Anpassungen an die EU-Standards gearbeitet. Hierfür wird die Gymnasialschule auf drei Jahre verkürzt. Sie beinhaltet ab diesem Zeitpunkt noch acht Kernfächer sowie 14 berufsvorbereitende und zwei zusätzliche studienvorbereitende nationale Programme. Ebenfalls im Zuge dieser Anpassungen werden die Grund- und Gymnasialschulen zu Ganztagsschulen von Montag bis Freitag umgewandelt.1
2.2 Die Organisation des gegenwärtigen Schulsystems
Oberstes bildungspolitisches Ziel ist momentan die „Bereitstellung eines nationalen Schulsystems, das allen Schülern gleichen Zugang und gleiche Lehr-Lernbedingungen bietet.“2 Die Schulen sollen möglichst landesweit die gleichen Standards aufweisen. Im Zuge dieser Bestrebungen wurden seit den 1980-er Jahren bis in die 1990-er Jahre hinein die ehemals großen und langsam arbeitenden Schul- und Bildungsausschüsse der 1960-er Jahre ersetzt durch kleine, schnelle und vor allem effektiv arbeitende Ausschüsse.
Das gegenwärtige Schulsystem steht im Zeichen der staatlichen Zielsteuerung und kommunalen Verantwortung. Im Einzelnen bedeutet dies, dass Reichstag (riksdag) und Regierung noch die Verantwortung für das Bildungswesen tragen und übergreifende Ziele und Richtlinien bestimmen sowie Schulgesetz und Lehr-, Kurs- und Zeitpläne erlassen. Die Aufsicht trägt das Ministerium für Bildung und Wissenschaft.3 Seit 1992 ist die zentrale Verwaltungsbehörde Skolverket (Zentralamt für Schule und Erwachsenenbildung) eingesetzt, um regelmäßig statistische Erhebungen mit Informationen zu allen Schulen herauszugeben. Diese Verwaltungsbehörde ist wiederum verpflichtet, alle drei Jahre einen Bericht an den Reichstag und die Regierung weiterzuleiten. Die kommunale Verantwortung der Gemeinden liegt nun darin, mit der festen Zuwendung aus dem Staatsbudget einen Schulplan in eigener Verantwortung aufzustellen. Dabei sind die Schulen, in Form eines Arbeitsplans, und die Gemeinden, in Form eines Schulplans, verpflichtet, jährlich einen Bericht an das Skolverket zu übermitteln.
Aktuelle Grundlage für die Lehrtätigkeit bietet der Lehrplan aus dem Jahr 1994, der nur noch Ziele und Richtlinien für den Unterricht beinhaltet. Im Zuge dieses Lehrplans haben die Eltern auch das Recht auf freie Schulwahl zugesprochen bekommen. Die Teilnahme am Unterricht ist für alle Schüler zunächst einmal kostenfrei, dies beinhaltet Lehrmittel, Schulmahlzeiten, die Gesundheitsversorgung, den Schülertransport sowie die Beratung und/ oder psychologische Betreuung. Den Eltern wurden stärkere Mitbestimmungsrechte ermöglicht.4
[...]
1 vgl. Döbert: Die Schulsysteme Europas. S. 460f.
2 Döbert: Die Schulsysteme Europas. S. 461.
3 vgl. Döbert: Die Schulsysteme Europas. S. 461f.
4 vgl. Schütt: Schulsysteme in der Welt von heute. S. 126ff.
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.