Mit dem Wandel einer globalisierten Wirtschaftsumwelt geht gleichsam
eine rechtliche und wirtschaftliche Veränderung in der externen und
internen Unternehmensumwelt einher.
Die Unternehmen sehen sich aufgrund dessen einem international
verschärften Wettbewerb, der sowohl Risiken als auch Chancen in sich
birgt, gegenübergestellt. Um dieser neuen globalen Herausforderung
gerecht werden zu können, sind betriebswirtschaftliche Anpassungserfordernisse
zwingend.
So ist durch das Umwandlungssteuergesetz nach den §§ 15, 20 und
24 UmwStG die flexible Möglichkeit gegeben, steuerneutrale
Umwandlungsvorgänge (Formwechsel, Verschmelzung, Spaltung und
Voll- oder Teilübertragung von Vermögen) durch eine Übertragung und
Fortführung von Buchwerten zu realisieren, d.h. die Aufdeckung und
hierdurch bedingte Versteuerung von stillen Reserven unterbleibt.
Auch das Einkommensteuergesetz sieht eine Steuerprivilegierung
mitunter bei Betriebsverpachtung, Betriebsveräußerung, Betriebsaufgabe
und Betriebsaufspaltung nach den §§ 6, 16, 34 EStG vor.
Die o.g. steuerprivilegierten Sachverhalte sind an enge
Tatbestandsvoraussetzungen gebunden, die mitunter das Merkmal der
„wesentlichen Betriebsgrundlage“ zwingend zugrunde legen.
Auch wenn diese steuerrelevanten Sachverhalte auf unterschiedlichen
Gesetzesarten basieren, haben sie dennoch den gleichbedeutenden
Begriff der „wesentlichen Betriebsgrundlage“ gemein.
Gegenstand der Thematik „Beteiligung als wesentliche Betriebsgrundlage“
wird daher im Folgenden die Frage nach dem inhaltlichen
Begriff der wesentlichen Betriebsgrundlage in dem oben dargestellten
Kontext und insbesondere die Qualifikation der Beteiligung als
wesentliche Betriebsgrundlage sein.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Hauptteil
- I. Allgemeiner Begriff der wesentlichen Betriebsgrundlage
- 1. Grundsatz der normspezifischen Auslegung
- 2. Von der Rechtsprechung entwickelte Leitsätze für die Qualifizierung der Wesentlichkeit von Betriebsgrundlagen
- 2.1. Funktionale Betrachtungsweise
- 2.2. Quantitative Betrachtungsweise
- 2.3. Kombinierte funktional-quantitative Betrachtungsweise
- II. Zur Einordnung der Beteiligung als wesentliche Betriebsgrundlage
- 1. Begriff der Beteiligung nach § 271 I HGB
- 2. Konkretisierung der Zuordnung der Geschäfts- und Mitunternehmeranteile als wesentliche Betriebsgrundlage
- 2.1. Anteile an Kapitalgesellschaften
- 2.2. Kriterien für die Qualifikation als wesentliche Betriebsgrundlage
- 2.3. Anteile an einer Komplementärgesellschaft
- 3. Konkretisierung der Zuordnung von Mitunternehmeranteilen als wesentliche Betriebsgrundlage
- I. Allgemeiner Begriff der wesentlichen Betriebsgrundlage
- C. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Begriff der „wesentlichen Betriebsgrundlage“ im deutschen Steuerrecht, insbesondere im Kontext steuerneutraler Umwandlungsvorgänge und steuerprivilegierter Sachverhalte. Die Arbeit analysiert, wie Beteiligungen als wesentliche Betriebsgrundlagen qualifiziert werden und welche Kriterien dabei zu beachten sind.
- Definition des Begriffs „wesentliche Betriebsgrundlage“
- Juristische und wirtschaftliche Betrachtungsweisen zur Bestimmung der Wesentlichkeit
- Kriterien zur Einordnung von Beteiligungen als wesentliche Betriebsgrundlagen
- Unterschiede in der Behandlung von Anteilen an Kapital- und Komplementärgesellschaften
- Relevanz im Kontext von Umstrukturierungen und Veräußerungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den Kontext der „wesentlichen Betriebsgrundlage“ im Rahmen von steuerneutralen Umwandlungen und Steuerprivilegien. Der Hauptteil beginnt mit einer Erörterung des allgemeinen Begriffs der wesentlichen Betriebsgrundlage, wobei die fehlende Legaldefinition und die von der Rechtsprechung entwickelten Auslegungskriterien (funktionale, quantitative und kombinierte Betrachtungsweise) im Detail beleuchtet werden. Anschließend wird die Einordnung von Beteiligungen als wesentliche Betriebsgrundlage untersucht, wobei verschiedene Arten von Beteiligungen und die dafür maßgeblichen Kriterien differenziert dargestellt werden.
Schlüsselwörter
Wesentliche Betriebsgrundlage, Steuerrecht, Umwandlungssteuergesetz (UmwStG), Einkommensteuergesetz (EStG), Beteiligung, Kapitalgesellschaft, Komplementärgesellschaft, Steuerneutralität, Steuerprivilegierung, funktionale Betrachtungsweise, quantitative Betrachtungsweise, normspezifische Auslegung.
- Quote paper
- Hung Le (Author), 2007, Beteiligungen als wesentliche Betriebsgrundlage, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125628