Die folgende Proseminararbeit behandelt das Thema Motivation durch den Einsatz von Liedern für Kinder und/oder Erwachsene im Unterricht DaF/DaZ. Zuerst erfolgt eine Erklärung und Abgrenzung der Begriffe ‚Motivation’ und ‚Lied’ als Teil von Musik generell, verbunden mit einigen damit im Zusammenhang stehenden didaktischen Überlegungen. Unter Berücksichtigung vor allem des Fremdsprachenunterrichts und hierbei insbesondere des Unterrichts DaF/DaZ sollen die verschiedenen Aspekte, Bereiche und Herangehensweisen, die den Einsatz von Liedern potenziell motivierend gestalten, beschrieben und diskutiert werden. Dies soll vor allem auf theoretischer Basis, aber auch durch Bezugnahme auf Liedbeispiele erfolgen. Davon ausgehend soll schließlich zusammenfassend aufgezeigt werden, warum insbesondere Lieder ein großes Motivationspotential für den Unterricht DaF/DaZ besitzen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Begriffsdefinitionen und -abgrenzung
2.1 Motive, Motivation und Motivierung
2.2 Motivation in der Didaktik
2.3 Das Lied
2.4 Das Lied in der Didaktik
3 Intrinsische Motivation durch Lieder im Fremdsprachenunterricht
4 Integrative Motivation durch Lieder im Fremdsprachenunterricht
5 Lieder als Ausgleich motivationaler Defizite und Blockaden
6 Motivation, Lieder und Zielgruppe
7 Liedbeispiele
7.1 Liedbeispiel 1: Grönemeyer, Herbert: Mensch
7.2 Liedbeispiel 2: Vahle, Frederick: In Paule Puhmanns Paddelboot
7.3 Liedbeispiel 3: Mey, Reinhard: Der unendliche Tango der deutschen Rechtschreibung
8 Schlussfolgerung
9 Bibliographie
10 Anhang
10.1 Liedbeispiel 1: Grönemeyer, Herbert: Mensch
10.2 Liedbeispiel 2: Vahle, Frederick: In Paule Puhmanns Paddelboot
10.3 Liedbeispiel 3: Mey, Reinhard: Der unendliche Tango der deutschen Rechtschreibung
1 Einleitung
Die folgende Proseminararbeit behandelt das Thema Motivation durch den Einsatz von Liedern für Kinder und/oder Erwachsene im Unterricht DaF/DaZ . Zuerst erfolgt eine Erklärung und Abgrenzung der Begriffe ‚Motivation’ und ‚Lied’ als Teil von Musik generell, verbunden mit einigen damit im Zusammenhang stehenden didaktischen Überlegungen. Unter Berücksichtigung vor allem des Fremdsprachenunterrichts und hierbei insbesondere des Unterrichts DaF/DaZ sollen die verschiedenen Aspekte, Bereiche und Herangehensweisen, die den Einsatz von Liedern potenziell motivierend gestalten, beschrieben und diskutiert werden. Dies soll vor allem auf theoretischer Basis, aber auch durch Bezugnahme auf Liedbeispiele erfolgen. Davon ausgehend soll schließlich zusammenfassend aufgezeigt werden, warum insbesondere Lieder ein großes Motivationspotential für den Unterricht DaF/DaZ besitzen.
2 Begriffsdefinitionen und -abgrenzung
2.1 Motive, Motivation und Motivierung
Motivation kann als Summe oder Gesamtheit aller Motive im Sinne von Beweggründen, Antrieb, Ursachen und Leitgedanken, die Entscheidungen und Handlungen beeinflussen, definiert werden (vgl. Duden Fremdwörterbuch 1997, 534). Motivierung meint demzufolge die Anregung, Begründung und Veranlassung eben dieser (vgl. Duden Fremdwörterbuch 1997, 534). Aus der Perspektive des Lehrenden kann also sowohl bei den Lernenden bereits vorhandenes Motivationspotential aktiviert oder aber Motivation neu angeregt werden.
2.2 Motivation in der Didaktik
Es kann angenommen werden, dass jeder Art von Handeln Motive zu Grunde liegen, somit also auch dem Erlernen einer Fremdsprache (vgl. Wagner 2001, 34. nach: Hobmair 1997, 213). Zwei grundsätzliche Unterscheidungsmöglichkeiten dieser Motive stellen die Abgrenzung zwischen intrinsischer und extrinsischer als auch von integrativer und instrumenteller Motivation dar. Intrinsische Motivation bedeutet von innen kommende, also aus eigenem Antrieb entstehende Motivation, während extrinsische Motivation in erster Linie durch äußere Zwänge zustande kommt (vgl. u.a. Wagner, 35). Demzufolge handelt es sich beim Lernen einer Fremdsprache aus Freude, Spaß, Lust und Interesse daran um intrinsische Motivation, während hingegen sozialer Status, Anerkennung, gute Noten, aber auch befürchtete Subventionen extrinsische Motivationsfaktoren darstellen (vgl. u.a. Wagner 2001, 36). Integrative Motivation bedeutet auf den Fremdsprachenunterricht bezogen, dass eine Sprache gelernt wird um sich in die zielsprachige Kultur und den damit verbundenen Aktivitäten eingliedern zu können (vgl. u.a. Hedge 2000, 23). Von instrumenteller Motivation wird hingegen gesprochen, wenn die Sprache in erster Linie als Mittel dient, um anderer Ziele, wie beispielsweise effizienteres Arbeiten oder in einem zielsprachigen Land studieren zu können, zu erreichen (vgl. u.a. Hedge 2000, 23). Tritt in der Unterrichtspraxis oft eine Mischung dieser Motivationsarten auf, eignet sich der Einsatz von Liedern im Unterricht DaF/DaZ vor allem dazu, intrinsisches und integratives Motivationspotential zu nutzen und/oder zu aktivieren.
2.3 Das Lied
Unter dem Begriff des Lieds und seinem angloamerikanischen Pendant – dem Song – wird allgemein ein Musikstück mit Text verstanden, während der Oberbegriff Musik auch reine Instrumentalmusik umfasst (vgl. Schmatz 1994, 55). Diese Proseminararbeit befasst sich demzufolge speziell mit dem Lied im Unterricht DaF/DaZ im Sinne seiner sowohl aus Text, Melodie und Umrahmung durch Musikinstrumente bestehenden Charakteristik .
2.4 Das Lied in der Didaktik
Die Liedern innewohnende „mediuminterne Kopplung mit Sprache … [kann in] vielfältigster Weise für Sprachlernzwecke genutzt [werden] (Hellwig 1996, 26). So können sowohl auf Hören/Verstehen des Liedtextes aufbauende Aktivitäten wie das Einsetzen in einen Lückentext durchgeführt, als auch über das Lied gesprochen und dieses interpretiert werden. Oft können ausgehend von Liedern auch Übungen zu Grammatik, Wortschatz und sogar Übersetzung gestaltet werden. Darüber hinaus unterstützt der Einsatz von Liedern im Unterricht das Konzept des ganzheitlichen Lernens, da auch beispielsweise singen und rhythmische Bewegungen in den Unterricht integriert werden können. (vgl. Bell/Hellwig 1996, 7 bzw. Hellwig 1996, 26)
3 Intrinsische Motivation durch Lieder im Fremdsprachenunterricht
Allgemein lässt sich sagen, dass „motivierender Fremdsprachenunterricht … beim Lernenden und seinen Interessen [beginnt]“ (Bell/Hellwig 1996, 7). „Ist Interesse vorhanden, so ist [in der Regel] auch der Aufmerksamkeitspegel erhöht, die Arbeitsleistung bleibt konstant und der Befriedigungsgrad ist hoch“ (Wagner 2001, 27). Darüber hinaus führt Interesse zu einer positiven Einstellung gegenüber dem Lerngegenstand, wodurch wiederum Aufnahmefähigkeit, Konzentration und Leistung zunehmen (vgl. Wagner 2001, 38). Musik allgemein und insbesondere verschiedene Formen des Liedes in dessen zahlreichen Genres zählen wahrscheinlich zu den am weitest verbreiteten Interessensgebieten. Es gibt kaum jemanden, der nicht in irgendeiner Form einen positiv besetzten Bezug zu Musik aufweisen kann (vgl. Bell/Hellwig 1996, 7). Dazu bereiten Tätigkeiten wie das Anhören eines Liedes, dieses zu singen oder sich dazu rhythmisch zu bewegen vielen Menschen Freude und Spaß, werden also als etwas, das gerne und daher motiviert getan wird, erlebt (vgl. Gras-Ferraresi 1994, 5). Da diese Tätigkeiten des Weiteren für viele Lernende als sozialisierend und das Gemeinschaftsgefühl stärkend empfunden werden können, kann dadurch zusätzliche Motivation entstehen. Diese auch ‚sozialpsychologischer Effekt’ (vgl. Quast 1996, 109) genannte Auswirkung des Einsatzes von Liedern im Unterricht kann eine „unbewusste[] und unwillkürliche[] Übertragung psychischer Stimmungen von Gruppenmitglied zu Gruppenmitglied“ (Quast 1996, 109. nach: Lehman 1992, 84) bedingen.
Zusammenfassend kann der Einsatz von Liedern im Fremdspracheunterricht eine wichtige Rolle spielen, intrinsische Motivation, also eine wichtige Voraussetzung um ‚erfolgreich’ lernen zu können, zu fördern.
4 Integrative Motivation durch Lieder im Fremdsprachenunterricht
Oftmals sind es gerade Lieder, wie beispielsweise Weihnachts-, Fest- oder Geburtstagslieder, die „Landeskunde spezifisch vermitteln“ (Gras-Ferraresi 1994, 6). Somit können durch den Einsatz von Liedern zielsprachig kulturell wichtige Inhalte, Traditionen und Brauchtümer transportiert werden (vgl. Gras-Ferraresi 1994, 6). Der Einsatz von Liedern im Fremdsprachenunterricht eignet sich demzufolge ausgezeichnet dafür, in fremde Kunstwerke und Erfahrungswelten einzutauchen und einen wichtigen Beitrag zur interkulturellen Kommunikation zu liefern (vgl. Hellwig 1996, 25-26). Auch von den Lernenden wird dieser interkulturelle Aspekt oftmals gewünscht und erkannt. Somit können Lieder einerseits der ev. bei Fremdsprachenlernenden bereits vorhandenen integrativen Motivation Rechnung tragen, als auch andererseits diese hervorrufen und/oder weiter unterstützen. Damit verbunden trägt die Textart ‚Lied’ auch in „in qualitativer Hinsicht [dazu bei], … landeskundliche Gehalte zu erschließen …, die gewisse Ansprüche … stellen, was [beispielsweise] Authentizität und Aktualität angeht“ (Reisener 1989, 26). „In diesem Bereich spielen natürlich auch zunehmend die Tonträger, vor allem die Kassette [durch die Lieder zugänglich gemacht werden], eine wichtige Rolle“ (Reisener 1989, 26), sowohl durch ihre relativ einfache Erhältlichkeit als auch durch ihre flexible Handhabung.
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- Quote paper
- Mag. Andreas Raab (Author), 2006, Motivation durch den Einsatz von Liedern im Unterricht DaF/DaZ, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125591
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