Ziel dieser Arbeit ist es, zu ergründen, inwieweit der „Conatus“, welcher übersetzt wird als das „Selbsterhaltungsstreben“, frei von Determination ist beziehungsweise worin der Ursprung dessen liegt. Um dies genauer erläutern zu können, befasst sich diese Arbeit zuerst mit der ausführlichen Definition des Begriffes „Conatus“. Weiterhin wird auf die Wirkmechanismen der Affekte eingegangen, welche als „körperlicher, materieller Wirkungsvorgang“ bezeichnet werden. Abschließend soll die Ursächlichkeit alles Seins durch die Immanenz eines unendlich Seienden, bei Spinoza als „Gott“ bezeichnet, hinzugezogen werden.
Inhalt
1 Einleitung
2 Der Conatus – wie frei oder determiniert ist der Mensch in seinem Selbsterhaltungsstreben?
2.1 Erläuterung des Conatus-Prinzips
2.2 Beeinflussung des Individuums durch die Affekte
2.3 Begründungsverhältnis durch die immanente Macht Gottes
3 Conclusio
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
„Das Selbstinteresse oder die Ausrichtung auf Selbsterhaltung ist die Grundachse, an der sich das (und jedes) Verhalten jeden Individuums faktisch ausrichtet und auf die es sich theoretisch […] zurückbeziehen lassen muss“
(Saar 2013: 96)
Mit dieser Aussage beschreibt Martin Saar den „Conatus“ als den „Dreh- und Angelpunkt“ (Saar 2013: 80) Spinozas Ethik. Dem eingeschlossen betrachtet er dieses „ontologische Grundgesetz“ (ebd.: 80) als „Bewegungs- und Erkenntnisprinzip“ (ebd.: 80), welchem genauere Betrachtung entgegengebracht werden sollte.
Die Übersetzung des „Conatus“ als „Selbsterhaltung“ (ebd.: 96) erweckt den Eindruck, dass alles Handeln aus dem Individuum selbst entspringt. Dies steht jedoch im Widerspruch zu der Aussage Spinozas, dass in der Natur alles durch eine immanente Macht, welche er als „Gott“ bezeichnet, notwendigerweise bestimmt ist und aus ihr hervorgeht (vgl. Spinoza 1977: 67). Ebenso muss bei der Betrachtung der Ethik von Baruch de Spinoza auf das Prinzip der Affektlehre eingegangen werden, welches besagt, dass der Mensch eigentlich einer „Knechtschaft“ (ebd.: 435) erlegen ist, welche das Unvermögen beschreibt, die individuellen Affekte zu zügeln.
Ziel dieser Arbeit ist es folglich, zu ergründen, inwieweit der „Conatus“, welcher übersetzt wird als das „Selbsterhaltungsstreben“ (Saar 2013), frei von Determination ist bzw. worin der Ursprung dessen liegt. Um dies genauer erläutern zu können, befasst sich diese Arbeit zuerst mit der ausführlichen Definition des Begriffes „Conatus“. Weiterhin wird auf die Wirkmechanismen der Affekte eingegangen, welche als „körperlicher, materieller Wirkungsvorgang“ (Saar 2017: 125) bezeichnet werden. Abschließend soll die Ursächlichkeit alles Seins durch die Immanenz eines unendlich Seienden, bei Spinoza als „Gott“ bezeichnet, hinzugezogen werden (vgl. Spinoza 1977: 5).
Zur Erarbeitung dieser Forschungsfrage wurde sich nach Recherchen über die Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek Dresden, sowie der Suchmaschine Google-Scholar, primär auf das Hauptwerk von Baruch de Spinoza „Die Ethik“ gestützt.
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- Anonymous,, 2022, Der Conatus. Wie frei oder determiniert ist der Mensch in seinem Selbsterhaltungsstreben?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1255445
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