Anhand eines imaginären Unternehmens wird ein Konzept zur ganzheitlichen Gesundheitsvorsorge der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erstellt. Zu Beginn wird eine Bedarfsanalyse durchgeführt, welche aktuelle Bewegungsempfehlungen dem Bewegungsverhalten gegenüberstellt. Anschließend wird die Wirksamkeit regelmäßiger Aktivität dargestellt, sowie die Zielgruppe erläutert. Danach werden die Ziele und Inhalte (psychologisch als auch physiologisch) erläutert.
Inhaltsverzeichnis
1 BEDARFSANALYSE
1.1 Bewegungsempfehlungen und Bewegungsverhalten
1.1.1 Bewegungsempfehlungen
1.1.2 Bewegungsverhalten
1.2 Studienlage zum Gesundheitszustand
2 WIRKSAMKEIT REGELMÄßIGER AKTIVITÄT
3 ZIELGRUPPE
4 ZIELE UND INHALTE
5 LITERATURVERZEICHNIS
6 TABELLENVERZEICHNIS
1 Bedarfsanalyse
Der Schwerpunkt „Konzept zur Prävention bewegungsmangelbedingter Gesundheitsprobleme bei Erwachsenen im Erwerbsalter durch gesundheitssportliche Aktivität“ wurde für die vorliegende Arbeit gewählt.
1.1 Bewegungsempfehlungen und Bewegungsverhalten
1.1.1 Bewegungsempfehlungen
Die dargestellten Bewegungsempfehlungen und Bewegungsverhalten beziehen sich auf erwachsene Menschen zwischen 18 und 64 Jahren. Die am weitest verbreiteten sollen nachfolgend aufgezeigt werden.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt 300 Minuten pro Woche körperliche Aktivität bei einer mittleren Intensität. Auch 150 Minuten pro Woche bei hoher Intensität erachtet das RKI für ausreichend, um einen gesundheitsfördernden Effekt zu erzielen (Robert Koch-Institut 2018).
Die World Health Organization (WHO) rät zu mindestens 150 Minuten körperlicher Aktivität pro Woche im moderaten (aeroben) Bereich. Genauso wie das RKI, erachtet die WHO auch die Hälfte der Zeit bei hoher (anaerober) Belastung für ausreichend. Darüber hinaus stuft die WHO alle Belastungen erst ab einer Dauer von 10 Minuten als sportliche Aktivität ein (World Health Organization 2019).
Folgt man den Empfehlungen der American Heart Association, sollte man sich an mindestens 5 Tagen pro Woche für jeweils mindestens 30 Minuten bei einer moderaten Belastung körperlich betätigen. Bei einer hohen Belastung reichen auch 20 Minuten körperliche Aktivität an mindestens 3 Tagen pro Woche.
Laut einer Empfehlung des Bundesgesundheitsministeriums, sowie der WHO, sollten Erwachsene darüber hinaus muskuläres Training an mindestens zwei Tagen pro Woche durchführen (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2016). Auch sollten lange Phasen im Sitzen möglichst vermieden werden. Durch eine Steigerung des Umfangs oder der Intensität der Einheiten können weitere gesundheitsfördernde Effekte erzielt werden.
Tabelle 1: Bewegungsempfehlungen der WHO 2019; eigene Darstellung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.1.2 Bewegungsverhalten
Eine erste Studie zum Gesundheitszustand der in Deutschland lebenden Personen wurde im Jahr 1998 durchgeführt. 7124 Personen zwischen 18 und 79 Jahren aus 120 verschiedenen Städten wurden befragt. Die Studie ergab, dass 43,8% der Männer und 49,5% der Frauen gar keinen Sport in ihrer Freizeit betreiben. Nur 13% der Männer und 10,3% der Frauen sind zwischen 2-4 Stunden pro Woche sportlich aktiv.
Eine weitere Studie wurde vom RKI zwischen 2008 und 2011 durchgeführt (Robert Koch-Institut (RKI) 2011). Diese hatte zum Ergebnis, das 37,4% der Männer und 32,7% der Frauen auf eine ausreichende Bewegung im Alltag achten. 150 Minuten sportlich so aktiv, dass sie dabei ins Schwitzen kommen, sind 25,4% der Männer und 15,5% der Frauen mindestens einmal pro Woche. 23,3% der Männer und 24,5% der Frauen gaben innerhalb der Studie an, wenig bis gar nicht auf ihre Bewegung zu achten. Der Anteil der 18- 29jährigen Männer, welche die Empfehlungen einhalten, liegt mit 41,3% höher als bei Männern in höheren Altersgruppen. Bei Frauen bestehen diese deutlichen Unterschiede zwischen den Altersgruppen nicht. Darüber hinaus ist deutlich zu erkennen, dass Männer sich eher an die Empfehlungen zur sportlichen Aktivität halten als Frauen (Ellert und Kurth 2013).
Vergleicht man jetzt beide durchgeführten Studien, kommt man zu nachfolgenden Schlüssen. Statistisch gesehen hat sich die sportliche Aktivität in den untersuchten Bereichen positiv entwickelt. Die Anzahl der sportlich inaktiven Menschen hat sich verringert, die der sportlich aktiven Menschen signifikant erhöht.
1.2 Studienlage zum Gesundheitszustand
Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) gelten weltweit als Hauptursache chronischer Schmerzen, körperlicher Funktionseinschränkungen und dem damit einhergehendem Verlust an Lebensqualität (Hartmann et al. 2021). Sie bilden mit 25% der Gesamtfehltage im Arbeitsleben die mit Abstand wichtigste Erkrankung. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2021, steigen die Fehlzeiten durch Erkrankungen des Bewegungsapparates seit 2006 kontinuierlich an (Steinmann 2021) . Eine Trendumkehr ist dabei noch nicht zu erkennen (Faller und Abel 2017). Die Ursachen und Entwicklung der Krankheit sind dabei meist multikausal. Betroffen sind das Skelett, die Bänder und Nerven, das Gefäßsystem, sowie Muskeln und Sehnen. Der Bereich der MSE umfasst dabei mehr als 150 Syndrome und Krankheitsbilder. Besonders weit verbreitet sind nach einer Studie des Robert- Koch- Institutes chronische Rückenschmerzen. 25% der Frauen und 17% der Männer leiden darunter (Badura 2017). Auffallend ist auch, dass immer mehr jüngere Menschen unter diesem Krankheitsbild leiden (Faller und Abel 2017). Neben der Beeinträchtigung in der Erwerbstätigkeit (MSE sind der zweithäufigste Grund für eine Frührente), geht auch eine Einschränkung im privaten Lebensbereich einher. Durch chronische Schmerzen werden die Betroffenen häufig depressiv oder entwickeln Angststörungen. So leidet fast jeder chronisch Schmerzerkrankte unter depressiven Verstimmungen. Der Schmerz wird zum Lebensmittelpunkt und der Kontakt zum sozialen Umfeld wird zunehmend vermieden (Hahnzog 2014).
Bis heute gibt es keine aussagekräftigen Studien darüber, wo Belastungsgrenzen während der Arbeit zu setzen sind. Als gesichert gilt, dass Arbeitsabläufe, sowie die Ausstattung und Umgebung des Arbeitsbereiches einen signifikanten Einfluss auf die Muskulatur, die Nerven und Bandscheiben, also auf den gesamten Bewegungsapparat haben. So sind Arbeiten mit einem hohen Kraftaufwand, in unnatürlicher Haltung, unter ungewöhnlich hohen oder niedrigen Temperaturen oder mit hohen akustischen Belastungen ein hoher Risikofaktor für Erkrankungen. Es ergibt sich ein breitgefächerter Zusammenhang zwischen der Arbeitsbelastung und den daraus resultierenden Erkrankungen (Badura 2017). Daran folgend braucht es eine umfassende Aufklärung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, dass nicht nur körperlich schwere Berufe von Erkrankungen betroffen sind. Auch für Berufe, die hauptsächlich im Sitzen stattfinden oder einer monotonen Handlungsweise folgen, muss es präventive Maßnahmen geben.
Bei fehlender Prävention steigt die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage mit zunehmendem Alter signifikant an (Badura 2017). Die reinen Behandlungskosten lagen bei MuskelSkelett- Erkrankungen im Jahr 2002 bei 24,44 Mio. Euro. Im Jahr 2008 bei 28,545 Mio. Euro. Sie zählen damit zu den kostenintensivsten Behandlungen. Hinzu kommen die Kosten für den Verdienstausfall, die anteilig vom Arbeitgeber gezahlt werden müssen. Allein in Deutschland entstanden 2014 durch Absentismus Ausfälle von etwa 90 Milliarden Euro in der Bruttowertschöpfung. Darüber hinaus entstanden durch Präsentismus, also dem Arbeiten trotz Krankheit, Kosten in Höhe von 257 Millionen Euro (Lohaus und Habermann 2018). Diesen Kosten und Behandlungen könnten durch gezielte Übungen und Sport im Bereich der Koordination, Kraft und Funktionalität des Bewegungsapparates vorgebeugt werden. Eine starke Muskulatur und eine höhere Beweglichkeit sind grundlegende Voraussetzungen für ein gelungene Prävention.
2 Wirksamkeit regelmäßiger Aktivität
Nachfolgend werden zwei wissenschaftliche Studien dargestellt, welche aufzeigen, wie regelmäßige, körperliche Aktivität präventiv gegen gesundheitliche Beeinträchtigung durch Arbeit wirken kann.
Tabelle 2: Effekte sport und bewegungsbezogener Interventionen im Setting Betrieb
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 3: Konzept und Evaluation einer Rückenschule für den Arbeitsplatz
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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- Citar trabajo
- Patrick Kümpfel (Autor), 2021, Gesundheitsmanagement im Sport. Konzept zur Prävention bewegungsmangelbedingter Gesundheitsprobleme, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1255406
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