Die Arbeit beschäftigt sich mit der historischen Entwicklung unseres heutigen Mutterbildes und dem medialen Diskurs, welcher auf die Regretting Motherhood Studie folgte. In den nachfolgenden Kapiteln soll herausgearbeitet werden: Inwieweit sind bereuende Mütter in der medialen Darstellung ein Tabu? Welche gesellschaftlichen, kulturellen und historischen Konstruktionen sind dafür verantwortlich, dass Regretting Motherhood ein Tabuthema ist? Welches mediale beziehungsweise gesellschaftliche Echo gab es nach der Publizierung der Regretting Motherhood Studie? Wie wird im Diskurs die Studie und Mutterschaft behandelt und vor welchem Ideal geschieht dies? Werden bereuende Mütter im medialen Diskurs stigmatisiert?
Orna Donath sprengte im Jahr 2015 mit ihrer Studie Regretting Motherhood unseren gesellschaftlichen Rahmen, welcher das Muttersein bis dato zumeist mit positiven Gefühlen verbunden hat. Die israelische Soziologin ließ in ihrer Studie 23 Mütter zu Wort kommen, die ihre Mutterschaft bereuen und auf die zentrale Frage, ob sie, wenn sie könnten, ihre Mutterschaft rückgängig machen würden, geschlossen mit „Ja“ antworteten. Nach Donaths Publikation folgten unzählige Artikel in den Print- und Onlinemedien. Es entstand außerdem einiges an Literatur und auch zahlreiche deutsche Frauen, die ihre Mutterschaft bereuten, brachen öffentlich ihr Schweigen. In dem daraus resultierenden Diskurs um Regretting Motherhood ging es deshalb auch um den Vorwurf fehlender Mutterliebe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung und Relevanz der Arbeit
- Methodik: Diskurs theoretische Ansätze. Kritische Diskursanalyse nach Jäger
- Theoretische Vorgehensweise
- Orna Donaths Studie Regretting Motherhood
- Differenzierung: Reue und Ambivalenz
- Differenzierung: Reue und Abwesenheit von Liebe
- Perspektiven auf Mutterschaft
- Historische Entwicklung des Mutterbildes
- Das 18. Jahrhundert: Mutterschaft zwischen Desinteresse und Lieblosigkeit
- Das 19. Jahrhundert: Idealisierung der Mutterschaft
- Das 20. Jahrhundert: Von NS-Rassenideologien bis zur Psychologisierung der Mutter-Kind-Beziehung
- Psychoanalytische Perspektive auf Mutterschaft
- Die deutsche Mutter: Der Schatten des Muttermythos
- Stigmatisierung nach Erving Goffman
- Historische Entwicklung des Mutterbildes
- Diskursanalyse: Regretting Motherhood
- Forschungsgegenstand: Mutterbild, Regretting Motherhood, Medien
- Materialgrundlage
- Strukturanalyse
- Feinanalyse „Artikel 10“
- Institutioneller Rahmen
- Text-Oberfläche
- Sprachlich-rhetorische Mittel
- Inhaltlich-ideologische Ansichten
- Feinanalyse „Artikel 21“
- Institutioneller Rahmen
- Text-Oberfläche
- Sprachlich-rhetorische Mittel
- Inhaltlich-ideologische Ansichten
- Feinanalyse „Artikel 32“
- Institutioneller Rahmen
- Text-Oberfläche
- Sprachlich-rhetorische Mittel
- Inhaltlich-ideologische Ansichten
- Feinanalyse „Artikel 7“
- Institutioneller Rahmen
- Text-Oberfläche
- Sprachlich-rhetorische Mittel
- Inhaltlich-ideologische Ansichten
- Gesamt Analyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das westliche kulturelle Ideal der „guten Mutter“ im Kontext des Phänomens „Regretting Motherhood“. Das Hauptziel besteht darin, die mediale Darstellung bereuender Mütter zu analysieren und die gesellschaftlichen und historischen Konstruktionen aufzudecken, die zu einer möglichen Tabuisierung dieses Themas beitragen. Die Arbeit nutzt die Kritische Diskursanalyse nach Jäger, um sprachliche und grafische Wirkungsmittel im Mediendiskurs zu untersuchen.
- Das westliche Ideal der „guten Mutter“ und seine historische Entwicklung
- Die mediale Darstellung von „Regretting Motherhood“ und deren gesellschaftliche Auswirkungen
- Die Stigmatisierung bereuender Mütter im öffentlichen Diskurs
- Analyse der sprachlichen und rhetorischen Mittel im medialen Diskurs über „Regretting Motherhood“
- Der Einfluss von gesellschaftlichen und kulturellen Konstruktionen auf die Wahrnehmung von Mutterschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt das erkenntnisleitende Interesse der Arbeit: die Analyse des Ideals der „guten Mutter“ und des Umgangs mit der Studie „Regretting Motherhood“. Sie skizziert die Methodik (Kritische Diskursanalyse nach Jäger) und die Struktur der Arbeit, wobei die Einengung des diskursiven Raums und der diskursiven Zeit auf die Zeit um die Publikation der Studie im Jahr 2015 betont wird. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der medialen Darstellung, um gesellschaftliche Konstruktionen und mögliche Parteilichkeit aufzuzeigen. Die Studie von Orna Donath wird als Grundlage der Arbeit vorgestellt, und die weiteren Kapitel werden kurz umrissen: die historische Entwicklung des Mutterbildes, die psychoanalytische Perspektive auf Mutterschaft, die Stigmatisierung nach Goffman und die empirische Diskursanalyse.
Fragestellung und Relevanz der Arbeit: Dieses Kapitel stellt die zentralen Forschungsfragen vor. Es thematisiert Orna Donaths Studie als Auslöser eines gesellschaftlichen Diskurses um das Thema „Regretting Motherhood“, der die bis dahin vorherrschende positive Verknüpfung von Mutterschaft und positiven Gefühlen in Frage stellte. Die Arbeit untersucht, inwieweit bereuende Mütter ein Tabu darstellen, welche gesellschaftlichen Konstruktionen dazu beitragen, welches mediale Echo die Studie hervorrief, wie Mutterschaft im Diskurs behandelt wird und ob bereuende Mütter stigmatisiert werden. Die Kritische Diskursanalyse wird als Methode zur Beantwortung dieser Fragen vorgestellt, wobei die Einschränkung auf die Analyse von vier ausgewählten Artikeln deutscher Online-Leitmedien begründet wird.
Methodik: Diskurs theoretische Ansätze. Kritische Diskursanalyse nach Jäger: Dieses Kapitel erläutert die theoretischen Grundlagen der gewählten Methode, der Kritischen Diskursanalyse nach Siegfried Jäger. Es beschreibt die theoretische Vorgehensweise und wie diese auf die Analyse des medialen Diskurses um „Regretting Motherhood“ angewendet wird. Der Fokus liegt auf der Identifizierung sprachlicher und grafischer Wirkungsmittel, um gesellschaftliche Konstruktionen und potenzielle Parteilichkeit im Diskurs aufzudecken.
Orna Donaths Studie Regretting Motherhood: Dieses Kapitel präsentiert eine Zusammenfassung der Studie von Orna Donath, die als Ausgangspunkt der Arbeit dient. Es beschreibt die zentralen Ergebnisse und die methodische Vorgehensweise der Studie, die auf Interviews mit Müttern basiert, die ihre Mutterschaft bereuen. Die Bedeutung der Studie für den gesellschaftlichen Diskurs wird hervorgehoben.
Häufig gestellte Fragen zu "Regretting Motherhood": Eine Diskursanalyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das westliche kulturelle Ideal der „guten Mutter“ im Kontext des Phänomens „Regretting Motherhood“. Sie untersucht die mediale Darstellung bereuender Mütter und die gesellschaftlichen und historischen Konstruktionen, die zu einer möglichen Tabuisierung dieses Themas beitragen.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet die Kritische Diskursanalyse nach Siegfried Jäger, um sprachliche und grafische Wirkungsmittel im Mediendiskurs zu untersuchen. Der Fokus liegt auf der Identifizierung von sprachlichen und grafischen Wirkungsmitteln, um gesellschaftliche Konstruktionen und potenzielle Parteilichkeit im Diskurs aufzudecken.
Welche Studie bildet die Grundlage der Arbeit?
Die Arbeit basiert auf Orna Donaths Studie „Regretting Motherhood“, welche Interviews mit Müttern beinhaltet, die ihre Mutterschaft bereuen. Diese Studie dient als Ausgangspunkt für die Analyse des gesellschaftlichen und medialen Diskurses um das Thema.
Welche Aspekte der Mutterschaft werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Aspekte der Mutterschaft, darunter die historische Entwicklung des Mutterbildes (18., 19. und 20. Jahrhundert), die psychoanalytische Perspektive auf Mutterschaft, den Einfluss des „Muttermythos“, die Stigmatisierung bereuender Mütter nach Erving Goffman und die mediale Darstellung von „Regretting Motherhood“.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zur Einleitung, Fragestellung und Relevanz, Methodik (Kritische Diskursanalyse), Zusammenfassung der Studie „Regretting Motherhood“, Differenzierung zwischen Reue und Ambivalenz sowie Perspektiven auf Mutterschaft. Der Kern der Arbeit besteht in der Diskursanalyse ausgewählter Medienartikel, die eine Feinanalyse der institutionellen Rahmenbedingungen, Textoberfläche, sprachlich-rhetorischen Mittel und inhaltlich-ideologischen Ansichten beinhaltet.
Welche Forschungsfragen werden gestellt?
Die Arbeit untersucht, inwieweit bereuende Mütter ein Tabu darstellen, welche gesellschaftlichen Konstruktionen dazu beitragen, welches mediale Echo die Studie hervorrief, wie Mutterschaft im Diskurs behandelt wird und ob bereuende Mütter stigmatisiert werden.
Welche Materialien werden analysiert?
Die Diskursanalyse konzentriert sich auf vier ausgewählte Artikel deutscher Online-Leitmedien aus der Zeit um die Publikation von Orna Donaths Studie im Jahr 2015.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das westliche Ideal der „guten Mutter“, die mediale Darstellung von „Regretting Motherhood“, die Stigmatisierung bereuender Mütter, die sprachlichen und rhetorischen Mittel im medialen Diskurs und den Einfluss gesellschaftlicher und kultureller Konstruktionen auf die Wahrnehmung von Mutterschaft.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Hauptziel der Arbeit ist die Analyse der medialen Darstellung bereuender Mütter und die Aufdeckung der gesellschaftlichen und historischen Konstruktionen, die zu einer möglichen Tabuisierung dieses Themas beitragen.
- Quote paper
- Alessaa Maasjosthusmann (Author), 2021, Das westliche, kulturelle Ideal der "guten Mutter" im Zusammenhang mit dem Phänomen "Regretting Motherhood", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1253126