Die Arbeit stellt eine Untersuchung zur Therapie der Syphilis in der frühen Neuzeit dar. Die Plötzlichkeit und die Ausmaße der als neuartig betrachteten Krankheit waren so groß, dass fieberhaft nach neuen Heilmethoden gesucht werden musste. Nachdem alte Behandlungskonzepte an ihre Grenzen kamen, rückten vor allem das Quecksilber und das aus Amerika neu eingeführte Guajakholz in den Mittelpunkt der Syphilistherapie.
Da es sich hier jedoch um eine Untersuchung aus historischer Perspektive handelt, können medizinische Fragen, wie etwa solche zur tatsächlichen Wirksamkeit oder Schädlichkeit nur umrissen werden. Aus mehreren Gründen, wie etwa ungenauer Maßangaben oder der Schwierigkeit von Reinheitsbestimmungen zu jener Zeit, ist es aus heutiger Sicht per se geradezu unmöglich, belastbare Rückschlüsse auf solche medizinischen Fragen zu ziehen. Auch Quellen, an denen ein langfristiger Heilungserfolg respektive Misserfolg auszumachen wäre, sind sehr selten. Vielmehr ist es Ziel dieser Arbeit, den frühneuzeitlichen medizinischen Diskurs der Syphilistherapie zu analysieren.
Hier sollen besonders die ersten Jahrzehnte nach dem Ausbruch der venerischen Krankheit in der letzten Dekade des fünfzehnten Jahrhunderts im Fokus der Untersuchung stehen. Zum einen soll so deutlich werden, vor welcher Herausforderung zeitgenössische Ärzte in ihrer Suche nach Heilung standen. Zum anderen bietet der untersuchte Zeitraum einen interessanten Einblick in eine Zeit des Wandels innerhalb der Medizingeschichte. Der kürzlich erfundene Buchdruck ermöglichte erstmals einen regelrecht öffentlichen medizinischen Diskurs über eine Krankheit. Die Schwere, mit der die neue Seuche die Alte Welt erfasste, erforderte wiederum gerade diese breite Auseinandersetzung, um auch neuen Gedanken einen Raum geben und neue Behandlungskonzepte entstehen lassen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenauswahl & Forschungsstand
- Frühneuzeitliche Medizin vor der Syphilis.
- Humoralpathologie........
- Erklärungsansätze für Seuchen
- Syphilis - Eine neue Krankheit erreicht Europa?...
- Herkunft der Syphilis..
- Verbreitung und kulturelle Auswirkung..
- Behandlung der Syphilis.
- Behandlung nach altem humoralpathologischem Konzept..
- Quellenanalyse „Ein hübscher Tractat\" 1496
- Kontextualisierung.
- Neue Behandlungsansätze
- Guajak..
- Quellenanalyse Ulrich von Hutten.
- Kontextualisierung.
- Quecksilber
- Quellenanalyse Paracelsus..
- Kontextualisierung.
- Die Herausforderungen der Syphilistherapie in der frühen Neuzeit
- Der medizinische Diskurs zur Syphilistherapie
- Die Rolle der Humoralpathologie in der Syphilistherapie
- Die Einführung neuer Behandlungsansätze wie Guajak und Quecksilber
- Der Wandel der Medizingeschichte im Kontext der Syphilis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Therapie der Syphilis in der frühen Neuzeit. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen, vor denen die Ärzte in ihrer Suche nach Heilung standen, und analysiert den medizinischen Diskurs zur Syphilistherapie. Der Fokus liegt auf den ersten Jahrzehnten nach dem Ausbruch der Krankheit, einem Zeitraum, der durch den Wandel der Medizingeschichte geprägt war. Die Arbeit zeigt, wie die Syphilis die Medizingeschichte nachhaltig beeinflusste.
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel beleuchtet die Medizin und ihre Behandlungskonzepte vor dem Auftreten der Syphilis. Es beschreibt die damaligen Vorstellungen von Körper und Krankheit und die Konzepte, auf die man zurückgreifen konnte. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Auftreten der Syphilis am Ende des fünfzehnten Jahrhunderts und beleuchtet die Herkunft, Verbreitung und Auswirkungen der Krankheit auf das öffentliche Leben. Das vierte Kapitel stellt den Hauptteil der Arbeit dar und analysiert die Behandlung der Syphilis. Es unterscheidet zwischen alten und neuen Behandlungsansätzen und zeigt, wie die Syphilis die Medizingeschichte nachhaltig beeinflusste.
Schlüsselwörter
Syphilistherapie, Frühneuzeit, Humoralpathologie, Guajak, Quecksilber, Medizinische Geschichte, Quellenanalyse, Ulrich von Hutten, Paracelsus, Joseph Grünpeck von Burckhausen, „Ein hübscher Tractat“, „De guaiaci medicina et morbo gallico liber unus“, Seuchen, Seuchenforschung, Medizingeschichte.
- Citar trabajo
- Maurice Janotta (Autor), 2022, Syphilistherapie in der Frühen Neuzeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1252620