Das Phänomen des kairós in Zeitauffassung der frühen Antike stellt ein interessantes Moment in der Selbstauffassung des Menschen dar. Gerade auch Aristoteles hat sich in seiner Nikomachischen Ethik dieses Phänomens bedient und es als Schlüssel zur sittlichen Trefflichkeit verwendet. In dieser Arbeit soll das Wesen des kairós erörtert werden. Um sich die Zeitauffassung in der Antike zur vergegenwärtigen, da diese maßgebend für das Verständnis der Entwicklung des Kairos-Begriffes ist, wird zu Beginn ein kleiner Überblick zu diesem Thema gegeben. Dabei wird neben der Zeitauffassung auch auf die mythologische Bedeutung des Kairos eingegangen und schließlich wird umrisshaft der Eingang des Kairos in die Philosophie erwähnt.
Nach diesen Betrachtungen soll schließlich, anhand der Nikomachischen Ethik, die aristotelische Interpretation des Kairos und dessen wesentliche Bedeutung in der Konzeption erörtert werden. Dabei erschien es von Nöten, neben Bestimmung des Kairos bei Aristoteles und der Benennung der sittlichen Einsicht als menschliche Instanz, den Kairos treffen zu können, auch die teleologische Weltsicht des Aristoteles ins Auge zu fassen. Diese fundiert auf der griechischen Ganzheitsauffassung von Kosmos, jedoch ist für Aristoteles die Zweckgerichtetheit eines jeden Vorgangs von Bedeutung, da er in dieser die Verantwortlichkeit des Menschen für dessen irdisches Walten verankert. Abschließend soll seine Kairos-Konzeption kritisch resümiert werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Zeitauffassung in der frühen Antike
2.1 Kairos und Chronos in der griechischen Mythologie
2.2 Kairos in der Philosophie
3. Der Begriff des Kairos bei Aristoteles, Nikomachische Ethik
3.1 Definition von kairós
3.2 Die Konzeption von Welt, in der Kairos das Gute in der Kategorie der Zeit sei
3.3 Sittliche Einsicht als Bedingung des Menschen, kairós sicher zu treffen
4. Schluss
5. Literaturnachweis
1. Einleitung
Das Phänomen des kairós in Zeitauffassung der frühen Antike stellt ein interessantes Moment in der Selbstauffassung des Menschen dar. Gerade auch Aristoteles hat sich in seiner Nikomachischen Ethik dieses Phänomens bedient und es als Schlüssel zur sittlichen Trefflichkeit verwendet. In dieser Arbeit soll das Wesen des kairós erörtert werden. Um sich die Zeitauffassung in der Antike zur vergegenwärtigen, da diese maßgebend für das Verständnis der Entwicklung des Kairos-Begriffes ist, wird zu Beginn ein kleiner Überblick zu diesem Thema gegeben. Dabei wird neben der Zeitauffassung auch auf die mythologische Bedeutung des Kairos eingegangen und schließlich wird umrisshaft der Eingang des Kairos in die Philosophie erwähnt.
Nach diesen Betrachtungen soll schließlich, anhand der Nikomachischen Ethik, die aristotelische Interpretation des Kairos und dessen wesentliche Bedeutung in der Konzeption erörtert werden. Dabei erschien es von Nöten, neben Bestimmung des Kairos bei Aristoteles und der Benennung der sittlichen Einsicht als menschliche Instanz, den Kairos treffen zu können, auch die teleologische Weltsicht des Aristoteles ins Auge zu fassen. Diese fundiert auf der griechischen Ganzheitsauffassung von Kosmos, jedoch ist für Aristoteles die Zweckgerichtetheit eines jeden Vorgangs von Bedeutung, da er in dieser die Verantwortlichkeit des Menschen für dessen irdisches Walten verankert. Abschließend soll seine Kairos-Konzeption kritisch resümiert werden.
2. Zeitauffassung in der frühen Antike
Beschäftigt man sich mit der Zeitauffassung der Menschen in der Antike, so darf man nicht nur deren Phänomene beim Namen nennen, man sollte sich vergegenwärtigen, wie Zeit damals verstanden wurde und durch welche Maßstäbe man sie zu vermessen vermochte. Denn ein Kalender in heutiger Ausführung oder eine mechanische Uhr waren den Menschen damals noch unbekannt. Das Leben der Menschen war geprägt von den natürlichen Abläufen der Welt und darin fest eingebunden. Vom täglichen Rhythmus der auf und ab gehenden Sonne, von den wechselnden Jahreszeiten, oder durch den Zyklus von Schwangerschaft und Geburt – von solch natürlichen und zeitbegrenzten Abläufen wird das Leben auch heute noch bestimmt, doch waren dies die Merkmale von Zeit, die in einer Kultur ohne mechanische Uhren die maßgebenden waren. Den Ursprung solcher Abläufe sahen die meisten Menschen in der Antike in göttlicher Macht, die es zu preisen und zu huldigen, sprich auch einzuhalten, galt. Denn nicht nur, dass der natürliche Jahresablauf diktiert, wann es zum Beispiel Zeit zum Säen sei, er macht auch das Ergebnis der Arbeit in der Zeit fest, indem die Ernte zu einer festgesetzten Jahreszeit in Aussicht steht. So wird Zeit für den Menschen fassbar und auch einteilbar und ihrem göttlichen Ursprung wird gehuldigt, indem kultische Feste zu bestimmten Anlässen und bestimmten Zeiten veranstaltet werden. Hierin sieht man, dass auch die Wahrnehmung von Zeit in der frühen Antike durchaus Elemente von Erwartbarkeit, Absehbarkeit und auch Hoffnung beinhaltete. Wie diese Auffassung und Wahrnehmung von Zeit, als Ablauf der Jahreszeiten, verbunden mit der in ihr spezifischen agrikulturellen Handlung, das Leben und auch das Denken der Menschen beeinflusst hat, ist auch ersichtlich am sprachlichen Umgang mit Zeit.
2.1 Kairos und Chronos in der griechischen Mythologie
Die griechische Mythologie benennt u. a. zwei Aspekte von Zeit, chrónos und kairós. Beide Begrifflichkeiten sind göttlichen Ursprungs, bzw. werden als göttliche Wesen personifiziert und allegorisiert: Chronos als Greis und Kairós als Jüngling. Während Chronos von den Griechen gerne verwechselt und gleichgesetzt wird mit Kronos, dem Vater des Zeus, der seine Kinder verschlingt, so bringt ihm diese Identifikation mit Kronos, dem altehrwürdigen Gottvater, die Verehrung als Zeitgott einher[1]. Dieser Zeitgott wird sowohl gefürchtet, da er seine Kinder (die Stunden) zu verschlingen im Stande ist, als auch verehrt, da durch ihn lange Zeiträume und der biologische Rhythmus des Lebens bestimmt werden. Als Greis betrachtet, nimmt diese Gottheit sich die Zeit, die sie ist [2]. Sie wird als stets unerbittlich fortlaufende Zeit verstanden.
Kairos dagegen, als jüngster Sohn des Zeus gedacht, zeigt sich in Gestalt eines geflügelten Jünglings, der sich tänzelnd im Gleichgewicht auf Messers Schneide hält. In den Händen hält er eine Waage (oder auch eine scharfe Klinge, wie in einigen Kunstdarstellungen oder in der Literatur) und weiterhin kennzeichnend ist seine „Haarpracht“. Diese besteht nämlich nur aus langen Locken an der Stirnseite, der restliche Schädel ist kahl geschoren. In dieser Darstellung des Kairos ist schon ersichtlich, was die wesentlichen Merkmale nicht nur der Gottheit, sondern auch der in dieser Begrifflichkeit festgemachten Zeitauffassung, sein sollen. Veranschaulichen kann das die Darstellung des Dichters Posidippos im dritten Jahrhundert vor Christus, der den göttlichen Jüngling in seinem Gedicht, versehen mit seinen wesentlichen Attributen, zu Wanderern sprechen lässt[3]. Die Attribute ‚auf Messers Schneide gehen‘ und eine Klinge halten, welche die Zeit scharf zertrennt, verweisen auf ein Merkmal des Jetzt in der Zeit, als diese Trennendes und zugleich in ein früher und später, in Vergangenheit und Zukunft, einteilendes Moment, welches Aristoteles in seiner Metaphysik genau erörtert[4]. Sein geflügeltes Schuhwerk, oder allgemein seine Flügel verweisen eindeutig auf den augenblicklichen Charakter des Kairós, der da plötzlich wie der Wind erscheint und auch schnellstens wieder vergehen kann. Seine Haarpracht bietet dem Menschen der ‚ihn begegnet‘, sprich der ihn möglich macht, nur in der Stirn bei frontaler Begegnung die Möglichkeit des Ergreifens. Sozusagen kann man nur in diesem Moment, die Gelegenheit ‚beim Schopfe packen‘, und diese Darstellung, mit Stirnhaar auf dem sonst kahlgeschorenen Haupt, macht anschaulich wie sich das Phänomen des Kairós auch noch in unserer heutigen Sprache niederschlägt. Interessant an dieser Darstellung aus dem dritten Jahrhundert vor Christus ist jedoch, dass der Dichter den Moment des Ergreifens des Kairós, als ein „ihn begegnen“ darstellt und somit rückt er das Erfassen des rechten Augenblicks in den Bereich des Menschenmöglichen.
Die in der Mythologie verankerte Vorstellung von Kairós führt dagegen zu der Annahme, dass „ nur der Getroffene auch trifft, das zufällige Erscheinen ist in der Vorsehung beschlossen gewesen, nur der hier erkennt, kann auch den zukünftigen Kairos berechnen. “[5] Diese Vorstellung von Vorsehung bezieht ihren Glaubensinhalt ebenfalls aus der Mythologie; man denke nur an die Moiren, welche den Lebensfaden spinnen, bewahren und zur gegebenen Zeit durchtrennen. In dieser Denkweise gilt das Leben als vorbestimmt durch das göttliche Walten.
2.2 Kairos in der Philosophie
Doch in Zeiten, in denen sich eine Abkehr vom Mythos zeigt und damit einhergehend eine Hinwendung zu Philosophie stattfindet, entwickelt sich auch ein neues Selbstbewusstsein des Menschen. So wird bei den Pythagoreern eine Systematik des Kairos entwickelt, in er nicht völlig unbestimmbar und unbeherrschbar gedacht wird. Er wird viel mehr zum kosmologischen Konzept, das die Ordnung der Welt durchdringt, erwirkt und garantiert. Herausgestellt wird auch sein vielfältiger Charakter, welcher ihn zum einen als finitiv erscheinen lässt, so dass im Kairos eine Sache/eine Handlung zum erfolgreichen Abschluss gebracht wird, oder aber inzeptiv, da eine bestimmte Handlung nur dann zu einem Erfolg werden kann, wenn sie im Kairos begonnen wird.
Was das Erfassen des Kairos als eine Fähigkeit des Menschen betrifft, so rückt die Vorsokratik diese Möglichkeit in ein anderes Licht. Die Sophisten zum Beispiel, welche sich vehement gegen die vermeintliche Ohnmacht des Menschen gegenüber göttlichen und weltlichen Dingen wehrten, fassten den Kairos als ein tragendes Element der richtigen Lebensführung auf. Erfolgreiches Handeln wurde somit zusammengedacht mit Wachsamkeit, die immer ausgerichtet ist auf den Kairos, und der Bereitwilligkeit, seinem Gebot Folge zu leisten. Diese Wendung, von einer determinierten Weltauffassung weg, hin zu einer selbstgesteuerten Haltung des Menschen, beinhaltet die gesteigerte Fähigkeit des Menschen, sich die Gegebenheiten des Augenblicks zum eigenen Vorteil zu Nutze zu machen. Hinzukommt, dass der Kairos bei den Sophisten als stets verfügbar angesehen wird, allein am einzelnen Menschen liegt es, sich seiner bewusst zu werden und ihn für seine Zwecke stets brauchbar zu machen. Als Beispiel soll hier die Rhetorik erwähnt werden, welche nicht die äußeren Umstände für das Gelingen einer Rede ursächlich macht, sondern das Geschick des Redners, das Richtige zum angemessenen Zeitpunkt zu sagen.
Die Kairos-Auffassung der Sophisten sei an dieser Stelle angeführt, um deren gegensätzlichen Charakter im Vergleich zur Auffassung Aristoteles‘ herauszustellen. Auf eine mögliche Kairos-Konzeption bei Platon, ist an dieser Stelle verzichtet worden, da sie sich als wenig zugänglich für die spätere Herausbildung des Begriffs des Kairos bei Aristoteles herausstellt.
3. Der Begriff des Kairos bei Aristoteles, Nikomachische Ethik
Ausführlich mit dem antiken Begriff des Kairos beschäftigt sich Manfred Kerkhoff in seinem gleichnamigen Aufsatz „ Zum antiken Begriff des Kairos [6] “. Neben Untersuchungen zum antiken Zeitbegriff allgemein, kommt er über die Zeit der Vorsokratik schließlich zur philosophischen Auslegung des kairós. Dabei legt er vor allem Wert auf das Kairos-Prinzip bei Aristoteles, welches Gegenstand dieser Arbeit sein wird. Abschließend behandelt Kerkhoff in seinem Aufsatz die stoische Auslegung, wobei diese weitere Interpretation in dieser Arbeit vernachlässigt werden muss.
3.1 Definition von kairós
Gleich zu Beginn der Nikomachischen Ethik, im vierten Kapitel des ersten Buches, leitet Aristoteles eine Kritik an Platons Ideenlehre ein. Sein Ziel in dieser Schrift ist die Konzeption einer Ethik. Daher richtet sich sein philosophisches Augenmerk auf die práxis, d.h. auf konkrete Handlungen und deren Ausgerichtetheit auf ein Endziel, nämlich das Gute bzw. das Glück[7]. Da er sich jedoch näher mit der Motivation der Menschen in ihren Handlungen beschäftigt, erweist sich die Ideenlehre seines Meisters Platon als unzureichend, denn mit dessen allgemeiner Wesenheit des Guten, einem abstrakten Begriff also, kann der Ethiker wenig anfangen. Für ihn setzt das Gute, also Glück (verwirklicht im Handeln/Tätigsein) ethische Vollkommenheit (des Menschen) voraus[8]. Seine neu gesetzte Aufgabe, die er selbst als peinlich beschreibt[9], da er kritisieren wird, empfindet er dennoch als „ heilige Pflicht, der Wahrheit den Vorzug zu geben “. Soweit seine Legitimation zur Kritik an der Ideenlehre.
Um seiner Ethik mit einem Begriff dienlich zu sein, definiert er den Kairos als das Gute in der Kategorie der Zeit[10]. Zu dieser Begrifflichkeit gelangt er über die Kritik an der Ideenlehre, denn er stellt fest, dass deren Begründer keine „ die Zahlen umfassende Idee angesetzt haben.[11] “ Dieses Fehlen schließt mit ein, dass den verschiedenen Erscheinungsformen von „gut“ keine gemeinsame „Idee“ gegeben ist und eine einzige kategoriale Einordnung von „gut“ somit unmöglich wird. In der zeitlosen Welt der Ideen kann es kein früher oder später im Hinblick auf das Gute geben und somit fällt es schwer der Idee des Guten als Einheit zu folgen wo sich doch das Gute, in der Realität, unter dem Gesichtspunkt verschiedener Kategorien so vielseitig manifestieren kann. So spricht Aristoteles von dem Guten in der Kategorie der Zeit, welche ja bekanntlich allumfassend ist und macht dieses am Geschehen, also u. a. am Vollzug von Handlung im rechten Augenblick fest[12].
Auch hier spricht er den Mangel an, den diese Definition mit sich bringt, denn so entbehrt eine Wissenschaft vom rechten Augenblick den stringenten Wissenschaftscharakter (akríbeia), da das jeweils Gute in den verschiedenen Wissenschaften differiert. So sei von Aristoteles als Beispiel dafür genannt, dass im Kriege die Feldherrnkunst die erforderliche sei und im Krankheitsfall die Heilkunst [13]. Ziel seiner Ethik sei es, ein wertvollerer Mensch zu werden und da somit das Augenmerk auf dem Handeln des Menschen liegt, soll das Wie des Handlungsvollzugs untersucht werden, welches zur wertvollen ethischen Grundhaltung führen kann. Das „ nach der richtigen Planung handeln[14] “ soll ermittelt werden.
Das Gute in der Kategorie der Zeit, wird als das Gute unter dem praktischen Aspekt von Nützlichkeit und Tauglichkeit betrachtet, sprich als das „günstige wann“ jeder kínesis und übertragen auf das menschliche Handeln, jeder práxis. Die Eigenschaft, aufgrund derer eine Handlung durchzuführen sei, ist die sittliche Tüchtigkeit und diese leistet dabei das Ausmitteln des rechten Augenblicks.
Práxis, menschliche Handlung also, ist für Aristoteles nur dann eine wahre Handlung, wenn sie auf ein Gutes abzielt, so auch ihr telos [15], der Zweck der Handlung, das ihren, sie vollendenden Abschluss und ihr Werk (érgon) bedeutet. Somit wird die Definition des Guten in der Kategorie der Zeit, die bis dahin als der „günstige“ Moment des Beginns einer Handlung erkannt wurde, ergänzt durch den Aspekt des Handlungs-vollendenden und erfüllenden Charakters des Kairos[16]. Da also das verwirklichte telos einer Handlung, sowohl am zeitlichen Ende der práxis gedacht wird, als auch als ihre Mitte (akmé), so stellt es sich als Anfang und Ende vermittelnder Höhepunkt heraus und erscheint uns somit als Maßstab der Bewertung von práxis. Es entsteht die Doppelperspektive auf den Kairos als die alles-gut-machende, vollendende Zeit und den günstigen Moment, in dem eine Handlung realisiert wird und durch die zeitliche Wahl zu Erfolg geführt werden kann. Der Kairos als Handlungspunkt gedacht, fasst sich somit als beglückendes Ende einer Handlung, als ihre gipfelnde Mitte (akmé) oder als der alles entscheidende Anfang bzw. Beginn einer Aktion auf.
[...]
[1] Vgl. Harald, Weinrich: Knappe Zeit. Kunst und Ökonomie des befristeten Lebens. München 2004. S. 107f.
[2] Vgl.: Ebd. S.107.
[3] Woher kommt dein Schöpfer?
Aus Sykion.
Wie heißt er?
Lysippos.
Wer bist du?
Ich bin Kairos, der alles überwindet.
Warum läufst du auf Zehenspitzen?
Ich laufe beständig.
Warum hast du Flügel an den Füßen?
Ich komme plötzlich wie der Wind.
Warum hast du in der rechten Hand eine Schneide?
Um den Menschen zu zeigen, dass ich schärfer zertrenne als alle anderen.
Warum fällt dir eine Haarlocke in den Stirn?
Damit derjenige, der mich begegnet, mich auch ergreifen kann.
Warum in Gottes Namen hast du einen kahlen Hinterkopf?
Wenn ich einmal verflogen bin, wird mich keiner von Hinten
ergreifen, sosehr er sich auch bemüht.
Warum hat dich der Künstler geschaffen?
Wegen euch Wanderern als Denkanstoß.
[4] Siehe auch Kerkhoff S. 271ff.
[5] Manfred Kerkhoff: „Zum antiken Begriff des Kairos“ in: Zeitschrift für philosophische Forschung. Hrsg.: G. Schischkoff. Band 27. Meisenheim 1973. S. 264.
[6] Kerkhoff S. 265-275.
[7] Vgl. Aristoteles. Nikomachische Ethik. Übersetzung und Nachwort von Franz Dirlmeier. Berlin 2003. 1094a-1103a.
[8] Ebd. 1099b (S. 23).
[9] Ebd. 1096a 17. (S. 11).
[10] Kerkhoff S. 267.
[11] Arist. NE. 1096a 19 (S. 11).
[12] An dieser Stelle in der der Nikomachischen Ethik formuliert Aristoteles sein Ziel der Schrift nicht in dieser komprimierten Weise. Viel mehr erörtert er, wie „sein“ Gutes erreicht werden kann und bringt hier, in teleoglogischer Manier, die dem Menschen eigentümliche Tätigkeit der Seele ins Spiel. Die Tätigkeit der Seele besteht aus zweierlei Eigenschaften, nämlich der ethischen und der dianoethischen Tüchtigkeit (areté). Diesen beiden ähnlich, sei die sittliche Tüchtigkeit (phrónesis), welche durch Gewöhnung angeeignet wird. Deren sittliche Werte gewinnt der Mensch über sittliches Handeln, um welches er sich stets zu bemühen hat, da aus gleichen Einzelhandlungen schließlich auch die gefestigte Haltung erwächst. „ So werden wir auch gerecht, indem wir gerecht handeln, tapfer, indem wir tapfer handeln“ usw. (Vgl. Arist. 1103a-b).
Später, im 6. Buch wird er zu dem Ergebnis kommen, dass diese eigentümliche Tätigkeit die Betätigung der phrónesis unter der Berücksichtigung der ethischen Tugenden darstellt.
[13] Aristoteles, NE, 1096 a 30. (S. 12).
[14] Ebd. 1103b. (S.36).
[15] Auf diese Begrifflichkeit wird später in dieser Arbeit noch näher eingegangen.
[16] Vgl. Kerkhoff. S. 267ff.
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