Unter vorunterrichtlichen Vorstellungen versteht man das Wissen der Kinder, das bereits vor dem ersten Kontakt mit Schule und Lernen besteht. Diese Vorstellungen sind durch Alltagserfahrungen gefestigt und stimmen meist nicht mit den naturwissenschaftlichen Erklärungen überein. Das bedeutet, dass sich bei den Schülern bereits festgefahrene Denkstrukturen gebildet haben, welchen hartnäckig vertreten werden.
Die Sichtweisen, die sich in einem Langwierigen Anpassungsprozess an Lebenssituationen stabilisiert haben und bei der Anwendung auf den Alltag meistens als richtig erwiesen haben . Diese Vorstellungen entstehen durch ein zufällig aufsteigendes Interesse des Kindes an einem gewissen, meist neuen Zusammenhang.
Die Vorstellungen der Kinder meist lokal begrenzt und beruhen auf simplen Schlussfolgerungen aus bereits bekanntem Wissen, z.B. dass ein Stein herunter fällt, weil er schwer ist. Die Erdanziehungskraft wird dabei, wie auch andere Faktoren, nicht berücksichtigt .
Allerdings sind nicht alle Vorstellungen gleich. Verankerte und sogenannte Ad- hoc- Vorstellungen gilt es hierbei zu unterscheiden. Ad- hoc- Vorstellungen entstehen, wenn Schüler mit etwas konfrontiert werden, zu dem sie sich noch keinerlei Wissen angeeignet haben. Die allgemeinen Vorstellungen hingegen haben sich tief verankert und einen Verbrauchscharakter angenommen. Dies bedeutet, dass sie sich in Alltagssituationen bereits bewiesen haben und somit schwieriger zu ändern sind.
Da die vorunterrichtlichen Vorstellungen eine Auslegung von neuen Aspekten überhaupt erst ermöglichen, geschieht es häufig dass Schüler das zu Lernende falsch verstehen und so Lernschwierigkeiten entstehen können. Daher ist es wichtig zu wissen, woher die Vorstellungen stammen.
Inhaltsverzeichnis:
I. Sachanalyse
1.1 Was sind vorunterrichtliche Vorstellungen?
1.2 Woher stammen die vorunterrichtlichen Vorstellungen?
1.3 Was versteht man unter Lernen?
1.4 Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Vorstellungen und dem Lernen?
1.5 Wie kann man vorunterrichtliche Vorstellungen erheben?
II. Literaturverzeichnis
Anhang
Fragebogen Insekten
Versuch zur Zusammenarbeit von Kurz- und Langzeitgedächtnis
Versuch zur kapazität des Kurzzeitgedächtnis
I. Sachanalyse
1.1 Was sind vorunterrichtliche Vorstellungen?
Unter vorunterrichtlichen Vorstellungen versteht man das Wissen der Kinder, das bereits vor dem ersten Kontakt mit Schule und Lernen besteht. Diese Vorstellungen sind durch Alltagserfahrungen gefestigt und stimmen meist nicht mit den naturwissenschaftlichen Erklärungen überein. Das bedeutet, dass sich bei den Schülern bereits festgefahrene Denkstrukturen gebildet haben, welchen hartnäckig vertreten werden.
Die Sichtweisen, die sich in einem Langwierigen Anpassungsprozess an Lebenssituationen stabilisiert haben und bei der Anwendung auf den Alltag meistens als richtig erwiesen haben[1]. Diese Vorstellungen entstehen durch ein zufällig aufsteigendes Interesse des Kindes an einem gewissen, meist neuen Zusammenhang.
Die Vorstellungen der Kinder meist lokal begrenzt und beruhen auf simplen Schlussfolgerungen aus bereits bekanntem Wissen, z.B. dass ein Stein herunter fällt, weil er schwer ist. Die Erdanziehungskraft wird dabei, wie auch andere Faktoren, nicht berücksichtigt[2].
Allerdings sind nicht alle Vorstellungen gleich. Verankerte und sogenannte Ad- hoc- Vorstellungen gilt es hierbei zu unterscheiden. Ad- hoc- Vorstellungen entstehen, wenn Schüler mit etwas konfrontiert werden, zu dem sie sich noch keinerlei Wissen angeeignet haben. Die allgemeinen Vorstellungen hingegen haben sich tief verankert und einen Verbrauchscharakter angenommen. Dies bedeutet, dass sie sich in Alltagssituationen bereits bewiesen haben und somit schwieriger zu ändern sind.
Da die vorunterrichtlichen Vorstellungen eine Auslegung von neuen Aspekten überhaupt erst ermöglichen, geschieht es häufig dass Schüler das zu Lernende falsch verstehen und so Lernschwierigkeiten entstehen können. Daher ist es wichtig zu wissen, woher die Vorstellungen stammen.
1.2 Woher stammen die vorunterrichtlichen Vorstellungen?
Vorunterrichtliche Vorstellungen stammen aus den verschiedensten Bereichen des Alltags. Darunter fallen Alltagserfahrungen, der Umgang mit Ereignissen wie Bewegung u.v.a., durch Gespräche im Alltag, das Lesen von Büchern und Massenmedien, aber auch durch vorangegangenen Unterricht[3]. Besonders die Vorstellungen, die sich des Öfteren als relevant erwiesen haben, haben sich tief in das Gedächtnis der Schüler eingeprägt.
Schon ab der Geburt fangen Kinder an kognitive Modelle zu bilden, mit denen sie den Alltag und dessen Umgang bewältigen. Aber auch Wissen und Vorstellungen bilden sich in diesem Stadium.
Das Bilden der Vorstellungen geschieht durch plötzlich aufkommendes Interesse und das daraus folgende Beobachten des Geschehens. Kinder geben sich damit jedoch nicht zufrieden und nehmen eine forschende Haltung ein, wenn sie aufkommende Fragen beantworten wollen. Um Antworten zu finden, vergleichen sie das Neue mit bereits bekannten Situationen und versuchen so auf eine Lösung zu kommen.
Die Vorstellungen die dabei verinnerlicht werden, hängen jedoch stark von Emotionen und einer subjektiven Betrachtungsweise ab. Aber auch das kulturelle und soziale Umfeld darf nicht außer acht gelassen werden, da die Vorstellungen sonst nicht mir den Vorstellungen anderer Menschen überein gebracht werden könnten.
Neue Vorstellungen werden erst gebildet, wenn sich Unvollkommenheit in den Denkstrukturen herauskristallisieren, Es folgt das Einfügen der neuen Information in das vorhandene Raster und es kommt somit zu einem ständigen Aufbau von Wissen.
1.3 Was versteht man unter Lernen?
Um dieses Wissen auch speichern zu können, ist es wichtig das Lernen näher zu betrachten. Jeder Mensch muss sich täglich mit Lern- und Gedächtnisvorgängen auseinandersetzen, dazu hat er verschiedene Arten von Informationsspeicherung. Hierbei unterscheidet man das Kurzzeitgedächtnis und das Langzeitgedächtnis. Einfallende Informationen gehen zuerst in das Kurzzeitgedächtnis, in dem sie einige Sekunden bis wenige Minuten gespeichert werden. Dabei ist die Kapazität jedoch nicht unbegrenzt, da die Informationen nur solange bestehen, wie man sich ihrer bewußt ist.[4] Man kann sich höchstens sieben Informationseinheiten merken. Bei einer größeren Anzahl von Informationseinheiten kann man sich deshalb nicht alle Begriffe merken, da das Kurzzeitgedächtnis die letzten Einheiten noch verarbeitet und die ersten Einheiten schon in das Langzeitgedächtnis aufgenommen wurden. Daher kann man sich diese Einheiten auch besser merken.
Dies liegt daran, dass das Kurzzeitgedächtnis nicht nur zur Speicherung, sondern zur Weiterverarbeitung der Informationen dient, daher wurde es von Baddeley (1992) durch den Begriff des Arbeitsgedächtnisses geprägt.
Sollen nun Informationen längerfristig gespeichert werden, ist es wichtig, diese in das Langzeitgedächtnis zu übertragen. Wie erfolgreich diese Übertragung ist, hängt von den jeweiligen Merkstrategien und dem Interesse ab. Man kann zwei verschiedene Wissensarten des Langzeitgedächtnisses unterscheiden; das prozedurale und das deklarative Wissen.
Unter dem prozeduralen Wissen versteht man das knowing – how einer Sache. Hierunter fallen die „... motorische[n] und interlektuelle[n] Fähigkeiten und Fertigkeiten ...“[5] Das prozedurale Wissen ist dem Menschen unbewußt und ist nur langsam zu erwerben. Dies garantiert jedoch die feste Speicherung im Langzeitgedächtnis.
Das deklarative Wissen ist leichter zu erlernen als das prozedurale, wird jedoch genauso schnell auch wieder vergessen. Hierbei handelt es sich um das knowing – what. Es beschreibt das Wissen, das man sich individuell im Laufe seines Lebens aneignet. Darunter fallen z.B. Meinungen, Bilder, Erfahrungen. Die beiden Wissensarten ergänzen sich jedoch in ihrer Funktion.
Wenn auf gespeicherte Informationen im Langzeitgedächtnis zurück gegriffen wird, läuft die Frage über das gespeicherte Wissensnetz ab und sucht die Information bzw. die Antwort. Je öfter Begriffe miteinander verwendet werden, desto stärker ist auch ihre Verbindung im Wissensnetz und je stärker die Verbindungen sind, desto leichter kann man sich erinnern. Vergessen kann demnach auf verschiedene Arten geschehen. Entweder wurde der Begriff völlig gelöscht oder die Verbindungspfade sind nicht mehr zugänglich und so kann auf den gesuchten Begriff nicht zurückgegriffen werden. Um die Speicherung der unterrichtlichen Informationen im Langzeitgedächtnis zu gewährleisten, muss man sich den Begriff des Lernens auf der pädagogischen und psychologischen Ebene verdeutlichen.
[...]
[1] vgl. Häußler, P. 1998, S.175.
[2] vgl. Max, C. 1997, S.68.
[3] vgl. Häußler, P. 1998, S. 176.
[4] vgl. Schletter, J.C., 1998, S. 31.
[5] Schletter, J.C., 1998, S 31.
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- Anne Kaufmann (Autor), 2002, Vorunterrlichtliche Vorstellungen und deren Erhebung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125188
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