Griechenland im zweiten Jahrzehnt des vierten Jahrhunderts v. Chr. – Athen und Sparta befinden sich seit über fünfzig Jahren in einer Situation, immer wieder aufkeimender, kriegerischer Auseinandersetzungen um die Vormachtstellung in der Ägäis. Diese sollten nun im Jahr 486 endgültig beendet werden. Unter der Vermittlung und dem Einfluss des persischen Königs kam es zum Friedensschluss (sog. Königs- oder Antalkidasfrieden) zwischen den beiden Parteien und ihrer Bündnispartner in ganz Griechenland. Die griechischen Städte Kleinasiens wurden dem persischen Reich überlassen und alle Poleis erhielten weitgehende Autonomie, über deren Einhaltung Sparta wachen sollte. So konnten sich die Perser an der Küste Kleinasiens behaupten und die Spartaner eine Art Vormachtstellung in Griechenland zurückerlangen, in Einvernehmen mit den Persern.
Unter dem Eindruck dieser Ereignisse hat der athenische Rhetoriker Isokrates seine Festrede – Panegyrikos in den Jahren 387 - 380 v. Chr. verfasst. Aus der Sicht der Athener beschreibt er die Ereignisse und kritisiert die Folgen als auch die Bedingungen des Friedens zwischen Sparta und Athen. Er macht in den Persern den gemeinsamen Feind aller Griechen aus und will zu einem Feldzug an der Seite der Spartaner aufrufen.
Gegenstand dieser Ausarbeitung soll es einmal sein, den Panegyrikos des Isokrates genauer zu untersuchen und vor allem die Position Isokrates’ zu den Barbaren, in diesem Falle die Perser eingehend zu analysieren. Dazu bedarf es zunächst einer kurzen Darstellung der Person des Isokrates. Im Anschluss daran wird die Rede selbst und ihr historischer Hintergrund genauer vorgestellt. Im darauf folgenden Abschnitt sollen dann die Aussagen Isokrates’ in Bezug auf Sparta und besonders auch hinsichtlich der Perser im Zentrum der Untersuchung stehen. Abschließend bleibt dann darzustellen, inwieweit Isokrates’ Aussagen die Auffassung der Athener und Griechen insgesamt widerspiegeln und wie sein Werk dahingehend einzuschätzen ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zur Person des Isokrates
- 3. Der Panegyrikos
- 4. Der „Barbarenbegriff“ des Isokrates
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht den Panegyrikos des Isokrates und analysiert insbesondere seine Position gegenüber den Barbaren, speziell den Persern. Der Fokus liegt auf der Einordnung des Werkes in den historischen Kontext des Königsfriedens und der Beurteilung von Isokrates' Einfluss auf die politische Meinung seiner Zeit.
- Isokrates' Leben und Werk
- Der historische Kontext des Panegyrikos
- Isokrates' Darstellung der Perser und des "Barbarenbegriffs"
- Der Einfluss des Panegyrikos auf die politische Stimmung in Athen
- Isokrates' rhetorischer Stil und seine Bedeutung für die Entwicklung der griechischen Prosa
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung beschreibt die politische Situation in Griechenland im 4. Jahrhundert v. Chr., den Königsfrieden und den Hintergrund zur Entstehung des Panegyrikos.
Kapitel 2: Zur Person des Isokrates: Dieses Kapitel skizziert das Leben des Isokrates, seine Ausbildung, seine Tätigkeit als Logograph und seine spätere Rolle als Rhetoriklehrer. Es beleuchtet seinen Werdegang und seinen Einfluss auf die griechische Rhetorik.
Kapitel 3: Der Panegyrikos: Dieses Kapitel bietet eine detailliertere Vorstellung des Panegyrikos selbst, einschließlich seines historischen Kontextes und der Hauptargumente.
Kapitel 4: Der „Barbarenbegriff“ des Isokrates: Hier wird Isokrates' Sicht auf die Perser und sein Verständnis des Begriffs "Barbar" im Detail untersucht.
Schlüsselwörter
Isokrates, Panegyrikos, Königsfrieden, Perser, Barbarenbegriff, Rhetorik, antike Rhetorik, griechische Geschichte, 4. Jahrhundert v. Chr., Athen, Sparta, Panhellenismus.
- Citation du texte
- Thomas Kretschmer (Auteur), 2006, Der Panegyrikos des Isokrates, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124989