Das Ziel der folgenden Hausarbeit zum Thema „Die Grammatikwerkstatt als handlungsorientiertes Unterrichtskonzept um die Wortart Adjektive näher zu betrachten?“ ist es herauszuarbeiten, ob und inwieweit sich das didaktische Konzept der Grammatikwerkstatt für einen handlungsorientierten Unterricht eignet. Um diese Frage beantworten zu können, muss zuerst die Grammatikwerkstatt als eine Möglichkeit der Einführung von Themen im Grammatikunterricht erläutert werden. Dafür wird die Grammatikwerkstatt sowohl mit ihren Zielen als auch didaktischen und methodischen Grundlagen vorgestellt. Des Weiteren wird das Prinzip der Handlungsorientierung innerhalb eines solchen Unterrichts dargestellt. Zudem wird die Kritik an der Grammatikwerkstatt näher betrachtet, um einen Einblick in die negativen Aspekte des didaktischen Konzepts zu geben. Dafür werden Ansätze verschiedener Autoren beleuchtet und im Anschluss Menzels Kommentar auf diese Kritik dargestellt. Anschließend wird die Wortart der Adjektive zur Darstellung der Unterrichtskonzepte in der Grundschule vorgestellt. Dafür werden die Adjektive als Thema in der Grundschule untersucht, aber auch die Konzepte der Grammatikwerkstatt zum Thema Adjektive genauer erläutert. Zudem werden die Ziele des Unterrichts als auch der Aufbau des Materials beschrieben und analysiert. Im Anschluss daran wird das Material der Grammatikwerkstatt im Hinblick auf die methodische Umsetzung und die Handlungsorientierung kritisch betrachtet. Zuletzt folgt ein Fazit, welches die Fragestellung der Hausarbeit beantwortet und somit erneut einen kurzen Überblick über das Thema der Grammatikwerkstatt bietet.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2 DerHintergrund derGrammatikwerkstatt
3. Die Grammatikwerkstatt
3.1. Ziele derGrammatikwerkstatt
3.2. Didaktische und methodische Grundlagen der Grammatikwerkstatt
3.3. Handlungsorientierung in derGrammatikwerkstatt
3.4. Kritik an der Grammatikwerkstatt
4. Die Wortart Adjektiv
4.1. Adjektive in der Grundschule
4.2. Adjektive als Thema der Grammatikwerkstatt
4.3. Ziele des Unterrichts
4.4. Aufbau des Unterrichtsmaterials
4.5. Kritische Betrachtung des Materials
5. Fazit
6 Literaturverzeichnis
7. Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
Der Grammatikunterricht in der Grundschule wird oft sowohl von Schülerinnen und Schülern als auch von den Lehrkräften als Herausforderung angesehen. Dabei kann dieser als spannende Einheit gestaltet werden, in welcher alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer Spaß an der Bearbeitung und Erkundung von Phänomenen haben. Menzel hat bereits 1995 zusammen mit Eisenberg den herkömmlichen Grammatikunterricht kritisiert, da die grammatischen Phänomene deduktiv vermittelt werden und die Sprachproblemen der Lernenden nicht als didaktische Chance angesehen werden. Im Anschluss daran hat er das Konzept der Grammatikwerkstatt vorgestellt, welches keinem System der Grammatik, sondern einem didaktischen Prinzip verpflichtet ist. Dabei stehen die Fragen der Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt des gemeinsamen Nachdenkens und Forschens über Sprache. Mit Hilfe dieses Konzepts stellt Menzel unterschiedliche Themen aus dem Grammatikunterricht vor und arbeitet in seinem Buch verschiedenes Material für die Verwendung im Unterricht auf.
Das Ziel der folgenden Hausarbeit zum Thema „Die Grammatikwerkstatt als handlungsorientiertes Unterrichtskonzept um die Wortart Adjektive näher zu betrachten?“ ist es herauszuarbeiten, ob und inwieweit sich das didaktische Konzept der Grammatikwerkstatt für einen handlungsorientierten Unterricht eignet. Um diese Frage beantworten zu können, muss zuerst die Grammatikwerkstatt als eine Möglichkeit der Einführung von Themen im Grammatikunterricht erläutert werden. Dafür wird die Grammatikwerkstatt sowohl mit ihren Zielen als auch didaktischen und methodischen Grundlagen vorgestellt. Des Weiteren wird das Prinzip der Handlungsorientierung innerhalb eines solchen Unterrichts dargestellt. Zudem wird die Kritik an der Grammatikwerkstatt näher betrachtet, um einen Einblick in die negativen Aspekte des didaktischen Konzepts zu geben. Dafür werden Ansätze verschiedener Autoren beleuchtet und im Anschluss Menzels Kommentar auf diese Kritik dargestellt. Anschließend wird die Wortart der Adjektive zur Darstellung der Unterrichtskonzepte in der Grundschule vorgestellt. Dafür werden die Adjektive als Thema in der Grundschule untersucht, aber auch die Konzepte der Grammatikwerkstatt zum Thema Adjektive genauer erläutert. Zudem werden die Ziele des Unterrichts als auch der Aufbau des Materials beschrieben und analysiert. Im Anschluss daran wird das Material der Grammatikwerkstatt im Hinblick auf die methodische Umsetzung und die Handlungsorientierung kritisch betrachtet. Zuletzt folgt ein Fazit, welches die Fragestellung der Hausarbeit beantwortet und somit erneut einen kurzen Überblick über das Thema der Grammatikwerkstatt bietet.
2. Der Hintergrund der Grammatikwerkstatt
Die Ausgangssituation für die Grammatikwerkstatt ist die bereits existierende herkömmliche Schulgrammatik, an welcher Menzel scharfe Kritik übt. Dabei kritisiert er vor allem, dass unter der Schulgrammatik lediglich die „Wiedergabe von Erkenntnissen, Verfahrensweisen und Ergebnissen der Grammatikforschung“ (Menzel, 2017, S. 8) verstanden würde. Durch diese deduktive Lehrweise, bei welcher die Schülerinnen und Schüler bei der Erforschung des Sprachaufbaus nicht beteiligt werden (vgl. Menzel, 2017, S. 10), wird der Aspekt der Wiedergabe von Ergebnissen verstärkt. Zudem betrachtet die Schulgrammatik die Sprachprobleme der Lernenden nicht als eine didaktische Chance, sondern lediglich als Fehler (vgl. Menzel, 2017, S. 10). Ein weiteres Problem stellt für Menzel die Vermittlung der Grammatik dar, bei welcher die Schülerinnen und Schüler diese als etwas Gegebenes erklärt bekommen, anstatt etwas von Menschen und mit der Hilfe bestimmter Verfahrensweisen Entwickeltes (vgl. Menzel, 2017, S. 8). Zuletzt übt er Kritik am Zeitpunkt der Einführung von grammatischen Begriffen, welche nach Menzel in der Grundschule zu früh eingeführt würden. Zu diesem Zeitpunkt können die Schülerinnen und Schüler diesen noch keine Funktion zuordnen (vgl. Menzel, 2017, S. 9).
Durch diese Kritik formuliert Menzel klare Standards an einen Grammatikunterricht. Ein Unterricht wird für ihn erst dann zu einem Grammatikunterricht, wenn die Schülerinnen und Schüler „mit seiner Hilfe lernen, wie grammatische Kategorien zustande kommen, welches ihre Funktionen sind und was Menschen tun, die eine Grammatik aufstellen“ (Menzel, 2017, S. 9). Daraus folgt, dass eine Schulgrammatik systematisch, induktiv, funktional und integrativ sein muss (vgl. Menzel, 2017, S. 9). Er verlangt von der Schulgrammatik außerdem, dass diese die Sprachprobleme der Schülerinnen und Schüler einbeziehe und ein Nachdenken über Sprache anrege (vgl. Menzel, 2017, S. 10).
3. Die Grammatikwerkstatt
Die Grammatikwerkstatt ist eine didaktische Konzeption, welche von Eisenberg und Menzel bereits 1995 vorgestellt wurde. Menzel hat das Konzept der Grammatikwerkstatt beschrieben, wobei er keine klare Definition dieser hervorbringt. „In einer Grammatikwerkstatt ist das Material die Sprache“ (Menzel, 2017, S. 12) ist der Satz, mit dem das Prinzip definiert wird. Dabei ist die Grammatik das Ziel und nicht der Anfang. Die Grammatik entsteht erst durch das Handeln der Lernenden (vgl. Menzel, 2017, S. 13). Dafür sollen „kleine systematische Einheiten“ (Menzel, 2017, S. 13) entdeckt 2 und das Entdeckte anschließend von den Lernenden genutzt werden. Menzel betont, dass die Fassung eines Teilsystems der Grammatik dadurch für jeden Lernenden anders aussehen könne. So können beispielsweise bei den Adjektiven, je nach Kategorisierung, unterschiedliche Wörter in die Wortart einbezogen werden (vgl. Menzel, 2017, S. 13).
Innerhalb des Unterrichtskonzepts der Grammatikwerkstatt sollen die Schülerinnen und Schüler ihr Vorgehen nach den Kategorien „Beobachten, Beschreiben, Vergleichen, Zusammenfassen [und] Kategorisieren“ (Menzel, 2017, S. 14) strukturieren. Daraus ergibt sich das Ziel, dass die Schülerinnen und Schüler „an derAufstellungder grammatischen Kategorien beteiligt werden - und nicht nur [...] denResultatendieser Prozesse hinterherlaufen“ (Menzel, 2017, S. 14). Dadurch erhalten die Schülerinnen und Schüler Einblicke in den Aufbau der Sprache, also das implizite System (vgl. Menzel, 2017, S. 14). Da die Lernenden bereits ein implizites Wissen über die Grammatik der Sprache besitzen, ist es die Aufgabe der Schule, dieses implizite Wissen in ein explizites umzuwandeln. Das bedeutet, dass die Schule „eineRekonstruktionder Grammatik, die wir schon immer anwenden“ (Menzel, 2017, S. 14) vornehmen soll.
Da die Sprache im Unterricht Medium und Gegenstand gleichzeitig ist, wird oft von ihrer dienenden Funktion gesprochen, also der Blick auf die Brauchbarkeit der Sprache. Dabei ist es wichtig, dass die Kategorien, in welche die Sprache eingeteilt ist und wodurch die Brauchbarkeit resultiert, aus ihrer Verwendung heraus gewonnen werden (vgl. Menzel, 2017, S. 15). Diese Kategorien werden als sprachliches Handwerkszeug bezeichnet (vgl. Menzel, 2017, S. 15). Die Lernenden benötigen für diese Operationen lediglich Wissen, welches ökonomisch und somit deduktiv vermittelt werden kann (vgl. Menzel, 2017, S. 15). Damit wird wiederholt verdeutlicht, dass nicht der Weg zu den Operationen relevant ist, sondern die Anwendung der Operationen durch die Schülerinnen und Schüler.
Zuletzt wird die Funktion der Lehrperson innerhalb der Grammatikwerkstatt angesprochen. Dabei ist ein lernender Lehrer erwünscht, welcher an der Sprache der Schülerinnen und Schüler interessiert ist und ein Lernen aus Fehlern ermöglicht (vgl. Menzel, 2017, S. 17). Da sich die Sprache in einem ständigen Wandel befindet, soll die Grammatikwerkstatt den Schülerinnen und Schülern eine Lehrperson bieten, die nicht auf dem Wissen und den Methoden der Erfahrung beharrt, sondern sich immerwieder an die Veränderungen anpasst (vgl. Menzel, 2017, S. 17). Denn nur ein solcher Lehrender kann den Lernenden das nötige Wissen vermitteln (vgl. Menzel, 2017, S. 17).
3.1. Ziele der Grammatikwerkstatt
Das Hauptziel der Grammatikwerkstatt ist methodisch angelegt, denn es sollen nicht, wie im traditionellen Grammatikunterricht, feste Termini vermittelt werden. Stattdessen geht es darum, dass die Schülerinnen und Schüler Einsichten gewinnen, wie die Kategorien der Termini entstehen (vgl. Bredel, 2013, zitiert nach Eisenberg & Menzel 1995, S. 15). Das bedeutet, dass die Lernenden lernen „annähernd so vorzugehen, wie dies die Sprachwissenschaft tut“ (Menzel, 2017, S. 14). Durch dieses Modell der Grammatikwerkstatt bleiben die Denk- und Gestaltungsvorgänge nicht mehr hinter den Resultaten zurück und die Lernenden werden als „gestaltende, intelligente und kreative Wesen ernster [genommen] als vorher“ (Menzel, 2017, S. 16).
Zudem sollen die Lehrerinnen und Lehrer, welche Grammatik unterrichten, dieses vorrangige Ziel des Einblicks in den Bau der Sprache deutlich machen (vgl. Menzel, 2017, S. 16). Durch dieses Ziel bekommen die Lernenden im Unterricht Einblicke in das implizite System, also den Aufbau der Sprache (vgl. Menzel, 2017, S. 14). Im Unterricht werden somit die Methoden von Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftlern verwendet, um zu verschiedenen Kategorien zu kommen. Dabei wird deutlich, dass die Kategorisierungen immer von der jeweilig betrachteten Perspektive abhängen (vgl. Hochstadt, Krafft & Olsen, 2015, S. 256). Dieses Vorgehen rechtfertigt Menzel mit Hilfe von drei Gründen. Es ist dabei von großer Bedeutung, dass die Lernenden die grammatischen Kategorien selbstständig ermitteln, denn das was „in Eigeninitiative, durch eigene Erfahrungen und mit möglichst großer Selbstständigkeitermittelt[... wird], bleibt uns im Gedächtnis eher haften als das, was [...] nurvermittelt“(Menzel, 2017, S. 15) wird. Diesen Aspekt bezeichnet Menzel selbst als lernpsychologischen Grund. Zudem benennt er noch den pädagogischen Grund, wobei das Gelernte selbstständig überprüft werden könne und den erkenntnistheoretischen Grund. Dieser besagt, dass der Weg, wie etwas gelernt wird, dem entsprechen sollte, wie Menschen zu diesem Wissen gekommen sind (vgl. Menzel, 2017, S. 15). Sind diese drei Gründe in einem Grammatikunterricht erfüllt, sei nach Menzel das Ziel eines induktiven Unterrichts erfüllt.
Da es ein Ziel der Grammatikwerkstatt ist, den Schülerinnen und Schülern die Vorgehensweise von Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftlern näher zu bringen, müssen zwei Aspekte beachtet werden. Das Arbeiten mit grammatischen Phänomenen in der Grundschule besitzt einen diagnostischen als auch einen funktionalen Aspekt, welcher den Schülerinnen und Schülern hilft, in ihrem Vorgehen an das von Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftlern zu gleichen (vgl. Bredel, 2013, zitiert nach Eisenberg & Menzel, 1995, S. 19). Strukturen zu isolieren und durch ihre Eigenschaften zu bestimmen, ist eine Aufgabe des diagnostischen Aspekts. Im Gegensatz dazu besteht die Aufgabe des funktionalen Aspekts darin, den Zusammenhang zwischen der Struktur und der Bedeutung aufzuzeigen (vgl. Bredel.2013,240).
Mit Hilfe der Grammatikwerkstatt sollen zudem die Sprachprobleme der Schülerinnen und Schüler einbezogen werden, um für diese situativ eine Analyse von grammatischen Phänomenen zu ermöglichen (vgl. Menzel, 2017, S. 10). Diese natürlichen Beispiele werden in der Schulgrammatik häufig deswegen nicht verwendet, da sie „in irgendeiner Hinsicht den zu erarbeitenden Kategorien nicht gerecht werden, weil der Lehrer droht, auf dem falschen Bein erwischt zu werden, [... oder weil sie] die Analysefähigkeit der Lernenden übersteigen werden“ (Kopeke & Noack, 2011, S. 4). Trotz dieser Probleme ist Menzel davon überzeugt, dass die Lernenden in einem solchen Unterricht mehr lernen als in einem Unterricht, in dem alle Beispiele ohne Fehler und fern von ihrereigenen Realität seien (vgl. Menzel, 2017, S. 17).
3.2. Didaktische und methodische Grundlagen der Grammatikwerkstatt
Dem Konzept der Grammatikwerkstatt liegt der Werkstattbegriff zu Grunde. Dabei ist die Aufmerksamkeit auf die prozessorientierten Methoden gerichtet und weniger auf das Prinzip einer Stationsarbeit zum Einüben von Entdeckungen (vgl. Menzel, 2017, S. 17). Das Ziel ist es dementsprechend nicht, bereits eingeführte grammatische Kategorien einzuüben, sondern diese zuerst aufzustellen und die Schülerinnen und Schüleran diesem Prozess derAufstellung zu beteiligen (vgl. Menzel, 2017, S. 17).
Da Menzel den herkömmlichen Grammatikunterricht kritisiert, berücksichtigt sein Konzept der Grammatikwerkstatt die vier verschiedenen Aspekte, welche in einer Schulgrammatikvorhanden sein müssen (vgl. Menzel, 2017, S. 10). Dabei ist sie systematisch ausgerichtet, da den Lernenden ein Einblick in den Bau der Sprache vermittelt wird (vgl. Menzel, 2017, S. 9). Zudem ist das Prinzip der Grammatikwerkstatt induktiv, da die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe verschiedener Methoden erfahren, wie Menschen zu den grammatischen Kategorien gelangen (vgl. Menzel, 2017, S. 9). Außerdem zeigt die Grammatikwerkstatt einen funktionalen Aspekt, da sowohl die semantischen und textuellen als auch die kommunikativen Funktionen der zu ermittelnden Kategorien einsichtig werden (vgl. Menzel, 2017, S. 9). Der vierte Aspekt betrachtet die integrative Seite des Unterrichts, welche das ständige Wechselspiel von der Arbeit an Strukturen und Inhalten oderSprachsituationen beinhaltet (vgl. Menzel, 2017, S. 9).
Da das Vorgehen innerhalb des Unterrichts der Grammatikwerkstatt induktiv ausgerichtet ist, können die Schülerinnen und Schüler die Phänomene der Grammatik selbstständig entdecken (vgl. Menzel, 2017, S. 15). Begründet wird dieses Vorgehen lernpsychologisch, pädagogisch und erkenntnistheoretisch (vgl. Menzel, 2017, S. 15). Dabei geht es beim lernpsychologischen Aspekt darum, dass das, was eigeninitiativ ermittelt wird, länger im Gedächtnis verankert bleibt als das, was lediglich vermittelt wird (vgl. Menzel, 2017, S. 15). Der pädagogische Aspekt besagt, dass das Gelernte nur dann selbstständig überprüft werden kann, wenn das Verfahren, mit welchem das Wissen entdeckt wurde, bekannt ist. Der erkenntnistheoretische Grund erklärt den Weg des Lernens, welcher dem entsprechen soll, wie Menschen zu diesem Wissen gelangt sind (vgl. Menzel, 2017, S. 15). Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler die Begrifflichkeiten des Grammatikunterrichts, wie beispielsweise Satzglied oder Kasus, nicht vermittelt bekommen, sondern diese eigenständig aufstellen und dafür Kategorien bilden (vgl. Menzel, 2017, S. 16). Durch diese Aspekte „wird Grammatikunterricht weniger [...] in den Dienst übergeordneter Kompetenzen gestellt, sondern ihm wird ein eigener Bildungswert zugesprochen“ (Hochstadt et al., 2015, S. 257).
Zu den Aufgabenformaten innerhalb der Grammatikwerkstatt wird deutlich, dass diese deskriptiv ausgerichtet sind. Das ist daran zu erkennen, dass es um die Beschreibung des Sprachsystems und dessen Erklärungen geht (vgl. Bredel, 2013, S. 134).
Methodisch ist zudem festzustellen, dass die grammatischen Operationen als Verfahren zur Veränderung von sprachlichen Einheiten (vgl. Menzel, 2017, S. 13) genutzt werden. Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler eigenständig und systematisch kleine Einheiten der Sprache entdecken und reflektieren sollen. Somit arbeiten sie wie Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler, indem sie grammatische Phänomene „Beobachten, Beschreiben, Vergleichen, Zusammenfassen [und] Kategorisieren“ (Menzel, 2017, S. 14).
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Grammatikwerkstatt das Sprachsystem thematisiert und dabei deskriptiv, autonom und induktiv arbeitet (vgl. Bredel,2013,S.241).
3.3. Handlungsorientierung in der Grammatikwerkstatt
„Handlungsorientierter Unterricht ist ein ganzheitlicher und schüleraktiver Unterricht, in dem die zwischen dem Lehrer und den Schülern vereinbarten Handlungsprodukte die Gestaltung des Unterrichtsprozesses leiten, sodass Kopf- und Handarbeit der Schüler in ein ausgewogenes Verhältnis gebracht werden können“ (Jank & Meyer, 2021, S. 315). Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler in einem handlungsorientierten Unterricht mit allen Sinnen lernen können, wofür es eine Öffnung des Unterrichts bedarf (vgl. Jank & Meyer, 2021, S. 315). Innerhalb eines Unterrichts, welcher eine Handlungsorientierung vorweist, gibt es verschiedene Merkmale, welche den Unterricht charakterisieren. Der Unterricht weist somit eine Interessenorientierung auf Seite der Schülerinnen und Schüler auf (vgl. Jank & Meyer, 2021, S. 316), welche in der Grammatikwerkstatt durch die Problematisierung der Sprache der Lernenden als auch der Texte von Kindern geschaffen wird (vgl. Menzel, 2000, S. 243). Zudem sollen die Lernenden die Möglichkeit bekommen, selbsttätig zu werden, also möglichst viel eigenständig zu erkunden, entdecken oder erproben (vgl. Jank & Meyer, 2021, S. 316). Durch einen handlungsorientierten Grammatikunterricht werden die Lernenden innerhalb der Grammatikwerkstatt zu Sprachforscherinnen und Sprachforschern, welche eigenständig die Besonderheiten und Gesetzmäßigkeiten der ihnen bekannten Sprache entdecken (vgl. Menzel, 2017, S. 14). Dadurch wird das Handeln und Denken miteinander verbunden (vgl. Gudjons, 2014, S. 7). Das Ziel dabei ist es, dass die Schülerinnen und Schüler eine „eigenständige, viele Sinne umfassende Auseinandersetzung und aktive Aneignung eines Lerngegenstandes“ (Gudjons, 2014, S. 8) erfahren. Durch diese eigenständigen Entdeckungen, welche auch innerhalb der Grammatikwerkstatt vermittelt werden, soll zudem die Motivation der Schülerinnen und Schüler zu den grammatischen Themen gestärkt werden (vgl. Gudjons, 2014, S. 19). Des Weiteren soll die Einübung des solidarischen Handelns innerhalb der Grammatikwerkstatt einen Platz finden, wobei es wichtig ist, dass eine Verständigung der Lehrenden und Lernenden über die Wege zur Lösung der Aufgabe geschieht (vgl. Jank & Meyer, 2021, S. 318). Dabei müssen die Lernenden im Anschluss die Aufgaben bearbeiten, was in der Grammatikwerkstatt durch die Experimente als auch Arbeitsanweisungen erfolgt (vgl. Menzel, 2017, S. 58). Das letzte Merkmal beschreibt die Produktorientierung, wobei es darum geht, dass sich die Lehrperson mit den Schülerinnen und Schülern „über die im Unterricht herzustellenden Handlungsprodukte“ (Jank & Meyer, 2021, S. 319) verständigt. Dieser Aspekt wird innerhalb der Grammatikwerkstatt durch die Kategorisierung der Wortart Adjektive mit Hilfe der Experimente erfüllt (vgl. Menzel, 2017, S. 56).
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- Anonym,, 2021, Die Grammatikwerkstatt als handlungsorientiertes Unterrichtskonzept um die Wortart Adjektive näher zu betrachten?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1246226
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