Dieses Buch diskutiert im Überblick investitionsrelevante Aspekte für den Mineralrohstoffsektor in Albanien. Albanien ist einer der kleineren Staaten Südosteuropas. Aufgrund historischer Entwicklungen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist Albanien zudem eine der schwächsten Wirtschaftsräume auf dem europäischen Kontinent. Für den Mineralrohstoffsektor kann Albanien repräsentativ für eine Vielzahl an Staaten Südosteuropas angeführt werden, denn viele Staaten Südosteuropas verfügen über ein beachtliches Rohstoffpotential. Dieses wird in den seltensten Fällen, wie etwa in der Türkei und teilweise in Rumänien, genutzt. Als mögliche Gründe hierfür können unzureichende Investitionen, staatliche Politikstrategien und unzureichende geologische Erkundungen angeführt werden. Für Albanien lässt sich die schwierige Situation des Mineralrohstoffsektors vor allem an den Produktionszahlen veranschaulichen. Der Nickel- und Eisenabbau wurde in den 1990er Jahren eingestellt, der wichtige Chrombergbau ging ebenfalls konstant zurück. Albanien verfügt jedoch für alle diese Rohstoffe über ausreichend Ressourcen und Reserven. Aufgrund des weltweiten Angebotes an Rohstoffen ist ein Abbau bestimmter Lagerstätten bislang nicht wirtschaftlich. Durch den aktuell hohen Rohstoffbedarf, welcher vor allem durch den wirtschaftlichen Aufschwung von Entwicklungsländern bedingt wird, kann eine Wiederaufnahme bzw. eine Steigerung des Bergbaus in Südosteuropa, so auch in Albanien, eintreten. Der albanische Ministerpräsident Sali Berisha sieht ausländische Investitionen als eines der wichtigsten Instrumente zur Entwicklung der albanischen Wirtschaft. Albanien ist bemüht sein rechtliches Rahmenwerk neu zu erstellen und anzupassen, um so ein investitionsfreundliches Klima zu schaffen. Viele ausländische Investoren erkannten dieses positive Investitionsklima, was vor allem an einer enorm steigenden Anzahl der ausländischen Direktinvestitionen ersichtlich ist. Ziel dieses Buches liegt in der überblicksmäßigen Beschreibung des albanischen Investitionsklimas bezüglich des Mineralrohstoffsektors. Es soll dabei alle relevanten Aspekte vereinen und einem Investor als ersten Informationsbehelf dienen.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Allgemeines
2.1 Geographie
2.2 Bevölkerung
2.3 Staatsstruktur
2.4 Internationale Organisationen
2.5 Wirtschaft
2.6 Infrastruktur
3 Albanische Rohstoffproduktion
4 Bedeutung des albanischen Bergbaus
5 Rohstoffwirtschaft
5.1 Allgemeines
5.2 Eisen und Stahl
5.3 Chrom
5.4 Kupfer
5.5 Zement
5.6 Rohstoffpotential
6 Rohstoffpolitische Ansätze
7 Investment
8 Rohstoffrelevante Gesetze
9 Normative Grundlagen
10 Rohstoffgruppen und Mineralrechte
11 Erteilung von Genehmigungen
12 Behördliche Kontrollen
13 Abgaben und Förderzinse
14 Anhang: Infrastruktur
15 Literaturverzeichnis
Verzeichnis der Abbildungen
Abbildung 1: Geographie Albaniens
Abbildung 2: Quarqe 11
Abbildung 3: Rrethe
Abbildung 4: Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukt
Abbildung 5: Verteilung des BIPs und der Arbeitskräfte auf Wirtschaftssektoren
Abbildung 6: Wachstumsrate der Industrieproduktion 2000 – 2008
Abbildung 7: Physische Karte Albaniens mit wichtigsten Infrastrukturwegen
Abbildung 8: Entwicklung des albanischen Eisen- und Stahlsektors anhand von Produktionszahlen
Abbildung 9: Metallurgisches Kombinat Elbasan
Abbildung 10: Aufbau der Albinvest
Abbildung 11: FDI in Albanien
Abbildung 12: Gerichtliche Infrastruktur in Albanien
Abbildung 13: Albanische Eisenbahninfrastruktur
Abbildung 14: Albanisches Schnellstraßennetz
Verzeichnis der Tabellen
Tabelle 1: Auflistung albanischer Bezirke
Tabelle 2: Produktionsdaten Albanien
Tabelle 3: Albanisches Rohstoffpotential
Tabelle 4: Rohstoffkategorie 1
Tabelle 5: Rohstoffkategorie 2
Tabelle 6: Rohstoffkategorie 3
Tabelle 7: Rohstoffkategorie 4
Tabelle 8: Rohstoffkategorie 5
Tabelle 9: Rohstoffkategorie 6
1 Einleitung
Dieses Buch versucht im Überblick alle investitionsrelevanten Aspekte für den Mineralrohstoffsektor in Albanien anzusprechen. Es richtet sich primär an Investoren und Wirtschaftstätige, aber auch an Juristen, Wissenschaftler sowie Studenten und weiteren interessierten Personen.
Albanien ist einer der kleineren Staaten Südosteuropas. Aufgrund historischer Entwicklungen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist Albanien zudem eine der schwächsten Wirtschaftsräume auf dem europäischen Kontinent.
Für den Mineralrohstoffsektor kann Albanien repräsentativ für eine Vielzahl an Staaten Südosteuropas angeführt werden, denn viele Staaten Südosteuropas verfügen über ein beachtliches Rohstoffpotential. Dieses wird in den seltensten Fällen, wie etwa in der Türkei und teilweise in Rumänien, genutzt. Als mögliche Gründe hierfür können unzureichende Investitionen, staatliche Politikstrategien und unzureichende geologische Erkundungen angeführt werden. Für Albanien lässt sich die schwierige Situation des Mineralrohstoffsektors vor allem an den Produktionszahlen (siehe Kapitel 3 sowie Kapitel 5 dieses Buches) veranschaulichen. Der Nickel- und Eisenabbau wurde in den 1990er Jahren eingestellt, der wichtige Chrombergbau ging im Laufe der 1990er Jahre ebenfalls konstant zurück. Albanien verfügt jedoch für alle diese Rohstoffe über ausreichend Ressourcen und Reserven. Aufgrund des weltweiten Angebotes an Rohstoffen ist ein Abbau bestimmter Lagerstätten bislang nicht wirtschaftlich. Durch den aktuell hohen Rohstoffbedarf, welcher vor allem durch den wirtschaftlichen Aufschwung von Entwicklungsländern (z.B. China und Indien) bedingt wird, kann eine Wiederaufnahme bzw. eine Steigerung des Bergbaus in Südosteuropa eintreten.
Beleuchtet man das Beispiel Chrom, so zeigt sich, dass Albanien neben Finnland, und sofern zu Europa gerechnet Russland und die Türkei, der einzige Chromproduzent Europas ist. Die Nachfrage nach Chrom ist jedoch global. Der albanische Chrombergbau ist im Vergleich zu anderen Chromproduzenten von geringer Bedeutung. Vor dem Rückgang der Produktionszahlen in den 1990er Jahren war Albanien jedoch einer der größten Chromproduzenten der Welt. Neben den erwähnten metallischen Rohstoffen verfügt Albanien vor allem über beachtliche Lagerstätten an energetischen Rohstoffen.
Aufgrund der langfristig steigenden Nachfrage nach Rohstoffen könnte sich der südosteuropäische Bergbau, insbesondere der albanische Bergbau, neu entwickeln. Wie in späterer Folge in Kapitel 7 des Buches besprochen wird, sieht der albanische Ministerpräsident Sali Berisha ausländische Investitionen als eines der wichtigsten Instrumente zur Entwicklung der albanischen Wirtschaft. Albanien ist bemüht sein rechtliches Rahmenwerk in vielen Staaten neu zu erstellen und ein investitionsfreundliches Klima zu schaffen. Viele ausländische Investoren erkannten dieses positive Investitionsklima, was vor allem an einer enorm steigenden Anzahl der ausländischen Direktinvestitionen ersichtlich ist. Trotz der hohen Investitionen ist ein grundsätzliches strukturelles Problem der albanischen Wirtschaft ersichtlich. Aus Kapitel 2, v.a. 2.5, geht hervor, dass sowohl das Wirtschaftswachstum als auch die Entwicklung der Industrieproduktion in den letzten Jahren stark zurückging. Investitionen, v.a. im Bergbausektor, können aufgrund der hohen Vorlaufzeiten erst spät Auswirkungen auf die Wirtschaft eines Landes zeigen.
Für Investitionen im Mineralrohstoffsektor sind mehrere grundlegende Parameter gestellt, bevor ein Projekt entwickelt werden kann. Diese komplexen Hintergründe sollen an dieser Stelle auf folgende sieben Punkte vereinfacht werden:
1. Grundlegende Verfügbarkeit von Rohstoffen: Investitionen im Bergbausektor verlangen das Vorhandensein von Lagerstätten bzw. das Vorkommen mineralischer Rohstoffe.
2. Rechtliches Rahmenwerk: Neben allgemeinen rechtlichen Aspekten wie Arbeitsrecht, Verwaltungsverfahrensrecht, etc. spielen für den Mineralrohstoffsektor vor allem die geltenden Bergbaugesetze, Konzessionsgesetze und Investitionsgesetze eine tragende Rolle.
3. Umgang mit Investoren: Viele rechtliche Bestimmungen für ausländische Investitionen finden sich meist in den nationalen Investitionsgesetzen. Neben diesem rechtlichen Rahmen bestimmen vor allem staatliche Unterstützungen, Investitionsagenturen und investitionsrelevante Initiativen sowie die Sicherheit von Investitionen das Investitionsklima eines Landes.
4. Staatsstruktur, internationale Organisationen, Sprache, etc.: Viele allgemeine Aspekte können bereits getätigte Investitionen beeinflussen. Die Mitgliedschaft eines Staates in einer internationalen Organisation zeigt einem ausländischen Investor, dass der Staat an internationalen Standards festhält. Als besonders wichtige Organisation gilt es die World Trade Organization hervorzuheben. Staatsstruktur, Bildungssystem, Bevölkerung mehrerer Ethnien, etc. stellen wichtige Indikatoren für die politische Stabilität eines Landes dar. Durch den sogenannten „Lotterieaufstand“ geriet die wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation Albaniens unter starke Bedrängnis. Aber bereits vor diesem Aufstand im Jahr 1997 war die wirtschaftliche und soziale Lage des Landes stark angespannt. Politische und wirtschaftliche Stabilität sind entscheidende Grundpfeiler für Investitionen. Sprache und Bildung gehen zudem in der Bedarfssituation von Arbeitskräften ein (Fachkräfte, Angestellte und Arbeiter, etc.)
5. Situation der Infrastruktur: Für die Entwicklung bzw. den Ausbau sowie den Betrieb von Bergbauprojekten ist eine bestimmte Infrastruktur von Nöten. Dabei gilt es in zwei Kategorien zu unterscheiden: Erstens ist eine allgemeine Infrastruktur, wie z.B. Straßen, Eisenbahn, Wasser- und Stromnetz von Nöten. Die zweite Kategorie betrachtet die lokale infrastrukturelle Situation. So kann es zur Durchführung eines Bergbauprojektes erforderlich sein, neue Infrastruktur zu errichten bzw. an genereller Infrastruktur anzuschließen.
6. Allgemeine wirtschaftliche Verhältnisse: Die allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse spielen vor allem im Zusammenhang mit der politischen und sozialen Stabilität eines Landes eine Rolle. Außerdem erhält ein Investor über die Struktur einer nationalen Wirtschaft Informationen über Absatzmarkt, weitere Investitionsmöglichkeiten, etc.
7. Kosten von Investitionen; Abgaben und Förderzinse
Die weitere Gliederung des Buches baut auf diesen oben genannten Punkten auf. In Kapitel 2 wird auf allgemeine Faktoren (Punkte 4 bis 6 der oben angeführten Aufzählung), eingegangen, anschließend werden in Kapiteln 3 bis 5 das albanische Rohstoffpotential und die Struktur der wichtigsten Bereiche des Mineralrohstoffsektors besprochen. Das Augenmerk dieses Buches richtet sich auf den Umgang mit Investoren und dem rechtlichen Rahmenwerk. Die Kapitel 6 und 7 behandeln rohstoffpolitische Aspekte und Grundzüge der albanischen Investitionspolitik. Die Kapitel 8 und 9 bieten einen Überblick über direkt für den Bergbau relevante legislative Dokumente. Insbesondere wird in den Kapitel 10 bis 13 das Mining Law 1994 im Detail behandelt. Kapiteln 8 und 9 bieten einen Überblick über weitere direkt für den Bergbau relevante legislative Dokumente.
Ziel dieses Buches liegt in der überblicksmäßigen Beschreibung des albanischen Investitionsklimas bezüglich des Mineralrohstoffsektors. Es soll dabei alle relevanten Aspekte vereinen und einem Investor als ersten Informationsbehelf dienen. Dieses Buch ist nicht als Leitfaden für Investitionen gedacht, da jedes einzelnes Investitionsprojekt einmalig und einzigartig ist. Die hier behandelten Aspekte und rechtlichen Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit für einzelne Projekte, sondern legen den aktuellen Stand des Investitionsklimas im Allgemeinen offen.
An dieser Stelle sei auf das im Jahr 2009 erschienene Überblicksband „Investitionsrelevante Grundlagen zur Durchführung von Bergbautätigkeiten in Südost- und Osteuropa“ (Heise, 2009) verwiesen. Dieses Buch bietet einen gesamten Überblick des genannten Themas über den östlichen Teil Europas. Es behandelt in aller Kürze die allgemeine Bedeutung des Bergbaus in osteuropäischen Ländern und nimmt sich rohstoffpolitischen Grundlagen sowie des rechtlichen Rahmenwerkes an.
2 Allgemeines
2.1 Geographie
Geographisch wird Albanien Südosteuropa zugeordnet. Der Staat liegt auf der Balkanhalbinsel und grenzt an das Mittelmeer, genauer an das adriatische und das ionische Meer. Albanien weist eine Fläche von 28.748 Quadratkilometer auf, davon 27.398 Quadratkilometer Landfläche. Albanien verfügt über eine 717 Kilometer lange Grenze, welche mit Griechenland, Mazedonien, dem Kosovo und Montenegro geteilt wird. Die Küstenlinie beläuft sich auf 362 Kilometer. Die höchste Erhebung Albaniens ist der Berg Mali i Korabit mit 2.764 Metern an der Grenze zu Mazedonien (CIA, 2008).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Geographie Albaniens
(Quelle: CIA, 2008)
Ein wichtiger geographischer Indikator ist die nationale Wasserversorgung. In Albanien befinden sich 41,7 Kubikkilometer erneuerbare Wasserreserven. Der Frischwasserverbrauch liegt jährlich bei 1,71 Kubikkilometer Wasser, wovon 11% von der Industrie benötigt werden (CIA, 2008). Weiterhin geprägt wird das Land durch das unterschiedliche Relief. Albanien ist, mit Ausnahme der küstennahen Ebenen, gebirgig bis stark gebirgig (The Library of Congress, 2005).
2.2 Bevölkerung
In Albanien leben etwa 3,7 Millionen Menschen. Die Hauptstadt Albaniens ist Tirana. Weitere große Städte sind Durrës, Elbasan, Shkodër, Vlorë, Korcë, Fier und Berat. 66,9% der Bevölkerung sind zwischen 15 und 64 Jahre alt, das gesamte Durchschnittsalter liegt bei 29,5 Jahren. Neben Albanern finden sich noch weiter Bevölkerungsgruppen in kleinem Ausmaß, so Griechen, Roma, Serben, Mazedonier u.a. Der Großteil der Bevölkerung (70%) sind Muslime. Neben dem Islam finden sich albanisch-orthodoxe (20%) und römisch-katholische (10%) Anhänger (CIA, 2008).
Etwa 2,9% des nationalen Bruttoinlandproduktes werden für Bildung ausgegeben (CIA, 2008). Als wichtigste Bildungsorganisation sei an dieser Stelle auf die Universität Tirana und auf die Polytechnische Universität Tirana verwiesen.
2.3 Staatsstruktur
Die Verfassung Albaniens stammt aus dem Jahr 2008. Diese deklariert Albanien in §1 als eine parlamentarische Republik. Das Parlament Albaniens (alb. Kuvendi i Shqipërisë) wird in Teil 3 der albanischen Verfassung näher beschrieben. Es besteht aus 140 Mitgliedern, welche auf eine Zeit von vier Jahren gewählt werden. §13 gibt an, dass Albanien nach dem Prinzip der lokalen Selbstverwaltung besteht. Auf diese wird in Teil 6 der Verfassung eingegangen. Die Ebenen dieser lokalen Selbstregierung sind die Kommunen bzw. Gemeinden und Regionen. Weitere Ebenen können per Gesetz erlassen werden. Das Land wird in drei Ebenen gegliedert. Es existieren 12 Präfekturen (alb. Quarqe, siehe Abbildung 2). Diese Präfekturen setzen sich aus insgesamt 36 Kreisen (alb. Rrethe, siehe Abbildung 2) zusammen, welche wiederrum die insgesamt 351 Gemeinden enthalten (Instituti i Statistikes, 2003).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Quarqe Abbildung 3: Rrethe
(Quelle Abbildungen 2 und 3 und Tabelle 1: http://en.wikipedia.org/wiki/Albania#Administrative_division)
Tabelle 1: Auflistung albanischer Bezirke (Legende zu Abbildung 3)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.4 Internationale Organisationen
Albanien ist in zahlreichen Organisationen Mitglied. Folgende Auflistung soll einen Überblick der wichtigsten Mitgliedschaften vermitteln (CIA, 2008):
- Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation (BSEC)
- Communauté Européenne (EC)
- Zentraleuropäische Initiative (CEI)
- Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD)
- Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO)
- International Bank for Reconstruction and Development (IBRD)
- International Criminal Court (ICC or ICCt)
- International Red Cross and Red Crescent Movement (IRCM)
- International Development Association (IDA)
- International Fund for Agricultural Development (IFAD)
- International Finance Corporation (IFA)
- Internationale Währungsfonds (IWF)
- International Maritime Organization (IMO)
- Multilateral Investment Guarantee Agency (MIGA; Teil der Weltbank)
- Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)
- Partnership for Peace (PfP)
- United Nations (UN)
- United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD)
- United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO)
- United Nations Industrial Development Organization (UNIDO)
- World Tourism Organization (UNWTO)
- World Customs Organization (WCO)
- World Health Organization (WHO)
- World Intellectual Property Organization (WIPO)
- World Trade Organiszation (WTO)
2.5 Wirtschaft
Im Jahr 2008 erwirtschaftete Albanien 20,87 Milliarden US-Dollar. Albanien war somit die 117. stärkste Wirtschaftskraft der Erde. Nur Mazedonien und der Kosovo erzielten ein geringeres BIP in Südosteuropa. Albanien weist jedoch einen beachtlichen Grausektor in der Wirtschaft auf, welcher bis zu 50% des genannten BIPs ausmachen könnte. Das Wirtschaftswachstum lag, wie aus Abbildung 4 ersichtlich, bei 6%. Das BIP wurde zu 21,2% aus der Landwirtschaft, zu 20,5% aus der Industrie und zu 58,3% aus dem Dienstleistungssektor erbracht (CIA, 2008).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukt
Die Wachstumsrate des BIPs schwankte in den letzten Jahren, lag jedoch immer über 5%. Insgesamt existieren in Albanien 1,09 Million Arbeitskräfte, welche sich zu 58%, 15% und 27% auf die zuvor genannten drei Sektoren aufteilen. Abbildung 5 verdeutlich den hohen Anteil der Landwirtschaft am BIP und an der Verteilung der Beschäftigungszahlen. 13,2% der Bevölkerung sind arbeitslos. Die Staatsverschuldung in Prozent des BIPs beläuft sich auf 51,4%.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Verteilung des BIPs und der Arbeitskräfte auf Wirtschaftssektoren
In der Landwirtschaft zählen Weizen, Kartoffeln, Gemüse, Früchte und Fleisch zu den wichtigsten Erzeugnissen. Die Industrieproduktion Albaniens stieg im Lauf der letzten Jahre stark an, pendelte sich jedoch nach 2004 wieder auf einem geringeren Niveau ein. Zuletzt betrug die Wachstumsrate der Industrieproduktion 2% (siehe Abbildung 6). Zu den wichtigsten Industriezweigen zählen die Nahrungsmittelindustrie, Kleidungsindustrie, Holzindustrie, der Bergbau, Ölindustrie, chemische Industrie und die Energieerzeugung aus Wasserkraft (CIA, 2008).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Wachstumsrate der Industrieproduktion 2000 – 2008
Ein für die Industrieproduktion wesentlicher Faktor stellt die Energieversorgung dar. Insgesamt wurden im Jahr 2005 5,385 Milliarden kWh an Energie erzeugt. Der Verbrauch lag im selben Jahr mit 3,323 Milliarden kWh deutlich unter der erzeugten Energie. Die Stromimporte beliefen sich auf 371 Millionen kWh, während hingegen die Exporte 300 Millionen kWh betrugen (CIA, 2008). Im generellen Feld des Importes und Exportes lag Albanien mit 1,076 Milliarden US-Dollar Exportwert auf Weltrang 150 und mit 3,999 Milliarden US-Dollar Importwert auf Platz 118. Beide Wertangaben verstehen sich als free-on-board (F.O.B.) Die wichtigsten Exportprodukte sind Bergbauerzeugnisse, Erdöl, Kleidung, Nahrungsmittel und Tabak. Die Importseite wird vor allem durch technische Ausrüstung, chemische Produkte, Nahrungsmittel und Kleidung dominiert. Die wichtigsten Handelspartner sind Italien und Griechenland (CIA, 2008).
2.6 Infrastruktur
Neben den wirtschaftlichen Indikatoren spielt die Infrastruktur für die Entwicklung eines Landes und das Tätigen von Investitionen eine wesentliche Rolle. Das Verkehrswesen wird vom Ministry of Public Works, Transportation and Telecommunications administriert. Abbildung 7 vermittelt einen Eindruck über das albanische Verkehrsnetz.
Auf albanischem Staatsgebiet befinden sich elf Flughäfen, wovon nur ein einziger, der Flughafen Tirana, zivil genutzt wird. Wesentlich von größerer Bedeutung sind der Transport über Straße und Schiene. Albanien verfügt über ein 18.000 km umfassendes Straßennetz, wovon im Jahr 2002 etwa 11.000 km nicht befestigt waren. Das Straßennetz umfasst ebenso eine Autobahn von Tirana nach Durrës und von Tepelenë nach Gjirokastër. Das Eisenbahnsystem Albaniens umfasst 447 Kilometer. Es besteht nur eine internationale Verbindung nach Montenegro. Albanien plant eine Modernisierung des gesamten landgestützten Infrastruktursystems (CIA, 2008 sowie International Transport Forum, o.J.)[1].
Neben den landgestützten Verkehrswegen und dem Luftweg ergibt sich für Albanien aus seiner geographischen Lage am Mittelmeer der Transportweg über Wasser. Vier Häfen in Durrës, Sarandë, Shengjin, Vlorë ermöglichen dem Staat eine Teilnahme am internationalen Handel zur See. Die Handelsmarine Albaniens verfügt über insgesamt 24 Schiffe (CIA, 2008).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 7: Physische Karte Albaniens mit wichtigsten Infrastrukturwegen
(Quelle: Maparchive, 2006)
3 Albanische Rohstoffproduktion
Die albanische Rohstoffproduktion umfasst sowohl Metalle, Industrieminerale, energetische Rohstoffe und Baurohstoffe. Aufgrund unsicherer statistischer Lage bei Baurohstoffen wird an dieser Stelle auf deren Produktionsdaten verzichtet und nur die Rohstoffproduktion in Tabelle 2 dargestellt.
Tabelle 2: Produktionsdaten Albanien
(Weber & Zsak, 2008)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
4 Bedeutung des albanischen Bergbaus
Albanien weist eine große Rohstoffvielfalt auf, auch wenn die Fördermengen nicht darauf schließen lassen. Neben Eisen, Nickel, Kobalt, Kupfer und Chrom finden sich noch Öl, Gas, Kohle, Bauxit, Magnesit, Kaolin, Tone, Salz und Phosphate(Häußer & Kruse, 2000, S. 18ff). Die bereits erwähnten geringen Fördermengen bringen Albanien auf keinen Spitzenplatz in der Weltproduktionsliste. Den wichtigsten Platz erhält Albanien mit Chrom (Weltrang 14). Alle weiteren produzierten Rohstoffe spielen in einem globalen Maßstab nur eine sehr geringe Bedeutung (Weber & Zsak, 2008).
[...]
[1] Genauere Pläne über das albanische Infrastruktursystem finden sich im Anhang.
- Arbeit zitieren
- Thomas Heise (Autor:in), 2009, Investitionsrelevante Grundlagen zur Durchführung von Bergbautätigkeiten in Albanien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124587
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