Im Mai 2002 hatten Fluglotsen in einem Kontrollzentrum im englischen Swanwick Probleme mit ihrer neuen Software. Die Schrift auf ihren Bildschirmen war zu klein und so schlecht lesbar, dass eine Maschine versehentlich statt nach Glasgow nach Cardiff dirigiert wurde. Die Flughafenkürzel „EGFP“ und „EGFF“ wurde leider vertauscht. Außerdem kam es zu Problemen bei Höhenangaben, da auch dort Abkürzungen aufgrund der schlechten Bildschirmdarstellung verwechselt wurden.
Dieses eklatante Beispiel soll belegen, wie wichtig gutes Design von Benutzerschnittstellen ist. Täglich hat jeder von uns mit User Interfaces bzw. Benutzerschnittstellen aller Art Kontakt. Wenn wir eine Waschmaschine bedienen, die Klimaanlage im Auto regeln, den Videorecorder programmieren oder unsere Computer und dort installierte Programme benutzen. In allen diesen Fällen kommunizieren wir mit den Maschinen auf bestimmte Weise über ein Werkzeug, Hilfsmittel – das Interface.
Eines haben alle Interfaces gemeinsam: Sie sind ein Zwei-Wege-Kommunikationskanal – vom Anwender zur Maschine („Input devices“) oder von der Maschine zum Benutzer („Output devices“), wobei es auch Geräte gibt, die beide Funktionen vereinen (z.B. Touchscreen-Displays).
„Die Benutzerschnittstelle eröffnet den Zugang zur Funktionalität einer Applikation. Mehr noch: aus der Sicht des Benutzers ist das User Interface die Applikation.“ (http://www.ergosign.de/de/services/uid/uid.html)Aus diesem Grund trägt das User Interface die Verantwortung dafür, dass der User seine Aufgaben schnell und effizient erledigen kann. Wenn dieser Tatbestand erfüllt ist, spricht man von einem guten User Interface Design.
Woher weiß der Entwickler einer Schnittstelle, ob er die Elemente am Bildschirm optimal platziert hat, die Schriftgröße ausreicht, die Menge der Information den User nicht überfordert ?
Inhaltsverzeichnis
- Gute Schnittstelle, schlechte Schnittstelle? Das ist hier die Frage.
- Anthropologische Grundlagen guten Designs
- Aufmerksamkeit
- Aufmerksamkeitsgesetze
- Gedächtnis
- Motivation und Handeln
- Richtlinien im Vergleich und auf dem Prüfstand
- EN ISO Norm 9241
- „Design Guidelines\" IBM
- Offene Fragen vor dem Hintergrund bestehender Konzepte
- Quellennachweis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung anthropologischer Grundlagen für das Design von User Interfaces. Sie analysiert, warum menschliche Eigenschaften wie Aufmerksamkeit und Gedächtnis bei der Gestaltung von grafischen Benutzeroberflächen berücksichtigt werden müssen.
- Die Bedeutung guter Benutzerschnittstellen für Effizienz und Benutzerfreundlichkeit
- Anthropologische Grundlagen des Designs, insbesondere Aufmerksamkeit und Gedächtnis
- Vergleich von Design-Richtlinien wie der EN ISO Norm 9241 und den „Design Guidelines“ von IBM
- Offene Fragen und Herausforderungen im Kontext bestehender Konzepte
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beleuchtet die Bedeutung von gutem User Interface Design anhand eines konkreten Beispiels aus der Luftfahrt. Es stellt die Notwendigkeit einer optimalen Kommunikation zwischen Mensch und Maschine durch die Benutzerschnittstelle heraus.
- Das zweite Kapitel widmet sich den anthropologischen Grundlagen des Designs. Es erläutert die Bedeutung der menschlichen Aufmerksamkeit und des Gedächtnisses für die Gestaltung von effektiven User Interfaces. Das Kapitel beleuchtet die begrenzten kognitiven Ressourcen und deren optimale Nutzung bei der Gestaltung von Benutzerschnittstellen.
Schlüsselwörter
Benutzerschnittstelle, User Interface Design, Anthropologie, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Design-Richtlinien, EN ISO Norm 9241, IBM Design Guidelines, Graphical User Interface (GUI)
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- Willem Konrad (Author), 2003, Grundlagen eines guten User Interface Designs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12457