In der Arbeit sollen die Argumente gegenübergestellt werden, um zu erarbeiten, ob der Ausstieg aus der Atomkraft sinnvoll war oder doch eher ein Fehler.
Deutschland möchte den Ausstoß von Treibhausgasen eindämmen, gleichzeitig aber alle Atomkraftwerke abschalten, die im Jahr 2000 noch einen Anteil von 29,5 Prozent am Stromerzeugungsmix hatten. Im Jahr 2020 ist der Anteil zwar auf 11,4 Prozent gesunken, dennoch macht die Atomenergie immer noch einen nennenswerten Anteil aus. Das Land verfolgt somit das Ziel, die Lücke mit erneuerbaren Energien zu schließen. Doch gestaltet sich die Umsetzung sehr schwierig, bei einer solch hohen Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und dem gleichzeitig wachsenden Energiebedarf.
Die Regierung fördert zudem den Kauf von Elektroautos und steigert somit die Nachfrage nach Strom. Und trotz der Bemühungen, in den vergangenen Jahrzehnten Energie zu sparen, ist der Stromverbrauch in Deutschland seit 1990 um 10 Prozent gestiegen. Stehen nun genügend erneuerbare Energien zur Verfügung, um den Wegfall der fossilen und nuklearen Energie zu kompensieren? Obwohl der Anteil der erneuerbaren Energien an der deutschen Stromversorgung bei rund 40 Prozent liegt, sind dem weiteren Ausbau Grenzen gesetzt, und zwar aus politischen als auch aus technischen Gründen.
„Von 51 Milliarden auf null". Mit diesen zwei Zahlen leitet Bill Gates sein Buch „Wie wir die Klimakatastrophe verhindern" ein. 51 Milliarden Tonnen an Treibhausgasen, die weltweitjedes Jahr in die Atmosphare freigesetzt werden und die Null, die unser aller geplantes Ziel darstellt. Namlich eine Welt mit null Tonnen Treibhausgasemissionen, um der Erderwarmung entgegenzuwirken und so den Folgen des Klimawandels zu entkommen (Gates 2021, S. 40f.). Naja, eher um die bis dato allemal schlechte Lage zumindest zu mildern und hinauszuzogern. Bill Gates beschreibt den Klimawandel auch als eine Analogie: “Das Klima ist wie eine Badewanne, die langsam voll Wasser lauft. Selbst wenn wir den Wasserhahn bis auf ein Tropfeln zudrehen, wird die Badewanne doch irgendwann voll sein und uberlaufen, sodass derFuftboden uberschwemmt wird. Das ist die Katastrophe, die wir verhindern mussen. Wenn wir uns das Ziel setzen, unsere Emissionen nur zu reduzieren, sie aber nicht zu eliminieren, wird das nicht ausreichen - das einzig vernunftige Ziel ist die Null." (Gates 2021.S.19) 2018 stammten knapp 76 Prozent des weltweiten Treibhausgasausstoftes aus der Energieproduktion, namlich aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe (Climate Watch 2020). Energie ist dabei ein weitgefasster Begriff. Man benotigt sie fur den Transport von Gegenstanden und Menschen, die Produktion jeglicher Produkte und das Heizen der Hauser. 2020 stammen 84 Prozent der weltweiten Primarenergie aus fossilen Brennstoffen. Davon gehen 33 Prozent auf Erdol zuruck, 27 Prozent auf Kohle und 24 Prozent auf Gas. Dagegen stammen aus emissionsarmen Quellen lediglich 16 Prozent. Die COVID-19-Pandemie hatte einen dramatischen Einfluss auf die Energiemarkte. Sowohl die Primarenergie als auch die Kohlenstoffemissionen fielen mit den hochsten Raten seit dem Zweiten Weltkrieg. Dennoch wuchsen die erneuerbaren Energien weiter, wobei die Solarenergie den groftten Zuwachs aller Zeiten verzeichnete (BP 2021). Dennoch soil der Pandemie im Folgenden keine Beachtung geschenkt werden, da davon auszugehen ist, dass diese in Zukunft einen geringeren Einfluss haben wird.
Die BRD steuert mit 2 Prozent Treibhausgasemissionen einen betrachtlichen Anteil der insgesamt 8 Prozent Europas bei. Weltweit ist neben China mit 30 Prozent und den USA mit 13 Prozent, Europa treibende Kraft des Treibhausgasausstoftes (ZDFheute 2021). Deutschland hat sich im Rahmen seiner Energiewende ein doppeltes Ziel gesetzt und hat sich so auf ein einzigartiges Experiment eingelassen: Das Land will weg von der fossilen Energieerzeugung - hier soil das letzte Kohlekraftwerk 2038 abgeschaltet werden - hin zu einer weitgehend kohlenstofffreien Energiewirtschaft. Gleichzeitig wird Deutschland bis 2022 aus der Kernenergie aussteigen. Gerade der beschleunigte Ausstieg Deutschlands aus der Atomkraft wurde von internationalen Beobachtern als Panikreaktion nach der Fukushima- Katastrophe im Jahr 2011 dargestellt.
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- Anónimo,, 2021, Deutschlands Ausstieg aus der Atomkraft zu Zeiten des Klimawandels, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1245711