Die Arbeit möchte der Fragestellung nachgehen und analysieren, inwiefern die Konstantinische Schenkung die Expansion der Kirche hinsichtlich ihrer religiösen sowie politischen Macht im Mittelalter beeinflusst hat? War sie so entscheidend oder kommt ihr eine zu große Rolle bei? Es sei dazu erwähnt, dass die Analyse des Einflusses sich weitestgehend auf das 11. bis 13. Jahrhundert beschränkt.
Bevor ein Überblick des Elaborats folgt, muss die symbiotische Beziehung zwischen Politik und Religion im Mittelalter kurz erläutert werden. So steht zwar im Titel und einzelnen Textpassagen dieser Untersuchung die getrennte Schreibweise der „religiösen und politischen Auswirkungen“, doch waren Religion und Politik im Mittelalter komplex-verflochtene Strukturen, die nur schwer voneinander zu trennen waren. Sowohl die Vertreter der Religionen als auch die Repräsentanten der Königreiche waren auf Zusammenarbeit angewiesen, um ihre Macht zu sichern und auszubauen. Hubertus Mynarek beschreibt treffend, weshalb beispielweise die Kooperation zwischen Konstantin I. und dem Christentum – unbeachtet ihres Umfanges – ein essenzieller Bestandteil seiner Machtpolitik war. Sollte in der Arbeit von Religion und Politik im Einzelnen die Rede sein, so muss dies also immer im Gesamtzusammenhang gesehen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Das Mittelalter - Epoche der Fälschungen
- Methode und Gang der Studie
- Literaturbericht
- Editionsverzeichnis des Constitutum Constantini
- Inhalt der Schenkung
- Confessio - Das Glaubensbekenntnis
- Donatio - Die Schenkung
- Übersicht der Forschungsthesen hinsichtlich der geografischen und zeitlichen Entstehung
- Das Etappen-Modell nach Gericke
- Religiöse und politische Auswirkungen des Diploms
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit untersucht den Einfluss der Konstantinischen Schenkung auf die Expansion der Kirche hinsichtlich ihrer religiösen und politischen Macht im Mittelalter. Sie analysiert, inwiefern dieses gefälschte Dokument die Entwicklung der Kirche beeinflusst hat und welche Rolle es in der Geschichte der Machtverhältnisse zwischen Kirche und Staat spielte.
- Die Konstantinische Schenkung als einflussreiches Falsifikat im Mittelalter
- Die enge Verflechtung von Religion und Politik im Mittelalter
- Die Analyse der Auswirkungen der Schenkung auf die Kirche im 11. bis 13. Jahrhundert
- Die Forschungsansätze zur geografischen und zeitlichen Entstehung des Dokuments
- Die Bedeutung der Schenkung für das mittelalterliche Weltbild
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird der Kontext der Konstantinischen Schenkung innerhalb des mittelalterlichen Zeitalters der Fälschungen beleuchtet. Das zweite Kapitel gibt einen Überblick über die verschiedenen Versionen des Constitutum Constantini. Das dritte Kapitel analysiert den Inhalt der Schenkung, unterteilt in den Confessio- und Donatio-Teil. Kapitel vier präsentiert verschiedene Forschungsthesen zur geografischen und zeitlichen Entstehung des Dokuments, wobei das Etappen-Modell nach Gericke näher beleuchtet wird. Im fünften Kapitel werden die religiösen und politischen Auswirkungen des Diploms im 11. bis 13. Jahrhundert untersucht.
Schlüsselwörter
Konstantinische Schenkung, Mittelalter, Fälschungen, Diplomatik, Religion, Politik, Kirche, Macht, Einfluss, Geschichte, Forschungsthesen, Constitutum Constantini, Donatio, Confessio.
- Citation du texte
- Manuel Talarico (Auteur), 2022, Die Konstantinische Schenkung. Religiöse und politische Auswirkungen eines gefälschten Dokumentes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1245459