Diese Arbeit behandelt die Frage nach den Möglichkeiten der athenischen Bürgerinnen zur öffentlichen Partizipation. In welchen Bereichen des öffentlichen Lebens konnten Frauen teilnehmen und in welchen nicht?
Dabei wird insbesondere auf die Unterteilung der Gesellschaft in private und öffentliche Sphäre sowie die Lebensbedingungen der Frauen eingegangen. Zudem wird die Frage behandelt, welche Ursachen es für die geringe öffentliche Teilhabe der Frauen gab. Das binäre Geschlechterverständnis, ihre Rolle der Ehefrau und Mutter, die Patrilokalität, das patriachale Gesellschaftssystem, Bildung, weibliche Tugendvorstellung (Keuschheit und Zurückhaltung) und eine gewisse Tendenz zur Misogynie stellen hierbei zentrale Punkte dar. Abschließen wird auf Frauen eingegangen, denen es gelang, eine gewisse öffentliche Teilhabe zu erlangen und untersucht, wie diese im historischen Kontext einzuordnen und zu verstehen sind. Widerlegen sie die Vorstellung von den Athenerinnen, die aus der öffentlichen Teilhabe ausgeschlossen wurden oder wirken in ihren Erzählungen weitere Mechanismen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung
- Inhaltliche Eingrenzung
- Quellen und Forschung
- Sekundärliteratur
- Primärquellen
- I. Antike Gesellschaftsordnung
- Sozialstruktur in der attischen Demokratie
- Patriarchales Gesellschaftssystem
- Weibliche Wirkungsstätten
- Haus- und Wirtschaftsgemeinschaft
- Frauen in der Öffentlichkeit
- Zusammenfassung: Teil I
- II. Ursachen der geringen öffentlichen Partizipation
- Binäres Geschlechterverständnis
- Biologismus
- Bildung
- Ehe & Mutterschaft
- Patrilokalität
- Weibliche Sozialisation
- Sophrosyne
- Tugend der Keuschheit
- Tugend der Zurückhaltung
- Pejorisierung der Weiblichkeit
- Internalisiertes Rollenbild
- Fehlende Frauenversammlungen
- Maskulinisierung
- Zusammenfassung: Teil II
- III. Abweichungen von der Gendernorm
- Amazonen
- Aristophanes Lysistrata & Praxagora
- Hipparchia, der Philosoph
- Zusammenfassung: Teil III
- IV. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der öffentlichen Partizipation von Frauen im antiken Griechenland. Sie untersucht, welche strukturellen und gesellschaftlichen Faktoren zur Unterrepräsentation von Frauen im öffentlichen Raum führten und welche Rolle das Geschlechterverständnis der Zeit dabei spielte.
- Die öffentliche Sphäre in der griechischen Antike und die Rolle von Frauen darin.
- Sozio-kulturelle Ursachen für die geringe öffentliche Repräsentation von Frauen.
- Mythologische Narrative und lebenspraktische Faktoren, die Frauen von öffentlicher Teilnahme abhielten.
- Individuelle Beispiele von Frauen, die die Geschlechterordnung herausforderten und öffentliche Partizipation erreichten.
- Die Bedeutung der Geschlechterordnung im antiken Griechenland und deren Einfluss auf das öffentliche Leben.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit gliedert sich in vier Teile. Teil I beleuchtet die antike Gesellschaftsordnung und die Rolle von Frauen in der attischen Demokratie. Dabei wird auf die Sozialstruktur, das patriarchale Gesellschaftssystem und die Wirkungsstätten von Frauen eingegangen.
Teil II untersucht die Ursachen der geringen öffentlichen Partizipation von Frauen. Es werden Faktoren wie das binäre Geschlechterverständnis, Biologismus, Bildung, Ehe und Mutterschaft, Patrilokalität, weibliche Sozialisation und die Pejorisierung der Weiblichkeit analysiert.
Teil III widmet sich den Abweichungen von der Gendernorm. Es werden Beispiele wie die Amazonen, die Figuren Lysistrata und Praxagora in Aristophanes' Komödien und die Philosophin Hipparchia vorgestellt, die die Geschlechterordnung herausforderten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen öffentliche Partizipation, Frauen, Antike, Griechenland, attische Demokratie, Geschlechterordnung, soziale Strukturen, öffentliche Sphäre, Mythologie, Narrative, Sophrosyne, Amazonen, Lysistrata, Praxagora, Hipparchia.
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- Marie Bechtel (Autor), 2022, Öffentliche Partizipation von Frauen in der griechischen Antike, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1245232